05 - Seite 309 bis 390 (einschließlich Kapitel 24)

Es gibt 22 Antworten in diesem Thema, welches 3.941 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Bücherkrähe.

  • Beck riskiert mit den gefälschten Papieren für einen kleinen Judenjungen genauso wie Vianne sein Leben. Nicht nur das, bereits die zuvor erfolgte Warnung an Rachel und nur die Tatsache, dass er von einem jüdischen U-Boot (Ari) weiß und ihn nicht meldet, ist ein Grund für das Erschiessungskommando. Gleichzeitig muss er Repressalien für seine Familie in Deutschland fürchten. Für einen bloßen "Mitläufer" riskiert er sehr viel, finde ich. Er verabscheut die Endlösung, das hat er deutlich gemacht. Offen dagegen auftreten kann er nicht, also versucht er im Kleinen dagegen anzugehen. Das mag im großen Ganzen betrachtet, nicht viel sein, für Ari bedeutet das sein Leben.


    Nichts anderes habe ich gesagt. Beck tut mehr als viele, viele andere Soldaten. Er hat sich ein Stück Menschlichkeit bewahrt und tut nun, was er kann.
    Dennoch bleibe ich dabei: er ist lange auch ein Mitläufer und mit dem was er als Soldat bis dato getan hat, mitschuldig. Die guten, lebensrettenden Taten sind immens wichtig - aber sie löschen das Vorherige nicht aus. Sie löschen auch die Mithilfe bei der Deportation nicht aus.
    Und dennoch ist Beck eben kein Ungeheuer. Kein gewissenloser Kerl, dem seine Mitmenschen egal sind, nur weil sie nicht ins Weltbild der Nazis passen.


    Im ganzen dritten Reich wurden Menschen versteckt, auch in Österreich und Deutschland. Deswegen war die Nachkriegslüge "Wir haben von nichts gewusst" so furchtbar schal und scheinheilig - hätte die Bevölkerung nichts davon gewusst beziehungsweise nicht einen sehr starken Verdacht gehabt, wäre kein einziger Jude/Verfolgte vor den Nazis versteckt worden. Das dem nicht so ist, zeigt doch eindeutig, dass die Lager und die Zustände dort ein offenes Geheimnis waren.


    Nur so als Fußnote: dieses Zitat (auf das Du Dich beziehst) stammt nicht von mir - auch wenn es in Deinem Posting so ausschauen mag! :belehrerin:

    Liebe Grüße

    Tabea

    Einmal editiert, zuletzt von dubh ()

  • Upps, das ist mir gar nicht aufgefallen, dass es den ursprünglichen Autor nicht mit übernommen hat. Ich werde das Zitat reparieren :smile:

  • Kristin Hannah bricht mir immer wieder das Herz.
    Als Sarah angeschossen und schließlich in den Armen von Vianne und Rachel stirbt, habe ich Rotz und Wasser geheult. Es sah doch alles so gut aus. Dass Rachel ihr Versteck so schnell verlässt war vielleicht unvorsichtig, aber nach dem Schock aus der Nacht...und dann wird sie doch noch deportiert.
    Ich bin von Viannes Wandlung einerseits überrascht, auf der anderen Seite ist auch bei ihr ein Punkt erreicht worden, an dem sie nicht mehr ignorieren kann, was passiert. Während Isa bei der Resistance arbeitet und inzwischen dringed gesucht wird (sie ist tatsächlich die Heldin geworden, die sie immer sein wollte), rebelliert Vianne auf niedrigerer Ebene, wenn man so will. Ihr Leben setzen beide auf's Spiel.




    Wie schrecklich! Nun warnt Beck die zwei Frauen und dann geht alles doch irgendwie schief. Das tote Mädchen, dann die Verhaftung von Rachel und nun ist Ari ganz alleine und wird zu Daniel. Ich hoffe, er verplappert sich wirklich nicht irgendwann.


    Das hoffe ich auch. Sehr. Beck hat auch sein Leben riskiert, indem er falsche Papiere besorgte.


    Überhaupt Beck. Ich muss gestehen, dass ich ihm inzwischen immer mehr vertraue. Er setzt mehrfach sein eigenes Leben auf's Spiel (Stichwort Papiere oder die Warnung), um Vianne einen Gefallen zu tun oder sie in Sicherheit zu wiegen. Das muss er nicht tun.
    Auch dass er und Vianne sich näher kommen ist nicht verwunderlich. Und ehrlich gesagt



    Der nächtliche Fluchtversuch war so unvorbereitet und planlos, das konnte nicht gutgehen. Aber wie schrecklich muss es sein, nur ein paar Kilometer von der Grenze entfernt zu leben, nur auf der falschen Seite? Andererseits, wären Rachel und ihre Kinder in der Freien Zone wirklich sicher gewesen? Ich hab die französische Geschichte nicht mehr genau genug im Kopf...


    Naja, soweit ich weiß wurden immerhin keine Juden deportiert, soweit ich weiß. Wäre immerhin ein Vorteil gewesen...


    Isabelle ist inzwischen "erwachsen" geworden, wenn man so will, ohne ihren Dickschädel und ihre Neugier zu verlieren. Sie kann einfach nicht glauben, was gerade mit den Juden passiert, und ich habe mir fast die Finger abgebissen, weil ich dachte, sie wird jetzt auch verhaftet. Ich befürchte auch, dass sie noch von jemandem verraten wird, vielleicht von Gaeten oder Henri. Ich hoffe, dass es nicht passiert, aber ich warte immer noch auf den ganz großen Knall.