01 - Anfang bis Seite 71 (einschließlich Kapitel 6)

Es gibt 46 Antworten in diesem Thema, welches 6.468 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Pelikanchen.

  • Hallo ihr Lieben!


    Hier startet die Leserunde zu "Die Nachtigall" von Kristin Hannah.


    Postet hier bitte erst, wenn Ihr mit der Lektüre begonnen habt und etwas zum Buch zu sagen oder zu fragen habt. Die Beiträge "Buch liegt bereit, ich fange heute Abend an" ziehen das Ganze zu sehr in die Länge und passen besser in den Buchvorschlag. Außerdem wäre schön, wenn Ihr darauf achtet, nicht einzeln zu sehr vorzupreschen, damit wir zusammen bleiben und damit auf einem ähnlichen Stand spekulieren und diskutieren können. Als Faustregel gilt, nicht mehr als ein Abschnitt pro Tag.
    Bitte beachtet auch die Hinweise zur Aktivität und Qualität.


    Zum Abschluss: bitte denkt auch daran, dass ein wichtiger Teil der Leserunden eure abschließenden Rezensionen sind und stellt diese am Ende der Runde zeitnah hier im Forum und auf literaturschock.de direkt ein.
    Zahlreiche Rezensionen hier und die Streuung auf anderen Seiten steigern bei den Verlagen die Attraktivität von solchen Aktionen: Denkt daran, dass die Teilnahme an der Runde und die Rezensionen die "Gegenleistung" für die Freiexemplare sind.



    Hier könnt Ihr zum Inhalt vom Anfang bis Seite 71 schreiben.
    Spoilermarkierungen sind aufgrund der Seitenbeschränkung nicht vorgesehen.

    Liebe Grüße

    Tabea

  • Oh ich habe mich schon so auf das Buch gefreut, dass ich gleich angefangen habe zu lesen :)


    Ich hatte keinerlei Probleme in die Handlung einzusteigen. Ich mag den Schreibstil von Kristin Hannah sehr.


    Man lernt zunächst Vianne, die ältere der beiden Schwestern, kennen. Trotz einiger Schicksalsschläge, wie dem frühen Verlust der Mutter und drei Fehlgeburten(ich kann mir gar nicht vorstellen, wie schrecklich das für eine Frau sein muss :( und sie tut mir wahnsinnig leid) erscheint Viannes Leben mit ihrem Mann Antoine und ihrer Tochter Sophie erstmal recht glücklich. Was sich dann sehr schnell ändert, nachdem Antoine eingezogen wird :-(. Antoine ist eine wichtige Stütze in Viannes Leben, nur durch ihn, konnte sie ihr schreckliches Elternhaus so früh verlassen. Die Schilderung der Situation in ihrem Zuhause, nachdem ihre Mutter gestorben war, empfinde ich als furchtbar. Wie kann man denn als Vater seine Töchter so komplett ignorieren? Ich verstehe schon, dass er selbst den Tod seiner Frau vermutlich nur schwer verwinden konnte, aber die Kinder geben einem doch halt und auch Liebe, sie sind ein Teil seiner Frau und vor allem seine Familie. Gerade die kleine Isabell hätte seine Nähe und Liebe mehr als gebraucht.
    Isabell, die jüngere Schwester, erscheint mir ein wenig offener, selbstbewusster und kämpferischer zu sein, als Vianne. Sie sehnt sich nach einer Aufgabe in ihrem Leben und boykottiert die damenhafte Erziehung, die an den Benimmschulen gelehrt wird. Tief in ihrem Herzen sehnt sie sich aber ebenfalls nach Liebe und Zuneigung ihres Vaters, etwas was er ihr nicht scheint geben zu können oder zu wollen.
    Ich bin sehr gespannt, ob die Schwestern tatsächlich aufeinandertreffen wie Isabell geplant hatte oder sich ganz andere Wege auftun. Beide Schwestern sind mir auf ihre eigene Art sehr sympathisch.

  • Hallo, liebe Mitleserinnen, :winken:


    kennt Ihr die Autorin schon von anderen Büchern?
    Für mich ist es das erste und ich gebe zu, ich hatte etwas Bammel, denn ich mag keinen seichten Erzählstil, schon gar nicht bei so einem Thema. Und irgendwie hatte ich Kristin Hannah, grundlos, immer so eingeordnet. Aber da mir die Inhaltsangabe so gefallen hat, dachte ich, es ist doch mal einen Versuch wert.


    Und bis jetzt bin ich sehr angetan von der Geschichte - UND vom Schreibstil.
    Es ist sicherlich ein Frauenbuch, denn vor allem die werden hier beschrieben. Vianne hält sich zwar nicht für stark aber ich denke mal, da täuscht sie sich. Wenn man muss, kann man auch stark sein. Vielleicht meint sie dass, weil sie Schuldgefühle wegen ihrer kleinen Schwester hat. Aber ein Kind kann kein Kind aufziehen.


    Aber ich verstehe auch, dass Isabelle enttäuscht von ihrer Familie ist. Sie kommt sich abgeschoben vor und ehrlich, der Vater ist seltsam. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er seine Töchter NICHT liebt, es muss was anderes sein. Das Trauma des letzten Krieges, das Traum über den Verlust seiner Frau. So was in der Art. Anders kann ich mir nicht erklären, was für ein kalter Brocken er wohl ist.


    Auch Vianne hatte es nicht leicht. Die vielen toten Kinder. Dass sie und ihr Mann das weggesteckt haben, da sieht man, wie stark Vianne ist.


    Isabelle ist wohl schon immer eine Rebellin - ich ahne, was im Krieg aus ihr wird.


    Gaeton ist auch interessant. Da knistert es doch schon, oder? :zwinker:


    Ach ja, und der Krieg hat auch schon Einzug ins Buch gehalten. So richtig mit Toten und Blut und so weiter. Hannah kann auch das gut beschreiben. Gefällt mir wirklich.

    :lesen:





    Einmal editiert, zuletzt von gagamaus ()


  • Hallo, liebe Mitleserinnen, :winken:


    kennt Ihr die Autorin schon von anderen Büchern?
    Für mich ist es das erste und ich gebe zu, ich hatte etwas Bammel, denn ich mag keinen seichten Erzählstil, schon gar nicht bei so einem Thema. Und irgendwie hatte ich Kristin Hannah, grundlos, immer so eingeordnet. Aber da mir die Inhaltsangabe so gefallen hat, dachte ich, es ist doch mal einen Versuch wert.


    Hallihallo, also ich kenne bis auf zwei Bücher, mittlerweile glaube ich alle ihrer Romane und ich hab fast jeden von ihnen verschlungen. "Immer für dich da" und "Wie Blüten im Wind" kann ich dir echt ans Herz legen.


    Und bis jetzt bin ich sehr angetan von der Geschichte - UND vom Schreibstil.
    Es ist sicherlich ein Frauenbuch, denn vor allem die werden hier beschrieben. Vianne hält sich zwar nicht für stark aber ich denke mal, da täuscht sie sich. Wenn man muss, kann man auch stark sein. Vielleicht meint sie dass, weil sie Schuldgefühle wegen ihrer kleinen Schwester hat. Aber ein Kind kann kein Kind aufziehen.


    Mir gefällt es bisher auch wirklich gut, ich finde, dass man sich durch die Art, wie sie schreibt, immer sehr gut in die Situationen der Protagonisten hineinversetzen kann. Definitiv, ich glaube, die wenigsten Männer, können etwas mit ihren Büchern anfangen. Mir fällt gerade auch kein einziges Buch von ihr ein, indem ein Mann im Mittelpunkt steht, wenn dann nur im Zusammenhang mit einem weiblichen Charakter.
    Ich stelle es mir wahnsinnig schwer vor die Mutter zu verlieren :( und dann noch im Alter der Pubertät, wo doch eh schon alles anders wird, alleine wegen der Entwicklung und die Hormone spielen verrückt :-(. Sie gibt sich selbst die Schuld dafür, dass sie um ihre Mutter getrauert hat und in der Zeit nicht für ihre Schwester da war. Ich für meinen Teil, empfinde das als total menschlich, vor allem weil Isabell ja die Situation auch gar nicht verstehen konnte. Dafür war sie schlichtweg noch zu klein.

  • Hallihallo, also ich kenne bis auf zwei Bücher, mittlerweile glaube ich alle ihrer Romane und ich hab fast jeden von ihnen verschlungen. "Immer für dich da" und "Wie Blüten im Wind" kann ich dir echt ans Herz legen.


    Wie Blüten im Wind habe ich schon mal in den Händen gehalten. :breitgrins: Danke für den Tipp.

    :lesen:





  • Die ersten 70 Seiten liegen hinter mir und ich bin wirklich angetan von der Geschichte.


    Natürlich frage ich mich, wer die ältere Dame ist, die nun erkrankt ist und auf ihr Leben zurückblickt, das wohl noch ein großes Geheimnis birgt. Das Geheimnis um eine gewisse Juliette Gervaise. Ich bin gespannt was wir hier erfahren werden.
    Vermutlich hängt ja alles irgendwie mit der Geschichte von Vianne und Isabelle zusammen. Die beiden Mädchen haben es sicher nicht leicht gehabt nach dem Tod der Mutter. Nur waren sie beide in einem ganz unterschiedlichen Alter und damit auch in einer ganz unterschiedlichen Sichtweise auf die Ereignisse gefangen. Vianne fühlte sich offensichtlich mit der Verantwortung für die kleinere Schwester, die auch noch so anders war als sie selbst, völlig überfordert. Und Isabelle fühlte sich einfach total verloren und von allen verlassen. Nun scheint es, dass die Eine besonders schwach und die Andere besonders stark ist. Mal sehen, ob das so bleiben wird. Ich gehe davon aus, dass Beide Stärke beweisen müssen, ob sie das nun wollen oder nicht.


    Es gefällt mir die Zeit des Zweiten Weltkrieges einmal ganz anders in einer Geschichte mitzuerleben. Das liegt natürlich besonders am Handlungsort Frankreich. Die ersten Angriffe der Deutschen werden hier schon eindrucksvoll geschildert und ich kann mir lebhaft vorstellen wie die älteren Menschen sich wieder an die Ereignisse des vorangegangenen Weltkrieges erinnert fühlen und wie die Angst wächst.


    Nun bin ich neugierig was auch Isabelle und Gaeton so werden wird.

    Lesen ist meine Leidenschaft


  • Isabell, die jüngere Schwester, erscheint mir ein wenig offener, selbstbewusster und kämpferischer zu sein, als Vianne. Sie sehnt sich nach einer Aufgabe in ihrem Leben und boykottiert die damenhafte Erziehung, die an den Benimmschulen gelehrt wird. Tief in ihrem Herzen sehnt sie sich aber ebenfalls nach Liebe und Zuneigung ihres Vaters, etwas was er ihr nicht scheint geben zu können oder zu wollen.


    Ihr Verhalten ist einfach den Erlbnissen aus der frühen Kindheit geschuldet. Sie musste sehen wie sie alleine zurechtkommt und so hat sie sich wohl eine harte Schale aufgebaut.
    Und du hast Recht: Beide Schwestern sind wirklich sympathisch, jede auf ihre eigene Art.


    kennt Ihr die Autorin schon von anderen Büchern?


    Bei mir ist es das erste Buch der Autorin.

    Lesen ist meine Leidenschaft


  • Ihr Verhalten ist einfach den Erlbnissen aus der frühen Kindheit geschuldet. Sie musste sehen wie sie alleine zurechtkommt und so hat sie sich wohl eine harte Schale aufgebaut.
    Und du hast Recht: Beide Schwestern sind wirklich sympathisch, jede auf ihre eigene Art.


    Da hast du sicher recht, sie wurde ja leider nicht gerade mit Liebe überschüttet, denn sowohl der Vater als auch ihre ältere Schwester waren selbst damit beschäftigt den Tod der Mutter zu verkraften und wie Vianne selbst schildert, hatte sie kaum Kraft sich um ihre jüngere Schwester zu kümmern. Ich finde das aber auch total verständlich, das Verhalten des Vaters stelle ich da schon eher ein wenig in Frage. Mir gefällt ihre Art echt, sie hat halt ihre eigene Meinung, fügt sich nicht einfach ein und ich denke, dass viele (junge) Frauen in der Zeit einfach noch nicht so angehört wurden. Da war es noch wichtiger, dass die Frau den Haushalt macht, sich um die Kinder kümmert etc. und auf den Schein/ das Benehmen nach außen hin, wurde viel Wert gelegt. Dass sie dagegen wehrt, finde ich super :) doofe Konventionen *g*.

  • Es ist mein erstes Buch der Autorin. Ganz so begeistert wie ihr bin ich derzeit noch nicht. Mir sind die Schicksalsschläge von Vianne etwas zu viel des Guten beziehungsweise wurden sie mir zu schnell präsentiert. Ich mag es, wenn sich ein Buchcharakter so nach und nach enthüllt und vom Leser verlangt wird, manches zwischen den Zeilen zu lesen.


    Dafür fand ich den Einmarsch der Deutschen und die flüchtenden Massen gut geschildert. Die Angst und Panik der Menschen, die um ihr Leben flüchten und die im Zuge ihrer Flucht immer mehr ihrer Besitztümer hinter sich lassen, wird mit Feingefühl und ohne Pathos beschrieben.



    Wie kann man denn als Vater seine Töchter so komplett ignorieren? Ich verstehe schon, dass er selbst den Tod seiner Frau vermutlich nur schwer verwinden konnte, aber die Kinder geben einem doch halt und auch Liebe, sie sind ein Teil seiner Frau und vor allem seine Familie. Gerade die kleine Isabell hätte seine Nähe und Liebe mehr als gebraucht.


    So wie ich das gelesen habe, hat der Vater ein schweres Kriegstrauma erlitten, das er nicht überwunden hat (und es wohl auch nicht konnte). Der Tod der Mutter hat ihm dann den Rest gegeben. Abgesehen davon, war es zu der Zeit gesellschaftlich akzeptiert, dass ein Witwer seine Kinder in Pflege gibt. Man ging nicht davon aus, dass ein Mann alleine seine Kinder aufziehen kann. Da wurde entweder schnell wieder geheiratet oder der Nachwuchs anderweitig versorgt.

  • So wie ich das gelesen habe, hat der Vater ein schweres Kriegstrauma erlitten, das er nicht überwunden hat (und es wohl auch nicht konnte). Der Tod der Mutter hat ihm dann den Rest gegeben. Abgesehen davon, war es zu der Zeit gesellschaftlich akzeptiert, dass ein Witwer seine Kinder in Pflege gibt. Man ging nicht davon aus, dass ein Mann alleine seine Kinder aufziehen kann. Da wurde entweder schnell wieder geheiratet oder der Nachwuchs anderweitig versorgt.


    Für mich ist es dennoch schwierig, sich in seine Lage zu versetzen. Wahrscheinlich kann man das so richtig authentisch aber auch nur, wenn man selbst schon in Gebieten gelebt hat, in denen Krieg herrscht oder damit beruflich Berührung hat? Mir fällt es auf jeden Fall schwer :-(. Das kann ich mir gut vorstellen, aber da muss bei ihm seelisch sehr viel im Krieg kaputt gegangen sein, um die Liebe zu den Kindern nicht mehr erwidern zu können :-(. Andererseits wäre es für die Kindern sicher auch nicht leicht oder womöglich sogar schlechter gewesen, bei einem so schlechten Verhältnis, bei ihm zu bleiben?? Ist ein sehr schwieriges Thema, wie ich finde, aber durchaus authentisch von der Autorin geschildert.

  • Hinsichtlich des Vaters muss ich sagen, dass man die damalige Sicht sicher nicht mit der heutigen vergleichen darf. Es war ja wirklich noch die Zeit der klassischen Rollenteilung und einen Mann, der sich alleine um seine Kinder kümmerte, fand man sicher nicht häufig. In reichen Häusern gab es da vielleicht die Möglichkeit eines Kindermädchens und in anderen Fällen eben nicht.
    Außerdem hat der Vater eben tatsächlich auch schlimme Erlebnisse hinter sich. Und wenn ich vergleiche wie er zunächst geschildert wurde und sich jetzt bei Isabelles Wiederauftauchen verhalten hat, so muss ich sagen, dass ich glaube es hat sich schon etwas gebessert mit seinem Gefühl für die Tochter oder die Töchter. Aber er kann halt nicht aus seiner Haut und hat nun mit dem kommenden Krieg vor der Tür auch wieder die alten Erinnerungen im Kopf.

    Lesen ist meine Leidenschaft

  • Ich schätze mal, wie viele Soldaten auch heutzutage gabe es das "Posttraumatische Belastungssyndrom" auch damals schon nach den Weltkriegen. Und da sind Probleme mit Familie, Beziehungen usw. normal und teilweise sehr schwer. Ich habe da mal einen Bericht von Soldaten nach dem zweiten Weltkrieg gesehen. Da gingen viele Ehen zu Bruch oder es wurde einfach totgeschwiegen und die Männer litten, wurden Alkoholiker, schlugen ihre Familie, ganz krasse Probleme.

    :lesen:






  • Ich schätze mal, wie viele Soldaten auch heutzutage gabe es das "Posttraumatische Belastungssyndrom" auch damals schon nach den Weltkriegen. Und da sind Probleme mit Familie, Beziehungen usw. normal und teilweise sehr schwer. Ich habe da mal einen Bericht von Soldaten nach dem zweiten Weltkrieg gesehen. Da gingen viele Ehen zu Bruch oder es wurde einfach totgeschwiegen und die Männer litten, wurden Alkoholiker, schlugen ihre Familie, ganz krasse Probleme.


    Kennst du zufällig den Film "Brothers", der schildert sehr authentisch, wie es für einen Menschen ist, mit einer posttraumatischen Belastungsstörung, zurück ins Leben zu finden?
    Und auch wie schwierig es für die Familie ist, zu verstehen, was er da verarbeiten muss bzw. nicht kann?

  • Der letzte Wunsch:


    Wenn man alt und krank ist, wird das Haus wird zu groß, zu einsam, zuviel von all den Dingen, die den Menschen im Alter schwer fallen, die aber auch dazu führen, das Jüngere das Ruder in die Hand nehmen und man es geschehen lässt, weil die Vernunft siegt.
    Die Krankheit hat sie schwer im Griff, sie weiß, das es ihre letzte "Passage" werden wird. Wenn der Nebel des Vergessens hinzukommt, wird er dann eher willkommen geheissen?
    So bei unserer alten Dame, sie sitzt auf dem Dachboden der verlorenen Träume und tief versteckten Erinnerungen. Wie lange hat sie an diesen Überseekoffer nicht gedacht und kaum geöffnet fällt ihr die Vergangenheit wie ein Fächer in den Schoß. Wie ist es möglich, solange war alles begraben und jetzt ist alles wieder present.
    Es heisst ja immer, was zuletzt obenauf kommt, geht auch zuerst, wie bei einer Torte.
    Sie kann es nicht zurücklassen, ihr Sohn findet zuerst wenig Verständnis dafür und sieht seine Entscheidung, die Mutter wegzubringen, wieder einmal bestätigt. Er hält es für eine weitere "Schrulle". Er will sie versorgt wissen und würde sie gerne auch mit nach Hause nehmen, doch auch dies ist ein frommer Wunsch. Seine Mutter weiß, das sie eine große Belastung wäre, er könnte sie auch gar nicht so umpflegen, ohne das seine Arbeit darunter leiden würde.
    Also, wie könnte er ihr diesen letzten Wunsch nicht erfüllen? Wenigstens etwas, was er für sie tun kann.
    Es ist traurig, aber hiermit beginnt eine großartige Geschichte.


  • Hallihallo, also ich kenne bis auf zwei Bücher, mittlerweile glaube ich alle ihrer Romane und ich hab fast jeden von ihnen verschlungen. "Immer für dich da" und "Wie Blüten im Wind" kann ich dir echt ans Herz legen.
    [quote='gagamaus','https://literaturschock.de/neuesforum/forum/index.php?thread/&postID=930037#post930037']


    Das Gleiche habe ich mich auch schon gefragt, wenn wir fertig sind, musst du uns sagen, ob die anderen Romane auch so gut sind, die würde ich dann auch lesen wollen.

  • Ein schwermütiges Wiedersehen:
    (Mir ist klar, dass das Flüchtlingsthema nie aktueller war und ich würde gerne wissen, ob dies Absicht der Autorin war, aber, wo auf der Welt gibt es keine schutzsuchenden? Krieg und die daraus entstehende Not, sind immer existent. Ich versuche dennoch die Geschichte in Bezug auf heute, objektiv, aber gewissenhaft, in mich aufzunehmen und zu kommentieren, ich glaube, so ist es auch gedacht.)
    Es war ein gruseliges Gefühl, als der Flüchtlingsstrom über Viannes Garten und Haus herfiel, ganz ehrlich habe ich sofort an Zombies denken müssen. Ich bin mir sicher, wenn man einen Vergleich ziehen kann, dann diesen. Sie haben in ihrer Verzweiflung einfach alles überrannt. Aber wer hätte es anders gemacht? Wenn einen nur noch der Hunger vorwärtstreibt, wird die Hoffnung immer größer, je kleiner sie wird.
    Isabelle will jedem helfen, doch Gaet lehrt sie eine traurige Lektion. Jeder ist sich selbst der Nächste.
    "Was, wenn Tante Isabelle auch angeklopft hat?" Hat sie ja tatsächlich, "Danke, das du uns reingelassen hast":
    Als Isabelle da so wimmernd da lag, dachte ich Gaet wäre über sie hergefallen.
    Das blaue Auge, das Blut, das Kleid. Aber anscheinend war dem nicht so.
    Aber einfach abzuhauen und ein Zettel hinterlassen, der lapidar mitteilt: "Du bist noch nicht bereit", erinnert mich an die Teenies, die sich per SMS den Laufpass geben.