Geoff Dyer - Sex in Venedig, Tod in Varanasi

  • Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links

    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Originaltitel: Jeff in Venice, Death in Varanasi


    „Sex in Venedig“ und „Tod in Varanasi“ – eigentlich besteht das Buch aus zwei unabhängigen Geschichten, wobei nicht einmal klar ist, ob Jeff, Hauptfigur der ersten Hälfte, mit dem namenlosen Erzähler der zweiten Hälfte identisch ist. Trotzdem wirken die beiden Geschichten zusammen, es geht um das sich verlieren in einer Stadt, einmal ganz sicher nur temporär, einmal vielleicht für immer.


    Jeff ist freiberuflicher Journalist und als solcher Bestandteil der Kunstszene, die ihm doch eigentlich kaum etwas bedeutet. Jeff säuft, kifft, kokst und vögelt sich durch die Biennale – zwischendurch schaut er sich ein wenig Kunst an, aber die dient nur dazu, auf den anschließenden Partys einen Gesprächsaufhänger zu haben. Die Oberflächlichkeit ist eigentlich fürchterlich, aber Dyer beschreibt sie so, dass man verstehen kann, warum die Teilnehmer diese Zeit so sehr genießen. Und darauf trinke auch ich mir einen Bellini.


    In Varanasi (=Benares) löst er (oder ist die Hauptfigur doch jemand anderes?) sich dann völlig auf. Er beginnt als normaler Tourist, die ersten Eindrücke die aus der Stadt beschrieben werden, sind die des unglaublich chaotischen Verkehrs. Aber auch die (ich nenne es mal so) herumlungernden Alt-Hippies, von denen er sich zunächst deutlich absetzt. Doch dann sieht er keinen Grund für eine baldige Rückkehr mehr und wird selbst zu einem Bestandteil des Straßenbildes.


    Während die erste Buchhälfte das blühende Leben beschreibt, ist der Tod, oft in Form von Beerdigungsverbrennungen, das Hauptthema der zweiten Hälfte. Das Feiern der Lebendigkeit, wird dem langsamen Vergehen entgegengesetzt, die Fleischeslust und absolute Bedürfnisbefriedigung dem Verschwinden sämtlicher Gelüste und Bedürfnisse und so funktionierten die zwei Buchhälften als sich ergänzende Gegensätze der Aspekte des Lebens tatsächlich miteinander.


    Ich kann nicht genau sagen was es war, aber irgendetwas hat mich an dem Buch fasziniert.


    4ratten