Simon Beckett - Die Chemie des Todes

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  • Penelope und Morgan sind aber auch super! :breitgrins:

    Es geschah kurz nach Anbruch des neuen Jahres, zu einem Zeitpunkt,

    als die violetten und gelben Blüten der Mimosenbäume rings um die Ambulanz

    aufgesprungen waren und ganz Missing in Vanilleduft gehüllt war.


    Abraham Verghese – Rückkehr nach Missing

  • Vor kurzem enteckte ich das Buch in der Bücherei und nahm es auch gleich mit, weil mir der Titel so bekannt vorkam und ich wurde nicht enttäuscht.


    Zum Buch:


    David Hunter, der nach einem tragischen Unfall seinen Beruf als forensischer Anthropologe an den Nagel hängt und sich nun als Allgemeinmediziner auf dem Lande verdingt, lässt das Böse nicht in Ruhe, denn es verschwinden eines Tages auf mysteriöse Weise mehrere Frauen um anschließend verstümmelt und ermordet wieder gefunden zu werden.


    Meine Meinung:


    Mir war die Figur des David Hunter von Anfang an sympathisch, von seiner Vergangenheit gebeutelt, wird er auch in seiner neuen Heimat nicht richtig angenommen, er ist halt immer ein Fremder aus der Stadt und kein Teil der eingeschworenen Gemeinschaft des Dorfes.


    Der Stil ist auch flüssig, Längen gibt es höchstens in Form von detaillierten Beschreibungen von Verwesungsvorgängen, die ich nicht unbedingt so gebraucht hätte. Auch die Spur zum Täter konnte gut im Verborgenen gehalten werden, ich hatte viele Verdächtige auf dem Schirm, nur halt nicht den wahren Täter.


    "Die Chemie des Todes" ist ein spannender Auftakt in die David-Hunter-Reihe, aber bitte nicht mehr so detailliert.


  • "Die Chemie des Todes" ist ein spannender Auftakt in die David-Hunter-Reihe, aber bitte nicht mehr so detailliert.


    Dooooooch! :breitgrins:
    Die fand ich gerade toll - lieber als Blutgespritze!

    Es geschah kurz nach Anbruch des neuen Jahres, zu einem Zeitpunkt,

    als die violetten und gelben Blüten der Mimosenbäume rings um die Ambulanz

    aufgesprungen waren und ganz Missing in Vanilleduft gehüllt war.


    Abraham Verghese – Rückkehr nach Missing

  • Ja gut, zu blutig sollte es nicht unbedingt sein, aber für meinen Geschmack möchte ich auch nicht die Wunden zu detailliert beschrieben bekommen oder die Beschreibung der Entwicklung einer Made im Körper eines Toten :breitgrins:

  • Manham, ein kleines Dorf in England. Seit drei Jahren arbeitet der forensische Anthropologe David Hunter hier als gewöhnlicher Landarzt. Nach dem Unfalltod seiner Frau und seiner Tochter kehrte er London den Rücken und ist ganz zufrieden mit seinem neuen, ruhigeren Leben. Nur nachts quälen ihn die Träume.
    In einem der heißesten Sommer der letzten Jahre ist es mit der idyllischen Ruhe im Dorf vorbei. Zwei Jungs finden eine grausam entstellte Leiche, eine Frau, die etwas abseits des Dorfes wohnte und wie David "nur zugezogen" war. Die örtliche Polizei ist angesichts des Zustands der Toten schnell überfordert und Inspector MacKenzie bittet David Hunter um Mithilfe. Oder will er dem schweigsamen Arzt nur genauer auf den Zahn fühlen, weil er ihn für einen Verdächtigen hält? Denn David kannte die Tote und auch nach drei Jahren ist er immer noch der "Fremde" im Dorf. Besonders der Pfarrer lässt ihn das spüren und zettelt mit seinen Hasspredigten eine regelrechte Hexenjagd an.
    Dann verschwindet eine weitere Frau, dieses Mal ist es "eine von ihnen", jemand, der im Dorf geboren und aufgewachsen ist. Und nach und nach kochen die Emotionen hoch und jeder verdächtigt jeden, denn die Hinweise verdichten sich, dass der Täter jemand aus Manham sein muss. Und aufgrund seiner Untersuchungen weiß David, dass der Täter sein letztes Opfer drei Tage nach der Entführung getötet hat. Nun zählt jede Minute.


    "Die Chemie des Todes" ist der erste Teil der Thriller-Reihe von Simon Beckett und hier lernt man den forensischen Anthropologen David Hunter erst einmal kennen. Ein Rechtsmediziner, der sich auf seinem Gebiet bestens auskennt und mit Hilfe von Fliegen und Larven den Todeszeitpunkt eines Menschen ziemlich genau bestimmen kann. Ähnlich wie in Kathy Reichs Büchern (Tempe Brennan ist ja auch forensische Anthropologin) erfährt man hier interessante wissenschaftliche Fakten, aber es wird nie zu viel oder zu theoretisch. Auch die Fachbegriffe halten sich in Grenzen. Alles ist in einem guten Gleichgewicht zum Krimianteil und die Geschichte ist spannend und flüssig erzählt. Es gibt auch emotionale Momente, aber es wird nie zu "gefühlsduselig".
    Simon Beckett schreibt sehr anschaulich und bildhaft und beschreibt das Leben in einem so kleinen englischen Dorf sehr treffend, denn so stellt man es sich vor. Und irgendwie liegt über dem Ganzen immer eine leicht düstere und bedrückende Atmosphäre, was sehr gut zu den Ereignissen passt.


    Irgendwann hatte ich einen Verdacht, was den Täter betraf, aber dann dachte ich, dass das ja eigentlich nicht sein kann. ;) Am Ende war ich jedenfalls teilweise sehr überrascht.


    Fazit: Simon Beckett hat einen neuen Leser seiner Thriller-Reihe.


    5ratten

    Ich kaufe keine Bücher. Ich adoptiere sie. :hexe:

  • Simon Beckett


    Die Chemie des Todes


    The Chemistry of Death


    David-Hunter-1


    David Hunter ist ein Spezialist auf dem Gebiet der forensischen Anthropologie. Als er seine Frau und seine Tochter verliert, zieht er um in ein kleines Dorf im ländlichen England und nimmt die Stellung eines schlecht bezahlten Arztes an.

    Der bisherige Dorfarzt sitzt nach einem Autounfall im Rollstuhl und schafft das Arbeitspensum nicht mehr allein.

    David lebt in dieser ländlichen Einöde zudem recht zurückgezogen, er kommt nur langsam über seinen Verlust hinweg. Die Dorfgemeinde betrachtet Zugezogene auch nach Jahren noch eher misstrauisch.

    Eines heißen Sommertages finden Kinder eine Leiche im Wald, und plötzlich wird aus dem idyllisch-langweiligen Ort ein gefährliches Pflaster, denn schnell steht fest, dass es sich nicht nur um einen Todesfall handelt. Der Ermittler der Polizei bittet David um Mithilfe, da Spezialisten seines Ranges Mangelware sind und die Zeit drängt. Nach anfänglichem Zieren willigt David ein, und bald steckt er bis über die Ohren im Fall und den damit verbundenen Unannehmlichkeiten. Ein Wettlauf mit der Zeit bzw. gegen einen Serientäter lässt keine Leselängen aufkommen.

    Bei Krimis und Thrillern bin ich ja ziemlich kritisch, aber dieser Roman hat mich angenehm überrascht. Es war mein erster Beckett, und weitere sollen folgen! Die Stimmung im Dorf ist anschaulich beschrieben. Die Frauenfiguren bleiben aber durchweg etwas blass, den Bechdel-Test hat die Geschichte leider auch nicht bestanden. Aber das war es eigentlich auch schon mit meiner Kritik. Ich fand die Story nicht vorhersehbar und war bis zuletzt auf der falschen Fährte.


    Wenn zum Schluss

    hätte, hätte es vielleicht 5 Ratten gegeben.

    4ratten:marypipeshalbeprivatmaus:


    Bechdel-Test: ::tse:


    Bücher sind Magie zum Mitnehmen.