Petra Hammesfahr - Seine große Liebe

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    Autorin: Petra Hammesfahr
    Titel: Seine große Liebe
    Seiten: 320
    Verlag: Rowohlt
    Erschienen: 1993 unter dem Titel "Brunos große Liebe"


    Klappentext:


    Und wieder einmal ist bei Petra Hammesfahr alles ganz anders als es scheint


    Er war der erste Mann, der sie geliebt hat und der ihr sagte, für ihn sei sie schön. Angelika, die sich selbst hässlich und viel zu dick findet, nimmt einiges in Kauf um Bruno zu halten und an sich zu binden. Mit seiner Untreue kann sie sich arrangieren, solange die Frauen kein Gesicht haben. Als sie ihn zum ersten Mal mit einer anderen sieht, ändert sich schlagartig alles. Kurz Zeit darauf ist Bruno tot …


    [hr]


    Meine Meinung:


    "Seine große Liebe" ist bereits 1993 unter dem Titel "Brunos große Liebe" erschienen. Bei der Neuauflage wurde interessanterweise der Name weggelassen. Bruno, Angelika und Herbert (die drei Hauptfiguren) sind inzwischen wohl einfach nicht mehr so angesagt.


    Die Geschichte dreht sich um die dicke Verlegerin Angelika, die zwar reich ist, aber noch nie einen Freund hatte und vor allem von Herbert in der Schulzeit immer gemobbt wurde. Sie lernt Versicherungsvertreter Bruno kennen, der sich nach eigener Aussage sofort in sie verliebt. Doch nebenbei hat er immer wieder Affären, was Angelika wahnsinnig macht.


    Die Rahmenhandlung besteht daraus, dass Herbert von Angelika besprochene Kassetten(!) findet und diese abtippt und mit Kommentaren versieht - das ganze Buch besteht also aus Angelikas O-Tönen und Herberts Anmerkungen. Schon zu Beginn ist klar, dass die Geschichte von Angelika und Bruno kein gutes Ende nehmen wird. Trotzdem ist es weniger ein Krimi, sondern eher eine tragische Liebesgeschichte.


    Ich fand das Buch einerseits ganz gut geschrieben, im typischen Hammesfahr-Stil, andererseits ziehen einen Angelikas negative Sichtweise und das emotionale Hin und Her beim Lesen eher runter. Der Autorin gelingt es jedoch gut, den Leser zu beeinflussen und ihn gedanklich in eine Richtung zu lenken. Die Auflösung am Schluss erscheint deshalb im ersten Moment nicht wirklich glaubwürdig, da man sich so sehr an Angelikas festgefahrene Meinung angepasst hat. Ein gelungener Schachzug, der auch Lust macht, das Buch ein zweites Mal - nun mit dem Wissen um die Wahrheit - zu lesen.


    Das Buch regt zum Nachdenken an, lässt mich aber mit gemischten Gefühlen zurück.
    3ratten