Teil 1: Seite 1 - 138 (Erstes Buch)

Es gibt 13 Antworten in diesem Thema, welches 2.300 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Teresa C..

  • Hallo ihr Lieben!


    Hier startet die Leserunde zu "Krone des Schicksals" von Richard Dübell.


    Postet hier bitte erst, wenn Ihr mit der Lektüre begonnen habt und etwas zum Buch zu sagen oder zu fragen habt. Die Beiträge "Buch liegt bereit, ich fange heute Abend an" ziehen das Ganze zu sehr in die Länge und passen besser in den Buchvorschlag. Außerdem wäre schön, wenn Ihr darauf achtet, nicht einzeln zu sehr vorzupreschen, damit wir zusammen bleiben und damit auf einem ähnlichen Stand spekulieren und diskutieren können. Als Faustregel gilt, nicht mehr als ein Abschnitt pro Tag.
    Bitte beachtet auch die Hinweise zur Aktivität und Qualität.


    Zum Abschluss: bitte denkt auch daran, dass ein wichtiger Teil der Leserunden eure abschließenden Rezensionen sind und stellt diese am Ende der Runde zeitnah hier im Forum und auf literaturschock.de direkt ein.
    Zahlreiche Rezensionen hier und die Streuung auf anderen Seiten steigern bei den Verlagen die Attraktivität von solchen Aktionen: Denkt daran, dass die Teilnahme an der Runde und die Rezensionen die "Gegenleistung" für die Freiexemplare sind.



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    LG, Dani


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    Einmal editiert, zuletzt von Dani79 ()

  • Hallo zusammen :winken:


    Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Es ist so viel schon passiert, und ich bin total gefesselt von dieser Geschichte!


    Ich muss gestehen, ich weiß nicht viel über Walther von der Vogelweide. Daher war ich auch neugierig auf dieses Buch bzw. diese Geschichte. Es ist immer besonders interessant über Personen zu lesen, die es wirklich gegeben hat!


    König Philipp mochte ich hier sehr gerne. Er scheint mir ein König gewesen zu sein, der wirklich noch menschlich geblieben ist, nicht nur nach noch mehr Macht und Einfluss strebte. Um so tragischer ist hier sein so früher Tod. Das hat mir wirklich leidgetan.


    Auch Eirene ist gestorben. Wie tragisch! Ich hatte gehofft für die beiden Liebenden, dass sie nun endlich zueinanderfinden können. Das sollte nicht sein.


    Das muss für Walther sehr schlimm sein. Jetzt hat er den vermeintlichen Sohn der Königin und ahnt nicht, dass es sein eigenes Kind ist! Das verspricht ja noch eine Menge Verwicklungen und Spannung!
    Denn auch das Mädchen, die eigentliche Prinzessin, wird überleben!
    Ob die beiden Kinder sich kennenlernen werden? Ich glaube schon. Aber wie wird dieses Kennenlernen aussehen? Darauf bin ich sehr neugierig!


    Sehr gut haben mir übrigens auch diese vier Freunde (mit Philipp fünf) gefallen. Ihr Umgang miteinander - ich habe oft lachen müssen. Mir hat ihr Umgang miteinander sehr gefallen. Jetzt mussten sie sich trennen. Ob und wann sie sich wiedersehen werden? Und unter welchen Umständen?


    Ich muss sagen, der Autor hat mich mit seiner Geschichte schon auf den ersten Seiten gefesselt. Ich bin auf den Fortgang der Story unglaublich neugierig.

    Lesen aus Leidenschaft

  • Ich muss gestehen, ich weiß nicht viel über Walther von der Vogelweide. Daher war ich auch neugierig auf dieses Buch bzw. diese Geschichte. Es ist immer besonders interessant über Personen zu lesen, die es wirklich gegeben hat!


    Ich habe von Tanja Kinkel "Spiel der Nachtigall" gelesen und da ging es ja um den Walther. Aber jeder Autor hat natürlich einen anderen Ansatz. Ein bisschen ein Hallodri war er da auch. Aber hier ist er mir ehrlich gesagt gleich richtig sympathisch. Seine Treue zu Philipp trotz seiner großen Gefühle für dessen Frau fand ich toll.
    Natürlich darf man nicht außer Acht lassen, dass er auch andere Frauen unglücklich gemacht - und sogar geschwängert - hat.


    Begeistert war ich auch von den Dialogen, die mal wieder allererste Sahne sind. Z.B. das erste Treffen zwischen Walther und Federico. Dass das Friedrich der Große ist, war natürlich klar. Aber ihr Geplänkel hat mich amüsiert und der Wortwitz und die Art ihrer Beziehung lassen auf weitere gute Szenen mit den beiden hoffen.


    Überrascht war ich, dass hier "Schon wieder" der Stein der Weisen vorkommt. Kennt ihr das auch, dass man manchmal eine Phase hat, wo scheinbar die Autoren oder der Zufall einem ständig Gemeinsamkeiten vorsetzen. In der letzten Eschbach-Runde ging es ja auch um den Stein der Weisen. Natürlich ganz anders aber doch der selbe Ausgangspunkt. Die Mythen über diesen Stein. Walther glaubt ja fest daran, dass er Unglück bringen kann.


    Interessant auch die Erklärung woher der Stein angeblich kommt.


    Man merkt dem Buch an, dass Dübell mal wieder gut recherchiert hat. Bis jetzt bin ich total begeistert.


    (Bin ja ausnahmesweise gleichzeitig in zwei Runden. Die beiden Bücher rangeln ganz schön miteinander, welches mich mehr begeistert. :zwinker:)

    :lesen:





  • Auch ich weiß nicht viel über Walther von der Vogelweide.


    Warum musste Philipp nur diesen Stein stehlen lassen? Der hat alles ins Rollen gebracht. Philipps Tod, und letztendlich auch den Tod seiner Frau Eirene.


    Dass Walther von der Vogelweide ein Halodri war, das wusste ich. Aber ich denke, zum schwängern gehören durchaus zwei. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Anna von Rehperc sich ihm nicht freiwillig hingegeben hat. Na ja, er hat sie dann verlassen. Aber eigentlich ist das die Art der Minnesänger...


    Schlimm fand ich, dass Anna ihren kleinen Sohn dem Tod überantworten wollte. Er war doch gesund, und sie wollte ihn einfach im Wald aussetzen und verhungern lassen. Gut, sie hat es dann doch nicht getan, aber nun hat sie ihn doch verloren, denn in Walthers Augen ist er ja der Sohn von Eirene. Mich wundert nur, dass den beiden Männern nicht aufgefallen ist, dass er , für einen Säugling, der schon halb gestorben war, viel zu gesund aussah.


    Was wird wohl mit Anna Sohn geschehen? Wird er gut behütet aufwachsen? Oder kommt er zu einem Bauern, bei dem er schuften muss? Wir werden es lesen....

    Liebe Grüße

    Lerchie

    ____________________________

    nur wer aufgibt, hat schon verloren

  • Sehr gut haben mir übrigens auch diese vier Freunde (mit Philipp fünf) gefallen. Ihr Umgang miteinander - ich habe oft lachen müssen. Mir hat ihr Umgang miteinander sehr gefallen. Jetzt mussten sie sich trennen. Ob und wann sie sich wiedersehen werden? Und unter welchen Umständen?


    Ich muss sagen, der Autor hat mich mit seiner Geschichte schon auf den ersten Seiten gefesselt. Ich bin auf den Fortgang der Story unglaublich neugierig.


    Das hat mir auch sehr gut gefallen. Und gleichfalls bin ich auf den Fortgang der Geschichte sehr neugierig. Deshalb werde ich auch heute noch ein bisschen weiterlesen...
    Morgen kann ich erst am Nachmittag wieder lesen, bin in ambulanter Reha. Ich hoffe ich bin nicht zu müde....

    Liebe Grüße

    Lerchie

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    nur wer aufgibt, hat schon verloren

  • Hallo :winken:


    Ich mag das Cover, es sieht Klasse aus und fühlt sich mal etwas anders an als sonst immer. Dieser Blick durch die Bögen hat doch was, oder? Gleich zu Beginn das Personenregister, womit gleich ein kleiner Überblick da ist und man doch schnell mit den Protagonisten vertraut wird. Gefällt mir.


    Walther von der Vogelweide hier auch mal als Ritter zu lesen ist interessant. Irgendwie kennt man ihn ja eigentlich nur als Sänger, aber natürlich war er auch ein Ritter oder konnte zu mindestens mit dem Schwert umgehen. Hier zeigt er sich von dieser Seite. Diese Suche nach dem Stein ist ja schon speziell. Ob es diesen Stein wohl wirklich gegeben hat? Am Ende hat er dem König jeden falls kein Glück gebracht. Ein paar Jahre später am Hof des Königs bekommen wir einen kleinen Einblick in das Leben von Walther und seinen Freunden. Der Sänger ist jedenfalls ein Mann der nichts hat anbrennen lassen. Dass vor allem die Frauen ihre Fehltritte bezahlen mussten war ja klar, aber darüber hat sich der Draufgänger ja keine Gedanken gemacht. Hier tritt Anna auf. Sie bekommt ein Kind von Walther und tauscht es mit dem Königskind aus. Was für ein durcheinander. Am Ende überleben beide Kinder. Ich bin schon gespannt wie die Zwei sich treffen werden und wie sie zueinander stehen werden. Als Königskind wird ja keines aufwachsen. Walther nimmt den Jungen ja mit, weil er denkt es ist der Sohn der Königin und weiß gar nicht, dass es sein eigener Sohn ist.


    Mir gefällt die Geschichte gut. Der Erzählstil ist angenehm zu lesen und die Story spannend und unterhaltend. Ich habe aber auch nichts anderes erwartet. Ich mag die Bücher von Richard Dübell sehr gern lesen. Er hat immer interessante Geschichten zu erzählen.

  • Ich habe von Tanja Kinkel "Spiel der Nachtigall" gelesen und da ging es ja um den Walther. Aber jeder Autor hat natürlich einen anderen Ansatz. Ein bisschen ein Hallodri war er da auch. Aber hier ist er mir ehrlich gesagt gleich richtig sympathisch. Seine Treue zu Philipp trotz seiner großen Gefühle für dessen Frau fand ich toll.
    Natürlich darf man nicht außer Acht lassen, dass er auch andere Frauen unglücklich gemacht - und sogar geschwängert - hat.


    Das Spiel der Nachtigall steht auch bei mir im Regal, allerdings noch ungelesen :breitgrins: Mir gefällt Walther hier auch gut, obwohl er sicher nicht immer alles so macht wie man sollte. Aber bei den Männern war es damals eben so und auch wesentlich einfacher, als für die Frauen.



    Begeistert war ich auch von den Dialogen, die mal wieder allererste Sahne sind. Z.B. das erste Treffen zwischen Walther und Federico. Dass das Friedrich der Große ist, war natürlich klar. Aber ihr Geplänkel hat mich amüsiert und der Wortwitz und die Art ihrer Beziehung lassen auf weitere gute Szenen mit den beiden hoffen.


    Die Dialoge gefallen mir auch, da Richard aber auch ein Händchen für



    Überrascht war ich, dass hier "Schon wieder" der Stein der Weisen vorkommt. Kennt ihr das auch, dass man manchmal eine Phase hat, wo scheinbar die Autoren oder der Zufall einem ständig Gemeinsamkeiten vorsetzen. In der letzten Eschbach-Runde ging es ja auch um den Stein der Weisen. Natürlich ganz anders aber doch der selbe Ausgangspunkt. Die Mythen über diesen Stein. Walther glaubt ja fest daran, dass er Unglück bringen kann.


    Ja, dass kenn ich auch. Vor allem mit den Namen der Protagonisten geht es mir so. Eirene ist ja eigentlich kein so geläufiger Name, aber ich habe gerade ein Buch beendet, da kam der Name auch vor. Sehr seltsam und von dem Stein der Weisen habe ich schon öfter gelesen. Der hat die Menschen eben sehr beschäftigt.


    Interessant auch die Erklärung woher der Stein angeblich kommt.


  • Mich wundert nur, dass den beiden Männern nicht aufgefallen ist, dass er , für einen Säugling, der schon halb gestorben war, viel zu gesund aussah.


    Für Männer in der damaligen Zeit war Säugling sicher Säugling. Die hatten mit den Kleinen doch nix zu tun, denke ich. :zwinker: Die haben sicherlich vorher noch nie einen Säugling so nahe gesehen.

    :lesen:





  • Aber sie haben - soviel ich weiß - Eirenes Kind gesehen, und dann das, das sie als ihres annahm. Und das sah eben viel gesünder aus, als ersteres.
    Aber Du hast vermutlich recht, Männer machen sich über sowas keine Gedanken...

    Liebe Grüße

    Lerchie

    ____________________________

    nur wer aufgibt, hat schon verloren


  • Ein bisschen ein Hallodri war er da auch. Aber hier ist er mir ehrlich gesagt gleich richtig sympathisch.


    Mir auch, was eigentlich ungewöhnlich ist. Normalerweise mag ich solche "Frauenhelden" nämlich gar nicht.
    Aber hier kommt Walther so sympathisch rüber, dass ich gar nicht anders konnte, als ihn gleich zu mögen. :breitgrins:

    Lesen aus Leidenschaft

  • Mir auch, was eigentlich ungewöhnlich ist. Normalerweise mag ich solche "Frauenhelden" nämlich gar nicht.
    Aber hier kommt Walther so sympathisch rüber, dass ich gar nicht anders konnte, als ihn gleich zu mögen. :breitgrins:


    Vielleicht liegt das einfach auch daran, dass wir als "Opfer" bisher nur Anna kennen gelernt haben, und die kommt keineswegs als reine Sympathieträgerin oder gänzlich hilflos rüber. Zudem wird auch deutlich, dass Walther sich zwar die Möglichkeit zu einem Abenteuer mit ihr nicht hat entgehen lassen, aber er hat sie keineswegs dazu genötigt und dass er es darauf angelegt hat, gerade sie zu verführen, dieser Eindruck entsteht auch nicht.


    Außerdem bleibt offen, warum Anna, als sie schwanger war, nicht versucht hat, ihn da in die Verantwortung zu nehmen. Da Walther nichts davon weiß, dass sie von ihm schwanger ist, bleibt offen, wie er darauf reagiert hätte: Hätte er Anna eiskalt "im Regen stehen" lassen oder hätte er sich der Verantwortung gestellt.


    Interessant finde ich, dass Dübell (immerhin ist er Mann) auch Anna gegenüber eine gewisse Fairness walten lässt, in dem er eben nicht klargestellt hat, ob Anna überhaupt eine Möglichkeit gehabt hätte, Walther mit den Folgen dieser Nacht zu konfrontieren. Letztlich macht es für unsere Sicht doch einen Unterschied: hat Anna nicht einmal versucht, Walther in die Pflicht zu nehmen, nachdem sie schwanger geworden war, oder gab es für sie keine Möglichkeit für eine Aussprache. Im ersteren Fall liefe es darauf hinaus: Anna ist selbst schuld, Anna hat Walther keine Möglichkeit gegeben, ebenfalls Verantwortung zu übernehmen. Im zweiteren Fall würde eine tragische Sicht naheliegend sein.


    Was Annas Versuch, ihr Kind zu töten, betrifft, so wird zumindest deutlich, dass sie sicher ist, dass sie, wenn sie herausfinden, dass sie eine Ehebrecherin ist, in diesem Fall mit der Hinrichtung rechnen muss. (Und es ist auch nicht sicher, ob das im Ehebruch gezeugte Kind am Leben bleibt.) Offensichtlich geht Anna davon aus, dass ihr Ehemann ihr einen Ehebruch nicht nachsehen oder verzeihen wird oder bereit ist, sie in diesem Fall zu decken, indem er das Kind als seines anerkennt. Und so böse es klingt, offensichtlich sind die Rahmenbedingungen nicht so, dass sich Anna vorstellen kann, ihm das Kind als seines unterschieben zu können. (Abgesehen davon, wäre auch für den Ehemann die Lage nicht so einfach. Zumindest in späteren Zeiten gab es sogar gesetzliche Regelungen, nach denen er sich selbst strafbar gemacht hätte, wenn er gegen den Ehebruch seiner Frau nichts unternommen hätte.)


    Übrigens, das finde ich interessant, ist auch hier eine Ambivalenz vorhanden. Den Ehemann haben wir bisher nicht kennen gelernt, über Verwandte von Anna (eine Familie), die sie schützen würde, die an einer Vertuschung interessiert ist und für sie vermitteln würde oder Hilfe von hoher gestellten Personen (z. B. der Kaiserin) haben wir bisher auch nichts erfahren. Es bleibt also offen, ob Annas Ängste berechtigt sind oder sie für andere Möglichkeiten einfach blind ist.
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    Nun, ich habe versucht, "Der von der Vogelweide" von Ginzkey zu lesen (Autor des 19. Jahrhunderts), ich habe den Roman "Das Lied der Nachtigall" von Tanja Kinkel gelesen, und außerdem "Sängerkrieg" von Robert Löhr, alles Bücher, in denen Walther eine Haupt- oder Nebenfigur ist. Viola Alvarez hat offensichtlich einen Roman über ihn geschrieben, den ich aber nicht gelesen habe. Es ist natürlich sehr interessant, jetzt zu sehen, wie Dübell eine Geschichte mit Walther als Hauptfigur gestaltet hat. Über Walther gibt es fast keine gesicherten Fakten, das bedeutet, dass Autoren und Autorinnen da viel Freiraum haben, der sich entsprechend nützen lässt.


    Dübells Roman dürfte offensichtlich (nach den Figurenverzeichnis) keineswegs nur auf Walter ausgerichtet sein.


    Übrigens habe ich in irgendeinem Forum gelesen, dass der Roman schon vor einigen Jahren hätte erscheinen sollen, was dann nicht der Fall war, weil Kinkels Roman gerade zuvor publiziert worden war. Da stellt sich für mich auch die Frage, ob Dübell seinen damaligen Roman umschreiben musste, damit er nun doch noch publiziert wird.
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    Erster Eindruck:
    Ein wenig habe ich bis jetzt den Eindruck, dass sich Dübell hier wiederholt. Das Thema der Freunde findet sich auch in anderen Büchern und die Gruppe um Walther hat Ähnlichkeiten mit den (allerdings nur drei Freunden) in Dübells Roman "Die Pforten der Ewigkeit". Nur dass mit Philipp ein positiver "Kaiser" vorkommt. Allerdings ist Fredericos / Friedrichs Einführung durchaus die eines Sympathieträgers und seine kurze Darstellung in den "Pforten der Ewigkeit" (und anderen bisherigen Büchern des Autors) lässt vermuten, dass er auch hier eine positive Figur sein wird.


    Bei der Anfangsszene in Byzanz habe ich mich gefragt, ob hier etwa "Der Räuber Hotzenplotz" Pate gestanden hat. Dübell hat in einem Interview schließlich gemeint, dass er sich stark vom Filmen beeinflussen lässt, und das Zählen bis 1000 hat, so wie es hier dargestellt wird, doch starke Ähnlichkeit mit der Szene zwischen Hotzenplotz und der Großmutter in der neueren Buchverfilmung (mit Armin Rohde). Da Dübell auch Kinderbücher schreiben und außerdem selbst Kinder hat, könnte er den Film gekannt haben.

  • Außerdem bleibt offen, warum Anna, als sie schwanger war, nicht versucht hat, ihn da in die Verantwortung zu nehmen. Da Walther nichts davon weiß, dass sie von ihm schwanger ist, bleibt offen, wie er darauf reagiert hätte: Hätte er Anna eiskalt "im Regen stehen" lassen oder hätte er sich der Verantwortung gestellt.


    Was Annas Versuch, ihr Kind zu töten, betrifft, so wird zumindest deutlich, dass sie sicher ist, dass sie, wenn sie herausfinden, dass sie eine Ehebrecherin ist, in diesem Fall mit der Hinrichtung rechnen muss. (Und es ist auch nicht sicher, ob das im Ehebruch gezeugte Kind am Leben bleibt.) Offensichtlich geht Anna davon aus, dass ihr Ehemann ihr einen Ehebruch nicht nachsehen oder verzeihen wird oder bereit ist, sie in diesem Fall zu decken, indem er das Kind als seines anerkennt. Und so böse es klingt, offensichtlich sind die Rahmenbedingungen nicht so, dass sich Anna vorstellen kann, ihm das Kind als seines unterschieben zu können.


    Also ich kann mir nicht vorstellen, wie Walther zu ihr hätte stehen sollen. Auf Ehebruch standen hohe Strafen und da Walther ja "nur" ein Sänger ist, hat er auch keinerlei Macht und Einfluss, ja nicht mal eine Burg oder ein Lehen. Ich hatte nicht den Eindruck, dass Anna mit ihm und dem Kind fliehen wollte. Ich habe sowieso nicht verstanden, warum sie auf ihn so sauer war. Schließlich hat sie ja die Ehe gebrochen und Walther hat ihr zwar Liebe ins Ohr geflüstert aber sonst sicherlich nichts versprochen.


    Ich denke nicht, dass man sie unbedingt bei Ehebruch gleich getötet hätte. Aber verstoßen und in der Gosse, so was war sicherlich möglich. Und unterschieben geht ja nur, wenn man mit dem Ehemann zum fraglichen Zeitpunkt mal verkehrt hat. Wenn da aber drei Monate dazwischen liegen - das merkt sogar der dümmste Ehemann, das mit dem Kind was faul ist.


    Ein wenig habe ich bis jetzt den Eindruck, dass sich Dübell hier wiederholt. Das Thema der Freunde findet sich auch in anderen Büchern und die Gruppe um Walther hat Ähnlichkeiten mit den (allerdings nur drei Freunden) in Dübells Roman "Die Pforten der Ewigkeit". Nur dass mit Philipp ein positiver "Kaiser" vorkommt. Allerdings ist Fredericos / Friedrichs Einführung durchaus die eines Sympathieträgers und seine kurze Darstellung in den "Pforten der Ewigkeit" (und anderen bisherigen Büchern des Autors) lässt vermuten, dass er auch hier eine positive Figur sein wird.


    Männerfreundschaften gibt es ja nicht nur in den Dübell-Romanen. Ich denke jetzt mal z.B. an Ulf Schiewe, der hat auch immer solche Freundschaften. Außerdem war das unter Kollegen sicher nicht unüblich. Und wenn man immer mit den selben Leuten am Hof verkehrt hat, dann gab es da sicherlich so etwas. Ist wie bei uns im Büro. :zwinker:

    :lesen:





  • gagamaus
    Ich glaube es gab da schon ziemlich harte Strafen bei Ehebruch. Überhaupt wenn die Frau ihn begangen hatte. Ich meine mal was gelesen zu haben von lebendig eingraben, so dass nur noch der Kopf rausschaut. Kann aber auch sein, dass ich das verwechsle.

    Liebe Grüße

    Lerchie

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    nur wer aufgibt, hat schon verloren


  • Also ich kann mir nicht vorstellen, wie Walther zu ihr hätte stehen sollen. Auf Ehebruch standen hohe Strafen und da Walther ja "nur" ein Sänger ist, hat er auch keinerlei Macht und Einfluss, ja nicht mal eine Burg oder ein Lehen. Ich hatte nicht den Eindruck, dass Anna mit ihm und dem Kind fliehen wollte. Ich habe sowieso nicht verstanden, warum sie auf ihn so sauer war. Schließlich hat sie ja die Ehe gebrochen und Walther hat ihr zwar Liebe ins Ohr geflüstert aber sonst sicherlich nichts versprochen.


    Ich denke nicht, dass man sie unbedingt bei Ehebruch gleich getötet hätte. Aber verstoßen und in der Gosse, so was war sicherlich möglich. Und unterschieben geht ja nur, wenn man mit dem Ehemann zum fraglichen Zeitpunkt mal verkehrt hat. Wenn da aber drei Monate dazwischen liegen - das merkt sogar der dümmste Ehemann, das mit dem Kind was faul ist.


    Dass mit den hohen Strafen ist eine Seite in der mittelalterlichen Rechtssprechung, aber die Rechtsverfolgung war damals auch sehr stark von anderen Faktoren bestimmt, wie z. B. die Entschädigung des Geschädigten und anderes. Dass sie öffentlich hingerichtet worden wäre, würde ich aufgrund ihres Standes ausschließen, dass sie der Ehemann als Ehebrecherin selbst getötet hätte, wäre dagegen zumindest vorstellbar, dass er das Kind nicht anerkennt, aussetzen lässt oder weggibt, recht wahrscheinlich. Gewöhnlich war Ehebruch eine familiäre Angelegenheit, es wäre daher sicher nicht uninteressant hier zu wissen, ob Anna eine einflussreiche Familie hat, auf die ihr Ehemann hätte Rücksicht nehmen müssen oder ob ihr dieser Rückhalt fehlt. Daneben wäre auch der politische Background zu bedenken.


    Ich vermute, dass Dübell hier mit Absicht den Background seiner Geschichte auf den Ehebruch eingegrenzt und gewisse sozialen Komponenten ausgeblendet hat, damit es für uns Leser/innen nicht zu kompliziert wird. Ein anderes Buch von ihm wie "Der Sohn des Tuchhändlers" zeigt, dass er im Gegensatz zu den meisten Autorinnen und Autoren des 21. Jahrhunderts zu Strafrecht und Strafrechtsvollzug im Mittelalter tatsächlich Hintergrundwissen hat, und offensichtlich weiß, dass die Rechtssprechung nur dann eine öffentliche Angelegenheit war, wenn Bereiche der Öffentlichkeit davon betroffen waren oder sie dazu gemacht wurde.


    Was Walther betrifft, er verkehrt immerhin am Hof und genießt die Gunst des Königs. Zudem ist einer seiner besten Freunde in einem der höchsten Hofämter. Da hätte sich eine einvernehmliche Lösung wohl schon aushandeln lassen, wie z. B. dass der Ehemann gegen Schadenersatz oder andere Auflagen, seiner Frau vergibt und die Vaterschaft offiziell anerkennt, dass Anna und Walther eine Bußleistung erbringen und dass alles nicht publik wird.
    Anna wird im Personenverzeichnis als Vertraute der Königin bezeichnet. Da Eirene als doch sehr patente Person geschildert wird, wäre also auch von dieser Seite wohl mit Hilfe zu rechnen gewesen.


    Nur, spricht für den Autor, dass es ihm so einigermaßen, nicht zuletzt durch die Verwendung von "Tempo" und "Action" gelungen ist, seine Ausgangssituation so rüberzukriegen, dass sie trotz einer gewissen Fragwürdigkeit für die meisten seiner (ihm gut gesinnten) Leserinnen und Leser erst einmal gerade noch akzeptabel ist.


    Jedenfalls ist es ein heikler Anfang, ob er letztlich überzeugt, hängt davon ab, ob es dem Autor gelingt, für uns, seine Leserschaft, aus dieser Ausgangssituation eine Geschichte zu schaffen, die uns so begeistert, dass wir letztlich auch den Anfang bereitwillig akzeptieren können.
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    Wie sich später noch zeigen wird, das deutet zumindest der Klappentext an, ist "Krone des Schicksals" auch ein wenig Kriminalroman, so stellt sich für mich schon hier die Frage, was nach der Ermordung des Königs mit dem "Waisen" geschehen ist? Gerade, dass er ab dem Mord kein Thema mehr, finde ich auffällig.


    Die Idee, Kaiser Friedrich II. bereits in diesem Teil vorkommen zu lassen, also ihn bereits hier einzuführen, ist dramaturgisch betrachtet, ein guter Einfall, der er wohl im weiteren Roman noch eine Rolle spielt. Hier spielt der Autor übrigens ein wenig mit uns als Leser/innen, so wird Friedrich nicht sofort als der zukünftige König eingeführt, sondern bei ihrer ersten Begegnung hat Walther zunächst keine Ahnung, mit wem er da redet. Für jemandem mit historischen Wissen über diese Zeit oder über Friedrich II. dürfte allerdings sofort klar sein, wer Walthers Gesprächspartner ist. Nett habe ich die Idee gefunden, Friedrich durch eine etwas eigenwillige Satzstellung sozusagen als jemanden zu zeigen, der zwar der deutschen Sprache mächtig ist, aber mit dieser nicht aufgewachsen ist.


    Ob Philipp sich tatsächlich nur als "Platzhalter" für seinen Neffen verstanden hat oder sich als Nachfolger seines Bruders Heinrich sah, ist historisch nicht geklärt. Wollte er seine eigene Dynastie gründen? Ich halte es für vorstellbar, die Sicht von Philipp als "Stellvertreter" seines Neffen im Heiligen Römischen Reich könnte durchaus für die späteren Generationen damit zusammenhängen, dass er bereits tot war, als Friedrich die Macht im Heiligen Römischen Reich übernahm und keine eigenen Söhne hatte, die Friedrich hätten Konkurrenz machen könne. Dübell hat sich hier eindeutig dafür entschieden, dass sein Philipp in Wirklichkeit gar nicht den Thron will und sich nur als "Vertretung" für den Neffen sieht, für den er diesen zu halten versucht. Dadurch wird Philipp als Herrscher besonders sympathisch.


    Philipp, Eirene und Friedrich aus der Staufer-Familie sind (Friedrich bis jetzt) eindeutig positiv besetzte Figuren. Auffallend, dass die Gegenseite der Welfen, also Otto IV. und sein Anhang, nicht negativ besetzt sind. Allerdings kommen sie auch nicht vor, es ist nur von ihnen die Rede. Daraus würde ich folgern, dass im Roman selbst dieser Konflikt nicht wichtig sein wird. (Zum Vergleich: bei Tanja Kinkel ist Otto IV. z. B. ein unerfreulicher, negativer und bösartiger Charakter)


    Weiter fällt auf, dass zumindst im ersten Teil auf die Hintergründe des Mordes von Philipp nicht näher eingegangen wird. (Bis heute ist nicht geklärt, ob Otto von Wittelsbach Philipp aus persönlichen Motiven getötet hat, was im Roman angedeutet ist, oder ob er in Wirklichkeit nicht Teil einer Verschwörung war.) Da der nächste Teil viele Jahre später spielt, gehe ich davon aus, dass das für die Haupthandlung auch nicht relevant ist.