Bernhard Hennen, Robert Corvus - Die Phileasson-Saga: Die Wölfin

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    Kurzbeschreibung:


    Nach ihren Abenteuern im Himmelsturm führt ihr Wettstreit mit Beorn dem Blender Asleif Phileasson und seine Mannschaft schließlich in den wilden Nordosten Aventuriens. Dort, in den verwunschenen Wäldern und weiten Ebenen, müssen sich Phileasson und seine Gefährten grimmigen Feinden und waghalsigen Herausforderungen stellen. Währenddessen wird auch Beorn mit dunklen Gefahren konfrontiert, die einen Schatten auf seine Seele legen. Beide, Beorn und Phileasson, beginnen zu begreifen, dass diese Wettfahrt sie vielleicht mehr kosten könnte als nur das Leben …



    Zu diesem Buch gibt es ab dem 23.12. eine autorenbegleitete Leserunde. Anmeldeschluss für Freiexemplare ist der 09.12. Wer mag noch mitlesen?

  • Die Wettfahrt der beiden größten Thorwaler Kapitäne geht in die dritte Runde


    Phileassons Ottajasko befindet sich auf dem Weg nach Riva, um ihre Beute aus dem hohen Norden zu verkaufen und auf die Prophezeiung zu warten, die die dritte Aufgabe der Wettfahrt offenbaren wird. Zur selben Zeit befindet sich Beorns Ottajasko weiterhin im Himmelsturm, in Pardonas Gefangenschaft und sucht verzweifelt nach einem Fluchtweg. Doch die falsche Göttin hat eigene Pläne mit Beorn.


    Die Stimmung des dritten Bandes ist eine ganz andere wie in den beiden vorigen Bänden – und genau das macht für mich, neben der Spannung, der besondere Reiz dieser Reihe aus. Phileasson ist ein Mann des Meeres, doch diesmal befindet er sich fast ausschließlich an Land und muss sich mit Behörden und Kaufleuten rumschlagen, wodurch seine Geduld einige Male überstrapaziert wird. Nur gut, dass er Ohm Follker an seiner Seite hat, der seinen Freund gut und lange genug kennt, um beruhigend auf ihn einwirken zu können.


    Während der zweite Band durchdrungen ist von dem magischen und fremdartigen Himmelsturm mit seinen gefährlichen Bewohnern, muten zumindest Phileassons Abenteuer größtenteils wohltuend normal an; selbst für ausreichend Humor ist diesmal Platz. Was aber nicht bedeutet, dass er und seine Ottajasko keinen Gefahren gegenüberstehen: der Feind ist diesmal ganz anderer Natur, dem man nicht mit dem Schwert beikommen kann, und führt sie in das Land der Nivesen und deren Kultur.


    Die Lage von Beorn und seinen Leuten ist dagegen deutlich unangenehmer und auch wenn mein Herz für Phileassons Ottajasko schlägt, habe ich ihnen eine schnelle Flucht gewünscht. Vor allem die brutale Behandlung durch den grausem Sklavenaufseher Zeryl bringt die Ottajasko immer wieder an den Rand des Ertragbaren. Ein Vorteil hat die Ottajasko aber: sie ist für die Herrin des Himmelsturms interessant, will sie doch selber herausfinden, welche Motivation hinter der Wettfahrt tatsächlich steckt. Sowohl Beorn als auch die Leser bekommen einige Antworten auf noch offene Fragen aus dem zweiten Band – ob sie der Wahrheit entsprechen, wird sich noch herausstellen müssen. Allerdings werden im Gegenzug einige neue Fragen aufgeworfen und es wird klar, dass sich manche Geschehnisse und Geheimnisse durch die Saga hindurchziehen werden.


    Besonders spannend ist im dritten Abenteuer, dass Phileasson und Beorn diesmal getrennte Wege gehen, jeder hat eine komplett andere Aufgabe zu lösen. Mich fasziniert es immer wieder, wie geschickt und harmonisch die Autoren dabei mit den unterschiedlichen Stimmungen spielen. Überhaupt ist das etwas, was mich an der Reihe fasziniert: die jeweiligen Handlungsstränge um die Konkurrenten verlaufen so konform zueinander, dass ich als Leser überhaupt nicht merke, dass hier zwei Autoren am Werk sind. Dann gefällt es mir sehr gut, dass bestimmte Ereignisse, Geheimnisse und Antworten sich durch mehrere Bände ziehen können und es dennoch bei den Figuren zu weiteren Entwicklungen kommt, wie bei Tylstyr, Tjorne und Zidaine: hier sind zwar nach drei Bänden immer noch Fragen offen, aber dennoch bleibt die Situation der Drei weiterhin spannend.


    Der „Wölfin“ begegnen wir bereits im Prolog, ein spannender Charakter mit einigem Potential, welches im dritten Band noch lange nicht ausgereizt wurde, wie ich den Eindruck hatte, da hatte ich mehr erwartet. Aber am Ende des Buches passt es dann wieder für mich.


    Mich konnte auch der dritte Band wieder vollauf überzeugen und ich hoffe sehr, dass der Plan der Autoren, alle zwölf Bände zu veröffentlichen, aufgehen wird. Jetzt freue ich mich erstmal auf den vierten Band und bin schon gespannt, welche Aufgabe unsere Recken erwarten wird, welche Stimmungen die Autoren einfangen werden und auch auf den Prolog, der sich immer um die Geschichte eines der Ottajasko-Mitglieder dreht.


    5ratten

    Liebe Grüße

    Karin

  • Inhalt
    Die dritte Aufgabe ruft und das Abenteuer geht weiter! Nach den dramatischen Ereignissen im Himmelsturm ist Asleif Phileassons Ottajasko die Flucht gelungen und sie müssen sich bei ihrer neuen Aufgabe einem ganz anderen Feind stellen, nämlich einer gefährlichen Seuche. Werden sie diesen Gegner stellen können und dabei selbst gesund davonkommen? Unterstützung erhalten sie von Nirka, „der Wölfin“, deren Sippe zu den Opfern der Krankheit gehört und die sich dem verzweifelten Kampf gegen die unheilbar erscheinende Krankheit anschließt.


    Gleichzeitig sitzen Beorn und seine Leute noch immer im Himmelsturm fest und müssen unter brutalsten Bedingungen Sklavenarbeiten für Pardona, die Herrin des Turms, leisten. Eine Flucht erscheint aussichtslos und die Mannschaft verzweifelt immer mehr. Doch Pardona hat besondere Pläne und dazu gehört, das Geheimnis dieser Wettfahrt zu ergründen. Und plötzlich findet sich die Mannschaft an einem Ort wieder, der neue Schrecken bietet ...


    Meine Meinung
    In jedem Buch widmet sich der Prolog den Hintergründen einer anderen Figur und diesmal lernen wir Nirkas Familie und Schicksal kennen. Das gefällt mir wieder sehr gut und ich freue mich jetzt schon auf den Prolog des kommenden vierten Bandes. So stimmt auch dieser Prolog wieder sehr gut auf das Abenteuer ein, das unsere beiden Ottajaskos diesmal an zwei unterschiedliche Orte führt. Während Phileasson und seine Leute viel auf dem Landweg das Land durchreisen und dabei die unterschiedlichsten Abenteuer erleben - ob ein groteskes Verkaufsgespräch, die Rettung eines unvernünftig agierenden Crewmitglieds, mystische Momente in einem Zauberwald, Kämpfe gegen Goblins oder eben die verkündete Hauptaufgabe, die in der Bekämpfung einer schlimmen Seuche zu liegen scheint, fristet Beorn mit seiner Crew ein brutales Sklavendasein unter der Fuchtel von Pardona und ihren miesen Sklaventreibern. Dabei wechseln die Erzählstränge immer wieder hin und her, so dass man beide Mannschaften begleitet und dabei von einer extremen Stimmung in die andere gezogen wird. Dieser Kontrast ist sehr spannend und übermittelte mir beim Lesen manchmal das Gefühl vom Himmel in die Hölle zu pendeln, zumindest phasenweis, als sich die eine Mannschaft in einer Art Zauberwald aufhielt, während die andere sich in einem Todesmoor abkämpfte. Doch auch wenn der Erzählstrang von Phileasson sogar über einige humorvolle Momente verfügt, so hat er doch auch viele grausige Momente, allein schon durch die emotionalen Szenen, wenn die Krankheit die Menschen in ihrem Griff hat.


    Mir gefällt sehr gut, dass die Grundstimmung in den Büchern immer wieder anders ist. Das Vorgängerbuch lebte von einer sehr düsteren, mystischen und teils alptraumhaften Stimmung und spielte sich nur an einem Ort ab, dem Himmelsturm. Dieses Buch lässt einen fast durchatmen, denn durch die Reisen übers Land hat man das Gefühl, wieder „an der frischen Luft zu sein“, zumindest während man den Erzählstrang von Phileasson begleitet. Insgesamt wirkt die Geschichte sehr abenteuerlich, während die Recken ihre Kämpfe durchstehen und werden eher phasenweise mit Magie durchzogen, wenn der Zauberwald in Erscheinung tritt, die Wölfin sich verwandelt oder Beorn im Totenmoor mit alten Geistern beschäftigt ist. Das sind Momente, die die abenteuerliche Stimmung mystisch werde lassen. Insgesamt hat sich für mich bisher jedes der drei Bücher anders „angefühlt“ und ich bin sehr gespannt, wie ich das nächste Abenteuer empfinden werde.


    Die Figuren durchleben hier teilweise weitere Entwicklungen und zeigen auch neue Seiten von sich, die nicht immer schön sein müssen, oft aber auch überraschen und manchmal auch zu neuen Fragen führen. Manche Charaktere erhielten dabei mehr Tiefe und mehr Ecken und Kanten. Manche Figuren bekamen dagegen wenig Spielraum und da hoffe ich auf die weiteren Bände, um mehr von ihnen zu lesen. Die neue Figur, die titelgebende Wölfin, kam mir ein bisschen kurz, ich habe wohl einen größeren Schwerpunkt auf ihr erwartet, weshalb ich auch nicht ganz ihre Entwicklung zum Ende des Buches nachempfinden konnte. Insgesamt werden einige Fragen zur bisherigen Handlung und einigen Figuren beantwortet, aber es kommen auch neue Fragen und Vermutungen hinzu, die sich wohl bis in die weiteren Abenteuer ziehen werden und so die Spannung weiter erhalten bleibt, was das Schicksal und die Ambitionen einzelner Figuren betrifft. Ich bin nun sehr gespannt auf die Fortsetzung und hoffe sehr, dass die Autoren die Reihe vollständig veröffentlichen können, denn ich möchte zu gerne wissen, wie alle zwölf Aufgaben für die bereits ans Herz gewachsenen Figuren lauten werden.


    4ratten:marypipeshalbeprivatmaus: