Caroline Bernard: Rendezvous im Café Flore

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    À quoi ça sert l'amour


    Inhalt:


    Lilli Marlene fährt anlässlich ihres 10. Hochzeitstages mit ihrem Mann nach Paris.
    Sie hat vor Jahren dort gelebt und Kunstgeschichte studiert, während ihr Mann Paris nichts abgewinnen kann. Mit ihrer Ehe steht es nicht zum Besten, auch wenn beide sich anfangs Mühe geben, wieder zueinander zu finden.
    Als Lilli Marlene in einem Museum das Bild einer Frau entdeckt, die ihr verblüffend ähnlich sieht, möchte sie mehr herausfinden. Jean Louis hält das für Spinnerei, und die beiden driften immer mehr auseinander.


    Meine Meinung:


    Dies ist ein wundervolles Buch über die Jugend, Das Erwachsenwerden, das Erwachsensein und die damit verbundene Sehnsucht nach der Unbeschwertheit der Jugend, aber auch über Initiation, sich lösen vom Elternhaus, sich als Frau zu behaupten, über die Liebe -- und über die Résistance in Frankreich.


    Es gibt zwei Zeitebenen, sowie zwei Frauen auf der Suche nach ihrer Unabhängigkeit, auch wenn das Lilli Marlene lange nicht klar wird.


    Vianne, die Frau auf dem Bild, rennt in jungen Jahren von zuhause weg. Das Leben in einem kleinen Dorf, mit sehr konservativen Eltern, schnürt sie ein.


    Sie geht nach Paris, und wir folgen ihr durch alle Höhen und Tiefen die sie im Paris der 30er und Anfang der 40er Jahre durchlebt.


    Die Atmosphäre der Stadt ist sehr gut eingefangen, sowohl in der Vergangenheit, als auch in der Gegenwart. Wer wie ich schon jemals für ein paar Tage am Stück in Paris war, wird es sicher wiedererkennen, jedenfalls ging es mir so, und jetzt habe ich Sehnsucht nach der Stadt, obwohl sich in den fast 30 Jahren, seit ich zuletzt dort war, sicher eine Menge verändert hat. Im Buch erkannte und fand ich das Paris wieder, das ich als junge Frau erlebt und geliebt habe, wenngleich ich immer nur als Touristin dort war und nie dort gelebt habe.


    Ich könnte die Atmosphäre dieser Stadt nicht beschreiben, aber der Autorin gelingt dies mühelos.


    Natürlich geht es nicht nur um Paris, sondern auch um die Selbstfindung und Selbstverwirklichung zweier Frauen aus sehr verschiedenen Zeitepochen.
    Die Geschichte ist sehr berührend, und die historischen Fakten sind erschreckend und erinnern einmal mehr an die furchtbare Zeit des zweiten Weltkrieges.


    Lilli Marlenes Geschichte ist traurig und hoffnungsvoll zugleich, zudem sehr überzeugend.


    Man kann dem obigen sicher entnehmen, dass ich das Buch geliebt habe, und ich kann es jedem empfehlen, der gerne historische Romane liest, aber nicht von der Aufzählung von Fakten erschlagen werden möchte.


    Die Fakten sind untrennbar mit der Geschichte verbunden; man durchlebt Viannes Zeit mit ihr, und erfährt die Fakten so praktisch nebenbei.


    Ein absolutes Muss für jeden Parisliebhaber, Fan historischer Romane, und jeden, der einfach gerne gute Literatur liest.


    :tipp: 5ratten


    Vielen Dank an atb für das Rezensionsexemplar.

    Was ist wertvoller, Wissen oder Fantasie? Es ist die Fantasie, denn das Wissen hat Grenzen.  - Albert Einstein

    Einmal editiert, zuletzt von Vorleser ()

  • Ich bekomme diese Woche auch noch das Buch ? und freue mich jetzt schon es zu lesen.

  • In ihrem Roman "Rendzvous in Paris" entführt uns die Autorin Caroline Bernard in das Paris der 20er Jahre und in das heutige Paris. Wir dürfen zwei starke Frauen kennenlernen, die beide eine ganze besondere Beziehung zu dieser atemberaubenden Metropole haben.


    Der Inhalt: Paris, 1928: Vianne träumt davon, Botanikerin zu werden – im renommierten Jardin des Plantes. Als sie sich in den aufstrebenden Maler David verliebt und mit ihm in das schillernde Bohème-Leben der französischen Avantgarde eintaucht, scheint ihr Glück perfekt. Doch dann nimmt ihr Leben eine tragische Wendung … Jahrzehnte später steht Marlène im Musée d´Orsay vor dem Bild einer Frau, die ihr zum Verwechseln ähnlich sieht. Fasziniert von der Ausstrahlung der Fremden, begibt sich Marlène auf die Suche, bei der sie nach und nach ihr Leben verändern wird.


    Ich habe dieses absolute Lesehighlight nur schwer aus der Hand gelegt. Der Schreibstil der Autorin hat mich von Anfang begeistert und hat mich eintauchen lassen in die Geschichte von Vianne und Lili Marlene. Die Geschichte ist gefühlvoll, spannend, packend, an manchen Stellen war ich zu Tränen berührt und es gabe auch manche Szenen bei denen ich Gänsehautfeeling bekam. Besonders kommt beim Lesen des Buches und der Beschreibung von Paris, die Liebe der Autorin zu dieser Stadt zum Ausdruck. Wenn ich die Augen schließe, befinde ich mich auch mitten in Paris und wandle mit Vianne durch den Jardin des Plantes. Vianne eine ganz besondere Protagonistin, die ihre konservativen Eltern verließ, um in Paris ihr Glück zu finden. Ich sehe sie vor mir, wie sie die Gassen durchläuft, sich durchkämpft , nicht aufgibt. Und ihre große Liebe zu David, die nie endet. Das Schicksal von Vianne zu Kriegsausbruch und während dieser ganzen schlimmen Zeit hat mich wirklich sehr berührt. Und dann befinden wir uns in der Gegenwart. Ich sehe Lili Marlenes überraschten Gesichtsausdruck als sie das Bild - ihr Bild - im Musée d´Orsay entdeckt. Eigentlich hat sie die Reise nach Paris von ihrem Mann zum Hochzeitstag geschenkt bekommen. Aber jeder der beiden befindet sich mit anderen Erwartungen in dieser Stadt. Und so entwickelt sich das Ganze nicht so, wie es eigentlich sollte. Und Marlene kommt ins Grübeln. Sollte sie auch vielleicht ihr Leben verändern?


    Ein absolutes Traumbuch, das man nicht mehr aus der Hand legen will. Und auch ich habe noch den Duft von Paris in der Nase. Ich muss gestehen, auch ich habe mich in die Stadt verliebt als ich sie das erste Mal besucht habe. Es war wunderschön die ganzen tollen Plätze wieder mit Vianne und Lili Marlene zu besuchen und alles aus ihren Blickwinkeln zu betrachten. Ein absolutes Lesehighlight.
    Das zauberhafte Cover hat schon eine besondere Wirkung auf mich. Selbstverständlich vergebe ich 5 Sterne (leider können es nicht mehr sein). Ich freue mich schon riesig auf den nächsten Roman der Autorin.

  • Inhaltsangabe:
    Paris, 1928: Viannes größter Wunsch ist es Botanikerin im berühmten Jardin des Plantes zu werden. Doch ihr Vater erlaubt es nicht und Vianne sieht sich gezwungen, ihr Elternhaus zu verlassen und heimlich nach Paris zu reisen.
    Dort trifft sie auf den Maler David und sie glaubt ihr Glück gefunden zu haben. Doch dann kommt der Krieg und ihr ganzes Leben verändert sich.


    Paris in der heutigen Zeit: Um Marlènes Ehe steht es nicht gut. Um ihrem Eheleben wieder mehr Schwung zu geben, schenkt ihr Mann Marlène zum 10. Hochzeitstag eine Reise nach Paris. Doch dort stellt sich heraus, dass Jean-Louis mit dieser tollen Stadt überhaupt nichts anfangen kann. Ja schlimmer noch, er hat nicht mal Verständnis für seine Frau, die im Musèe d`Orsay ein Bild von einer Frau entdeckt, die ihr zum Verwechseln ähnlich sieht. Marléne möchte nachforschen, wer diese Frau ist doch ihr Mann hält das alles für Hirngespinster. Doch dann begegnet sie Étienne.


    Meine Meinung:
    Die Geschichte wird in zwei Zeitebenen erzählt und ich kann mich gar nicht entscheiden, welche mir besser gefallen hat, denn beide weisen Parallelen zueinander auf. Sowohl Marléne als auch Vianne können sich ihre großen Träume nicht erfüllen. Vianne kann nicht Botanikerin werden und Marléne bricht ihr Kunststudium für ihren Mann ab. Doch beides sind starke Frauen, die in der Geschichte noch über sich hinauswachsen.


    Ich habe das Buch regelrecht verschlungen, der Schreibstil ist sehr flüssig und bildhaft. Leider war ich noch nicht in Paris, doch alles ist so lebendig beschrieben, ich denke, wenn ich jetzt in dieser Stadt wäre, würde ich mich sofort zurechtfinden und ebenfalls dem besonderen Flair dieser Stadt verfallen.
    Die Charaktere waren für mich zum Greifen nah, ich konnte ihre Emotionen, Hoffnungen und Ängste förmlich durchs Buch spüren und leider war ich viel zu schnell am Ende.


    Als erstes habe ich mich bei diesem Buch in das wunderschöne Cover verliebt. Und genauso schön wie das Cover ist auch die Geschichte, daher vergebe ich sehr gerne 5 Sterne und kann das Buch nur wärmstens weiterempfehlen.


    5ratten


    LG Karin

  • Schicksalsreise nach Paris


    20er Jahre Frankreich. Vianne Renard interessierte sich schon als junges Mädchen für Pflanzen und hat den großen Wunsch, Botanikerin zu werden und in Paris am berühmten Jardin des Plantes zu arbeiten. Doch ihre Eltern erziehen sie streng, so dass sie eines Tages heimlich aus dieser Welt ausbricht und sich als 15-jährige allein auf den Weg nach Paris macht. Dort hat sie glücklicherweise sofort in Clothilde eine Freundin, mit der sie ihre Unterkunft teilt und durch die sie auch einen Job als Wäscherin ergattert, um sich über Wasser zu halten. An ein Studium ist erst einmal nicht zu denken. Eines Tages begegnet sie in dem Maler David Scott ihrer großen Liebe. Vianne muss auf vieles verzichten, um ein Leben mit ihm führen zu können. Doch dann werden sie getrennt…
    Frankreich Gegenwart. Um ihren 10. Hochzeitstag zu feiern, hat Jean-Louis für seine Frau Marlène eine Reise nach Paris organisiert, denn diese hat dort vor Jahren ihr Studium begonnen und seitdem eine große Liebe zu dieser Stadt. Aber schnell stellt sich heraus, dass die Interessen von Jean-Louis und Marlène völlig unterschiedlich sind und die wenigen Tage in Paris für beide zur Tortur werden. Schon lange kriselt es in ihrer Beziehung, deshalb kommt es immer wieder zu heftigen Streitigkeiten. Als Marlène allein das Musée d’Orsey durchstreift, steht sie plötzlich vor einem Gemälde und schaut einer Frau ins Gesicht, die ein Abbild ihrer selbst ist. Wie kann das möglich sein? Wer ist diese Frau, gehört sie womöglich zu ihrer Familie? Marlène ist fest entschlossen, dieses Geheimnis zu lüften, sehr zum Ärger von Jean-Louis.


    Caroline Bernard hat mit ihrem Buch „Rendezvous im Café de Flore“ einen wunderschönen unterhaltsamen und teilhistorischen Roman vorgelegt. Der Schreibstil ist herrlich flüssig, schon bald lässt sich der Leser in die französische Hauptstadt Paris entführen, die Stadt der Liebe. Die Örtlichkeiten sind so wunderbar bildhaft und detailliert beschrieben, dass der Leser fast blind durch die Gassen und Boulevards streifen kann und dabei all die Sehenswürdigkeiten mitnimmt, die diese wunderschöne Stadt zu bieten hat. Die Handlung wird in zwei Ebenen erzählt, der eine handelt von Vianne und ihrem Leben in den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts, der andere lässt den Leser am gegenwärtigen Leben von Marlène teilhaben. Die historischen Details über den französischen Widerstand zu Kriegszeiten, die botanischen Sammlungen des Jardin des Plantes und auch über die Künstlergemeinschaft im damaligen Paris hat die Autorin gut recherchiert und wunderbar mit ihrer Handlung verwoben.


    Die Charaktere sind liebevoll in Szene gesetzt, wirken mit ihren Eigenheiten sehr lebendig und authentisch. Der Leser bekommt die ganze Palette der Emotionen und Gedanken der Protagonisten hautnah mit. Vianne ist eine mutige junge Frau, die sich für ihren Traum ins Ungewisse stürzt und sich für nichts zu schade ist. Dabei hat sie ein einnehmendes Wesen und ist abenteuerlustig und neugierig. Allerdings hat sie auch einen Hang zur Selbstaufgabe, um es anderen recht zu machen und stellt damit ihre eigenen Wünsche hinter die von anderen, die sie liebt. Marlène hat eine ähnliche Veranlagung, sie ist ebenso auf Harmonie bedacht, vergisst allerdings dabei ihre eigenen Sehnsüchte und Träume. Allerdings fehlt ihr bisher der Mut, aus diesem Kreislauf auszubrechen und endlich ihre Pläne in Angriff zu nehmen. Erst als sie merkt, dass sie nicht glücklich ist und ihr was fehlt, ist sie bereit, diesen Zustand zu ändern. David ist eine schillernde Persönlichkeit und kommt aus reichem Hause. Allerdings hat er sein Leben der Kunst verschrieben und ordnet seiner Malerei alles unter. So wirkt er oft egoistisch und selbstverliebt, obwohl er durchaus in der Lage ist, jemanden zu lieben. Etienne ist ein sehr sympathischer Mann, der sich ein Gefühl von Romantik bewahrt hat. Er ist intelligent, vielseitig interessiert und ist sich seines Charmes gar nicht bewusst. Jean-Louis ist ein selbstsüchtiger und egoistischer Mann, der gar nicht auf seine Frau eingeht, es wirkt fast so, als wäre sie ihm egal.


    „Rendezvous im Café de Flore“ ist ein sehr anrührender und emotionaler Roman, der mit einer wunderschönen historischen Geschichte besticht, aber auch mit der Gegenwart sehr gut zu unterhalten weiß. Ein wunderbares Buch über die Entwicklung zweier Frauenschicksale, deren Verfolgung einfach eine Freude ist. Absolute Leseempfehlung!


    5ratten

  • Wieso müssen Liebesgeschichten oft so hohl sein, so platt, so vollkommen ohne alles? Und das Schlimmste - das Buch präsentiert auch noch zwei davon!


    Das Buch spielt auf zwei Zeitebenen. Eine ist in der heutigen Zeit angesiedelt, die andere so um 1935-1945. Die "moderne" Frau ist Marléne und wir bekommen hier wieder eine kaputte Ehe präsentiert, in der der Mann so holzschnittartig skizziert ist, der alles falsch macht und wo man sich fragt: Warum hat sie ihn je gut gefunden? Natürlich fand die beste Freundin den Mann schon immer doof. Der neue Mann ist dann - ZITAT! "romantisch, aber dennoch männlich". Wohin darf ich kotzen? Diesen Satz fand ich Gott sei Dank auf den letzten zwanzig Seiten, ansonsten hätte ich das Buch abgebrochen. Was für furchtbare Rollenklischees werden denn hier bitte gezeichnet? Seit wann ist es unmännlich romantisch zu sein und wieso spricht man Männer die Romantik überhaupt ab? Oh man. Dabei ist die Liebesgeschichte so platt geschrieben, dass man sich null mit verliebt. Es ist einfach nur langweilig. Leider nimmt diese Zeitschiene auch mehr Raum ein als die andere.


    Auch wenn es bei der zweiten Zeitschiene einige Dinge gibt, die mich sehr stören, hatte diese auch ein paar Stärken. Das Leben von Vianne Renard war nämlich eigentlich sogar interessant. Doch leider gab man ihr viel zu wenig Raum, um sich zu entfalten. Ihr Leben nimmt im besetzten Paris richtig Fahrt auf - und das Buch hat aber nur noch 50 Seiten, wovon mehr als die Hälfte Marléne gewidmet wird. So wird dieser spannende Aspekt auch nur so dahingerotzt, dass gerade wenn die Lektüre "Die Nachtigall" von Hannah Kristin erst zwei Bücher her ist, dieses Buch einfach nur flach und furchtbar ist und all dem, was dort passiert, all den Menschen, deren Schicksal dort angesiedelt ist, die Autorin in keinsterweise gerecht wird. Und über eine inhaltliche Sache habe ich mich persönlich noch sehr aufgeregt:


    Also, furchtbarer Schreibstil, der mitfiebern nicht zu lässt, eine total langweilige Protagonistin und eine interessante Protagonistin, die aber nicht de Entfaltungsraum bekommt und teilweise ganz skurril handelt. Nee, das Buch hätte ich nicht haben müssen.

  • Ja, es ist die gleiche Autorin! Und auch die gleiche Reihe. Bei dem Kahlo-Buch fand ich auch, dass sich das was geglättet hat. Hier leider nicht und dann war auch noch der Inhalt und die Figuren entsprechend dem Stil.