Oskar Maria Graf - Bolwieser

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    Inhalt:
    Der Bahnhofvorsteher Xaver Bolwieser ist frisch verheiratet und mit seinem Leben rundum zufrieden. Er ist in dem kleinen Ort angesehen, abends steht das Essen auf dem Tisch und das Liebesleben mit seiner Frau Hanni übertrifft seine kühnsten Erwartungen.
    Als die Gerüchteküche zu brodeln beginnt, weil Hanni erst eine Affaire mit einem ehemaligen Schulkameraden und dann mit dem Friseur des Städtchens beginnt, will Bolwieser davon nichts wissen. Vor Gericht schwört er sogar einen Meineid auf die Unschuld seiner Frau und landet schließlich wegen Falschaussage im Gefängnis. Als Hanni sich scheiden lässt, steht Bolwieser vor den Scherben seines alten Lebens.


    Meine Meinung:
    Ganz klar kein Buch für hoffnungslose Romantiker. Bolwieser ist ein Kleinbürger, ein Spießer, ein Pantoffelheld, der sich zwischen Amtsstube, Sonntagsbraten und Wirtshaus wunderbar wohlfühlt und deswegen die Augen vor den Eskapaden seiner Gattin, die sich manchmal vielleicht etwas mehr vom Leben wünschen würde, verschließt. Hanni hat den selbstzufriedenen, faden Xaver bald satt, die anfängliche Liebe schlägt langsam um in Hass, der Leser verfolgt diese Entwicklung von der ersten Verliebtheit über kleinere Streitigkeiten bis zum bitteren Ende, an dem der betrogene Bolwieser nach Verbüßung seiner Haftstrafe seiner Heimatstadt den Rücken zukehrt und fortan ein einsames, entbehrungsreiches Leben als Fährmann führt.
    Sonderlich sympathisch ist keine der Figur, weder Xaver selbst noch seine Frau oder deren großspuriger Vater. Auch Hannis Liebhaber halten nicht das, was sie versprechen. Deswegen habe ich zwar mit großem Interesse, aber nicht wirklich mit Anteilnahme oder Mitgefühl diese Geschichte eines gehörnten Ehemanns verfolgt.
    Das Buch ist 1931 erschienen, manche Dinge haben sich aber sicher immer noch nicht geändert, zumindest was Klatsch und Tratsch in einem Dorf angeht.
    Ein klein wenig weithergeholt wat für mich Xavers Verhaftung wegen einer kleinen Lüge vor Gericht, vielleicht waren die Gesetze damals aber auch noch strenger oder es gab noch kein Aussageverweigerungsrecht für Angehörige.


    Das Buch wurde mir vor Jahren wärmstens von einer Kollegin empfohlen. Diesen Enthusiasmus kann ich allerdings nur bedingt teilen und gebe:


    3ratten und :marypipeshalbeprivatmaus:

    :lesen: Anthony Powell - The Kindly Ones <br /><br />Mein SUB<br />Meine [URL=https://literaturschock.de/literaturforum/forum/index.php?thread/32348.msg763362.html#msg763362]Listen