Katharina Peters - Todesstrand

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    Ein atemloser Ostsee-Krimi mit einer ganz besonderen Ermittlerin.
    Kommissarin Josephine Emma Ruperts letzter Fall mit einem Mädchenhändlerring endete, fasst tödlich für sie, gerade nochmals konnte sie sich aus den Fängen von Teith und seinen Kumpanen retten. Schwerverletzt und traumatisiert lag sie mehrere Wochen in einer Klinik. Fortan lebt sie unter neuer Identität, als Emma Klar, Privatdetektivin in Wismar, doch dies ist nur Fassade, den Emmas Ziel ist Teith aufzuspüren. In ihrem ersten Fall geht es um einen Suizid einer jungen Frau, bei der ihr Vater nicht glaubt das es Selbstmord war. Bei Emmas Recherchen stoßt sie noch auf weitere verschwundene Mädchen. Hilfe bekommt Emma von BKA Beamtin Johanna Krass, mit ihr soll sie Zusammenarbeiten, gleichzeitig aber soll Johanna auf Emma aufpassen. Was beide nicht wissen, Teith hat einen Maulwurf bei der Polizei und versucht alles um Emma aufzuspüren. Die Jagd kann beginnen für beide Seiten!!


    Meine Meinung:
    Auch dieser Krimi mit einer ganz neuen und anderen Ermittlerin hat mir von Katharina Peters wieder sehr gut gefallen. Wie schon bei "Leuchtmord" bin ich wieder gefesselt und gut unterhalten worden. Der Spannungsbogen ist sehr hoch gehalten. Die Ermittler sind sehr vielschichtig. Johanna ist am Anfang keine einfache Kollegin, zumal Emma ihre Jagd gerne alleine machen würde. Doch mit der Zeit werden sich die beiden immer sympathischer und bilden dann mit Kollege Florian Kirch doch ein tolles Team. Es mehrere Handlungsstränge, die aber gut auseinanderzuhalten sind. Der Krimi ist von der Seitenzahl recht kurz gehalten, dadurch kommt aber auch keine Langeweile auf. Wie immer wird es dann am Ende nochmals spannender, trotzdem blieben noch ein paar Fragen offen und hoffe das die Ermittler weitermachen. Das Cover ist gut, den Titel fand ich jedoch nicht ganz passend, da mir dieser Todesstrand im Roman nicht so zur Geltung kam. Trotzdem von mit 5 von 5 Sterne für diesen Krimi, weil ich bestens unterhalten wurde. :klatschen:

  • Josephine Rupert gibt es nicht mehr. Warum und was sie hat erleiden müssen, erfahre ich in immer wieder vorkommenden kleinen Andeutungen. Unter ihrer neuen Identität Emma Klar betreibt die ehemalige LKA-Beamtin heute eine kleine Privatdetektei um von hier aus ihre ehemaligen Peiniger zu ermitteln. Bei ihrem ersten Fall kann sich ein Vater nicht damit abfinden, dass seine 16-jährige Tochter Selbstmord begangen haben soll. Bei ihren Recherchen stößt Emma auf weitere verschwundene Mädchen im gleichen Alter und auch auf einen Namen, der ihr die Haare zuberge stehen lässt: Bruno Teith, der sich heute Jakob Thal nennt und alles tun wird, um sie zu finden.


    Mit ihrem leichten und flüssig zu lesenden Schreibstil hat mich die Autorin sofort in die Geschichte hineingezogen. Nach den ersten Seiten ist es mir nicht leicht gefallen, das Buch mal zur Seite zu legen. Die Autorin versteht es hervorragend mein Kopfkino und meine Gefühle durch ihre Beschreibungen anzufachen. Es bleibt aber mir überlassen, wie brutal und blutig ich mir die Geschehnisse vorstelle. Wut, Hass, Angst, Gefühlskälte, Hoffnung, langsam entstehendes Vertrauen und Verliebtheit kann ich mir sehr gut vorstellen. Der Spannungsbogen steigt stetig an und zieht sich durch bis zum guten Ende, das für mich allerdings noch etwas ausführlicher hätte sein dürfen. Es stört absolut nicht, dass ich die "Bösen" von vorn herein kenne. Hier ist eher das Gegenteil der Fall. Ich fiebere mit den Ermittlern mit, bis sie endlich am Ziel sind.


    Es geht um Mädchenhandel und vor allem um die Männer, die hier ihre sexuellen Praktiken ausleben wollen. Hierbei wird der Tod der Mädchen in Kauf genommen und gekonnt verschleiert.


    Besonders gut gefällt mir hier die eigenwillige Ermittlertruppe: Emma Klar mit ihrer Provatdetektei in Wismar; Johanna Krass, Sonderermittlerin des BKA Berlin arbeitet zusammen mit den beiden Privatdetektiven Kirch und Bormer von einer Detektei in Rostok aus. Verbunden mit dem BKA können sie ihre Ermittlungen frei gestalten, haben aber die gesamten BKA-Resourcen im Rücken und können jederzeit darauf zugreifen.


    Emma Klar ist mir mit ihrer anpassungsfähigen, pragmatischen und liebenswerten Art sofort ans Herz gewachsen. Aber auch von den anderen Protagonisten, charakteristisch und farbig mit Ecken und Kanten gezeichnet, hatte ich bald ein lebendiges Bild vor Augen. Anders, als bei vielen anderen Krimis, bekomme ich von ihnen nur sehr wenig Privates zu lesen. Als Emma ihr geschundenes Herz verliert, habe ich mich sehr mit ihr gefreut und hoffe, dass ich davon und von einem neuen Fall bald mehr lesen darf.


    Ich würde mich sehr freuen, wenn dies nicht Emmas letzter Fall gewesen wäre. Sie hat viel Potential mich sehr gut zu unterhalten und mir spannende Lesestunden zu bieten.


    5ratten

  • In den beiden vorliegenden Rezensionen wird zum Inhalt des Romans "Todesstrand" von Katharina Peters ja schon einiges geschrieben, daher gehe ich darauf nicht näher ein. Zustimmen kann ich den beiden RezensentInnen in Bezug auf die Spannung, der Krimi ist in der Tat sehr spannend, das Ende kommt dann aber recht abrupt, daraus hätte man sicher mehr machen können.


    Mein größter Kritikpunkt ist, dass die Handlung absurd realitätsfern ist: die Protagonistin musste ihre Identität wechseln, weil sie von Kriminellen, die sie bereits einmal entführt und misshandelt haben, bedroht wird. Trotzdem werden natürlich die Personen, mit denen sie in den Detektivagenturen zusammenarbeitet, selbstverständlich über die Hintergründe informiert. Sie selbst teilt einer Ärztin im Krankenhaus mit, dass sie eine falsche Identität hat, um mit einem weiteren Opfer sprechen zu können und informiert schließlich auch dieses Opfer - das ist total sinnfrei, passt aber zum Handeln der Protagonistin, die am Ende des Romans unter sehr ähnlichen Umständen nochmal entführt wird, weil sie nicht aufmerksam war - sie lernt offenbar auch nichts dazu. Stattdessen lässt sie sich ständig von ihren Emotionen leiten, möchte wütend sofort losstürmen usw., ich stelle mir eine gute Polizistin eigentlich anders vor.

    Und die Handlung selbst ist auch ziemlich übertrieben: zum einen arbeiten hier unterschiedlichste Behörden völlig reibungslos miteinander zusammen (es gibt ständig Kooperationen zwischen dem BKA, mehreren LKAs und den örtlichen Polizeibehörden, übrigens auch mit den Detekteien, die da ja eigentlich ganz außen vor bleiben müssten), was ich für völlig unglaubwürdig halte, es treffen absurde Zufälle zusammen, die dann die Ermittlungen weiterbringen, und überhaupt werden diese Ermittlungen wie atemlos und ohne Pause geführt, ständig passiert etwas, dass die ErmittlerInnen vorantreibt. Das führt natürlich zu einer hohen Spannung, macht das ganze Konstrukt aber nicht unbedingt glaubwürdiger.


    Ich würde diesen Krimi mit typischem Popcornkino vergleichen: Man wird für kurze Zeit gut unterhalten, wenn man damit leben kann, dass das Geschehen völlig an den Haaren herbeigezogen ist. Ich bin gespannt, ob in den weiteren Teilen der Serie wenigstens die Figuren etwas mehr Kontur gewinnen, dann könnte daraus vielleicht noch etwas werden. Im Moment finde ich Katharina Peters Krimiserie mit Romy Beccare um Längen besser, kaum zu glauben, dass das dieselbe Autorin geschrieben haben soll.


    2ratten