Anthony Powell - Eine Frage der Erziehung/A Question of Upbringing

Es gibt 84 Antworten in diesem Thema, welches 13.947 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von knödelchen.

  • Man muss schon fast den Hut vor ihm ziehen, dass er das Ganze zu Ende bringt, nachdem er sich nun mal vorbereitet und sich ein Herz gefasst hatte!

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Mir fällt gerade auf, dass ich das Buch zwar schon längst beendet, aber wohl keinen abschließenden Kommentar dazu abgegeben habe.


    Jenkins Besuch bei Stringham verläuft enttäuschend, dieser hat eigentlich gar keine Zeit für ihn, auch diese Freundschaft ist also beendet, glücklicherweise hat Jenkins ja seinen Onkel in der Hinterhand, der jesen Abend in einem bestimmten, etwas heruntergekommenen Lokal speist und dem so gar nicht auffällt, dass er für Jenkins nur die zweite Wahl ist.


    Damit endet also die Schulzeit und die drei einst so unzertrennbaren Freunde Templer, Stringham und Jenkins gehen jeder seiner Wege. Für mich ist dieser Band in sich damit schon abgeschlossen.


    Weiterhin fehlen jegliche Hinweise auf Jenkins Eltern oder sein Elternhaus, nur Onkel Giles tritt öfters in Erscheinung. Ich bin gespannt, ob wir in den nächsten Bänden doch noch mehr von Jenkins erfahren oder ob er wirklich nur der Erzähler bleibt, durch dessen Augen wir die Welt um ihn herum wahrnehmen während seine eigene Geschichte und Herkunft im Hintergrund bleiben.

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    Einmal editiert, zuletzt von knödelchen ()


  • kein Entwicklungs-, sondern ein Gesellschaftsroman.


    Das bringt es wohl auf den Punkt. Nicht Jenkins und seine Entwicklung, sondern seine Umgebung und Gesellschaftschicht, die Upper-Class der Zwischen- und Nachkriegszeit, stehen hier im Fokus.
    Wie schon erwähnt, kann ich ganz gut damit leben, wobei mal ein kleiner Happen in Richtung Jenkins Elternhaus auch nicht schaden würde.

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  • Interessant, dass Stringham keine akademische Karriere verfolgen will, obwohl seine Mutter ja nicht so angetan scheint.


    Das hat mich auch gewundert, auch, dass seine Mutter dann soch so schnell klein beigibt obwohl sie ja erst von der Idee, dass ihr Sohn das Studium schmeißt, nicht so begeistert ist. Leider hat wieder dieser furchtbare Sillery seine Hände im Spiel und schafft es, Stringhams Stiefvater und damit wohl auch die Mutter auf seine Seite zu ziehen. Ich bin sicher, dieser Strippenzieher ist nicht eine Minute auf Stringhams Wohl bedacht, sondern will nur wieder jemanden in einer Position sitzen haben und daraus seinen eigenen Nutzen ziehen... :rollen:

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  • Mich hat diese Szene an Horace Slughorn erinnert, der im fünften Harry Potter vielversprechende Schüler und solche mit interessanten Verbindungen zu Teekränzchen bei sich versammelt. Es wäre interessant zu erfahren, ob Rowling hier Anleihen bei Powell genommen hat, oder ob dieser Lehrer - Typus an englischen Internaten/Colleges öfter vorkommt.


    Ich habe witzigerweise den 6. Band der Harry Potter Reihe jetzt erst zum ersten Mal gelesen und auch mir ist die Ähnlichkeit der Charaktere Sillery / Slughorn aufgefallen.
    Es wäre wirklich interessant zu erfahren ob Rowland die Idee zu Slughorn von Powell hat oder ob das einfach ein Zufall ist und solche Typen an englischen Schulen einfach gängig sind. :gruebel:

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