Jules Moulin - Ally Hughes hat manchmal Sex

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    Titel: Ally Hughes hat manchmal Sex
    Autorin: Jules Moulin


    Allgemein:
    304 S. ; Piper Paperback; 2016


    Inhalt:
    Ally Hughes hat manchmal Sex... Aber tatsächlich nur einmal mit einem sexy Studenten aus ihrem Seminar. Zumindest wenn man einmal als ein ganzes Wochenende vor 10 Jahren bezeichnet. Damals hatte Jake sie einfach überrumpelt und schließlich hatte sie sich gegen ihn entschieden, bevor es überhaupt richtig anfangen konnte. Dabei hatte sie schon damals gemerkt, das es gefunkt hatte. Doch sie hatte sich zu sehr von den Ansprüchen ihrer Mutter Claire und denen an
    der Uni in Anspruch genommen gefühlt. Sie hatte sich eingeredet, das Jake viel zu junge für sie wäre. 10 Jahre Altersunterschied und sie als alleinerziehende Mutter von 32.
    Und nun steht Jake in ihrer Küche und sie kann es nicht glauben, denn Lizzi, inzwischen 20 Jahre alt hat immer nur von Noah geschwärmt. Doch Jake hat einfach ein Pseudonym gewählt, weil er inzwischen als Schauspieler überall bekannt ist. Und dann gibt Jake zu, das er wusste, das Lizzi ihre Tochter ist und das er unbedingt eine zweite Chance haben möchte...



    Meine Meinung:
    Der Titel könnte ja erahnen lassen, das es eventuell in eine eroterischere Ecke gehen könnte. Aber keine Angst, das Augenzwinkern ist Programm^^ Es gibt zwar Sex, aber lange nicht so, das es überhand nimmt oder nur noch auf einen schlechten Porno hinausläuft.
    Eigentlich wirkt die Handlung sogar fast durchschnittlich. Wie einer dieser Romane eben, in denen eine Singlefrau erkennt, das sie irgendwann die falsche Entscheidung getroffen hat.
    Soweit so gut. Aber tatsächlich versucht die Autorin etwas aus dem Schema auszubrechen. Zum einen gibt es zwei Zeitebenen. Eine in der alle Figuren 10 Jahre jünger sind und eine in der Gegenwart. So erzähl Jules Moulin auch wie es dazu kam, das Ally und Jake sich überhaupt näher kamen.


    Doch dann wird abgedreht in mancher Hinsicht aber auch wieder nicht. Alleine wie Ally und Jake sich dann wieder begegnen ist schon verrückt genug. Trotzdem, schwierig zu beschreiben. Vielleicht weil es manchmal etwas verwirrend war. Die Autorin übertreibt gerne mal, und gleichzeitig fahren vor allem Ally Gefühle Achterbahn.


    Seltsamerweise passt es aber trotzdem innerhalb des Romans zusammen. Für mich könnte es daran liegen, das vor allem Ally als Mutter glaubwürdig ist. Ich kann mir gut vorstellen, welche Ängste und Zweifel sie vor 10 Jahren hatte und warum sie sich nicht auf eine Beziehung einlassen konnte. Auch Claire, ihre Mutter spielte dabei sicher eine große Rolle. Zwar taucht sie nur selten auf, aber es wird trotzdem deutlich, welchen Einfluss sie auf das Familienleben ausgeübt hat. Außerdem gefiel es mir sehr, das Moulin keine wertende Rolle einnimmt. Ally ist einfach eine Mutter die sich wieder einen Partner in ihrem Leben wünscht, aber auch ein Stück weit Angst davor hat.


    Leider ist es Moulin nicht so gut gelungen Lizzi und Jake besser miteinander zu verknüpfen. Jake ist nun ein Superstar und ihre Mutter hat das nicht mitbekommen? Hm für mich nicht so glaubwürdig gelöst, zu Mal Lizzi nicht erst seit gestern zu diversen Castings geht. Auch Lizzies Interesse an Jake ist leider nicht wirklich glaubwürdig eingebaut. Wo die Autorin sonst ein ganz gutes Gespür für die Gefühle der Figuren hat, hat sie es sich hier doch etwas einfach gemacht. Ich finde dieser Konflikt zwischen Mutter und Tochter hätte spannend werden können.
    Letztendlich brauchte sie wohl einfach nur einen Aufhänger, weshalb ihr Paar wieder aufeinander treffen könnte. Und während die beiden schauen, was zwischen ihnen wieder entstehen könnte, erlebt Lizzi ihr eigenes Abenteuer. Spätestens hier, konnte ich die Geschichte übrigens nicht mehr soo gaanz ernst nehmen. Ich finde da ist die Autorin schon etwas übers Ziel hinausgeschossen - aber trotzdem, es passte innerhalb des Romans doch wieder zusammen. In jeder anderen Geschichte hätte ich wohl nur noch die Augen verdreht (mancher Fori weiß, das mache ich ganz gerne mal *gg*).


    Gerade weil die Hauptfigur einfach mal 40 sein darf, ihre große Liebe 10 Jahre jünger ist und sie selbst eine Erwachsene Tochter hat (die wiederum etwa zehn Jahre jünger als Jake ist) hat mir der Roman aber gefallen. Es war für mich einfach mal erfrischend anders, und wenn es um die reine Beziehung geht, erfrischend normal und nachvollziehbar. Wenn die Geschichte ansonsten ein klein wenig, weniger abgedreht gewesen wäre, hätte sie wohl für mich an Charme eingebüßt. Auch wenn sie dann eigentlich etwas glaubwürdiger geworden wäre.
    Mich hat die Autorin tatsächlich überrascht und ich wurde einfach gut unterhalten!


    Deshalb auch für mich eine überraschende Wertung :elch:


    4ratten


    PS: Übrigens, es war schon lustig, wie die Leute in der Straßenbahn auf den Titel des Romans reagiert haben. Soviel dazu, das angeblich niemand mehr verklemmt ist, weil alle über Sex reden ;)