Gavin Extence - Libellen im Kopf

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  • Gavin Extence - Libellen im Kopf


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    Inhalt:


    Das Leben hat seine Höhen und Tiefen. Die Kunst ist es, das eine vom anderen zu unterscheiden.


    Alles begann, wie es manchmal eben so ist, mit einem toten Mann. Er war ein Nachbar – niemand, den Abby gut kannte, dennoch: Einen Verstorbenen zu finden, wenn man sich nur gerade eine Dose Tomaten fürs Abendessen ausleihen möchte, ist doch ein bisschen schockierend. Oder sollte es jedenfalls sein. Zu ihrem eigenen Erstaunen ist Abby von dem Ereignis zunächst seltsam ungerührt, aber nach diesem Mittwochabend gerät das fragile Gleichgewicht ihres Lebens immer mehr ins Wanken, und Abby scheint nichts dagegen unternehmen zu können…

    Meine Meinung:


    Wie schon "Das unerhörte Leben des Alex Woods" läuft dieses Buch auf ein ernstes Thema hinaus, das auf unterhaltende Weise behandelt wird, aber im Klappentext/in der Inhaltsbeschreibung nicht erwähnt wird und für den Leser überraschend kommt. Wer sich diese Überraschung nicht verderben will, der lese meine Spoiler nicht, denn dort steht, was genau Abbys Problem ist.


    Die Geschichte beginnt behutsam. Abby findet ihren Nachbarn tot auf, und wie sie darauf reagiert uns was sie danach tut, ist vielleicht etwas seltsam, aber durchaus im Rahmen des Normalen. In der nächsten Zeit führt sie ihr ganz normales Alltagsleben weiter, und ich fand es sehr faszinierend, wie ganz allmählich und unmerklich alles aus den Fugen gerät. Der Übergang von normal, aber etwas extravagant zu völlig abgedreht passiert schleichend. Irgendwann wird dem Leser klar, dass da etwas mit Abby gewaltig schiefläuft, und ich fand es unglaublich (aber dennoch schlüssig geschildert) wie man in einen solchen Zustand hineingeraten kann, ohne zu merken oder wahrhaben zu wollen, dass etwas mit einem nicht stimmt. Noch dazu mit dieser Vorgeschichte, die Abby offensichtlich haben muss - der Leser erfährt anfangs ihre Vorgeschichte nicht, sondern nur, dass sie eine Psychologin zu regelmäßigen Sitzungen aufsucht, nicht aber, warum.


    Auch den umgekehrten Weg

    fand ich hochinteressant und sehr nachvollziehbar geschildert, auch und gerade unter zwischenmenschlichen Aspekten.


    Wie Gavin Extence im Nachwort schreibt, hat er selbst Erfahrungen


    Fazit: Ich fand diesen Einblick ins Seelenleben eines Menschen wie Abby hochinteressant. Eine halbe Leseratte Abzug wegen des Drogenaspektes.


    4ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

    Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden (R. Luxemburg)

    Was A über B sagt, sagt mehr über A aus als über B.

  • Meine Meinung

    Ich habe die Inhaltsangabe nicht gelesen und bin deshalb ganz unvoreingenommen an die Geschichte heran gegangen. Abby war für mich eine Mischung aus übersprudelnd und nervig. Aber weil ich zu der Zeit als ich Libellen im Kopf gelesen haben, selbst in London war, habe ich mich von ihr mitreißen lassen und erst spät erkannt, was mit ihr los war.


    Dann war mir einiges klar: wieso ihr Freund zu fürsorglich scheint und vielleicht auch, warum ihre Schwester sie immer ausbremsen will. Vielleicht ist das bei ihr aber auch ein normales schwesterliches Verhalten:|


    Auch wenn ihr Umfeld glaubt, Abby zu helfen, finde ich dass sie alleine gelassen wird. Natürlich kann ich nicht beurteilen, in wie weit sie sich in ihrer Situation überhaupt helfen lassen will. Aber so, wie sie über den Freund, die Schwester und die Eltern gesprochen hat, kam es mir nicht so vor als ob sie sich bei ihnen geborgen fühlt.


    Libellen im Kopf ist nicht das, was ich vom Anfang des Buchs erwartet habe. Hätte sich die Geschichte so entwickelt wie ich dachte, hätte sie mir wahrscheinlich nicht so gut gefallen. Übrigens gefallen mir hier sowohl der Originaltitel The mirror life of Melody Black als auch die deutsche Übersetzung sehr gut.

    4ratten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.