04 - Seite 235 bis Ende

Es gibt 17 Antworten in diesem Thema, welches 3.340 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von JanaBabsi.

  • Hier könnt Ihr zum Inhalt von Seite 235 bis Ende schreiben.
    Spoilermarkierungen sind aufgrund der Seitenbeschränkung nicht vorgesehen.

    LG, Dani


    **kein Forums-Support per PN - bei Fragen/Problemen bitte im Hilfebereich melden**

  • Ich bin fertig. Und zwar fix und fertig :zwinker: Eigentlich kann ich gar nicht mehr viel zum letzten Abschnitt sagen, weil alles so war wie bisher auch.


    Dass Toms Vater nun auch noch stirbt, ist wirklich schlimm - aber durch den Schreibstil hat es mich wieder nicht berühren können. Tom nervt mich mal wieder - ganz besonders mit diesem "Streit" mit seinem Vater, als der ihm eigentlich den alten Brief zeigen will. Der muss ihm sehr viel bedeutet haben, wenn er ihn so lange mit sich herumgetragen hat. Doppelt schockiert war ich dann, als Tom den Brief einfach zerrissen hat. :entsetzt: Da fällt mir echt gar nichts mehr zu ein! Wie herzlos kann man sein? Und wie wenig neugierig? Ich hätte an seiner Stelle doch wissen wollen, was ich damals geschrieben habe, dass meinen Vater so sehr berührt hat.


    Dann zwischendrin mal ein Abschnitt über Selbstmord, der weder davor noch danach irgendwie aufgegriffen wird.. Hatte Tom es nun ernsthaft vor? Mir schien das ganze eher eine spontane Idee gewesen zu sein, die er dann ja auch glücklicherweise nicht umgesetzt hat.


    Dass es am Ende einige Abschnitte gab, die in der Du-Form an Karin gerichtet waren, fand ich ganz gut. Vielleicht hätte man allein dadurch dem Buch mehr Charakter verleihen können, wenn man das konsequent durchgezogen hätte.


    Was mich auch vorher schon immer wieder irgendwie gestört hat, ist (neben Stil und Aufbau), über was Tom teilweise schreibt und wie. Ob seine Vater nun "einen fahren lässt", er von blutigem Zahnfleisch, Pinkeln oder Fußpilz berichtet... muss das sein? :rollen: Klar, gehört alles zum Leben dazu, aber lesen möchte ich das eigentlich nicht.

  • Ich habe mich auch heute nachmittag zum Fertiglesen gezwungen. Ja, gezwungen. Leider kann ich das nicht anders nennen. Mir ist schon fast alles vor den Augen verschwommen. So ohne Absätze. :rollen: Mich hat das zunehmend genervt.


    Der Sterbeprozess seines Vaters war für ihn auf jeden Fall besser, als der von Karin. Er konnte noch etwas länger mit seinem Vater sprechen. Hat sogar Dinge erfahren, die er vorher nicht wusste von ihm. Manchmal flammte sogar so etwas wie Gefühl durch. Aber ich konnte einfach keine Empathie mehr entwickeln für Tom und seine Geschichte. An mir ist leider dieses Buchprojekt abgeprallt. Ich habe keinen Zugang zu diesem Menschen gefunden.


    Mich würde interessieren, wie er sonst schreibt. Ob er diesen Stil alleine für dieses autobiographisch angehauchte Buch gewählt hat, oder ist das sein bevorzugter Schreibstil?

    :lesen:





  • Was mich auch vorher schon immer wieder irgendwie gestört hat, ist (neben Stil und Aufbau), über was Tom teilweise schreibt und wie. Ob seine Vater nun "einen fahren lässt", er von blutigem Zahnfleisch, Pinkeln oder Fußpilz berichtet... muss das sein? :rollen: Klar, gehört alles zum Leben dazu, aber lesen möchte ich das eigentlich nicht.


    Da stimme ich Dir total zu. Ich mag diese rüde Ausdrucksweise auch nicht. In einem Dialog kann ich mir sowas noch vorstellen. Da passt es manchmal. Oder muss sogar sein. Aber beim Erzählstil mag ich diese Art zu schreiben auch überhaupt nicht. Vor allem, weil es zuviel von diesem Zeug und zu wenig Gefühl und Tiefgang für mich gab.

    :lesen:






  • Laut Klappentext-Autoreninfos ist das sein erster Roman und er schreibt sonst Songs bzw. Gedichte.


    Hab ich gar nicht gelesen.
    Ich denke nicht, dass er in Metier Buchautor eine große Zukunft hat.

    :lesen:





  • Tom ist ein Poet und die Sprache ist seine Waffe: eine Waffe, mit der er sich selbst verteidigt, in diesem extremen Fall selbst am Leben erhält. Das geht nur durch Distanz, durch eine Art Außensicht, sonst würde er zusammenbrechen und das kann er nicht, Livias wegen. Zumal um ihn herum das Sterben weitergeht.


    Ja, ich weiß, ich sehe es ganz anders als ihr, aber ich muss gestehen, ein Mann in Trauer - und es ist die Frage, ob diese jemals vergehen wird - hat freie Bahn. Er gibt sich preis mit seinem Roman, das sieht man an den vielen befremdenden Reaktionen.


    Mich hat es auch viel Kraft gekostet, dieses Buch zu lesen, aber ich empfand es als einen Einblick in ein heftiges Schicksal. Ich glaube nicht, dass viele eine solche Extremsituation erlebt haben wie Tom und dies ist eine Möglichkeit, sein Befinden kundzutun.


    Habt ihr nicht mal daran gedacht, dass er vielleicht gar nichts fühlt, dass er wie betäubt durchs Leben geht, nicht ein paar Tage oder Monate, nein, Jahre, oder gar Jahrzehnte. Und nur dieser Stil macht es ihm möglich, das zu transportieren. Ich finde es sehr mutig von ihm, dass er das alles aufgeschrieben hat.


    Und: ich muss sagen, ich habe mir keine Gedanken darüber gemacht, ob ich ihn sympathisch finde oder nicht. Ein Mensch, der in Trauer ist, muss nicht für andere wirken, er muss schauen, dass er da irgendwie durchkommt, es selber durchsteht, für sich und die Seinigen, wie auch immer.

  • Also, das ist ja mein erstes Buch, in dem ein tatsächlich Betroffener ein tragisches und erschütterndes Erlebnis schildert. Und sicherlich ist man dann in einer extremen Situation und fühlt extrem.
    Aber ich finde nicht, dass er das in irgend einer Weise für den Leser transportieren kann.
    Wäre es eine Art Tagebuch und die Situation wäre ganz aktuell. Dann könnte ich es noch eher nachvollziehen. Aber wenn er über die Dinge aus der Vergangenheit berichtet, dann muss er dazu doch einen bereits gefestigten Eindruck haben. Der verwischt sich doch nicht durch die aktuellen Dinge. Und man bekommt auch an keiner Stelle den Eindruck, dass seine Gefühle zu Karin so absolut toll waren. Auch aus den Gesprächen kann man nichts raushören. Die sind ja für mich immer besonders wichtig und transportieren oft mehr als die Prosa. Aber die Dialoge waren meist nichtssagend oder sogar seltsam unverständlich. Nur das Gespräch mit seinem Vater, da kam ein bisschen was für mich rüber. Beim Vater zumindest.


    Und so ab der Mitte hat mich der Stil wirklich angestrengt und gegen die Geschichte eingenommen. Ich hätte nicht gedacht, dass mein Gehirn einen Text soviel besser verarbeitet, wenn er in der gewohnten strukturierten Form, dargeboten wird. Von daher eine interessante Erfahrung, die ich aber so auch nicht wieder machen muss.


    Es ist halt nicht jedes Buch für jeden Leser etwas. Bzw. jedes Buch kommt anders an. Dieses hier hat mich gar nicht erreichen können. Es hat mich nicht bewegt obwohl es doch so eine traurige Geschichte ist.

    :lesen:






  • Habt ihr nicht mal daran gedacht, dass er vielleicht gar nichts fühlt, dass er wie betäubt durchs Leben geht, nicht ein paar Tage oder Monate, nein, Jahre, oder gar Jahrzehnte. Und nur dieser Stil macht es ihm möglich, das zu transportieren. Ich finde es sehr mutig von ihm, dass er das alles aufgeschrieben hat.


    Und: ich muss sagen, ich habe mir keine Gedanken darüber gemacht, ob ich ihn sympathisch finde oder nicht. Ein Mensch, der in Trauer ist, muss nicht für andere wirken, er muss schauen, dass er da irgendwie durchkommt, es selber durchsteht, für sich und die Seinigen, wie auch immer.


    Klar hab ich mir auch diese Gedanken gemacht und rein rational hast du sicherlich Recht. Das ändert für mich aber nichts daran, dass auf dem Buch "Roman" draufsteht und dass ein Roman in der Regel auch den Anspruch hat, zu unterhalten (egal in welcher Weise) und dass man sich mit den Figuren auseinander setzen kann/sollte. Und ich kann nicht einfach sagen: Das ist ein autobiographischer Roman, also darf man keine Meinung dazu haben. Tom hat sich auch schon vor Karins Tod oft wie ein Idiot verhalten und das schildert er ja auch selbst. Also finde ich, dass ich als Leser durchaus das Recht habe, mir eine Meinung über Protagonisten-Tom zu bilden. Dass der nun eins zu eins mit Autoren-Tom übereinstimmt, ist wahrscheinlich, aber wir wissen es nicht sicher.


    Mir geht es wie gagamaus. Das Buch hat mich einfach absolut nicht erreicht und in gewisser Weise tut es mir auch Leid, denn ich kann mir sehr gut vorstellen, dass das alles für Tom wirklich schwer zu ertragen und verkraften war. Aber da ich eine Zeit lang gerne Biographien gelesen habe, kann ich sagen, dass die mich alle(!) mehr berührt haben, als dieses Buch. Und Biographien erzählen ja oft von schlimmen Erlebnissen. Wenn alles super wäre, würde man kein Buch darüber schreiben. Also wundert es mich schon etwas, dass gerade Tom als wortaffiner Mensch nun diesen Stil gewählt hat, während viele andere ihre Trauer und Schmerzen auch anders und emotionaler rüberbringen können. Ich will nicht über ihn urteilen, er wird seine Gründe für den Stil und den Aufbau des Buches gehabt haben. Aber mich hat er damit einfach nicht berührt.

  • Ich habe mich auch bis zum Ende durchgekämpft. Es ist mir schwergefallen. Wenigstens waren in diesem Abschnitt mehrere positive, ja sogar liebevolle Situationen mit Karin beschrieben. Gut gefällt mir auch, wie liebevoll er mit seiner Tochter umgeht.
    Irgendwann wurde einmal kurz erzählt, dass er sich ein Buch gekauft hat über Selbstmord-Methoden und daraufhin eine große Tüte Äpfel. Wo ist das zeitlich einzuordnen?


    Der Tod seines Vaters ist schlimm, er war ja erst 66 Jahre alt. Dass Tom den Brief zerrissen hat, den sein Vater jahrelang mit sich herumgetragen hat, kann ich nicht nachvollziehen.


    Mich hat das Buch leider auch überhaupt nicht angesprochen. Die Geschichte, die Tom erlebt hat, ist sicher tragisch. Durch die in meinen Augen merkwürdige Erzählweise hat sie mich nicht erreicht. Schade.

    Liebe Grüße, Caren

    —————

    Wenn lesen Kalorien verbrennen würde, wäre ich in kürzester Zeit beängstigend dünn.

    —————

    Meine Rezensionen

    Einmal editiert, zuletzt von Caren ()

  • Da stimme ich Dir total zu. Ich mag diese rüde Ausdrucksweise auch nicht. In einem Dialog kann ich mir sowas noch vorstellen. Da passt es manchmal. Oder muss sogar sein. Aber beim Erzählstil mag ich diese Art zu schreiben auch überhaupt nicht. Vor allem, weil es zuviel von diesem Zeug und zu wenig Gefühl und Tiefgang für mich gab.


    Da kann ich mich euch nur anschließen. Die Ausdrucksweise war manchmal mehr als unpassend. Mich haben außerdem noch die ständigen Zeitsprünge gestört. Ohne Absatz oder sonstigen Hinweis erzählt er auf einmal aus einer ganz anderen Zeit. Oft kommt man erst nach ein paar Sätzen dahinter, wann die Szene stattfindet.

    Liebe Grüße, Caren

    —————

    Wenn lesen Kalorien verbrennen würde, wäre ich in kürzester Zeit beängstigend dünn.

    —————

    Meine Rezensionen

  • Nun ist die Geschichte zu Ende und ist es eben doch nicht. Wir konnten teilhaben an einem Ausschnitt aus Toms Leben, an vielen kleinen Augenblicken und erleben wie ein Mensch versucht mit Trauer umzugehen und weiterzuleben. Vielleicht hätte er das nicht getan, wenn es nicht Livia gegeben hätte. Aber er hat es getan.
    Ich finde es sehr interessant wie unterschiedlich wir als Leser dieses Buch wahrnehmen. Klar, es steht Roman auf dem Buchdeckel, aber es ist ja die Frage, ob der Autor das auch so wollte. Der Verlag stellt dieses Buch als Roman vor, vielleicht aber hat der Autor darüber beim Schreiben noch gar nicht nachgedacht.
    Ich glaube, dass es beim Lesen dieser Geschichte zu unterschiedlichen Meinungen dadurch kommt, dass Menschen, die selber eine solche oder ähnliche Situation erlebt haben sich mehr in Tom hineinversetzen können als andere. Ich glaube dieses emotionslose, dieses einfach nur funktionieren zu müssen, das muss man selbst erlebt haben. Ein Urteil erlauben sollte man sich da nicht.
    Aber natürlich kann man Tom mögen oder nicht.
    Ich fand diese Geschichte interessant und auch realistisch. Manchmal zu realistisch. Tom trauert, auch wenn niemand das auf Anhieb sieht.

    Lesen ist meine Leidenschaft


  • Habt ihr nicht mal daran gedacht, dass er vielleicht gar nichts fühlt, dass er wie betäubt durchs Leben geht, nicht ein paar Tage oder Monate, nein, Jahre, oder gar Jahrzehnte. Und nur dieser Stil macht es ihm möglich, das zu transportieren. Ich finde es sehr mutig von ihm, dass er das alles aufgeschrieben hat.


    Und: ich muss sagen, ich habe mir keine Gedanken darüber gemacht, ob ich ihn sympathisch finde oder nicht. Ein Mensch, der in Trauer ist, muss nicht für andere wirken, er muss schauen, dass er da irgendwie durchkommt, es selber durchsteht, für sich und die Seinigen, wie auch immer.


    Ich sehe das genau so. Und ich finde hier kann man einen guten Einblick gewinnen in einen Menschen, der mit Dingen fertig werden muss, die andere zum Glück nie erleben müssen.

    Lesen ist meine Leidenschaft

  • Einem freien Tag sei Dank - ich bin auch durch!


    Ich muss sagen, dass ich diesen letzten Abschnitt mit am Besten fand. Irgendwie erscheint mit Tom ruhiger. Obwohl ich zwischendurch echt Angst hatte, dass er Livia in seinem Schmerz nicht vergisst, genauso wie etwas zu essen zu kaufen.
    Aber obwohl der Stil beim Tod seines vaters gleichgeblieben ist, habe ich es als ruhiger, gefasster, akzeptierender empfunden. Aber wahrscheinlich kann man den Tod von einem Menschen, der seit 10 Jahren an Krebs erkrankt ist tatsächlich eher akzeptieren, als den Tod, der so völlig unerwartet kommt.
    Als Person bleibt Tom mir unsympathisch und ich möchte auch im "wahren" Leben, nicht zu seinem persönlichen Kreis gehören. Das wäre mir definitiv zu anstrengend.
    Und da ich keinen Zugang, bzw. eher negativen Zugang zu ihm als Hauptprotagonist bekommen habe, mag ich das Buch auch nicht. Ich scheine eher für Geschichten gemacht zu sein, in denen ich richtig eintauchen kann, weil ich mich mit jemanden "identifizieren" kann.


    Ich mochte aber sehr die Abschnitte, in denen Tom Karin mit du anspricht. Diese Stilmethode hätte er für mich ruhig die ganze Zeit nach Karins Tod wählen können. Dann wäre das Buch für mich sicherlich besser zu lesen gewesen.

  • Ich bin auch durch - Gott sei Dank!


    Ich stelle mir die Frage, ob es dem Autor tatsächlich "hilft", wenn sein Buch bei der Mehrzahl der Leser nicht ankommt. Gemessen an den Reaktionen dieser Leserunde, gehe ich davon aus, dass das Buch auch draußen nicht die breite Masse berührt sondern, wie auch hier, nur einzelne Leser. Oder ist es ihm egal, wie sein Buch ankommt, Hauptsache er hat es geschrieben? In dem Fall hätte er das Manuskript ja auch in die Schublade legen können .....


    Seine Geschichte ist schrecklich, ganz ohne Frage. Aber für mich war das nur ein Aneinanderreihen von Abfolgen, Dialogen und Geschehnissen - nix davon hat mich berührt. Und das empfinde ich persönlich als sehr schade.


    Ich hatte letztes Jahr "Lichtblaue Sommernächte" von Emily Bold gelesen - ich hab von der ersten bis zur letzten Seite geheult und noch heute klingt dieses Buch sehr in mir nach. Dieses Buch hier, von Tom, versuche ich so schnell als möglich zu vergessen. Bei Tom handelt es sich um etwas, was tatsächlich passiert ist, bei Emily war es einr fiktive Geschichte. Eigentlich sollte es anders herum sein - die Wahrheit sollte mich mehr berühren als ein Roman.


    Der Tod seines Vaters trifft Tom nicht ganz so unvorbereitet wie der Tod von Karin. Trotzdem glaube ich, dass man sich auch in 10 Jahren nicht darauf vorbereiten kann, dass jemand nahestehendes aus unserem Leben geht. Dass er den Brief, den seit Vater seit Jahren mit sich herumträgt, einfach so zerrissen hat, hat mich schockiert, entspricht aber dem, wie ich Tom sehe.


    Ich hoffe, dass er für sich und Livia einen Weg gefunden hat und, dass die bürokratischen Hürden irgendwann dann doch hinter ihnen lagen.

    Viele Grüße Babsi


  • Doppelt schockiert war ich dann, als Tom den Brief einfach zerrissen hat. :entsetzt: Da fällt mir echt gar nichts mehr zu ein! Wie herzlos kann man sein? Und wie wenig neugierig? Ich hätte an seiner Stelle doch wissen wollen, was ich damals geschrieben habe, dass meinen Vater so sehr berührt hat.


    Das fand ich auch entsetzlich. Ich hätte auch wissen wollen, woran mein Vater all die Jahre festgehalten hat. Es muss ihm ja sehr viel bedeutet haben.


    Zitat

    Dass es am Ende einige Abschnitte gab, die in der Du-Form an Karin gerichtet waren, fand ich ganz gut. Vielleicht hätte man allein dadurch dem Buch mehr Charakter verleihen können, wenn man das konsequent durchgezogen hätte.


    Vermutlich hätte das das Buch ein klein wenig erträglicher gemacht, das stimmt.


    Zitat

    Ob seine Vater nun "einen fahren lässt", er von blutigem Zahnfleisch, Pinkeln oder Fußpilz berichtet... muss das sein? :rollen: Klar, gehört alles zum Leben dazu, aber lesen möchte ich das eigentlich nicht.


    Nee, ich auch nicht.

    Viele Grüße Babsi


  • Habt ihr nicht mal daran gedacht, dass er vielleicht gar nichts fühlt, dass er wie betäubt durchs Leben geht, nicht ein paar Tage oder Monate, nein, Jahre, oder gar Jahrzehnte. Und nur dieser Stil macht es ihm möglich, das zu transportieren. Ich finde es sehr mutig von ihm, dass er das alles aufgeschrieben hat.


    Doch, natürlich habe ich daran gedacht, dass er total leer und emotionslos ist, seit Karins Tod. Das gestehe ich ihm auch zu, wobei er ja nicht der erste und einzige Mensch ist, dem das passiert.


    Zitat

    Und: ich muss sagen, ich habe mir keine Gedanken darüber gemacht, ob ich ihn sympathisch finde oder nicht. Ein Mensch, der in Trauer ist, muss nicht für andere wirken, er muss schauen, dass er da irgendwie durchkommt, es selber durchsteht, für sich und die Seinigen, wie auch immer.


    Vielleicht wäre Tom im richtigen Leben ja gar nicht so distanziert und kalt, sondern man könnte sich mit ihm identifizieren und mit ihm leiden.


    Tom hat seine Geschichte aufgeschrieben und auf den Markt geworfen - dann muss er sich auch der Kritik stellen, denn ich kann nun mal nur das bewerten, was ich lese und nicht das, was tatsächlich stattfindet.

    Viele Grüße Babsi