01 - Seite 7 bis 92

Es gibt 22 Antworten in diesem Thema, welches 4.237 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Caren.

  • Hallo ihr Lieben!


    Hier startet die Leserunde zu "In jedem Augenblick unseres Lebens" von Tom Malmquist.


    Postet hier bitte erst, wenn Ihr mit der Lektüre begonnen habt und etwas zum Buch zu sagen oder zu fragen habt. Die Beiträge "Buch liegt bereit, ich fange heute Abend an" ziehen das Ganze zu sehr in die Länge und passen besser in den Buchvorschlag. Außerdem wäre schön, wenn Ihr darauf achtet, nicht einzeln zu sehr vorzupreschen, damit wir zusammen bleiben und damit auf einem ähnlichen Stand spekulieren und diskutieren können. Als Faustregel gilt, nicht mehr als ein Abschnitt pro Tag.
    Bitte beachtet auch die Hinweise zur Aktivität und Qualität.


    Zum Abschluss: bitte denkt auch daran, dass ein wichtiger Teil der Leserunden eure abschließenden Rezensionen sind und stellt diese am Ende der Runde zeitnah hier im Forum und auf literaturschock.de direkt ein.
    Zahlreiche Rezensionen hier und die Streuung auf anderen Seiten steigern bei den Verlagen die Attraktivität von solchen Aktionen: Denkt daran, dass die Teilnahme an der Runde und die Rezensionen die "Gegenleistung" für die Freiexemplare sind.


    Hier könnt Ihr zum Inhalt von Seite 7 bis 92 schreiben.
    Spoilermarkierungen sind aufgrund der Seitenbeschränkung nicht vorgesehen.

    LG, Dani


    **kein Forums-Support per PN - bei Fragen/Problemen bitte im Hilfebereich melden**

  • Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich etwas anderes von dem Buch erwartet habe. Der erste Abschnitt war anfangs ein regelrechter Schock für mich. Dieser Schreibstil... Er wirkt so extrem kühl trotz der emotionalen Situation, dass ich Tom dadurch irgendwie unsympathisch finde. Die vielen medizinischen Fachbegriffe, die wörtliche Rede ohne Anführungszeichen im Fließtext.. das wirkt auf mich zusammengestückelt und abgehackt, dass die Geschichte surreal scheint und ich überhaupt keine Verbindung zu den Figuren aufbauen kann.


    Dann das Verhalten von Tom, dass er Karins Eltern nicht zu ihr lassen will.. ich glaube nicht, dass sie das wirklich so gewollt hätte. Gut, vielleicht hält er sich auch einfach krampfhaft an diese eine Abmachung, weil ihm das Halt gibt. Aber ich mag ihn trotzdem bisher noch nicht.


    Und noch weniger mag ich diese Ärzte und Krankenschwestern. Keiner will Tom irgendetwas sagen. Und dann wird Karin von dem Tattoo-Typen untenrum untersucht und Tom (und somit auch theoretisch jeder andere) kann da einfach so reinlatschen? Na danke. Privatsphäre gibt es dort wohl nicht. Aber noch viel schlimmer ist dieser eine Oberarzt. Erst einen Witz reißen, dann im nächsten Satz sagen "Die Sache mit Ihrer Frau ist ernst" und dann einfach weggehen??? Was soll das denn bitte? Ich bin momentan einfach schockiert.


    Ist das Buch eigentlich autobiographisch geprägt? Oder wieso heißt die Hauptfigur wie der Autor? Und mir ist aufgefallen, dass in der Autorenbeschreibung steht, der Autor wäre Musiker - und Tom im Buch hat dem Babybauch immer vorgesungen.


    Ich hoffe, dass mit Tom im Laufe der Geschichte noch sympathischer wird. Ich denke schon, dass der Autor diesen ungewöhnlichen Schreibstil bewusst einsetzt, wohl auch, um zu verdeutlichen, wie für Tom alles verschwimmt und wie er vor lauter medizinischen Dingen kaum zum Luftholen kommt. Aber durch den Stil fühle ich mich Tom eher fremder als näher.

  • Tom ist von einem Tag auf den anderen in eine grauenvolle Situation geraten. Seine Frau ist todkrank, das kleine Mädchen kommt anderthalb Monate früher zur Welt, davon war vorher nicht die Rede.


    Er ist gefangen in einem Krankenhaus, muss Entscheidungen über Leben und Tod treffen, ist dann auf einmal junger Vater, der gar nicht so recht weiß, wie er mit dem Kind umgehen soll, das ja auch ein Frühchen ist - ständig sind Leute um ihn herum und wollen Entscheidungen von ihm, teilen ihm furchtbare Dinge mit, wie zunächst, dass seine Frau schwer leukämiekrank ist, dann hat sie auch was am Herzen, bzw. es droht eine Amputation des Fußes. Toms Leben hat sich von einem Tag auf den anderen auf den Kopf gestellt.


    Der Exitus ganz zum Schluss bedeutet ja wohl - soviel weiß ich noch von solchen Dingen - den Tod von Karin. Wie furchtbar, ich glaube, damit hat trotz allem keiner von den Angehörigen gerechnet.


    Wer sind die ganzen Leute, die ihn immer im Krankenhaus aufsuchen? Sven und Lillemor sind Karins Eltern, Mans ihr Bruder und dann kommt auch noch Toms Mutter. Und es gibt vier Freundinnen von Karin. Dann Stefan und David: sind das Toms Freunde oder ist einer sein Bruder? Irgendwie erstaunt mich dieses rege Treiben in der Intensivklinik, dass das so zugelassen wird.


    Viel ist die Rede von den Abläufen im Krankenhaus, von dem Kontakt Toms mit Ärzten und Schwestern, man erhält aber auch einen Einblick in deren unterschiedliches Interessengemenge. Das finde ich eigentlich sehr gelungen, denn für einen Angehörigen, der miterlebt, wie sein liebster Mensch ums Leben ringt, sind das doch alles Momente, die dazugehören im Krankenhaus, die aber häufig in solchen Geschichten ausgeblendet werden.


    Insgesamt tue ich mich eher schwer, am Ball zu bleiben, es sind alles sehr punktuelle Entwicklungen, die da aufeinanderfolgen, oft sehr kleinteilig, dabei auch sehr sachlich beschrieben. Von Toms Innenleben erfährt man wenig, auch gibt es kaum Erinnerungen an glückliche Zeiten mit Karin.


    Dass Toms Umgang mit Karins Eltern schwierig ist - er lässt sie zunächst nicht zu ihr, kann den besonderen Umständen geschuldet sein, aber es ist in der Tat befremdlich, mal schauen, wie das Ganze so weitergeht. Karins Bruder Mans kommt mir irgendwie ziemlich schwierig vor, aber es kann natürlich auch sein, dass das einfach situationsbedingt ist, möglicherweise erinnert es mich auch unbewusst an etwas und andere sehen es gar nicht so.


  • Und noch weniger mag ich diese Ärzte und Krankenschwestern. Keiner will Tom irgendetwas sagen. Und dann wird Karin von dem Tattoo-Typen untenrum untersucht und Tom (und somit auch theoretisch jeder andere) kann da einfach so reinlatschen? Na danke. Privatsphäre gibt es dort wohl nicht. Aber noch viel schlimmer ist dieser eine Oberarzt. Erst einen Witz reißen, dann im nächsten Satz sagen "Die Sache mit Ihrer Frau ist ernst" und dann einfach weggehen??? Was soll das denn bitte? Ich bin momentan einfach schockiert.


    Ist das Buch eigentlich autobiographisch geprägt? Oder wieso heißt die Hauptfigur wie der Autor? Und mir ist aufgefallen, dass in der Autorenbeschreibung steht, der Autor wäre Musiker - und Tom im Buch hat dem Babybauch immer vorgesungen.


    Ich hoffe, dass mit Tom im Laufe der Geschichte noch sympathischer wird. Ich denke schon, dass der Autor diesen ungewöhnlichen Schreibstil bewusst einsetzt, wohl auch, um zu verdeutlichen, wie für Tom alles verschwimmt und wie er vor lauter medizinischen Dingen kaum zum Luftholen kommt. Aber durch den Stil fühle ich mich Tom eher fremder als näher.


    Das mit dieser Öffentlichkeit in der Klinik hat mich auch sehr befremdet.


    Ich denke auch, dass das autobiographisch sein könnte, ich versuche das nachher mal zu googlen. Tom ist mir eigentlich nicht unsympathisch: ich sehe es so, dass hier auf eine recht distanzierte Art und Weise die Situation eines Mannes geschildert wird, dessen Welt gerade zusammenbricht. Dass er da oft querschießt, sehr spontan und situationsbedingt reagiert, finde ich verständlich, auch wenn das natürlich Karins Eltern gegenüber nicht so toll ist.


  • Wer sind die ganzen Leute, die ihn immer im Krankenhaus aufsuchen? Sven und Lillemor sind Karins Eltern, Mans ihr Bruder und dann kommt auch noch Toms Mutter. Und es gibt vier Freundinnen von Karin. Dann Stefan und David: sind das Toms Freunde oder ist einer sein Bruder? Irgendwie erstaunt mich dieses rege Treiben in der Intensivklinik, dass das so zugelassen wird.


    Also David ist auf jeden Fall ein Freund, so wie ich das verstanden habe. Seine Frau ist Kristina und sie haben eine Tochter. Ist hab versucht, mir mal aufzumalen, wer da mit wem wie verwandt / befreundet ist. Aber es wird ja auch diesbezüglich kaum etwas erklärt in dem Buch.
    Auf der Intensivstation selbst hält sich doch fast nur Tom auf. Und dass die anderen in die Besucher-/Warteräume dürfen, finde ich nicht verwunderlich. Grade weil Tom momentan im Krankenhaus wohnt, darf er sicherlich Besuch empfangen.



    Von Toms Innenleben erfährt man wenig, auch gibt es kaum Erinnerungen an glückliche Zeiten mit Karin.


    Ich habe ja das Gefühl, dass andere Autoren allein aus diesen 90 Seiten ein ganzes Buch hätten machen können - und zwar eins, in dem man als Leser eine Taschentücherbox nach der anderen verbraucht! Die Grundgeschichte ist eigentlich so emotional aufgeladen und wie du schreibst mit ein paar Rückblicken und Erinnerungen hätte man so viel mehr reinbringen können. Dann wäre mir Tom sicherlich auch sympathischer geworden.



    Dass Toms Umgang mit Karins Eltern schwierig ist - er lässt sie zunächst nicht zu ihr, kann den besonderen Umständen geschuldet sein, aber es ist in der Tat befremdlich, mal schauen, wie das Ganze so weitergeht. Karins Bruder Mans kommt mir irgendwie ziemlich schwierig vor, aber es kann natürlich auch sein, dass das einfach situationsbedingt ist, möglicherweise erinnert es mich auch unbewusst an etwas und andere sehen es gar nicht so.


    Merkwürdig ist das Verhalten Karins Eltern gegenüber auch deshalb, weil wir nicht wissen, wie das Verhältnis vorher war. Ich habe auch hier wieder das Problem, dass ich mich aufgrund des Schreibstils und der nicht vorhandenen Erklärungen und Erinnerungen nicht in Tom hineinversetzen kann. Sollte es schon früher Probleme mit Karins Eltern gegeben haben, wäre seine Ablehnung verständlicher. Wenn nicht (ehrlich gesagt machen sie auf mich einen ganz normalen Eindruck), ist es einfach nur unfair, dass er sie nicht zu ihrer Tochter lässt.
    Zu Mans habe ich bisher keine Meinung.



    Tom ist mir eigentlich nicht unsympathisch: ich sehe es so, dass hier auf eine recht distanzierte Art und Weise die Situation eines Mannes geschildert wird, dessen Welt gerade zusammenbricht. Dass er da oft querschießt, sehr spontan und situationsbedingt reagiert, finde ich verständlich, auch wenn das natürlich Karins Eltern gegenüber nicht so toll ist.


    Ja, es ist in der Theorie durchaus verständlich, dass er in so einer Ausnahmesituation manchmal etwas merkwürdig reagiert. Hätte man aber Einblicke in sein "Seelenleben", wäre es mir leichter gefallen, ihn auch emotional zu verstehen und mich in irgendeiner Weise mit ihm zu identifizieren oder mit ihm mitzuleiden. Es ist bei mir wirklich dieser Stil, der mich so distanziert.

  • Man rätselt natürlich als Leser gleich, warum der Autor diese Form der Darstellung ohne Absätze usw. gewählt hat. Ich habe das Gefühl, er wollte dadurch den Sog der Ereignisse darstellen, die ihn da überrollt haben. Es handelt sich tatsächlich um eine reale Geschichte. Er versucht den Verlust seiner Frau durch dieses Buch zu verarbeiten.


    Nach dem ersten Abschnitt habe ich mich daran gewöhnt. Ich liebe es nicht. Aber wenn ich schnell lese, geht es.


    Thomas ist mir nicht unsympathisch. Ich merke, dass er total überfordert ist. Mit der Situation und seinen Gefühlen und Ängsten. Und die Krankenhausmaschinerie ist hart und rücksichtslos. Er als Angehöriger ist eher störend. Und die Sprache der Ärzte ist unerträglich unpersönlich und dabei verschwommen. Die lassen sich alle Möglichkeiten offen.


    Ich schätze mal, mit den Eltern gab es vorher schon Stress. Ich kenne das aus eigener Erfahrung. Mit Schwiegervater und Zweitfrau haben wir auch so einen kühlen Kontakt. Deshalb kann ich Tom verstehen. Er möchte nicht, dass sie sich in die erste Reihe drängen. Man kann sagen, dass ist schade, dass er es nicht erklärt. Aber im Augenblick passt es für mich so, da es ja nur um die Frau ging und kein Raum für anderes sein soll. Auch beim Leser. Er erzählt es nicht direkt für uns. Ich hoffe, es kommt noch eine Erklärung der familiären Spannungen.

    :lesen:





  • Ja, es ist in der Theorie durchaus verständlich, dass er in so einer Ausnahmesituation manchmal etwas merkwürdig reagiert. Hätte man aber Einblicke in sein "Seelenleben", wäre es mir leichter gefallen, ihn auch emotional zu verstehen und mich in irgendeiner Weise mit ihm zu identifizieren oder mit ihm mitzuleiden. Es ist bei mir wirklich dieser Stil, der mich so distanziert.


    Auch hier denke ich, es geht nicht darum ihn zu mögen oder Mitleid zu haben. Er beschreibt kühl und reduziert. Das Ausmaß entsteht allein in unserer Phantasie durch unsere Empathie, nicht weil er es ausdrückt oder beschreibt.

    :lesen:





  • Ich hoffe, dass mit Tom im Laufe der Geschichte noch sympathischer wird. Ich denke schon, dass der Autor diesen ungewöhnlichen Schreibstil bewusst einsetzt, wohl auch, um zu verdeutlichen, wie für Tom alles verschwimmt und wie er vor lauter medizinischen Dingen kaum zum Luftholen kommt. Aber durch den Stil fühle ich mich Tom eher fremder als näher.


    Genau mein Empfinden, warum er so schreibt. Ich hatte allerdings gehofft, dass er es dann vielleicht auch im Laufe des Buches umstellt, wenn seine Gefühle sich wieder sortieren. Scheint aber nicht der Fall zu sein.

    :lesen:





  • Den Schreibstil finde ich auch sehr merkwürdig. Tom ist mir nicht sehr sympathisch. Klar, er macht eine schwierige Zeit durch, aber ich finde es nicht passend, dass er Karins Eltern nicht zu ihr lässt.


    Ungewöhnlich ist doch auch, dass so viele Verwandte und Bekannte im Krankenhaus übernachten! Besuchen ist ja ok., aber dass Eltern und Freunde Tag und Nacht dableiben finde ich schon befremdlich. Zumal ja (fast) niemand zu Karin darf.


    Manche Textpassagen verstehe ich einfach nicht. Z. B.: "ich habe nie zuvor bei Karin übernachtet". Zuerst dachte ich, das bezieht sich nur auf die Zeit im Krankenhaus, aber die Zeilen danach lassen doch vermuten, dass es sich um die Zeit vorher handelt. Oder hat das mein Brummschädel falsch verstanden?


    Tom wirkt auf mich manchmal kalt und herzlos! Anstatt zu hoffen, dass alles gut wird, sagt er, dass er lieber davon ausgeht, dass Karin es nicht schafft.... Hallo?!?!! Das finde ich schon heftig.


    Ich hoffe, dass ich in den nächsten Abschnitten besser mit dem Schreibstil und mit Toms Art klarkomme...

    Liebe Grüße, Caren

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    Wenn lesen Kalorien verbrennen würde, wäre ich in kürzester Zeit beängstigend dünn.

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    Meine Rezensionen


  • Ja, es ist in der Theorie durchaus verständlich, dass er in so einer Ausnahmesituation manchmal etwas merkwürdig reagiert. Hätte man aber Einblicke in sein "Seelenleben", wäre es mir leichter gefallen, ihn auch emotional zu verstehen und mich in irgendeiner Weise mit ihm zu identifizieren oder mit ihm mitzuleiden. Es ist bei mir wirklich dieser Stil, der mich so distanziert.


    So geht es mir auch! Ich hoffe ja, dass in den nächsten Abschnitten ein Blick auf die Vergangenheit geworfen wird, so dass man den Autor dann besser kennenlernt und ihn besser versteht.

    Liebe Grüße, Caren

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    Wenn lesen Kalorien verbrennen würde, wäre ich in kürzester Zeit beängstigend dünn.

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    Meine Rezensionen

  • Dieser erste Abschnitt war jetzt für mich extrem emotional, aber auch mit viel Fachwörtern und irgendwie auch unangenehmer Krankenhausatmosphäre gespickt. Ich fühle mich ganz komisch gerade.


    Ich kann Tom verstehen. Er wird dargestellt als stünde er neben sich, als würde er einfach nur noch wie eine Maschine funktionieren und in einer solchen Situation ist das auch so. Ich habe es selbst erlebt. Meine Mutter ist 2015 mit einem Magendurchbruch ins Krankenhaus gekommen. Es sah von Anfang nicht gut aus. Irgendwann kam eine Blutvergiftung und dann multiples Organversagen hinzu. Von Anfang an lief es wahrscheinlich darauf hinaus und als Angehöriger schwankt man zwischen Hoffen und Bangen, realisiert die Situation und will sie doch nicht wahrhaben. Für Tom kommt hier noch hinzu, dass er sich um die gerade neu geborene Livia kümmern muss. Ich glaube es fällt ihm einfach schwer eine emotionale Bindung zu diesem Kind aufzubauen. Das ganze Leben ist von einer Sekunde auf die andere extrem verändert. Wer verkraftet das schon?


    Gestört haben mich die vielen medizinischen Ausdrücke mit denen ich nicht wirklich etwas anfangen konnte. Manches wurde zwar erklärt, anderes auch wieder nicht. Das finde ich schade.

    Lesen ist meine Leidenschaft


  • Ich habe ja das Gefühl, dass andere Autoren allein aus diesen 90 Seiten ein ganzes Buch hätten machen können - und zwar eins, in dem man als Leser eine Taschentücherbox nach der anderen verbraucht! Die Grundgeschichte ist eigentlich so emotional aufgeladen und wie du schreibst mit ein paar Rückblicken und Erinnerungen hätte man so viel mehr reinbringen können. Dann wäre mir Tom sicherlich auch sympathischer geworden.


    Ich finde Tom nicht unsympathisch. Vielleicht liegt das daran, dass mir seine Situation bekannt vorkommt. Es ist etwas anderes, wenn man sich auf eine solche Situation vorbereiten kann, aber wenn das überraschend kommt, dann reagiert man wohl so. Und wir als Leser erfahren die Geschichte ja aus seinem Erleben heraus. Ich finde das eigentlich gut gemacht.


    Wenn ich es richtig verstanden habe, dann durften die Eltern doch auch irgendwann zu Karin. Aber es war auch für sie sehr schlimm ihre Tochter so zu sehen.

    Lesen ist meine Leidenschaft


  • Es handelt sich tatsächlich um eine reale Geschichte. Er versucht den Verlust seiner Frau durch dieses Buch zu verarbeiten.


    Woher hast du die Info?



    Das Ausmaß entsteht allein in unserer Phantasie durch unsere Empathie, nicht weil er es ausdrückt oder beschreibt.


    Dann habe ich wohl in dem Punkt leider keine Empathie. :rollen: Dabei bin ich eigentlich momentan viel näher am Wasser gebaut als sonst, aber das Buch lässt mich bislang total kalt.



    Manche Textpassagen verstehe ich einfach nicht. Z. B.: "ich habe nie zuvor bei Karin übernachtet". Zuerst dachte ich, das bezieht sich nur auf die Zeit im Krankenhaus, aber die Zeilen danach lassen doch vermuten, dass es sich um die Zeit vorher handelt. Oder hat das mein Brummschädel falsch verstanden?


    Sagt Tom das? Auf welcher Seite kommt denn das Zitat?



    Gestört haben mich die vielen medizinischen Ausdrücke mit denen ich nicht wirklich etwas anfangen konnte. Manches wurde zwar erklärt, anderes auch wieder nicht. Das finde ich schade.


    Ich denke, genau wie der allgemeine Schreibstil werden auch die Fachbegriffe absichtlich verwendet. Man soll vermutlich die Überforderung Toms nachvollziehen können und dieses Gefühl, von den Ereignissen überfahren zu werden und mit Dingen konfrontiert zu sein, von denen man keine Ahnung hat.
    In der Theorie verstehen ich die Absichten hinter dem Buch schon ganz gut, denke ich. Aber in der Praxis mag ich es einfach nicht. Bescheuert, ich weiß :breitgrins:


  • Sagt Tom das? Auf welcher Seite kommt denn das Zitat?


    Im eBook ist es auf Seite 63. Es ist ziemlich am Ende des Abschnitts. Vielleicht kann mir irgendjemand diese Passage erklären? Bin blond. ;D


    Edit: ich habe es mir jetzt noch ein paarmal durchgelesen. Vielleicht ist es einfach eine Erinnerung. Anders kann ich es mir nicht erklären.

    Liebe Grüße, Caren

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    Wenn lesen Kalorien verbrennen würde, wäre ich in kürzester Zeit beängstigend dünn.

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    Meine Rezensionen

  • Caren, ich würde auch sagen, dass das eine Erinnerung ist. Im selben Abschnitt ist ja auch von einem Sofa und der Wohnung die Rede. Und Karin spricht mit ihm, er nimmt ein Buch aus einem Bücherregal... das kann nicht im Krankenhaus stattfinden.


    Für alle, die nachlesen wollen: Im gedruckt Buch steht der fragliche Satz auf Seite 91 ganz oben.


  • Caren, ich würde auch sagen, dass das eine Erinnerung ist. Im selben Abschnitt ist ja auch von einem Sofa und der Wohnung die Rede. Und Karin spricht mit ihm, er nimmt ein Buch aus einem Bücherregal... das kann nicht im Krankenhaus stattfinden.


    Für alle, die nachlesen wollen: Im gedruckt Buch steht der fragliche Satz auf Seite 91 ganz oben.


    Das ist sicherlich richtig. Aber es kam mir beim Lesen kam es mir komisch vor.

    Liebe Grüße, Caren

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    Wenn lesen Kalorien verbrennen würde, wäre ich in kürzester Zeit beängstigend dünn.

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    Meine Rezensionen


  • Verständlich, der Absatz fängt ja auch im Krankenhaus an. Das ist wieder die Schwierigkeit mit diesem speziellen Schreibstil. Bei anderen Büchern wäre es sicher leichter, die Zeitebenen auseinander zu halten.


    Ich finde es auch total schwierig, nachzuhalten, was wann war, was vorher anzusiedeln ist, geht ja noch, aber: wie lange vorher? Manchmal bin ich völlig verwirrt!

  • Ich schreibe jetzt erstmal meine Eindrücke, bevor ich eure Beiträge alle lese ...


    Ich bin erschrocken, wie sehr mich diese Geschichte direkt mit reingerissen hat. Ich fühle mich genauso überfahren, wie Tom sich sicherlich auch fühlen muss. Verantwortlich mache ich dafür besonders den Schreibstil des Autors. Keine direkte Rede und man muss immer sehr aufmerksam lesen, um zu wissen, wer mit wem redet und was. Auch mit den ganzen medizinischen Fachausdrücken geht es mir ähnlich.
    Mir tut Tom unendlich leid, aber eigentlich tut mir Karin noch viel mehr leid. Sie konnte nie das Baby im Arm halten, es füttern, wickeln und schon gar nicht aufwachsen sehen. Die Idee mit der Decke finde ich unglaublich anrührend.
    Aber obwohl ich viel Mitleid mit Tom habe und man ja nun wahrlich nicht über Reaktionen in extremen Ausnahmesituationen urteilen sollte, finde ich ihn den Eltern von Karin gegenüber sehr unsympathisch und unfair. Ich meine, es ist doch auch ihre Tochter, die da im Sterben liegt. Da kann man sie doch nicht so außenvor halten.


    Wie Tom nun sein Leben meistern soll und wird, wird sicherlich interessant sein, zu lesen.