#3 Kapitel 12 bis einschl. Kapitel 16 (Seite 162 bis Seite 253)

Es gibt 41 Antworten in diesem Thema, welches 6.645 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von buchregal123.

  • Hier könnt Ihr zum Inhalt von Kapitel 12 bis einschl. Kapitel 16 (Seite 162 bis Seite 253) schreiben.

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Der Schock war auf alle Fälle sehr heilsam für Tess. Jetzt verhält sie sich genauso, wie ich sie als Mutter haben möchte.
    Sie bezieht Robbie in alles ein, fährt ihn zur Schule und holt ihn wieder, nimmt ihn zur Hausbesichtigung mit und ist mit ihm und Kip rausgefahren.
    Ich fand es schön, dass Robbie Benny gesehen hat und ihn auch berühren konnte. Tess Begeisterung ist direkt auf mich übergesprungen und ich wäre bestimmt auch überwältigt gewesen. Die Begegnung ist so toll geschrieben.


    Von Rita war ich hier ziemlich enttäuscht. Ich kann ja verstehen, dass sie unbedingt mit Ike nach Florida möchte. Aber anscheinend kann sie es nicht akzeptieren, dass Ike gar nicht weg will und schiebt das Tess in die Schuhe.
    Und ob es wirklich so krass wird, dass jeder nur noch in Luxustempeln Urlaub machen will, glaube ich nicht. Ich jedenfalls fühle mich in einer kleinen Pension wesentlich wohler, als in so einem Schickimicki Tempel.
    Mich wundert es richtig, dass sie das Haus dann doch bekommen haben, ich dachte eher, Rita legt ihnen da Steine in den Weg. Entweder hat sie eingesehen, dass es nichts ändern würde, wenn Tess wieder ginge oder sie ist wirklich so wie Ike sagt und möchte keine Dankbarkeit.
    Jedenfalls freut es mich, denn das Haus ist wirklich ein Traum und wunderbar beschrieben.


    Ich dachte jetzt ist der Knoten bei Robbie und Tess geplatzt und die beiden finden wieder zueinander. Daher tat mir Tess auch richtig Leid, als Robbie das Rennrad überhaupt nicht beachtet hat. Da fand ich sein Verhalten schon fast unverschämt.


    Die Renovierung des Hotels ging mir jetzt schon fast zu schnell. Tess hat doch noch rumgejammert, weil alles so heruntergekommen ist und was sie sich da auftut. Dann ist auf einmal alles innerhalb kürzester Zeit renoviert mit nur zwei Leuten.


    Mir gefällt die Geschichte nach wie vor richtig gut und ich freue mich schon drauf, wenn Robbie mit Benny kommuniziert.


    LG Karin


  • Ich dachte jetzt ist der Knoten bei Robbie und Tess geplatzt und die beiden finden wieder zueinander. Daher tat mir Tess auch richtig Leid, als Robbie das Rennrad überhaupt nicht beachtet hat. Da fand ich sein Verhalten schon fast unverschämt.


    Tess hat mir auch leid getan, aber unverschämt fand ich das Verhalten des Jungen nicht. Der Tod seines Vaters ist noch immer nicht sehr lange her. Er wurde aus seiner gewohnten Umgebung gerissen, kann seine Freunde (Suzie) nicht mehr sehen und muss sich noch immer an die neue Situation gewöhnen. Der Junge ist doch gerade einmal 9 Jahre alt! Wahrscheinlich kam es ihm sogar als Versuch von Tess vor, seine Liebe zu erkaufen. Robbie muss erst wieder lernen, seiner Mutter zu vertrauen und eine Bindung zu ihr aufzubauen. Das geht nicht von heute auf morgen.

  • Tess hat mir auch leid getan, aber unverschämt fand ich das Verhalten des Jungen nicht. Der Tod seines Vaters ist noch immer nicht sehr lange her. Er wurde aus seiner gewohnten Umgebung gerissen, kann seine Freunde (Suzie) nicht mehr sehen und muss sich noch immer an die neue Situation gewöhnen. Der Junge ist doch gerade einmal 9 Jahre alt! Wahrscheinlich kam es ihm sogar als Versuch von Tess vor, seine Liebe zu erkaufen. Robbie muss erst wieder lernen, seiner Mutter zu vertrauen und eine Bindung zu ihr aufzubauen. Das geht nicht von heute auf morgen.


    Du hast schon recht. Aber dass er gar nichts zu dem Rad sagt und nur sie soll gehen, weil er lernt, das fand ich unverschämt. Zu dieser Äußerung ist er ja anscheinend auch nicht zu jung. Er hätte ja nur Danke sagen brauchen, mehr hätte Tess bestimmt nicht verlangt. Oder von mir aus auch, dass es ihm nicht gefällt. Aber nur mit den Schultern zu zucken und es total zu ignorieren, das finde ich geht gar nicht.


    LG Karin

    Einmal editiert, zuletzt von Tiara ()

  • Ich habe den Eindruck, als hätte zwischen Tess und Rita die Schlacht um Ike begonnen- jede meint, sie wüsste, was das Beste für ihn ist, aber ist es nicht eigentlich das Beste für sie selbst jeweils bzw. das, was sie wollen?


    Tess ist mir nicht so recht sympathisch, Rita auch nicht. Also, beide zwar irgendwie schon, aber ich habe das Gefühl, als müsste ich bei beiden auf der Hut sein, weil sie ständig eigene Interessen verfolgen und sei es auch nur unbewusst. Ike hingegen und auch Kip sind sehr angenehme Typen.


    Ich hatte eigentlich gedacht, dass es was wird mit Tess und entweder Kip oder Christopher, aber dann ist Jimmy wie aus dem Nichts aufgetaucht - sehr merkwürdig. Er ist nicht so recht greifbar, wie auch ingesamt die meisten Charaktere nicht so richtig plastisch geschildert werden (außer Ike und in Ansätzen auch Robbie und Kip). Zu Nia und auch Adam gab es bspw. ein paar Puzzlesteine, den Rest musste ich selbst füllen, bei Rita habe ich es auch so empfunden. Ist Jimmy nicht viel jünger als Tess (wobei, warum auch nicht).


    Die Geschichte verliert sich ein bisschen, finde ich, ich habe auch auf eine Aussprache mit Nia gewartet oder darauf, dass sie mal nach Montauk kommt und sich Tess aufdrängt oder so. Irgendwie ist da noch ein Abschluss, ein Punkt in irgendeiner Form fällig.


    Jedenfalls wirkt das neue Haus sehr heimelig - bin gespannt, ob der Besitzer jemand ist, den wir schon kennen. Ich könnte mir vorstellen, dass es Rita selbst ist, die sich aus irgendwelchen Gründen nicht zu erkennen gibt.

  • Tess hat mir auch leid getan, aber unverschämt fand ich das Verhalten des Jungen nicht. Der Tod seines Vaters ist noch immer nicht sehr lange her. Er wurde aus seiner gewohnten Umgebung gerissen, kann seine Freunde (Suzie) nicht mehr sehen und muss sich noch immer an die neue Situation gewöhnen. Der Junge ist doch gerade einmal 9 Jahre alt! Wahrscheinlich kam es ihm sogar als Versuch von Tess vor, seine Liebe zu erkaufen. Robbie muss erst wieder lernen, seiner Mutter zu vertrauen und eine Bindung zu ihr aufzubauen. Das geht nicht von heute auf morgen.


    Ich sehe es wie dodo: Robbie ist in einer Situation, da ist für ihn so ein Fahrrad überhaupt nicht wichtig. Ich finde nicht, dass man von trauernden Kindern erwarten kann, dass sie sich bedanken. Eine Bekannte von mir ist gestorben und hat eine Tochter im Teenageralter zurückgelassen (sie war alleinerziehend). Andere Bekannte wollten ihr was Gutes tun und haben für sie gesammelt. Da hat sie sich auch nicht bedankt, was nicht gut ankam. Naja, ich denke mal, ihr schwirrt so viel durch den Kopf, dass sie da nicht mehr dran denkt. Als meine Mutter starb, war ich schon 21, aber das hat meine Gedanken so vereinnahmt, dass ich gar nicht auf die Gedanken kam, auf die Reaktionen anderer zu antworten bzw. mich bei ihnen zu bedanken (auch nicht später). Ehrlich gesagt, konnte ich mich, als ich etwas Abstand gewann, gar nicht mehr daran erinnern, was genau da passiert ist um mich herum. Man setzt die Prioriäten einfach anders.

  • Dass Tess erst mal vor lauter Erleichterung, Robbie wiederzuhaben, sowohl ihn als auch Kip zur Schnecke macht, konnte ich gut verstehen, da musste erst mal alles raus. Und Tess hat ihre Lektion gelernt und gibt sich mehr Mühe mit Robbie, sie hat zumindest ein stückweit verstanden, dass sie ihn zu nichts zwingen kann.


    Dass Rita Immobilienmaklerin ist und somit am "Ausverkauf" von Montauk profitiert, hat meine Sympathie für sie, wie ich zugeben muss, doch etwas geschmälert. Klar ist das legitim, die Gelegenheit zu nutzen, aber schade, dass ausgerechnet Ikes Freundin sowas tut und offenbar nicht sehen will, dass Ike in Florida nicht wie Millionen anderer US-Rentner in albernen Bermudashorts glücklich wäre, wie er es so schön ausgedrückt hat.


    Die Besichtigungstour quer durch die schrägsten Immobilien von Montauk hat mich irgendwann auch an Ritas Absichten zweifeln lassen. Ich frage mich, ob das hübsche Haus (das wirklich zauberhaft klingt, da würde ich sofort einziehen!) am Ende ihr eigenes ist und, wenn ja, wieso sie nicht mit offenen Karten spielt, sondern irgendwas von einem kinderfeindlichen und auch sonst heiklen Besitzer quatscht :gruebel:


    Der Segeltörn mit Kip und die Begegnung mit dem Wal ist großes Kino, so schön und eindrucksvoll beschrieben (allerdings habe ich mich doch gefragt, ob sich ein Wal tatsächlich so bereitwillig anfassen lassen würde). Was für eine majestätische Schönheit Benny sein muss! :herz: Und so langsam werde ich auch neugierig, was Hannah und Liam in London machen. Nur Verwandte besuchen, oder verbirgt Kip eine Trennung?


    Dass Robbie das schicke Rad kaum eines Blickes gewürdigt hat, war schade, aber ich fand das auch sehr realistisch dargestellt. Manchmal ist das, womit Eltern Kindern eine Riesenfreude zu machen glauben, für diese gar nicht so spektakulär, während Robbie von einer simplen CD mit Walgesängen total fasziniert ist.


    Tess blüht richtig auf bei der Renovierungsaktion des Motels, und ich glaube, da bahnt sich auch mit dem oberkörperfreien, ansehnlichen Malerhelfer etwas an. Einerseits würde ich Tess eine Trost-Romanze gönnen, andererseits ginge es mir ein bisschen zu schnell. Aber warten wir's ab. Sympathisch ist er ja, der Jimmy, wobei es schon ein Riesenzufall ist, dass er auch noch super kochen kann und somit im Sunset eine Lücke stopft. Jedenfalls fand ich es klasse, wie pragmatisch Tess die Fußabdruckgeschichte genommen und das Beste draus gemacht hat.


    Die kleine Eleanor finde ich auf ihre naseweise Art auch sehr nett und hoffe, dass Robbie in ihr (oder vielleicht auch in anderen Klassenkamerad(inn)en) eine Freundin findet. Und Tess vielleicht sogar in Eleanors Mutter? Die Slapstickeinlage beim Yoga war zwar ein bisschen albern, aber es hat mir sehr gefallen, dass Tess selber lachen musste. Das nimmt womöglich ein bisschen die Berührungsängste zwischen den Einheimischen und der New Yorker Stardesignerin.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Tess hat mir auch leid getan, aber unverschämt fand ich das Verhalten des Jungen nicht. Der Tod seines Vaters ist noch immer nicht sehr lange her. Er wurde aus seiner gewohnten Umgebung gerissen, kann seine Freunde (Suzie) nicht mehr sehen und muss sich noch immer an die neue Situation gewöhnen. Der Junge ist doch gerade einmal 9 Jahre alt! Wahrscheinlich kam es ihm sogar als Versuch von Tess vor, seine Liebe zu erkaufen. Robbie muss erst wieder lernen, seiner Mutter zu vertrauen und eine Bindung zu ihr aufzubauen. Das geht nicht von heute auf morgen.


    Das sehe ich genau wie Du, dodo. Tess hat es gut gemeint - ich nehme ihr ab, dass sie Robbie damit nicht "kaufen", sondern ihm einfach nur eine Freude machen wollte - , aber es war gerade nicht das, was Robbie brauchte oder wollte. Seine Reaktion tat Tess sicher in der Seele weh, aber böse gemeint war sie nicht. Kinder würdigen selten die gute Absicht alleine ...



    Ich habe den Eindruck, als hätte zwischen Tess und Rita die Schlacht um Ike begonnen- jede meint, sie wüsste, was das Beste für ihn ist, aber ist es nicht eigentlich das Beste für sie selbst jeweils bzw. das, was sie wollen?


    Da hast Du sicher recht, allerdings denke ich, dass Tess schon eher auf der richtigen Fährte ist.


    Zitat

    Tess ist mir nicht so recht sympathisch, Rita auch nicht. Also, beide zwar irgendwie schon, aber ich habe das Gefühl, als müsste ich bei beiden auf der Hut sein, weil sie ständig eigene Interessen verfolgen und sei es auch nur unbewusst.


    Bei Tess habe ich das Gefühl weniger. Sie muss einfach ihr ganzes Leben neu sortieren. Bei Rita weiß ich nicht so recht. Einerseits scheint sie eine kühl kalkulierende Geschäftsfrau zu sein, andererseits hat sie auch eine warmherzige Seite.


    Zitat

    Er ist nicht so recht greifbar, wie auch ingesamt die meisten Charaktere nicht so richtig plastisch geschildert werden (außer Ike und in Ansätzen auch Robbie und Kip). Zu Nia und auch Adam gab es bspw. ein paar Puzzlesteine, den Rest musste ich selbst füllen, bei Rita habe ich es auch so empfunden.


    Ja, die Nebenfiguren sind größtenteils nicht so detailliert gezeichnet. Stört mich aber auch nicht, ich nehme das als Tess' Perspektive hin.


    Zitat

    Ist Jimmy nicht viel jünger als Tess (wobei, warum auch nicht).


    Geschätzt zehn Jahre. Aber wenn Tess Mitte 30 ist (schätze ich zumindest), ginge das schon ;)


    Zitat

    Die Geschichte verliert sich ein bisschen, finde ich, ich habe auch auf eine Aussprache mit Nia gewartet oder darauf, dass sie mal nach Montauk kommt und sich Tess aufdrängt oder so. Irgendwie ist da noch ein Abschluss, ein Punkt in irgendeiner Form fällig.


    Wir haben ja auch noch ein bisschen Zeit ;) Mir hat es ganz gut gefallen, zuzusehen, wie Tess und, zumindest ansatzweise, auch Robbie in Montauk Fuß fassen. Ein Höhepunkt wie eine Auseinandersetzung mit Nia oder ein anderer Abschluss der fürchterlichen Dreiecksgeschichte wird sicher noch kommen. Jedenfalls fand ich es schon mal gut, wie Tess die Schuhe weggeschmissen hat (auch wenn's für mich als Schuhliebhaberin ein bisschen wehgetan hat, das zu lesen ;) ).


    Zitat

    Ich könnte mir vorstellen, dass es Rita selbst ist, die sich aus irgendwelchen Gründen nicht zu erkennen gibt


    :err:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Tess scheint aus ihren Fehlern zu lernen und verhält sich jetzt so, wie man es von einer Mutter erwarten würde. Sie ist auch mit Kip zusammen rausgefahren und sie haben Benny gesehen. Mit Kip hat sie gefühlte 3 Sätze gesprochen ( da fehlt mir einfach das zwischenmenschliche, das hier nicht beschrieben wird )


    Rita kann ich noch nicht ganz einordnen, aber auch wenn sie die Freundin von Ike ist, so richtig warm werde ich auch mit ihr nicht.


    Dann bringt Ike Jimmy mit, damit er helfen kann bei renovieren. Wo hat er ihn gefunden, wie hat sich das ganze ergeben? Er ist einfach da, wie vom Himmel gefallen. Das mit den Fußabdrücken geht so nicht und das war mir ein bisschen zu viel. Die ersten Schritte verschmieren alle weil man zu viel Farbe an den Füßen hat und am Schluss wird es immer weniger Farbe ...................Planlos in die Räume laufen und die ganzen frisch gestrichenen Böden ruinieren. Ich kann es so nicht Glauben. Die ganze Renovierung schien ein Kinderspiel zu sein, sogar außen wurde gestrichen.
    Dann macht Jimmy Frühstück und sie genießt es und 3 Sätze weiter sitzt sie im Auto.


    Auf Seite 141 geht Tess in ihrer ersten Nacht im neuen Haus ins Bett und steht dann noch mal auf und geht auf die Terrasse. Ihr gehen so viele Gedanken durch den Kopf und findet es schön, das es hier ganz selbstverständlich ist, das man Menschen die man mag einfach trifft. Es war ihr hier schon zur Gewohnheit geworden, das sie ihren Onkel jeden Tag besucht???? ( Habe ich was verpasst, sie ist die erste Nacht von Ike getrennt und freut sich darüber das sie ihn jeden Tag besucht hat? ) Vielleicht sollte man ihr sagen das sie bei ihm bis zu diesem Tag gewohnt hat.


    Auch das Eis zwischen ihr und Rita ist gebrochen ( habe ich auch verpasst ) Auch die Begegnungen mit Jimmy möchte sie nicht mehr missen und sie freut sich immer darauf ihn zu sehen. Bisher hat er nur bein Renovieren geholfen, ich habe noch nicht mitbekommen, das sie verabredet waren?


    Nach einer weile schlüpft sie wieder unter die Decke ihres behaglichen neuen Betts.


    Ist das keinen von euch aufgefallen? Das passt doch so überhaupt nicht zusammen, die Reihenfolge und der Ablauf. Zuerst dachte ich das ist wieder so ein Zeitsprung, der mir wieder zu schnell passiert, aber nachdem sie dann ja doch wieder unter die Decke schlüpft, gab es keinen Zeitsprung.

    Einmal editiert, zuletzt von Pelikanchen ()


  • Dass Tess erst mal vor lauter Erleichterung, Robbie wiederzuhaben, sowohl ihn als auch Kip zur Schnecke macht, konnte ich gut verstehen, da musste erst mal alles raus. Und Tess hat ihre Lektion gelernt und gibt sich mehr Mühe mit Robbie, sie hat zumindest ein stückweit verstanden, dass sie ihn zu nichts zwingen kann.


    Ich empfand die Reaktion einerseits als sehr menschlich - da muss einfach alles raus. Andrerseits war sie sehr Tess-mäßig. Ich habe irgendwie den Eindruck, als hätte sich Tess zeit ihres Lebens ein bisschen mehr herausgenommen (und das als legitim empfunden) als andere es tun.


    Die Besichtigungstour quer durch die schrägsten Immobilien von Montauk hat mich irgendwann auch an Ritas Absichten zweifeln lassen. Ich frage mich, ob das hübsche Haus (das wirklich zauberhaft klingt, da würde ich sofort einziehen!) am Ende ihr eigenes ist und, wenn ja, wieso sie nicht mit offenen Karten spielt, sondern irgendwas von einem kinderfeindlichen und auch sonst heiklen Besitzer quatscht :gruebel:


    Tja, zwei Doofe, ein Gedanke...


    Und so langsam werde ich auch neugierig, was Hannah und Liam in London machen. Nur Verwandte besuchen, oder verbirgt Kip eine Trennung?


    Ich glaube auch, da stimmt etwas nicht....


    Die kleine Eleanor finde ich auf ihre naseweise Art auch sehr nett und hoffe, dass Robbie in ihr (oder vielleicht auch in anderen Klassenkamerad(inn)en) eine Freundin findet. Und Tess vielleicht sogar in Eleanors Mutter? Die Slapstickeinlage beim Yoga war zwar ein bisschen albern, aber es hat mir sehr gefallen, dass Tess selber lachen musste. Das nimmt womöglich ein bisschen die Berührungsängste zwischen den Einheimischen und der New Yorker Stardesignerin.


    Ja, so habe ich das auch wahrgenommen. Eleanor ist in der Tat ein Lichtblick

  • Inzwischen ist Tess klar, dass sie bei Robbie viel versäumt hat. Sie selbst bezeichnete es als "unverzeihlich". Eine erfreuliche Erkenntnis. Unterdessen beginnt sie mit der Planung für den Umbau des Motels, noch eine erfreuliche Entwicklung. Es zeigt, dass sie wieder Lust daran hat, sich nach vorn zu orientieren. Das könnte der langsame Beginn eines Heilungsprozesses sein. Man merkt ihr die Freude richtig an, wenn sie ungewöhnliche Farbakzente auf den Fußböden setzt und ganz nebenbei ihre eigene Turnschuhlinie kreiert. Dafür ist sie gemacht, sie kann aus nichts etwas erschaffen.


    Aus Rita werde ich nicht schlau. Warum will sie Ike unbedingt zum Verkauf seines Grundstückes überreden? Wenn sie ihn so gut kennt, dass sie ihre alten Tage mit ihm verbringen möchte, muss sie doch merken, dass er nicht verkaufen will. Am Geld kann es nicht liegen. Davon hat sie selbst genug.


    Das 14. Kapitel ist ein spannendes Intermezzo, das zur Abwechslung nichts mit familiären Problemen zu tun hat. Robbie und Tess tut es gut, vor allem sind sie erfolgreich bei ihrer Suche nach dem Wal. Aber es gibt einiges, das ich mir bei dem Ablauf absolut nicht vorstellen kann. Der Wal ist ziemlich groß; wie lang das Boot ist, wurde nicht erzählt. Wenn es aber eine komplett eingerichtete Kajüte hat, muss es einen gewissen Tiefgang haben und das Deck sich in einiger Höhe über dem Wasserspiegel befinden. Wie soll dann Robbie den Wal gestreichelt haben? Vor allem bei einem Wind, der das Schiff so zur Seite drückt, dass das Deck "fast senkrecht zum Wasser" steht, und entsprechendem Seegang? Um das zu bewerkstelligen, müssen sie fast auf dem Wal draufgesessen haben. Sorry, aber das kann ich mir wirklich nicht vorstellen. Kip als Fachmann sollte außerdem wissen, wie gefährlich diese Tiere für Segelboote sein können. Es ist leichtsinnig, seine Gäste in diese Gefahr zu bringen.


    Inzwischen sind zwei Männer in ihrem Umfeld aufgetaucht, einerseits dieser Landbesitzer und dann Jimmy. Ich bin gespannt, ob einer von ihnen noch eine größere Rolle für Tess spielen wird.

  • Zitat von dodo

    Tess hat mir auch leid getan, aber unverschämt fand ich das Verhalten des Jungen nicht. Der Tod seines Vaters ist noch immer nicht sehr lange her. Er wurde aus seiner gewohnten Umgebung gerissen, kann seine Freunde (Suzie) nicht mehr sehen und muss sich noch immer an die neue Situation gewöhnen. Der Junge ist doch gerade einmal 9 Jahre alt! Wahrscheinlich kam es ihm sogar als Versuch von Tess vor, seine Liebe zu erkaufen. Robbie muss erst wieder lernen, seiner Mutter zu vertrauen und eine Bindung zu ihr aufzubauen. Das geht nicht von heute auf morgen.


    Es ist generell viel, was auf Robbie einströmt. Er hat bestimmt auch Momente, wo es ihm gut geht und er abschalten kann, aber er muss alles allein verarbeiten, denn Unterstützung in der Trauerarbeit hat ja niemand für nötig gehalten. Eine komplett neue Umgebung ist für so ein introvertiertes Kind ohnehin schon nicht einfach, aber dann noch unter diesen Umständen! Er hätte es wohl nicht so formuliert, dass er mit dem Rad "gekauft" werden sollte, aber wahrscheinlich fühlt er sich genau so.


    Zitat von TochterAlice

    Ich habe den Eindruck, als hätte zwischen Tess und Rita die Schlacht um Ike begonnen- jede meint, sie wüsste, was das Beste für ihn ist, aber ist es nicht eigentlich das Beste für sie selbst jeweils bzw. das, was sie wollen?


    Ach, als Schlacht würde ich es nicht bezeichnen, denn Tess' Onkel bleibt er ja so oder so. Sie kämpft nicht um ihn. Aber Ritas Motive interessieren mich doch brennend.


    Zitat von Valentine

    Dass Rita Immobilienmaklerin ist und somit am "Ausverkauf" von Montauk profitiert, hat meine Sympathie für sie, wie ich zugeben muss, doch etwas geschmälert.


    Ich habe ihr insgeheim schon unterstellt, dass sie zweifach profiteren möchte: einmal von der Provision für die Vermittlung und dann von dem Erlös, den Ike dann in Florida sicher mit ihr auf den Kopf hauen würde. Viel scheint sie für Montauk nicht zu empfinden, wenn sie damit beschäftigt ist, stückchenweise den Verkauf oder zumindest die Vermietung an Urlauber voranzutreiben. Wurde eigentlich irgendwo erwähnt, ob sie von Long Island stammt?


    Zitat von Valentine

    Jedenfalls fand ich es schon mal gut, wie Tess die Schuhe weggeschmissen hat (auch wenn's für mich als Schuhliebhaberin ein bisschen wehgetan hat, das zu lesen ;) ).


    Die Schuhaktion war eine Handlung mit Symbolcharakter. Die Schuhe wegzuwerfen bedeutet für Tess viel mehr, als nur inseluntaugliches Schuhwerk zu entsorgen. Vielleicht ist es das Kappen der Verbindung zu einer Arbeitsauffassung, die sie jetzt als schädlich erkannt hat. Leicht ist es ihr nicht gefallen, aber es war nötig.


    Zitat von Pelikanchen

    Ist das keinen von euch aufgefallen? Das passt doch so überhaupt nicht zusammen, die Reihenfolge und der Ablauf. Zuerst dachte ich das ist wieder so ein Zeitsprung, der mir wieder zu schnell passiert, aber nachdem sie dann ja doch wieder unter die Decke schlüpft, gab es keinen Zeitsprung.


    Sie hat über all das nachgedacht, während sie auf der Terrasse saß, und ging dann wieder ins Bett. So habe ich es verstanden.

  • Sie ging erst eine Seite weiter wieder ins Bett unter die Decke. Alles andere ist ihr auf der Terrasse durch den Kopf gegangen und kann so aber nicht stimmen. Denn das dazwischen kann noch gar nicht passiert sein.


  • Er hätte es wohl nicht so formuliert, dass er mit dem Rad "gekauft" werden sollte, aber wahrscheinlich fühlt er sich genau so.


    Genau das meinte ich. Es ging mir um Robbies Gefühl, und nicht, dass er es genauso artikulierte oder schon artikulieren könnte oder dass das in Tessens Absicht lag. Da gehe ich mit Valentine konform, dass sie dem Jungen einfach nur eine Freude machen wollte.



    Es ist generell viel, was auf Robbie einströmt. Er hat bestimmt auch Momente, wo es ihm gut geht und er abschalten kann, aber er muss alles allein verarbeiten, denn Unterstützung in der Trauerarbeit hat ja niemand für nötig gehalten.


    Dass habe ich mich an anderer Stelle auch schon gefragt (ich glaube im ersten Abschnitt). Tess liest unglaublich viele Ratgeber über den richtigen Umgang mit traumatisierten Kindern nach einem gewaltsamen Todesfall, holt sich aber keine professionelle Hilfe. Bei der Übermittlung der Todesnachricht wird die Schulpsychologin herbei geholt. Es ist doch unwahrscheinlich, dass diese keine weiterführenden Maßnahmen vorschlägt und auf verschiedenen Anlaufstellen verweist.


    Zur Schuhaktion: Die Symbolik, sich von den Schuhen zu trennen, war sehr wichtig, da gebe ich euch recht. Trotzdem hat sich in mir alles verkrampft, als ich gelesen habe, dass Tess die Schuhe in den Mülltonne geworfen hat. Nicht weil ich ein Schuhliebhaber bin (bei mir sind alle Sex-and-the-City-Klischees bezüglich des weiblichen Schuhticks völlig verschwendet. Meine Mutter als pensionierte Schuhverkäuferin ist an meinen Schuhen öfters verzweifelt. Wenn sie mich durch das Geschäft schleifte, wusste ich, dass meine Schuhe offensichtlich wieder dringend ausgetauscht gehören. Aber dieser Einwurf nur am Rande. :breitgrins:), sondern weil mir die Verschwendung weh getan hat. Krokodile und Echsen mussten für Tess` Kreationen ihr Leben lassen und wurden nun in den Müll befördert. Es hätte mir einfach besser gefallen, wenn sie sie hergeschenkt oder gespendet hätte. Ich weiß, sie befindet sich in Trauer und wird nicht so weit gedacht haben. Es kommt sicher auch auf die unterschiedlichen Traditionen an, wie die verschiedenen Kulturen mit Hinterlassenschaften und Trauer umgehen. In meiner Gegend ist es nämlich sehr oft üblich, dass Kleidung und andere Gegenstände der Verstorbenen an gemeinnützige Organisationen wie Caritas oder Emmaus gespendet und nicht entsorgt werden.

  • Zu Pelikanchens entdecktem Logikfehler: Da gibt es bereis ein paar. Im ersten Abschnitt bringt Ike unter Lebensgefahr Tess auf einer komplett verschneiten und vereisten Straße ins Krankenhaus. Zu dem Zeitpunkt war es Weihnachten. Ein paar Tage später feiern sie Silvester bei Ritas. Die Autorin schreibt in diesem Zusammenhang, dass die Gäste auf der Grünfläche vor dem Lokal das Feuerwerk beobachten können. Kein Hinweis mehr auf irgendwelchen Schnee.


    Dann die Slapstickeinlage beim Yoga. Sie las sich witzig, aber logisch war sie nicht. Tess ist zu Weihnachten so ausgemergelt und abgemagert, dass sich Ike Sorgen um sie macht. Selbst wenn er sie innerhalb kurzer Zeit wieder hochgepäppelt hat und fehlender Sport für Rundungen gesorgt hat, kann ich mir nicht vorstellen, dass sie so viel zugenommen hat, dass sie Ritas Kostüm sprengen konnte. So schnell wird man nicht dick, es sei denn, man isst den ganzen Tag und dafür gibt es keinen Hinweis.


    Pelikanchen hat übrigens recht: Tess verbringt ihren ersten Abend im Haus. Es kann also noch keine Gewohnheit sein, dass sie Ike jeden Tag besucht, da sie bis dahin bei ihm gewohnt hat.


  • Es war ihr hier schon zur Gewohnheit geworden, das sie ihren Onkel jeden Tag besucht????


    Ich nehme fast an, dass das eine Ungenauigkeit in der Übersetzung ist. "To see someone" kann sowohl "jemanden besuchen" als auch "jemanden sehen" heißen. Hier wäre letzteres richtig gewesen, da sie Ike ja (zwangsläufig) jeden Tag gesehen hat, weil sie bei ihm wohnte.



    Der Wal ist ziemlich groß; wie lang das Boot ist, wurde nicht erzählt. Wenn es aber eine komplett eingerichtete Kajüte hat, muss es einen gewissen Tiefgang haben und das Deck sich in einiger Höhe über dem Wasserspiegel befinden. Wie soll dann Robbie den Wal gestreichelt haben? Vor allem bei einem Wind, der das Schiff so zur Seite drückt, dass das Deck "fast senkrecht zum Wasser" steht, und entsprechendem Seegang? Um das zu bewerkstelligen, müssen sie fast auf dem Wal draufgesessen haben. Sorry, aber das kann ich mir wirklich nicht vorstellen. Kip als Fachmann sollte außerdem wissen, wie gefährlich diese Tiere für Segelboote sein können. Es ist leichtsinnig, seine Gäste in diese Gefahr zu bringen.


    Da gab es bei mir auch ein paar Fragezeichen, obwohl ich die Szene mit dem Wal an sich sehr schön fand. [/quote]



    Wurde eigentlich irgendwo erwähnt, ob sie von Long Island stammt?


    Ich kann mich zumindest spontan nicht erinnern.


    Zitat

    Die Schuhaktion war eine Handlung mit Symbolcharakter. Die Schuhe wegzuwerfen bedeutet für Tess viel mehr, als nur inseluntaugliches Schuhwerk zu entsorgen. Vielleicht ist es das Kappen der Verbindung zu einer Arbeitsauffassung, die sie jetzt als schädlich erkannt hat.


    Für mich war es noch mehr ein Schlussstrich unter die Zeit mit Adam, sie hat ja einige Erinnerungen Revue passieren lassen und dann sozusagen mit den Schuhen in die Tonne gestopft.


    Zitat

    Sie hat über all das nachgedacht, während sie auf der Terrasse saß, und ging dann wieder ins Bett. So habe ich es verstanden.


    Mir ist da auch keine Unlogik aufgefallen, ich müsste die Szene aber noch mal nachlesen, um es wirklich sagen zu können.


    Zitat von dodo

    Es kommt sicher auch auf die unterschiedlichen Traditionen an, wie die verschiedenen Kulturen mit Hinterlassenschaften und Trauer umgehen. In meiner Gegend ist es nämlich sehr oft üblich, dass Kleidung und andere Gegenstände der Verstorbenen an gemeinnützige Organisationen wie Caritas oder Emmaus gespendet und nicht entsorgt werden.


    Ich glaube, das ist in den USA nicht so verbreitet (vor allem nicht in Tess' Kreisen). Ich fand es, wie gesagt, auch schade, dass die Schuhe in die Tonne gewandert sind, aber ich denke, für Tess war es in dem Moment so wichtig, den "Deckel drauf" zu machen, dass sie gar nicht weiter nachgedacht hat.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen






  • Und so langsam werde ich auch neugierig, was Hannah und Liam in London machen. Nur Verwandte besuchen, oder verbirgt Kip eine Trennung?


    Ich tippe (beziehungsweise hoffe), dass Kip eine Trennung verbirgt. Nicht weil ich unbedingt eine Liebesgeschichte zwischen Tess und Kip haben möchte (eher das Gegenteil ist der Fall, das wäre mir zu schal), sondern weil ich es schade fände, wenn im Roman alle beruflich erfolgreichen Charaktere dies nur auf Kosten ihres Familienlebens sein können. Denn es ist möglich, Karriere und Familie unter einem Hut zu bringen. Hannah und Liam könnten Kip nach Montauk begleiten. So kann er Zeit mit seiner Familie verbringen und gleichzeitig dem Forschungsvorhaben nachgehen. Hannah hat ihn nach seinen Angaben früher auf seinen Segelturns begleitet, also scheinen keinen beruflichen Gründe dagegen zu sprechen. Ab gesehen davon, dass sie auch in Montauk und Umgebung Arbeit finden könnte, wenn sie arbeitenden Mutter ist.


  • Ich nehme fast an, dass das eine Ungenauigkeit in der Übersetzung ist. "To see someone" kann sowohl "jemanden besuchen" als auch "jemanden sehen" heißen. Hier wäre letzteres richtig gewesen, da sie Ike ja (zwangsläufig) jeden Tag gesehen hat, weil sie bei ihm wohnte.


    Stimmt, daran hätte ich auch denken können. :smile:



    Ich fand es, wie gesagt, auch schade, dass die Schuhe in die Tonne gewandert sind, aber ich denke, für Tess war es in dem Moment so wichtig, den "Deckel drauf" zu machen, dass sie gar nicht weiter nachgedacht hat.


    Ich wollte nur aufzeigen, warum ich mich persönlich mit der Szene nicht wohl gefühlt habe. Wahrscheinlich ist in dem ellenlangen Post untergegangen, dass mir die Wichtigkeit der Symbolik dahinter bewusst ist. In Zeiten von Konsumwahn und gleichzeitiger Ressourcenknappheit werde ich einfach zunehmend kritischer, wenn ich eklatanter Verschwendung begegne. Dem Roman möchte ich meine Einstellung natürlich nicht ankreiden.


  • In Zeiten von Konsumwahn und gleichzeitiger Ressourcenknappheit werde ich einfach zunehmend kritischer, wenn ich eklatanter Verschwendung begegne.


    Das geht mir manchmal auch so.


    Ich habe gestern beim Lesen noch mal über Kips Familie nachgedacht. Vielleicht interpretieren wir da sogar zuviel rein. Kip ist Brite, somit ist es eigentlich kein Wunder, dass Hannah und Liam in London sind, während er seine Forschungen betreibt. Die kann er ja schließlich nicht im Labor machen. Und er hat zumindest bisher auch nie einen wehmütigen oder unglücklichen Eindruck gemacht, wenn er von den beiden gesprochen hat. Ich fänd's schöner, wenn bei den dreien alles im Lot wäre!

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Guten Morgen, alle zusammen!


    Nachdem ich den dritten Leseabschnitt beendet habe, stelle ich etwas eigenartiges fest:
    Während ich bei den vorhergehenden Abschnitten noch irgendwie emotional beteiligt war und bemüht, mich in die Figuren einzufühlen, geht mir genau das immer mehr abhanden. Seltsam, dass so etwas mitten im Lesen passiert!
    Die Charaktere verlieren an Leben, sie werden immer blasser und gar nicht greifbar, nur noch schwer einzuordnen.
    Vieles ist für mich nicht mehr recht nachvollziehbar, erscheint mir zu sprunghaft, zu wenig mit echtem Leben erfüllt. Die abrupten Szenenwechsel, die ja schon von Anfang an zu beobachten waren, stören mich immer mehr, die Lücken dazwischen zerreißen eine Handlung, die sich mühsam voranschleppt und mich kaum noch berührt.
    Der rote Faden, der bei jedem guten, plausiblen und flüssig lesbaren Roman da sein sollte, wird mir viel zu oft zerrissen oder ist streckenweise gar nicht auffindbar.
    Daran ändern auch Szenen nichts, die eigentlich spannend und mitreißend hätten sein können!
    Ganz am Anfang des Abschnitts wird das Kind Robbie nach Hause zurückgebracht - und was macht die Autorin daraus?
    Sie lässt die Mutter Tess ( die mir zu Beginn ja durchaus sympathisch war! ) sich wie eine vollkommene Idiotin gebärden! Unnatürlich, nicht verständlich! Anstatt den Jungen einfach in die Arme zu schließen, sagt sie Sachen, die mich nur den Kopf schütteln ließen... Und beschimpft den armen Meeresforscher auf eine Art und Weise, dass ich das zweimal lesen musste....
    Und dann die Begegnung mit dem Wal auf dem Schiff eben jenes Meeresforschers! So wie die Autorin sie beschrieben hat, so kühl, distanziert, mit einer sich ganz unnatürlich verhaltenden Tess, hat sie nicht eine Saite in mir zum Klingen gebracht. Nichts von dem überwältigenden Zauber eines solchen Erlebnisses ( so stelle ich es mir wenigstens vor! ) kam bei mir an...
    Und weiter... Die vorschnellen Versprechen von Tess, das Motel ihres Onkels zu renovieren, ihre Zweifel daran, - und dann die schnelle Fertigstellung! Telegramstil...
    Und schwups waren sie dann auch schon in das Haus eingezogen, das Rita ihnen nicht vermitteln wollte, und dann doch...
    Die völlig überzeichnete Yogastunde! Fand ich weder lustig noch notwendig...
    Oje, ich sehe schon - ich hab das Buch richtig verloren. Es ist mir ferner denn je....