#4 Kapitel 17 bis einschl. Kapitel 19 (Seite 254 bis Seite 326)

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  • Das Motel ist überraschend schnell fertig geworden und auch die Einweihung verläuft ohne Probleme. Aber Tess stellt bei der Feier fest, als sie Jimmys Eltern sieht, dass ihr doch einiges im Leben fehlt. Sie war mit ihrem Mann nie so innig, wie die Eltern von Jimmy und das was sie in dieser Ehe hatte ist auch nicht von Bestand gewesen.


    Rita hat ganz schön das Regiment im Motel übernommen, nachdem sie ihren eigenen Laden gut verkauft hat. Jimmy war doch schon ein guter Koch, aber sie schult ihn noch.


    Aber etwas läuft bei Tess gut. Ihre Turnschuhe mit Farbklecksen scheinen ein Hit zu werden. Es kostet sie kaum Zeit, aber das nimmt ihr Robbie auch übel. Er erwartet, dass Tess sich ausnahmslos um ihn kümmert, aber er stößt sie immer wieder zurück. Ich fand es ganz schön hart, wie er Tess erklärt, dass er mit Kip einfach auf dem Boot weg will.


    Trotzdem scheint er langsam an dem langweiligen Ort Gefallen zu finden, denn was die Kids aus der Stadt machen, gefällt ihm so gar nicht. Eleanor ist ganz schön mutig, wie sie die Typen angeht, aber sie hat sie vertrieben.


    Wieder verbringen Tess und Robbie einen Tag mit Kip auf dem Boot. Robbie setzt sich mal wieder durch und nimmt die Tuba mit. Aber er hat auch ein tolles Gespür für den Wal, denn es kommt so, wie er sich das vorgestellt hat. Tess hat Angst, aber ihre Reaktionen sind manchmal schon ziemlich überzogen. Kip zeigt Robbie Möglichkeiten auf, wie er seinen Weg finden kann und macht ihm auch klar, dass er so mit Tess nicht umgehen kann. Dabei spricht er mit Robbie wie mit einem Erwachsenen, so dass sich der für voll genommen sieht.


    Tess fährt noch einmal nach New York. Eigentlich hat sie sich schon lange völlig von dort abgenabelt. Aber sie braucht diesen Besuch wahrscheinlich um endgültig Abschied zu nehmen. Interessant war, wie sie ihre eigene Wohnung nun sieht. Robbies Zimmer war nun wirklich kein Kinderzimmer für einen kleinen Jungen. Was haben sich die Eltern dabei gedacht? Nun erfährt sie auch noch, dass Nia ein Kind von Adam erwartet.


  • Habe ich da ein paar Gespräche versäumt :breitgrins:
    Also hier fand doch so gut wie kein richtiges Gespräch statt, das irgendwie von Nöten gewesen wäre.


    Ach so, ich dachte, Dir wären generell zu wenige Dialoge im Buch vorgekommen.


    Dass gerade die wichtigsten Gespräche nicht stattfanden, war für mich gerade Teil der Problematik, die beschrieben wurde - die Sprachlosigkeit vor allem zwischen Mutter und Sohn.


    Dass Robbie nie mit Suzie Kontakt aufgenommen hat, fand ich aber auch komisch.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Ich denke mir einfach, das Mutter und Kind auf jeden Fall darüber reden müssten und im richtigen Leben wäre es auch so geschehen. Ob man dann in diesem Gespräch die richtigen Worte findet, das ist zwar auch nicht sicher, aber man hätte darüber geredet. Hier hat uns nur die Autorin diese Gespräche vorenthalten, wie einiges andere ja leider auch.


  • Ich denke mir einfach, das Mutter und Kind auf jeden Fall darüber reden müssten und im richtigen Leben wäre es auch so geschehen. Ob man dann in diesem Gespräch die richtigen Worte findet, das ist zwar auch nicht sicher, aber man hätte darüber geredet. Hier hat uns nur die Autorin diese Gespräche vorenthalten, wie einiges andere ja leider auch.


    Ich habe Dich auch falsch verstanden. Die Mutter Kind Gespräche waren auf alle Fälle zu wenig. Und dass er nie nach Suzie gefragt hat, fand ich auch sonderbar. Oder auch Nia, die ihm ja viel mehr eine Mutter war wie Tess.


    LG Karin


  • Ich habe Dich auch falsch verstanden. Die Mutter Kind Gespräche waren auf alle Fälle zu wenig. Und dass er nie nach Suzie gefragt hat, fand ich auch sonderbar. Oder auch Nia, die ihm ja viel mehr eine Mutter war wie Tess.


    Dass Robbie nie nach Suzie fragt, wundert mich nicht. Es passt dazu, weil er generell wenig sagt, es sei denn, er beschwert sich. Ich hätte erwartet, dass er von sich aus einfach Kontakt aufnimmt, ohne es seiner Mutter zu erzählen. Wenn Tess ihn öfter ermuntern würde, aus sich herauszugehen, käme es vielleicht von allein, dass er es bedauert, von Suzie nichts zu hören.

  • Auch wenn Robbie eher ruhig ist, die Fragen nach Nia und seiner besten Freundin wären gekommen, ohne das Tess damit hätte anfangen müssen. Er hat gerade seinen Vater verloren, warum sollte er freiwillig gleich noch auf zwei so wichtige Menschen verzichten. Das macht keinen Sinn.


  • Ich denke mir einfach, das Mutter und Kind auf jeden Fall darüber reden müssten und im richtigen Leben wäre es auch so geschehen.


    Da bin ich mir nicht so sicher. Wie oft passiert es, dass gerade über die ganz wichtigen Dinge nicht gesprochen wird, gerade in Familien.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen






  • Auch wenn Robbie eher ruhig ist, die Fragen nach Nia und seiner besten Freundin wären gekommen, ohne das Tess damit hätte anfangen müssen. Er hat gerade seinen Vater verloren, warum sollte er freiwillig gleich noch auf zwei so wichtige Menschen verzichten. Das macht keinen Sinn.


    Das finde ich eben auch. Er ist ja auch wegen allem gleich zu Kip gerannt. Mich hat echt gewundert, dass er seiner Mutter nicht an den Kopf geworfen hat, dass er zu Nia und Suzie möchte.


    LG Karin

  • @ Valentine


    Aber er hätte die beiden doch auf jeden Fall sicherlich sehen wollen oder mit ihnen telefonieren. Gefragt hätte ich dann auf jeden Fall und Tess hätte ja Antworten müssen. Ob man dann nachbohrt ist wieder was anderes.

  • Mich hat echt gewundert, dass er seiner Mutter nicht an den Kopf geworfen hat, dass er zu Nia und Suzie möchte.


    :lachen: Da hast du recht! Je länger ich darüber nachdenke, desto mehr kommt Robbie mir wie ein präpubertärer Teenager vor.

  • Da bin ich mir nicht so sicher. Wie oft passiert es, dass gerade über die ganz wichtigen Dinge nicht gesprochen wird, gerade in Familien.


    Das sehe ich wie Valentine! Und kenne das auch aus Erfahrung. Meine jüngste Tochter war eine Katastrophe in der Vorpubertät, während der Pubertät und lange danach... Sprechen mit ihr? Das war gar nicht möglich... Also habe ich sie, auch wenn's oft schwer war, in Ruhe gelassen. Schließlich wusste ich, dass sie die Dinge, die sie bewegte, mit ihren Freunden besprach... Hauptsache, sie sprach mit jemandem!
    Übrigens stehen wir heute auf sehr gutem Fuße. Und sie sagt selbst, dass mein nicht weiter in sie drängen genau richtig für sie war...., dass es gerade der Freiraum war, den sie gebraucht hatte.
    Also - so unterschiedlich kann das in den Familien zu gehen!

  • Das muss man dann selbst erleben, sonst glaubt man das gar nicht. Das war bestimmt nicht immer leicht für dich.
    Aber um so mehr hätte er ja Kontakt zu seiner besten Freundin haben müssen wollen, denn genau das wäre doch die richtige Person zum reden gewesen. Klar hat er mit Kip auch geredet, aber sie wäre doch die erste Wahl gewesen und vielleicht sogar Nia?

  • Vielleicht wollte er auch mit niemandem darüber reden. Wollte ich nach dem Tod meines Vaters auch nicht.

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    Leonard Cohen





  • Oder so, jeder Mensch ist anders.


    Ich habe auch nicht immer über alles geredet und unsere Familienverhältnisse waren auch nicht gerade ideal. Das man vielleicht nicht darüber reden möchte, das der Vater oder sonst wer gestorben ist, das ist auch für mich nachvollziehbar.
    Aber Robbie weiß ja nicht das sein Vater mit Nia zusammen war und daher verstehe ich nicht, warum er gar nicht versucht zu Nia und ihrer Tochter Kontakt aufzunehmen? Sogar wenn er zu Nias Tochter keine so enge Freundschaft gehabt hätte, Nia war die beste Freundin der Familie/Mutter ...................... und plötzlich ist sie weg?

  • Ich glaube, da sind wir uns alle einig, dass das irgendwie komisch ist, dass er nie mit Nia oder Suzie Kontakt aufnimmt und auch nicht nach ihnen fragt.

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    Leonard Cohen






  • Das kleine Mädchen Eleanor ist - so finde ich - ein netter Charakter, der gut herausgearbeitet wird.


    Allerdings! Eleanor ist großartig. Ich mag kleine Mädchen, die ihren eigenen Kopf haben - sei es in der Wahl ihrer Lieblingstiere oder aber einer ungewöhnlichen Kleidungspräferenz. :breitgrins:


    Zitat

    Robbie und Tess haben nun beide Projekte - Robbie die Walgeschichte und Tess die Renovierung von Ikes Motel. Beide sind sehr erfolgreich. Ich finde, Tess verhält sich häufig sehr unüberlegt, beim Lesen schoss mir in Bezug auf sie das ein oder andere Mal das Wort "Zicke" in den Kopf. Auch wenn sie es wirklich nicht leicht hat - so richtig mit sich ins Gericht geht sie nicht, finde ich, schuld haben immer die anderen.


    Findest Du? Ich habe nicht den Eindruck, dass sie Schuld bei anderen sucht - abgesehen von der Geschichte zwischen Adam und Nia. Ich denke eher, dass sie gerade noch dabei ist, ihre Wunden zu lecken - da ist vermutlich kein Raum für Selbstkritik.


    Zitat

    Nia und Adam werden sich schon eine Weile gekannt haben, es war sicher nicht nur Zufall, dass sie einander "entdeckt" haben. Vielleicht war Tess ja wirklich zu wenig für ihre Familie da, hat zu wenig Empathie gezeigt.


    Mag schon sein, dass sich Tess mehr um ihre Kollektionen als um ihre Familie gekümmert hat. Aber mal ehrlich, zu einer solchen Entwicklung gehören doch immer zwei, oder? Ich meine, Adam hat sein angenehmes Leben genossen - immerhin hat Tess den Lebensunterhalt alleine verdient - bei der Wohnung in Manhattan sicherlich kein Pappenstiel. Kein Wunder also, dass Tess das nicht mit einem nine to five-Job geschafft hat...
    Und klar, auch wenn man ein gemeinsames Kind hat, kann die Liebe schwinden. Vielleicht ist es Adam, der sich hauptsächlich um Robbie gekümmert hat, deutlich früher aufgegangen, während Tess zu abgelenkt war, um zu merken, dass ihre Beziehung am Ende ist. Dennoch finde ich nicht, dass Tess hier Schuld trägt - wenn dann beide.


    Generell finde ich aber, dass - wenn schon die Liebe auf die beste Freundin der Ehefrau fällt - Adam zeitnah mit Tess reden hätte müssen. So ist es eine ganz, ganz feige Nummer. Und im Nachhinein: was sollte der dämliche Delikatessen-Korb von Nia an Tess? Da könnte ich mich jetzt erst recht darüber ärgern!


    Zitat

    Dass da ein Kind der Liebe "in der Mache ist", ist natürlich starker Tobak. Das könnte ich an Tess' Stelle auch schlecht ab. Was sie angeht, bin ich überhaupt hin und her gerissen und das ist ein gutes Zeichen. Ich verstehe sie einerseits, finde sie aber dann auch wieder egozentrisch und das nicht zu knapp. Aber es ist einfach eine superschwierige Situation, die sie möglicherweise durch ihre Ichbezogenheit zumindest in Teilen selbst herbeigeführt hat. Und das, so finde ich, ist gut herausgearbeitet, auch wenn es mir nicht immer leicht fällt, darüber zu lesen.


    Hm, hier habe ich Tess ganz anders empfunden. Auf keinen Fall egozentrisch. Sie muss sich meines Erachtens nun um sich und um Robbie kümmern - und das tut sie in meinen Augen auch.

    Liebe Grüße

    Tabea

  • Das man vielleicht nicht darüber reden möchte, das der Vater oder sonst wer gestorben ist, das ist auch für mich nachvollziehbar.
    Aber Robbie weiß ja nicht das sein Vater mit Nia zusammen war und daher verstehe ich nicht, warum er gar nicht versucht zu Nia und ihrer Tochter Kontakt aufzunehmen? Sogar wenn er zu Nias Tochter keine so enge Freundschaft gehabt hätte, Nia war die beste Freundin der Familie/Mutter ...................... und plötzlich ist sie weg?


    Wenn ich versuche, mich in Robbie hineinzudenken, muss ich zugeben, dass ich vermutlich auch nicht mit jemandem über den Verlust meines Vaters sprechen hätte wollen. Für mich ist Robbie lange in einer Schock-Phase und nicht annähernd mit trauern beschäftigt. Er gibt seiner Mutter und sich selbst die Schuld, aber eine richtige Auseinandersetzung ist das (noch) nicht - wenn es sicherlich auch zum Begreifen dazugehört.
    Nia ist die beste Freundin seiner Mutter, aber dass Robbie nun nicht das Gespräch mit ihr sucht, kann ich verstehen. Wenn überhaupt, dann hätte ich an seiner Stelle mit meiner besten Freundin bzw. meinem besten Freund sprechen wollen. Tut er das nicht auch? Ich hatte das bei seiner nächtlichen Aktion so verstanden, dass er zu Suzie will.

    Liebe Grüße

    Tabea

  • Wollte er zu Suzie?
    Ich war mehr der Meinung, das er einfach wieder in sein altes Zuhause möchte. Aber selbst wenn er zu ihr gewollt hätte, es war ein Versuch nach Hause zu kommen und er hat danach niemanden gesagt, das er zu Suzie oder Nia wollte. Aber gut, hier stand viel zwischen den Zeilen, was einige dann wohl so deuten könnten.
    Mir war es leider viel zu wenig und die Charaktere eben zu wenig Menschlich dargestellt, irgendwie halt abgehandelt, damit es zum Ende gekommen ist.