#4 Kapitel 17 bis einschl. Kapitel 19 (Seite 254 bis Seite 326)

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  • Hier könnt Ihr zum Inhalt von Kapitel 17 bis einschl. Kapitel 19 (Seite 254 bis Seite 326) schreiben.

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Obwohl auch ich inzwischen den einen oder anderen Kritikpunkt hatte, lese ich trotzdem immer noch gerne weiter. Ich mag es vor allem, wie die Autorin Orte lebendig werden lassen kann. Einige Entwicklungen in der Handlung gehen mir allerdings ein bisschen zu einfach, wie auch die Geschichte mit den Turnschuhen zu Beginn dieses Abschnitts. Dass It-Ladies aus New York sich begeistert auf farbverkleckste Turnschuhe von Tess Harding stürzen würden, glaube ich sofort, allerdings dürfte das mit der Produktion doch nicht ganz so einfach sein. Es reicht doch nicht, Turnschuhe mit Farbe zu beklecksen, das muss ja schon ordentlich produziert werden :gruebel:


    Aber das nur am Rande. Die triumphale Neueröffnung des Sunset Motel war zwar auch etwas hollywoodesk Friede-Freude-Eierkuchen, aber sei's drum, es hat mich gefreut, dass sich Tess' Arbeitseifer ausgezahlt hat und Ikes Laden wieder läuft. Hört sich ja sehr charmant an, das "neue" Motel. Das "Jubelpaar", Jimmys Eltern, fand ich allerliebst zusammen, konnte aber auch gut nachvollziehen, dass das Tess wieder einen Stich versetzt hat. So langes Eheglück, das wirklich Glück ist, ist aber auch selten.


    Da ist mir übrigens auch eine Inkonsistenz aufgefallen, nämlich als es hieß, dass Rita Jimmy erst mal das Kochen beibringt. Ich dachte, der könne schon gut kochen, und zwar nicht nur Fischsuppe (oder was das war). Hat sie bei der Eröffnung all die Leckereien zubereitet und er hat nur geholfen?


    Man spürt immer öfter, dass Tess Distanz zu ihrem alten Leben gewinnt, wie etwa in der Szene mit den Remplern im Restaurant, und auch Robbie stellt Ähnliches fest, als er mit den gelangweilten Stadtkindern zusammentrifft (das waren ätzende kleine Blagen und ich hatte Respekt vor Eleanor, die offenbar keine Angst davor hatte, sich vor ihnen unbeliebt zu machen!)


    Wie realistisch die Sache mit der Tuba und den Walgesängen ist, kann ich nicht einschätzen, aber ich fand es schön, dass Kip Robbies Ideen wieder ernst genommen hat (und wie er ihn generell an Bord einbindet) und dass die beiden am Ende durch eine erneute Begegnung mit Bennys belohnt wurden. Die Beschreibung von Bennys Gesang hat mir sehr gefallen.


    Dass Tess von dem allem weniger begeistert ist, wundert mich nicht. Es ist sicher nicht einfach für sie, zu beobachten, wie offen Robbie bei Kip ist und wie er ihr gegenüber immer wieder die Krallen ausfährt.


    Dass der Wal dem Boot so nahe kommt, dass er Tess mit der Flosse streift, würde ich hingegen wieder unter, wohlwollend ausgedrückt, dichterischer Freiheit verbuchen. Oder weiß jemand von Euch, ob Wale tatsächlich so nah an Schiffe oder schwimmende Menschen herankommen würden? Eine gewisse Sanftmut sagt man ihnen ja wohl tatsächlich nach.


    Auf jeden Fall war es gut, dass Robbie endlich seinen Gefühlen Ausdruck verleihen und sich Kip im Detail anvertrauen konnte, auch was seine eigenen Schuldgefühle wegen Adams Tod angeht. Das hat Kip auch ganz gut gelöst.


    Nun gibt es auch endlich die abschließende Auseinandersetzung mit Nia, die aber so final wahrscheinlich gar nicht ist. Damit, dass sie auch noch schwanger von Adam ist, hatte ich nicht gerechnet, eine neuerliche Komplikation, die den Verrat der beiden noch ein bisschen heftiger für Tess macht. Das ist ja wirklich übel.


    Ich wage jetzt mal endgültig zu behaupten, dass Tess nicht mehr nach New York zurückkehren wird, so unwohl, wie sie sich ihn ihrer durchgestylten, teuren und dabei so kühlen Wohnung gefühlt hat. Und - Mahagonimöbel für ein Kind? Also echt ... Muss ja nichts Knallbuntes sein, aber wenn schon der Rest der Wohnung weiß ist, hätte ich dem Kleinen auch ein paar helle, freundliche Farben gegönnt :rollen:


    Und diese künstliche, aufgesetzte Freundlichkeit wie die dieser blöden Nachbarin, das leere Bussi-Gedöns, hinter dem sich oft genug ein Giftstachel verbirgt, das braucht doch echt kein Mensch. Nichts, was Tess in New York halten würde, jetzt, da ihre einzige enge Freundin so was von Geschichte für sie ist.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Wenn dieser Abschnitt auch wieder wunderbar zu lesen war, so war ich doch etwas enttäuscht, weil einfach alles so schnell geht.


    Tess fabriziert einen Klecks auf ihrem Turnschuh und das muß dann gleich wieder jeder haben und sie kann das auch alles gleich wieder in die Tat umsetzen. Ich dachte, sie entwirft die Schuhe bloß, kann sie die auch produzieren?
    Robbie kann man es auch nicht so recht machen. Jetzt wirft er Tess wieder vor, dass sie sich nur wieder ihrer Arbeit widmet, was sie in dem Fall ja gar nicht freiwillig macht. Andererseits, wenn sie alles versucht um auf ihn zuzugehen, blockt er ab.
    Wenigstens hat er sich jetzt endlich Kip anvertraut und ich hoffe sehr, dass er jetzt durch das Gespräch anders denkt und vielleicht auch endlich wieder auf seine Mutter zugehen kann.


    Kip fand ich wieder sehr verständnisvoll, ich mag ihn einfach. Er läßt Robbie seine Idee mit der Tuba ausprobieren und sie klappt auch tatsächlich. Allerdings habe ich mir diese Szene ganz anders vorgestellt. Die Begegnung zwischen Robbie und Benny ist ja eigentlich Hauptthema des Buches und das hätte ich mir schon ausführlicher gewünscht. Aber kaum spielt Robbie eine Weile, schon klappt es und Benny ist da. Robbie geht auch gleich zu ihm ins Wasser und Benny nähert sich sofort.
    Allerdings fand ich Tess Reaktion schon sehr übertrieben, dass sie nur knapp dem Tod entgangen ist. Wenn Wale wirklich so sanftmütig sind (ich weiß es leider nicht) dann wollte er ihr bestimmt nichts böses.


    Ich bin ja gespannt, ob sie Robbie tatsächlich mit Kip den ganzen Sommer segeln läßt. Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, wie ich darauf reagieren würde. Einerseits wäre es "DAS" Abenteuer für Robbie aber andrerseits kennen sie Kip ja wirklich noch nicht so lange.


    Es freut mich sehr, dass Ikes Laden jetzt wieder so erfolgreich ankommt und die Feier von Jimmys Eltern fand ich sehr gelungen.


    Puh und zum Schluß kommt noch der Riesenknaller, dass Nia schwanger ist. Damit hätte ich ja überhaupt nicht gerechnet.
    Da kann sie aber nicht mehr sagen, sie wollten nicht, dass es so kommt. Das ist natürlich nochmal ein riesen Schlag für Tess und ich könnte mir vorstellen, dass das der Auslöser ist und sie jetzt endgültig beschließt, in Montauk zu bleiben.


    Schade, jetzt kommt schon der letzte Abschnitt.


    LG Karin


  • Obwohl auch ich inzwischen den einen oder anderen Kritikpunkt hatte, lese ich trotzdem immer noch gerne weiter. Ich mag es vor allem, wie die Autorin Orte lebendig werden lassen kann. Einige Entwicklungen in der Handlung gehen mir allerdings ein bisschen zu einfach, wie auch die Geschichte mit den Turnschuhen zu Beginn dieses Abschnitts. Dass It-Ladies aus New York sich begeistert auf farbverkleckste Turnschuhe von Tess Harding stürzen würden, glaube ich sofort, allerdings dürfte das mit der Produktion doch nicht ganz so einfach sein. Es reicht doch nicht, Turnschuhe mit Farbe zu beklecksen, das muss ja schon ordentlich produziert werden :gruebel:


    Das frage ich mich eben auch. Wo hat sie das ganze Material her und man braucht ja auch Maschinen um die Schuhe zu produzieren.


    Zitat

    Man spürt immer öfter, dass Tess Distanz zu ihrem alten Leben gewinnt, wie etwa in der Szene mit den Remplern im Restaurant, und auch Robbie stellt Ähnliches fest, als er mit den gelangweilten Stadtkindern zusammentrifft (das waren ätzende kleine Blagen und ich hatte Respekt vor Eleanor, die offenbar keine Angst davor hatte, sich vor ihnen unbeliebt zu machen!)


    Ich finde Eleanor auch total nett und ich denke sie könnte für Robbie bestimmt eine ebenso gute Freundin werden, wie es Suzie war.


    Zitat

    Auf jeden Fall war es gut, dass Robbie endlich seinen Gefühlen Ausdruck verleihen und sich Kip im Detail anvertrauen konnte, auch was seine eigenen Schuldgefühle wegen Adams Tod angeht. Das hat Kip auch ganz gut gelöst.


    Kip ist wirklich sehr einfühlsam und ist bestimmt für seinen Sohn ein ganz toller Vater. Ich hoffe auch sehr, dass das Gespräch etwas für Robbie gebracht hat. Zumindest konnte Tess ja schon überzeugt werden, dass Robbie Segelstunden nehmen darf und das Surfen lernt er ja auch.



    Zitat

    Nun gibt es auch endlich die abschließende Auseinandersetzung mit Nia, die aber so final wahrscheinlich gar nicht ist. Damit, dass sie auch noch schwanger von Adam ist, hatte ich nicht gerechnet, eine neuerliche Komplikation, die den Verrat der beiden noch ein bisschen heftiger für Tess macht. Das ist ja wirklich übel.


    Das finde ich auch total heftig, weil es wirklich zeigt, dass Adam Tess tatsächlich verlassen wollte. Ich bin ja gespannt, wie Robbie darauf reagiert, wenn Tess es ihm erzählt.


    Zitat

    Ich wage jetzt mal endgültig zu behaupten, dass Tess nicht mehr nach New York zurückkehren wird, so unwohl, wie sie sich ihn ihrer durchgestylten, teuren und dabei so kühlen Wohnung gefühlt hat. Und - Mahagonimöbel für ein Kind? Also echt ... Muss ja nichts Knallbuntes sein, aber wenn schon der Rest der Wohnung weiß ist, hätte ich dem Kleinen auch ein paar helle, freundliche Farben gegönnt :rollen:


    Stimmt, so dunkle Möbel, da bekommt ein Kind doch Angst. Ich würde mich bei so einer Farbe total erdrückt fühlen.


    Zitat

    Nichts, was Tess in New York halten würde, jetzt, da ihre einzige enge Freundin so was von Geschichte für sie ist.


    Genauso sehe ich das auch. Und ich denke Robbie fühlt bald genauso.


    LG Karin


  • Wenigstens hat er sich jetzt endlich Kip anvertraut und ich hoffe sehr, dass er jetzt durch das Gespräch anders denkt und vielleicht auch endlich wieder auf seine Mutter zugehen kann.


    Abgesehen von dem, was er alles zu verarbeiten hat, kommt er mir manchmal auch schon ein bisschen präpubertär vor.


    Zitat

    Die Begegnung zwischen Robbie und Benny ist ja eigentlich Hauptthema des Buches und das hätte ich mir schon ausführlicher gewünscht.


    Ich frage mich (mal wieder), ob der Klappentext hier nicht falsche Erwartungen geweckt hat. Ich hatte auch erwartet, dass die Wal-Geschichte noch mehr Raum einnimmt, aber eigentlich dreht sich das Buch hauptsächlich um Tess, eine Frau, die nach einem harten Schicksalsschlag wieder auf die Beine zu kommen versucht. Kip, Robbie und der Wal sind für mich eher eine - wenn auch sehr interessante - Beigabe :gruebel:


    Zitat

    Wenn Wale wirklich so sanftmütig sind (ich weiß es leider nicht) dann wollte er ihr bestimmt nichts böses.


    Bei so einem Riesen-Koloss kann einem schon mal mulmig werden :breitgrins: Ich fand sie da aber auch ein bisschen zu angepieselt.


    Zitat

    Ich bin ja gespannt, ob sie Robbie tatsächlich mit Kip den ganzen Sommer segeln läßt. Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, wie ich darauf reagieren würde. Einerseits wäre es "DAS" Abenteuer für Robbie aber andrerseits kennen sie Kip ja wirklich noch nicht so lange.


    Bei einem Neunjährigen wäre ich mir da auch nicht so sicher. Wäre Robbie ein paar Jahre älter, würde ich ihn, glaub ich, mitmachen lassen.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen






  • Obwohl auch ich inzwischen den einen oder anderen Kritikpunkt hatte, lese ich trotzdem immer noch gerne weiter. Ich mag es vor allem, wie die Autorin Orte lebendig werden lassen kann. Einige Entwicklungen in der Handlung gehen mir allerdings ein bisschen zu einfach, wie auch die Geschichte mit den Turnschuhen zu Beginn dieses Abschnitts. Dass It-Ladies aus New York sich begeistert auf farbverkleckste Turnschuhe von Tess Harding stürzen würden, glaube ich sofort, allerdings dürfte das mit der Produktion doch nicht ganz so einfach sein. Es reicht doch nicht, Turnschuhe mit Farbe zu beklecksen, das muss ja schon ordentlich produziert werden :gruebel:


    Das sehe ich auch so und manchmal erinnert mich die Geschichte an ein Märchen, denn da muss auch nicht alles Glaubhaft sein.
    Ich lese das Buch zwar nicht ungern, da ich schon Wissen will, was noch passiert, aber gerne lese ich es auch nicht. Ich fühle mich wie eine Randfigur, die einfach nicht in der Geschichte ankommt. Das ich so viele Dinge nicht Glauben kann, die machen es mir noch schwerer, als es so schon ist, mit den unscheinbaren Charakteren.


    Da ist mir übrigens auch eine Inkonsistenz aufgefallen, nämlich als es hieß, dass Rita Jimmy erst mal das Kochen beibringt. Ich dachte, der könne schon gut kochen, und zwar nicht nur Fischsuppe (oder was das war). Hat sie bei der Eröffnung all die Leckereien zubereitet und er hat nur geholfen?


    Das ist mir auch aufgefallen, aber gegen die anderen Dinge ist das noch im Verhältnis. Er kann ja vielleicht die Muschelsuppe und einges anderes, aber die Gerichte dort muss man vielleicht doch noch ein bisschen Üben und lernen.


    Das mit der Tuba auf offenen Meer kann ich auch nicht nachvollziehen und hat sich aber schön lesen lassen. Auch wenn ich noch an dem kindischen Verhalten von Tess wegen der Tuba knabbern musste. Robbie ist 9 Jahre alt und wenn ich sage die wird nicht mitgenommen, dann ist es so. Schlimmer wie er sich im Moment ihr gegenüber verhält kann es nicht werden. Drei mal wie ein zänkisches Weib ihren Senf dazu geben und dann auch noch gleich auf dem Schiff so einen Spruch ablassen und dennoch nicht mal versucht sich durchzusetzen? Kip hat Robbie zugesehen wie er die Tuba an Bord gebracht hat und ist nicht mal auf die Idee gekommen ihm dabei zu helfen. Dann später fragt er ihn ob er ihn helfen soll, weil die doch bestimmt schwer ist?
    Wenn er sie alleine an Bord gebracht hat, warum sollte er sie dann jetzt nicht mehr tragen können ........................


    Tess könnte eigentlich auch zu Hause bleiben, denn wirklich dabei ist sie doch gar nicht. Ich empfinde es auf jeden Fall so.


    Endlich die Begegnung mit Nia, die ich mir schrecklich vorstelle, wenn man dann auch noch merkt das sie Schwanger ist. Aber wenn ich mir die mühe mache und zu ihrem Haus gehe, dann hätte ich noch ein paar andere Fragen gestellt. So hat das nicht wirklich viel gebracht.
    Da habe ich mir aber auch schon meine Gedanken gemacht, warum Robbie nie mit seiner einzigen besten Freundin telefoniert hat oder sie anrufen wollte? Die beiden Kinder waren unzertrennlich und für mich wäre genau das jetzt der Punkt um mit meiner Mutter zu streiten. Denn hier ist er so weit weg, von dem einzigen Menschen der ihn versteht und es wäre doch normal das er in ihrer nähe sein wollte. Aber kein Brief, kein Telefonat...............................Nix. Aber wahrscheinlich steht das alles zwischen den Zeilen während der Zeitsprünge.


    Ob ich Robbie die Wahrheit sagen würde? Im Moment auf keinen Fall, denn der Vater steht auf einem heiligen Podest und den würde ich jetzt nicht zerstören. Die dumme wäre dann am Ende wieder Tess und wenn sie das erst mal los tritt und Robbie Kontakt zu seiner Schwester will, wie ist das dann zu bewerkstelligen. So würde Tess nie einen Schlussstrich ziehen können.

  • Ich frage mich (mal wieder), ob der Klappentext hier nicht falsche Erwartungen geweckt hat. Ich hatte auch erwartet, dass die Wal-Geschichte noch mehr Raum einnimmt, aber eigentlich dreht sich das Buch hauptsächlich um Tess, eine Frau, die nach einem harten Schicksalsschlag wieder auf die Beine zu kommen versucht. Kip, Robbie und der Wal sind für mich eher eine - wenn auch sehr interessante - Beigabe :gruebel:


    Bei mir hat er wirklich falsche Erwartungen gesetzt. Ich habe da an eine viel dramatischere Geschichte gedacht, schon alleine wegen Robbies Gehörlosigkeit. Aber ich habe fast die ganze Geschichte über nichts davon gemerkt.
    Delphine werden ja auch oft zur Therapie eingesetzt, in so eine Richtung habe ich gedacht.
    Aber Du hast es sehr treffend formuliert, worum es hier wirklich geht. :smile:


    LG Karin


  • Da habe ich mir aber auch schon meine Gedanken gemacht, warum Robbie nie mit seiner einzigen besten Freundin telefoniert hat oder sie anrufen wollte? Die beiden Kinder waren unzertrennlich und für mich wäre genau das jetzt der Punkt um mit meiner Mutter zu streiten. Denn hier ist er so weit weg, von dem einzigen Menschen der ihn versteht und es wäre doch normal das er in ihrer nähe sein wollte. Aber kein Brief, kein Telefonat...............................Nix. Aber wahrscheinlich steht das alles zwischen den Zeilen während der Zeitsprünge.


    Genau, das ist mir auch aufgefallen. Er hat eigentlich nie nach Suzie gefragt. Und jetzt hätte er die Gelegenheit gehabt, mit seiner Mutter heimzufahren, da wollte er gar nicht.


    Zitat

    Ob ich Robbie die Wahrheit sagen würde? Im Moment auf keinen Fall, denn der Vater steht auf einem heiligen Podest und den würde ich jetzt nicht zerstören. Die dumme wäre dann am Ende wieder Tess und wenn sie das erst mal los tritt und Robbie Kontakt zu seiner Schwester will, wie ist das dann zu bewerkstelligen. So würde Tess nie einen Schlussstrich ziehen können.


    Das ist eine gute Frage und daher bin ich auch gespannt, wie er reagiert. Es kann wirklich sein, dass Tess damit erst recht unten durch ist. Oder dies ist der Knackpunkt, an dem er erkennt, dass sein Vater doch nicht der Übermensch war, für den er ihn gehalten hat.


    LG Karin

  • Das kleine Mädchen Eleanor ist - so finde ich - ein netter Charakter, der gut herausgearbeitet wird.
    Robbie und Tess haben nun beide Projekte - Robbie die Walgeschichte und Tess die Renovierung von Ikes Motel. Beide sind sehr erfolgreich. Ich finde, Tess verhält sich häufig sehr unüberlegt, beim Lesen schoss mir in Bezug auf sie das ein oder andere Mal das Wort "Zicke" in den Kopf. Auch wenn sie es wirklich nicht leicht hat - so richtig mit sich ins Gericht geht sie nicht, finde ich, schuld haben immer die anderen.
    Nia und Adam werden sich schon eine Weile gekannt haben, es war sicher nicht nur Zufall, dass sie einander "entdeckt" haben. Vielleicht war Tess ja wirklich zu wenig für ihre Familie da, hat zu wenig Empathie gezeigt.
    An manchen Stellen dringt für mich die Schuldfrage ein wenig zu sehr durch, denn so richtig Schuld hat ja eigentlich keiner, wenn ich auch eigentlich finde, Adam hätte seine Finger von Nia (was ist eigentlich mit deren Mann?) lassen sollen.
    Dass da ein Kind der Liebe "in der Mache ist", ist natürlich starker Tobak. Das könnte ich an Tess' Stelle auch schlecht ab. Was sie angeht, bin ich überhaupt hin und her gerissen und das ist ein gutes Zeichen. Ich verstehe sie einerseits, finde sie aber dann auch wieder egozentrisch und das nicht zu knapp. Aber es ist einfach eine superschwierige Situation, die sie möglicherweise durch ihre Ichbezogenheit zumindest in Teilen selbst herbeigeführt hat. Und das, so finde ich, ist gut herausgearbeitet, auch wenn es mir nicht immer leicht fällt, darüber zu lesen.


  • Bei mir hat er wirklich falsche Erwartungen gesetzt. Ich habe da an eine viel dramatischere Geschichte gedacht, schon alleine wegen Robbies Gehörlosigkeit. Aber ich habe fast die ganze Geschichte über nichts davon gemerkt.


    Ja, das hat mir auch gefehlt - ich habe zeitweise einfach vergessen, dass Robbie gehörlos ist, weil das Thema gar nicht so richtig eingebaut war, fand ich. Er hat sich gar nicht wie jemand verhalten, der nicht oder minimal hört bzw. überhaupt ein Problem in der Richtung hat.

  • Nachdem sich meine Probleme mit dem Buch im dritten Leseabschnitt gesteigert haben, musste ich mich beim vierten Kapitel doch sehr bemühen, eine gewisse Unbefangenheit zurückzugewinnen und nicht direkt Ausschau zu halten nach Unstimmigkeiten und Oberflächlichkeiten - Ärgernisse, die sich durch den gesamten Roman ziehen und, hätte ich das Buch nur für mich gelesen, mich längst dazu bewogen hätten, es unbeendet zur Seite zu legen.
    Was ich hier natürlich nicht tue.


    Im vierten Leseabschnitt geht es wie gewohnt weiter mit unlogischen Szenen, mit Gedanken- und Zeitsprüngen, mit Halbinformationen und mit Unnützem.
    Was zum Beispiel sollte der Handlungsstrang mit den Großstadtkindern? Klischeehaftes Verhalten! Brauche ich nicht! Sollte Robbie ( wie schön, dass er gerade zufällig zugegen war, wo er doch sonst nur auf seinem Zimmer hockt! ) dadurch klar werden, wie sehr er bereits ein Landkind geworden ist?
    Wenn das so ist, hat er diese Erkenntnis jedenfalls schnell wieder vergessen und sich nichts sehnlicher gewünscht als ins geliebte New York zurückkehren zu dürfen ( seine Koffer und Kartons möchte er ja nicht vollständig auspacken ). Also völlig überflüssig!
    Dann der glorreiche Einfall mit den Schuhen! Wozu das? Robbie erkennt ja bitter, dass seine Mutter, die sich jetzt nur noch um ihn kümmern möchte ( das war wohl ein Versprechen, das dem Leser vorenthalten wurde...), wieder in alte Verhaltensmuster zurückfällt....


    Aber dann kam eine ungewohnt ausführliche Szene, für die es sich gelohnt hat, das Buch weiterzulesen:
    Der Ausflug mit Kip, das Meer das Schwimmen mit dem Wal, die Seligkeit, die Robbie dabei verspürt hat...
    Das war schön beschrieben, das war berührend! Hier hat die Autorin Atmosphäre geschaffen ( der intensiven Beschreibung nach zu urteilen kennt sie dieses Metier genau! ), hier gewinnt der Roman!


    Um dann bald wieder zu verlieren, als sich Tess urplötzlich auf den Weg nach Manhattan macht, beim Wiedersehen ihrer Wohnung an ihrem Geschmack zum Zeitpunkt der Einrichtung derselben zweifelt - und für sich feststellt, dass sie nicht mehr diesselbe ist, dass Montauk sie zu einem anderen Menschen gemacht hat. Genau! Und dieser "andere Mensch" wühlt dann die persönlichen Sachen ihres untreuen Ehemanns durch wie eine Wahnsinnige, um Beweise für seine Untreue zu finden! Klar, vollkommen verändert hat sie sich!
    Das beweist sie dann nochmals mit ihrem unseligen Besuch bei Nia, die - schwanger ist!
    Verzeiht mir, liebe Mitleser - das ist mir denn doch zu viel!
    Und dann die Selbstbeweihräucherung, was sie alles geschaffen und geleistet hat.... Das hat mir überhaupt nicht gefallen. Das war ein schlechter Einfall - und nicht dazu angetan, Sympathie für sie zu empfinden. Wobei ich letztere durchaus hatte für Nia....
    Als ich den Roman begann, war das noch ganz anders! Aber da wusste man ja noch nicht das, was man im Laufe der vielen Sprünge und dem Hakenschlagen so langsam erfahren hat.
    Für den letzten Leseabschnitt hoffe ich darauf, dass die Autorin sich noch einmal besinnt auf das, was sie ganz eindeutig beherrscht - eine weitere Begegnung mit Benny und dem Einfangen des Zaubers der Meereslandschaft um Montauk....

  • Zitat von Valentine

    Wie realistisch die Sache mit der Tuba und den Walgesängen ist[...]

    Das frage ich mich auch. Meines Wissens überwinden Schallwellen eine Luft-Wasser-Grenze nicht ohne weiteres. Dazu braucht es wahrscheinlich technische Hilfsmittel. Oder Sender (Wal) und Empfänger (Mensch) befinden sich gleichzeitig im oder außerhalb des Wassers. Im Wasser kommt noch dazu, dass der Wal jede Menge anderer Geräusche von Tieren und Motoren wahrnimmt. Flipper wurde seinerzeit immer mit eine Tröte gerufen, die ins Wasser gehalten wurde. Ich halte die Tuba-Variante für unwahrscheinlich.


    Zitat von Valentine

    Dass der Wal dem Boot so nahe kommt, dass er Tess mit der Flosse streift, würde ich hingegen wieder unter, wohlwollend ausgedrückt, dichterischer Freiheit verbuchen. Oder weiß jemand von Euch, ob Wale tatsächlich so nah an Schiffe oder schwimmende Menschen herankommen würden? Eine gewisse Sanftmut sagt man ihnen ja wohl tatsächlich nach.


    Sie kommen tatsächlich so nah an Boote heran, aber bestimmt nicht, um Menschen zu berühren. Es gibt ein Video von einem Wal, der beim Springen ein Boot zertrümmert hat, und in vielen Segelbüchern habe ich schon von Begegnungen mit den Tieren gelesen, die sehr nah am Boot waren. Manche Leute hatten das Gefühl, die Tiere seien neugierig. Viele Begegnungen sind aber rein zufällig und enden manchmal sogar mit Schiffbruch, und das würde sich z. B. vermeiden lassen, wenn man die Walgesänge an der Oberfläche hört.


    Zitat von Tiara

    Ich finde Eleanor auch total nett und ich denke sie könnte für Robbie bestimmt eine ebenso gute Freundin werden, wie es Suzie war.


    Die Szene hat für mich zweierlei Bedeutung. Robbie sieht die Jugendlichen und erkennt vielleicht, dass er auch so werden könnte, wenn er in der Stadt aufwächst. Es zeigt außerdem, dass er jemanden braucht, der ihn sozusagen an der Hand nimmt und beisteht. So lange er das akzeptiert, kann es durchaus ein Mädchen wie Eleanor sein. Sie weiß ja wirklich, was sie will und hat genug Selbstbewusstsein, um sich durchzusetzen. Wie man sieht, mit Erfolg.


    Die Begegnung mit Nia war längst fällig, aber richtig zum Abschluss gekommen ist nicht. Es sei denn, Tess kann mit all den offenen Antworten auf ihre Fragen leben. Mich hätte auch interessiert, was Adam geplant hatte. Wäre Nia nicht schwanger gewesen, hätten die Frauen wahrscheinlich sogar vernünftig miteinander geredet und ihre Freundschaft damit beendet. Aber ich kann es Tess nachfühlen, dass sie von ihren Gefühlen überwältigt wurde und einfach davonstürmte.


    Zitat von Pelikanchen

    Da habe ich mir aber auch schon meine Gedanken gemacht, warum Robbie nie mit seiner einzigen besten Freundin telefoniert hat oder sie anrufen wollte? Die beiden Kinder waren unzertrennlich und für mich wäre genau das jetzt der Punkt um mit meiner Mutter zu streiten. Denn hier ist er so weit weg, von dem einzigen Menschen der ihn versteht und es wäre doch normal das er in ihrer nähe sein wollte. Aber kein Brief, kein Telefonat........


    Kein WhatsApp... Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass die besten Freunde wichtige Anlaufpunkte sind, besonders um den Ärger über Eltern loszuwerden. Selbst meine Tochter mit jetzt 10 Jahren und ohne Handy kommuniziert mit ihrem besten Freund alles. Hat Robbie ein Handy? Falls nicht, hat er zumindest Festnetz in Reichweite. Ich finde es auch seltsam, dass er so gar nicht versucht, mit ihr Kontakt aufzunehmen.


    Zitat von Pelikanchen

    Ob ich Robbie die Wahrheit sagen würde? Im Moment auf keinen Fall, denn der Vater steht auf einem heiligen Podest und den würde ich jetzt nicht zerstören. Die dumme wäre dann am Ende wieder Tess und wenn sie das erst mal los tritt und Robbie Kontakt zu seiner Schwester will, wie ist das dann zu bewerkstelligen. So würde Tess nie einen Schlussstrich ziehen können.


    Jetzt wäre es für die Wahrheit noch zu früh. Wenn Robbie es irgendwie über Suzie erfährt, wird er zwar sauer sein, aber in diesem Stadium kann man machen, was man möchte - es wird das Falsche sein. Also lieber erst mal schweigen und den Vater noch "unbefleckt" lassen. Wenn Robbie Kontakt zu dem anderen Kind haben will, darf Tess das nicht verhindern. Das ist keine Sache mehr, die sie angeht, aber es ist Schwester oder Bruder von Robbie.

  • Zitat von Ulrike

    Was zum Beispiel sollte der Handlungsstrang mit den Großstadtkindern? Klischeehaftes Verhalten! Brauche ich nicht! Sollte Robbie ( wie schön, dass er gerade zufällig zugegen war, wo er doch sonst nur auf seinem Zimmer hockt! ) dadurch klar werden, wie sehr er bereits ein Landkind geworden ist?


    Mit seinen neun Jahren wird ihm das nicht bewusst sein. Er merkt eben, dass es ihm immer besser in Montauk gefällt. Kinder können das nicht so kronkretisieren. Und so klischeehaft finde ich das gar nicht. Ich erinnere mich noch an den Schrecken meiner Eltern, als in meiner Kindheit meine Kusine aus der Großstadt in den Ferien zu uns aufs Land kam. Sie wurde vorzeitig abgeholt :breitgrins:.


    Zitat von Ulrike

    Aber dann kam eine ungewohnt ausführliche Szene, für die es sich gelohnt hat, das Buch weiterzulesen:
    Der Ausflug mit Kip, das Meer das Schwimmen mit dem Wal, die Seligkeit, die Robbie dabei verspürt hat...
    Das war schön beschrieben, das war berührend! Hier hat die Autorin Atmosphäre geschaffen ( der intensiven Beschreibung nach zu urteilen kennt sie dieses Metier genau! ), hier gewinnt der Roman!


    Toll beschrieben war es schon, atmosphärisch auch - wenn man ein Auge zudrückt. Ich finde es auch toll, wenn solche Dinge wie der Regenbogen geschildert werden und höre richtig den Wind, der die Segel aufbläst - um mich dann zu wundern, dass er stets im passenden Moment abflaut, damit sie z. B. ins Wasser gehen können. Ich als Mutter würde meine Neunjährige jedenfalls nicht in einem Meer schwimmen lassen, das einigermaßen Wellengang hat und in dem ein Wal unterwegs ist, mit dessen Flosse ich schon Bekanntschaft geschlossen habe. Ganz zu schweigen davon, dass ich ich mich alleine auf einem Boot befinde, von dem ich nicht bemerkt habe, dass es irgendwie verankert wurde.


  • Das sehe ich auch so und manchmal erinnert mich die Geschichte an ein Märchen, denn da muss auch nicht alles Glaubhaft sein.


    Ich habe irgendwann auch beschlossen, das eher als modernes Märchen zu lesen.


    Zitat

    Da habe ich mir aber auch schon meine Gedanken gemacht, warum Robbie nie mit seiner einzigen besten Freundin telefoniert hat oder sie anrufen wollte?


    Da habt Ihr recht - ich habe beim Lesen zwar nicht groß drüber nachgedacht, aber im Zeitalter von Smartphones und WhatsApp ist es ziemlich unwahrscheinlich, dass die beiden nicht irgendwann miteinander Kontakt aufgenommen haben sollen. Eigentlich schade, dass das nicht thematisiert wurde. Andererseits hätte es natürlich den Überraschungseffekt mit Nias Schwangerschaft kaputtgemacht.


    Zitat

    Ob ich Robbie die Wahrheit sagen würde? Im Moment auf keinen Fall, denn der Vater steht auf einem heiligen Podest und den würde ich jetzt nicht zerstören.


    Sehe ich anders - je länger sie wartet, umso verärgerter wäre Robbie schätzungsweise, weil sie es ihm so lange vorenthalten hat. Schwierig wird diese Konfrontation sowieso.



    Bei mir hat er wirklich falsche Erwartungen gesetzt. Ich habe da an eine viel dramatischere Geschichte gedacht, schon alleine wegen Robbies Gehörlosigkeit. Aber ich habe fast die ganze Geschichte über nichts davon gemerkt.


    Drama gibt's auch so genug, aber Robbies Gehörlosigkeit ist eigentlich für die Geschichte überflüssig, zumal er, wenn er seine Hörgeräte trägt, ja kaum beeinträchtigt zu sein scheint, abgesehen vielleicht davon, dass sie der Grund war, dass er mit dem Tubaspielen angefangen hat. Aber dafür hätte es ja auch andere Beweggründe geben können.



    An manchen Stellen dringt für mich die Schuldfrage ein wenig zu sehr durch, denn so richtig Schuld hat ja eigentlich keiner, wenn ich auch eigentlich finde, Adam hätte seine Finger von Nia (was ist eigentlich mit deren Mann?) lassen sollen.


    Von Nias Mann war nie die Rede, ich bin davon ausgegangen, dass sie schon länger von Suzies Vater getrennt war. Die Schuldfrage ist schwierig, wobei ich schon finde, dass Adam und Nia viel früher reinen Tisch hätten machen können. Dass man sich fremdverliebt, kann passieren, aber dieses Hintenrum gefällt mir überhaupt nicht.



    Und dann die Selbstbeweihräucherung, was sie alles geschaffen und geleistet hat.... Das hat mir überhaupt nicht gefallen. Das war ein schlechter Einfall - und nicht dazu angetan, Sympathie für sie zu empfinden. Wobei ich letztere durchaus hatte für Nia....


    Ich nicht. Die beste Freundin mit deren Ehemann betrügen - sorry, das geht gar nicht. Ich fand es auch in Ordnung, dass sich Tess ihre beruflichen Erfolge in Erinnerung gerufen hat, nachdem ihr noch einmal ihr Liebesleben komplett um die Ohren geflogen ist.


    Zitat

    Für den letzten Leseabschnitt hoffe ich darauf, dass die Autorin sich noch einmal besinnt auf das, was sie ganz eindeutig beherrscht - eine weitere Begegnung mit Benny und dem Einfangen des Zaubers der Meereslandschaft um Montauk....


    Das macht sie wirklich hervorragend. Ich habe zwar, wie angedeutet, so meine Zweifel, was das Verhalten des Wals angeht, und vermute, dass das ein bisschen für die Zwecke des Romans zurechtgeschnitzt wurde, aber den Zauber von Meer, Wal und Landschaft fängt sie großartig ein.



    Hat Robbie ein Handy?


    Ja, das hatte er doch verloren, als er weggelaufen ist.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen






  • Deshalb vergesse ich den Klappentext immer wieder gerne. :zwinker: Ich habe eine "meerige" Geschichte erwartet, und das ist sie. Das Setting ist einfach grandios. Ich würde sofort dort Urlaub machen.


    Ich nicht. Die beste Freundin mit deren Ehemann betrügen - sorry, das geht gar nicht.


    Meine Meinung. Nia hätte gleich reinen Tisch machen sollen, als sie merkte, dass ihre Gefühle für Adam sich weiterentwickeln. Seiner besten Freundin ist man diese Ehrlichkeit schuldig. Wenn man sich in dieser Konstellation verliebt, gibt es immer Opfer. Aber dann hätte Tess wenigstens entscheiden können, ob sie sich trennt oder ob es sich lohnt, um ihre Ehe zu kämpfen.



    Diese Zitierfunktion kostet mich manchmal den letzten Nerv :schwitz:

  • Ganz vergessen - eigentlich wollte ich ja etwas über Kip schreiben :spinnen:


    Er tritt nicht mehr so in Erscheinung, dass ich noch eine Beziehung zwischen ihm und Tess erwarte. Da entwickelt sich nichts, außerdem spricht er zu oft von seiner Familie. Ich denke, sein Job in der Handlung ist der eines Therapeuten für Robbie, und das meistert er bravourös.


    Mal sehen, ob Tess überhaupt jemanden findet. Das Aufkommen potentieller Kandidaten ist äußerst überschaubar und ich glaube langsam, dass sie letztlich gar keinen Partner findet. Muss ja auch nicht sein.


  • Das Setting ist einfach grandios. Ich würde sofort dort Urlaub machen.


    Oh ja! :herz: (Allerdings hab ich mich gefragt, wieso immer die Rede vom rotweißen Leuchtturm ist - auf allen Bildern, die ich finde, ist das Montauk Point Lighthouse schwarzweiß ...)

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Meine Meinung. Nia hätte gleich reinen Tisch machen sollen, als sie merkte, dass ihre Gefühle für Adam sich weiterentwickeln. Seiner besten Freundin ist man diese Ehrlichkeit schuldig. Wenn man sich in dieser Konstellation verliebt, gibt es immer Opfer. Aber dann hätte Tess wenigstens entscheiden können, ob sie sich trennt oder ob es sich lohnt, um ihre Ehe zu kämpfen.


    Ich sage auch garnichts Gegenteiliges! Natürlich geht sowas nicht! Aber wie oft ist das in der Realität zu finden!? Stets und ständig, überall. So viele Menschen sind leider feige...
    Da hat B.Zitwer tatsächlich mal eine sehr realistische Alltagssituation/-tragödie hineingebracht!
    Und wir in der Runde haben wunderbaren Gesprächsstoff, regen uns über das unmoralische Verhalten der beiden Ehebrecher auf... Wir müssen halt aufpassen, dass wir uns nicht zu Moralaposteln aufschwingen....

  • Oh ja! :herz: (Allerdings hab ich mich gefragt, wieso immer die Rede vom rotweißen Leuchtturm ist - auf allen Bildern, die ich finde, ist das Montauk Point Lighthouse schwarzweiß ...)


    Genau! Und dieser dumme Irrtum passt wunderbar ins Buch.... :rollen:
    Aber im Ernst: die Atlantikküste in der Montaukregion ist phantastisch! Und nicht nur für einen Urlaub;
    dort kann wahrhaftig eine wunde Seele heilwerden....


  • Aber im Ernst: die Atlantikküste in der Montaukregion ist phantastisch! Und nicht nur für einen Urlaub;
    dort kann wahrhaftig eine wunde Seele heilwerden....


    Das glaube ich auch. Mich erinnert die Landschaft sehr an die Bretagne :herz: Das ist ja meine Seelentrösterregion.


    Realistisch ist das so, wie das mit Nia, Adam und Tess gelaufen ist, das stimmt.


    Natürlich ist es auch immer einfacher, eine Situation von außen zu beurteilen. Moralapostelhaft finde ich es aber nicht, wenn ich mir an solchen Stellen etwas mehr Ehrlichkeit wünsche.

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