#4 Kapitel 17 bis einschl. Kapitel 19 (Seite 254 bis Seite 326)

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  • Die Szenen am Meer und mit dem Wal finde ich auch schön und hinterfrage sie nicht (mehr). Vieles halte ich für völlig unrealistisch oder sogar gefährlich (Schwanzflossenepisode), aber ich will einfach nicht alles schlecht reden. Meine Erwartungen waren offensichtlich zu hoch, ich habe einfach nicht mit einem derart oberflächlichen Roman gerechnet. Die Beschreibungen vom Meer und Montauk lassen in mir immerhin den Wunsch hochkommen, dort ein paar Monate zu verbringen, vorzugsweise ohne dass der Ort von Touristen überschwemmt wäre. :breitgrins:


  • Die Szenen am Meer und mit dem Wal finde ich auch schön und hinterfrage sie nicht (mehr). Vieles halte ich für völlig unrealistisch oder sogar gefährlich (Schwanzflossenepisode), aber ich will einfach nicht alles schlecht reden. Meine Erwartungen waren offensichtlich zu hoch, ich habe einfach nicht mit einem derart oberflächlichen Roman gerechnet. Die Beschreibungen vom Meer und Montauk lassen in mir immerhin den Wunsch hochkommen, dort ein paar Monate zu verbringen, vorzugsweise ohne dass der Ort von Touristen überschwemmt wäre. :breitgrins:


    In Bezug auf die Oberflächlichkeit muss ich dir leider zustimmen. Auch ich habe nach der Klappentextbeschreibung eine stimmigere, mitreißendere Geschichte erwartet. Wenn mich ein Buch so gar nicht berührt, obwohl ich mir von der ersten Zeile an redliche Mühe gegeben habe, dem Roman das Beste abzuringen, das er hergibt, dann weiß ich, dass es nicht die Qualität hat, die ICH ( ich spreche da wirklich ausschließlich von mir alleine! ) mir wünsche.
    Da ist kein Leben drin, in dem Roman, nicht für mich - anders kann ich das nicht ausdrücken....

  • Lebendig genug ist mir das Buch, aber mich stören auch die kleinen Ungereimtheiten und die idealisierte Darstellung der Begegnungen mit dem Wal. Das finde ich ein bisschen schade. Gerade weil Zitwer diese Momente so schön zu schildern versteht, hätte ich mir etwas mehr Realitätsbezug gewünscht. Knallermomente wie Robbies Berührung mit Benny oder der Schwanzflossenschlag, den Tess abbekommen hat, wären gar nicht nötig gewesen.


    Für mich hätte auch Robbie nicht gehörlos sein müssen, ich finde, das trägt nur sehr wenig zum Buch bei. Und Themen gibt es auch ohne die Behinderung (die, wenn der seine Hörgeräte auf hat, ja kaum eine zu sein scheint) genug.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen






  • Für mich hätte auch Robbie nicht gehörlos sein müssen, ich finde, das trägt nur sehr wenig zum Buch bei. Und Themen gibt es auch ohne die Behinderung (die, wenn der seine Hörgeräte auf hat, ja kaum eine zu sein scheint) genug.


    Da gebe ich dir uneingeschränkt recht. Das ist ein weiteres Beispiel für "zu viel". Die Taubheit trägt, wie du schon gesagt hast, überhaupt nichts zum Text bei, außer dass es für den Leser noch dramatischer wirken soll. Effekthascherei in meinen Augen.


  • Und wir in der Runde haben wunderbaren Gesprächsstoff, regen uns über das unmoralische Verhalten der beiden Ehebrecher auf... Wir müssen halt aufpassen, dass wir uns nicht zu Moralaposteln aufschwingen....


    Man ist immer schnell der Moralapostel, wenn man als Außenstehender über eine fremde Beziehung redet. Aber wir sollen ja unsere Meinung kund tun :zwinker:.



    Die Szenen am Meer und mit dem Wal finde ich auch schön und hinterfrage sie nicht (mehr). Vieles halte ich für völlig unrealistisch oder sogar gefährlich (Schwanzflossenepisode), aber ich will einfach nicht alles schlecht reden. Meine Erwartungen waren offensichtlich zu hoch, ich habe einfach nicht mit einem derart oberflächlichen Roman gerechnet. Die Beschreibungen vom Meer und Montauk lassen in mir immerhin den Wunsch hochkommen, dort ein paar Monate zu verbringen, vorzugsweise ohne dass der Ort von Touristen überschwemmt wäre. :breitgrins:


    Ich habe schon viel Literatur über das Meer und kleine Boote gelesen, da fallen mir solche Ungereimtheiten natürlich auf. Klar, es vermittelt eine tolles Sommerfeeling, aber man sollte schon einigermaßen bei den Tatsachen bleiben und nicht erwarten, dass die Leserschaft alles hinnimmt, ohne sich Gedanken darüber zu machen. Das allzu Anspruchslose bei solchen Büchern stört mich schon länger, deshalb lese ich sie kaum noch. Aber das Meer hat mich eben gelockt, ich bin ... wie nennt man das? Aquaphil? Marophil?


    Im August treffen wir uns dann alle beim schwarz-weiß-roten Leuchttum zur Nachbesprechung des Buches.

  • Da gebe ich dir uneingeschränkt recht. Das ist ein weiteres Beispiel für "zu viel". Die Taubheit trägt, wie du schon gesagt hast, überhaupt nichts zum Text bei, außer dass es für den Leser noch dramatischer wirken soll. Effekthascherei in meinen Augen.


    Als ich in der Information etwas über einen gehörlosen Jungen las, wurde ich überhaupt erst aufmerksam....
    Und was kam waren oberflächliche und nur ansatzweise richtige Informationen über das Cochlea-Implantat ( hat mich SEHR gestört, denn das Ding wirkt nur bedingt "Wunder", was man bei nicht nur oberflächlicher Recherche auch herausgefunden hätte. ), man lernte einen tauben, doch normal hörenden Jungen kennen, der anscheinend wegen seiner Taubheit ein Außenseiter ist...! Oje! Damit kann ich garnicht umgehen...


  • Aber das Meer hat mich eben gelockt, ich bin ... wie nennt man das? Aquaphil? Marophil?


    Eine Meerjungfrau ;)


    Die Meeres-Passagen und die Beschreibungen von Montauk waren mit das Schönste an diesem Buch. Dafür bekommt es am Ende auch eine halbe Ratte extra.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Da knüpfe ich gleich mal an; denn bei meinen Überlegungen, was ich denn nun zu diesem Abschnitt schreiben soll, stehen die Szenen auf dem Boot und mit dem Wal absolut im Vordergrund. Das ist einfach grandios beschrieben, wenn auch bei mir im Hinterkopf so ein kleines Männchen flüstert: gibts das wirklich? Verhält sich der Wal wirklich wie ein Wal? Ist Tess' Angst auf dem Boot übertrieben oder andererseits Robbies Furchtlosigkeit gefährlich? Kann Benny die Tuba auf diese Art und Weise hören?


    Ich hab einfach nicht hingehört und mich ein bisschen verzaubern lassen. :breitgrins: Ich für mich weiß jedenfall, so toll ich Wale finde, sooo nahe will ich niemals einem kommen.


    Ansonsten hat man das Gefühl, Tess und Robbie kommen immer mehr in Montauk an. Sie scheinen ein Teil des Ortes zu werden. Inzwischen wurde auch mal thematisiert, dass Tess noch keine endgültige Entscheidung getroffen hat, insofern lag ich im letzten Abschnitt damit falsch. Interessant sind ihre Begegnungen mit den "Städtern", zu denen sie ja eigentlich auch gehören; aber da ist schon eine Distanz zu den New Yorkern und ihrem Auftreten. Witzig die Sache mit den Turnschuhen, ich hab das mehr als Gag betrachtet. Wenn die Ladies unbedingt farbverkleckste Turnschuhe haben wollen, das kriegt Tess doch locker hin. Ob die Farbe allerdings den nächsten Regenguss aushält, ist die andere Frage :lachen: .


    Gerade bei solchen Gelegenheiten fällt mir auf, dass die Autorin eben vor allem in Bildern und Szenen schreibt, was ja für eine Drehbuchautorin nicht ungewöhnlich ist. Der innere Zusammenhang der Geschichte geht dabei zuweilen verloren. Mir fällt es auf, aber es stört mich nicht - einfach eine andere Art des Schreibens.


    Da wundert es auch nicht, dass wir uns - kaum nachdem wir die "Kipper" verlassen haben - plötzlich im Zug nach New York befinden. Tess will aufräumen in ihrem Leben und Entscheidungen treffen, recht so. Aber wie sie das wieder angeht... Zunächst mal ihr Gang durch ihre Wohnung mit offenen Augen, dass war schon aussagekräftig und hat ihr die Augen über sich selbst geöffnet. Die Wohnung spiegelt es wieder - es war alles nur für den äußeren Schein gedacht, nichts kam so richtig von Herzen. Vielleicht wird man so, wenn man in einer pulsierenden, hektischen Weltmetropole lebt und ganz oben mitmischen möchte. Da hat Montauk sie doch schon ziemlich verändert.


    Dann die Begegnung mit Nia; die lässt mich zwiespältig zurück. Einerseits der Verrat, den Nia und Adam an ihr begangen haben. Aber anderseits ist Nia doch auch eine Verliererin, mehr noch sogar als Tess, finde ich. Wäre es so unmöglich gewesen, vernünftig miteinander zu reden, oder sich vielleicht sogar zu versöhnen? Nia auch noch ein schlechtes Gewissen zu machen, weil Adam in ihrem Viertel ermordet wurde, finde ich mehr als daneben. Wenigstens darauf hätte sie doch verzichten können. Ich kann das nur auf den Schock zurück führen, dass Nia schwanger ist und ein Kind von Adam erwartet. Vielleicht kommt später noch die Erkenntnis, aber in diesem Moment war Tess mir mal wieder richtig unsympathisch.


    Dass sie sich dann an ihre Erfolge als Schuhdesignerin klammert, ist logisch und auch in Ordnung; schließlich wird sie ihren Beruf jetzt nicht plötzlich ablegen, sondern vielleicht auf andere Art und Weise weiter arbeiten;vielleicht ein bisschen kleinere Brötchen backen, so dass Robbie auch nicht ins Abseits gerät.


    Was kann jetzt noch kommen? Ich bin gespannt auf den letzten Abschnitt und bin gespannt, wie die Autorin die Geschichte endet lässt. Ich erwarte mir nicht mehr allzu viele Überraschungen und hoffe auf ein harmonisches, unkitschiges Ende.

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel

  • Dann die Begegnung mit Nia; die lässt mich zwiespältig zurück. Einerseits der Verrat, den Nia und Adam an ihr begangen haben. Aber anderseits ist Nia doch auch eine Verliererin, mehr noch sogar als Tess, finde ich. Wäre es so unmöglich gewesen, vernünftig miteinander zu reden, oder sich vielleicht sogar zu versöhnen? Nia auch noch ein schlechtes Gewissen zu machen, weil Adam in ihrem Viertel ermordet wurde, finde ich mehr als daneben. Wenigstens darauf hätte sie doch verzichten können. Ich kann das nur auf den Schock zurück führen, dass Nia schwanger ist und ein Kind von Adam erwartet. Vielleicht kommt später noch die Erkenntnis, aber in diesem Moment war Tess mir mal wieder richtig unsympathisch.


    Da ging es mir ganz ähnlich. Auch ich sehe Nia als Verliererin, zumal sie jetzt auch noch bald einen Säugling hat, um den sie sich kümmern muss... Nunja, wenigstens scheint sie nach dem Wenigen, das man über sie und eigentlich über die Personen im Roman generell weiß, nicht am Hungertuch zu nagen, sie hat ja wohl ein Haus und auch Mietobjekte... Dennoch, sie kämpft ja zusätzlich noch gegen ein schlechtes Gewissen, das zumindest interpretiere ich aus ihrem Verhalten.
    Und Tess - großzügig? Das ist eine Eigenschaft, die ich nicht mit ihr in Verbindung bringen würde. So wenig mir die Affäre zwischen Nia und Adam missfällt - auch Tess ist daran nicht so unschuldig, wie sie tut...


  • Das frage ich mich auch. Meines Wissens überwinden Schallwellen eine Luft-Wasser-Grenze nicht ohne weiteres. Dazu braucht es wahrscheinlich technische Hilfsmittel. Oder Sender (Wal) und Empfänger (Mensch) befinden sich gleichzeitig im oder außerhalb des Wassers. Im Wasser kommt noch dazu, dass der Wal jede Menge anderer Geräusche von Tieren und Motoren wahrnimmt. Flipper wurde seinerzeit immer mit eine Tröte gerufen, die ins Wasser gehalten wurde. Ich halte die Tuba-Variante für unwahrscheinlich.


    Ich habe mir gerade mal die Website zum Buch angeschaut - anscheinend geht das wirklich mit der Tuba (siehe hier im Abschnitt "Robbie"). Allerdings denke ich dasselbe wie Doris, nämlich dass der Wal das nur richtig hören wird, wenn er gerade mit den Ohren über Wasser ist.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Da ging es mir ganz ähnlich. Auch ich sehe Nia als Verliererin, zumal sie jetzt auch noch bald einen Säugling hat, um den sie sich kümmern muss... Nunja, wenigstens scheint sie nach dem Wenigen, das man über sie und eigentlich über die Personen im Roman generell weiß, nicht am Hungertuch zu nagen, sie hat ja wohl ein Haus und auch Mietobjekte... Dennoch, sie kämpft ja zusätzlich noch gegen ein schlechtes Gewissen, das zumindest interpretiere ich aus ihrem Verhalten.
    Und Tess - großzügig? Das ist eine Eigenschaft, die ich nicht mit ihr in Verbindung bringen würde. So wenig mir die Affäre zwischen Nia und Adam missfällt - auch Tess ist daran nicht so unschuldig, wie sie tut...


    Ich kann hier nirgendwo entdecken, dass ich Tess als großzügig bezeichnet habe; könntest du das noch näher erklären, wie es gemeint ist?

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel

  • Zitat von Miramis

    Gerade bei solchen Gelegenheiten fällt mir auf, dass die Autorin eben vor allem in Bildern und Szenen schreibt, was ja für eine Drehbuchautorin nicht ungewöhnlich ist. Der innere Zusammenhang der Geschichte geht dabei zuweilen verloren. Mir fällt es auf, aber es stört mich nicht - einfach eine andere Art des Schreibens.


    :anbet: Damit hast du exakt ausgedrückt, was mir die ganze Zeit durch den Kopf geht, ohne dass ich es in Worte fassen kann. Ich habe recherchiert und keinen anderen Roman von Barbara Zitwer gefunden. Daher war es fast logisch, diese Ecken und Kanten, die die Erzählung hat, darauf zu schieben, dass es ein Erstling ist. Aber schreibtechnisch ist Zitwer ja eigentlich alles andere als eine Anfängerin. Sie fällt einfach auf die Technik zurück, die sie beherrscht.


    Zitat von Miramis

    Nia auch noch ein schlechtes Gewissen zu machen, weil Adam in ihrem Viertel ermordet wurde, finde ich mehr als daneben. Wenigstens darauf hätte sie doch verzichten können. Ich kann das nur auf den Schock zurück führen, dass Nia schwanger ist und ein Kind von Adam erwartet. Vielleicht kommt später noch die Erkenntnis, aber in diesem Moment war Tess mir mal wieder richtig unsympathisch.


    Wenn man unerwartet solch einen Schlag (wie die unerwartete Schwangerschaft) einstecken muss, möchte man zurückschlagen, und wenn es nur verbal ist. Da geht es um Genugtuung. Das ist zutiefst menschlich.




    Eine Meerjungfrau ;)


    Das wäre jetzt nicht das Schlechteste :smile:


  • Ich habe recherchiert und keinen anderen Roman von Barbara Zitwer gefunden. Daher war es fast logisch, diese Ecken und Kanten, die die Erzählung hat, darauf zu schieben, dass es ein Erstling ist. Aber schreibtechnisch ist Zitwer ja eigentlich alles andere als eine Anfängerin. Sie fällt einfach auf die Technik zurück, die sie beherrscht.


    Da möchte man nur sagen "Schuster bleib bei deinen Leisten"!
    Dennoch, das gilt es bei der Beurteilung des Romans zu berücksichtigen. Und wäre es ein Drehbuch gewesen ( als Roman in Drehbuchform geschrieben ), hätte ich es mit ganz anderen Augen gelesen, - denn dann hätte ich genau das, was ich an dem Roman kritisiere, ja erwartet!
    Schade, dass die Autorin andere Ambitionen hatte....


  • Ich kann hier nirgendwo entdecken, dass ich Tess als großzügig bezeichnet habe; könntest du das noch näher erklären, wie es gemeint ist?


    Jaja, meine persönlichen Interpretationen!
    Als großzügig bezeichne ich ein Verhalten, das nicht darauf abzielt, dem anderen, in unsrem Fall der ehemals besten Freundin, ein schlechtes Gewissen zu machen.
    Großzügiges Verhalten hätte Tess aber auch dann an den Tag gelegt, wenn sie sich dazu herabgelassen hätte, ( nicht der Nebenbuhlerin zu verzeihen - dazu müsste sie ja eine Heilige sein....), ihr die Möglichkeit einer Aussprache zu geben.

  • Da möchte man nur sagen "Schuster bleib bei deinen Leisten"!
    Dennoch, das gilt es bei der Beurteilung des Romans zu berücksichtigen. Und wäre es ein Drehbuch gewesen ( als Roman in Drehbuchform geschrieben ), hätte ich es mit ganz anderen Augen gelesen, - denn dann hätte ich genau das, was ich an dem Roman kritisiere, ja erwartet!
    Schade, dass die Autorin andere Ambitionen hatte....


    Ich persönlich wollte aber kein Drehbuch lesen und es wurde als Roman gedruckt. Dieser Roman wenn wirklich mal verfilmt wird und die Protagonisten mehr miteinander reden, könnte ein Erfolg werden. Nicht aber mit diesen Zeitsprüngen, Logikfehlern und wenn die Schauspieler keinen Text haben. Sollte das ein Drehbuch sein, würde ich das halbe Buch zu einem Stummfilm tendieren, denn hier wird eindeutig zu wenig geredet.

  • Ich fand gar nicht, dass so wenig geredet wurde. Es muss für mich auch nicht immer alles in Dialoge verpackt sein (ist halt Geschmackssache). Auch die Zeitsprünge haben mich im Gegensatz zu den Logiklöchlein oder Unglaubwürdigkeiten nicht gestört.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen






  • Ich fand gar nicht, dass so wenig geredet wurde. Es muss für mich auch nicht immer alles in Dialoge verpackt sein (ist halt Geschmackssache). Auch die Zeitsprünge haben mich im Gegensatz zu den Logiklöchlein oder Unglaubwürdigkeiten nicht gestört.


    Die Zeitsprünge haben mich eigentlich auch nicht gestört. Und dass zuwenig geredet wurde, kann ich auch nicht sagen. Ich finde nur, sie hatten die falschen Personen zum reden. Gerade für Robbie wäre psychologische Hilfe auf alle Fälle wichtig gewesen.
    Für Tess eigentlich auch, denn es ist schon sehr schwer mit dem eigenen Kummer fertig zuwerden und dann auch noch keinen Zugang zu Robbie zu haben. Es hätte ihnen bestimmt gut getan, gemeinsam zum Psychologen zu gehen.


    LG Karin

  • Habe ich da ein paar Gespräche versäumt :breitgrins:
    Also hier fand doch so gut wie kein richtiges Gespräch statt, das irgendwie von Nöten gewesen wäre. Am allermeisten hat mich gestört das Robbie nie, kein einziges mal über seine allerbeste Freundin gesprochen hat. Der hat ja nicht mal mit ihr telefoniert?
    Ich könnte hier mehr anbringen, aber einiges wäre vor dem letzten Leseabschnitt nicht so gut.
    Für mich war hier die Kommunikation meist Oberflächlich und kein einziges hat bei mir wirklich Gefühle ausgelöst. Ist doch alles nur kurz angedeutet und nie zu ende gebracht worden.


  • Jaja, meine persönlichen Interpretationen!
    Als großzügig bezeichne ich ein Verhalten, das nicht darauf abzielt, dem anderen, in unsrem Fall der ehemals besten Freundin, ein schlechtes Gewissen zu machen.
    Großzügiges Verhalten hätte Tess aber auch dann an den Tag gelegt, wenn sie sich dazu herabgelassen hätte, ( nicht der Nebenbuhlerin zu verzeihen - dazu müsste sie ja eine Heilige sein....), ihr die Möglichkeit einer Aussprache zu geben.


    Danke für die Eklärung, Ulrike. Ja, mit der Großzügigkeit ist es bei Tess wirklich nicht sonderlich gut bestellt. So wie ihre Charakterzeichnung angelegt ist, war es wirklich nicht zu erwarten, dass sie mit Nia Frieden schließt (obwohl das für ihren eigenen inneren Frieden durchaus sinnvoll gewesen wäre).

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel