Renée Ahdieh - Rache und Rosenblüte

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    (ACHTUNG: Rezension enthält SPOILER!)



    Der Inhalt...


    Shazi hat den Palast verlassen. Zusammen mit ihrer Schwester Irsa versucht sie eine Möglichkeit zu finden den Fluch von Chalid zu nehmen, während sie gar nicht bemerkt, dass hinter ihrem Rücken ganz andere Intrigen gesponnen werden. Und dabei geht es um die Ermordung des jungen Kalifen... Chalid konzentriert sich währenddessen voll und ganz auf den Wiederaufbau seiner geliebten Heimat. Werden die beiden einen Weg finden, den Fluch zu brechen und Chorasan wieder auferstehen zu lassen, ohne, dass dabei noch mehr Unschuldige sterben?



    Meine Meinung...

    Positiv:


    - Shazard & Chalid: Mit Spannung hab ich auch in diesem Teil verfolgt wie Shazi und Chalid miteinander harmonieren. Obwohl... Ist „harmonieren“ wirklich das richtige Wort? ;) Ich mag es wie die zwei zanken oder wie Shazi immer wieder versucht das letzte Wort zu haben. Und ja, irgendwie mag ich auch Chalids verschlossene und zurückhaltende Art; zumindest bis zu einem gewissen Grad, denn, man oh man, man kann es mit seinen Misstrauen Anderen gegenüber auch übertreiben... Aber besonders mag ich die beiden zusammen: Ich finde ihre Beziehung einfach so herrlich außergewöhnlich und alles andere als 0815, wie in so manch anderen Jugendbüchern. Ihr Wiedersehen hat bei mir (ehrlich!) für Herzklopfen gesorgt; für mich sind sie eine super Mischung aus „füreinander geschaffen“ und „unausstehliches Pärchen“.


    - Rahim & Irsa: Die Beiden haben Shazi und Chalid definitiv den Rang als „Süßestes Pärchen“ in dieser Geschichte abgelaufen. Mein Herz ist jedes Mal dahingeschmolzen, wenn die beiden sich getroffen haben. Vorsichtige Blicke, Zarte Berührungen, gefühlvolle Liebeserklärungen – hach, ich bin ja sonst echt keine große Romantikerin, aber die Zwei haben sich schlichtweg in mein Herz gekämpft. Rahim und Irsa: Ein echtes Traumpaar!


    - Die Atmosphäre und der Schreibstil: Mal wieder schafft es Renée Ahdieh mich mit ihrem Schreibstil in Tausendundeine Nacht zu entführen. Ich finde die Atmosphäre in dieser Reihe ist wirklich einmalig! Alleine deswegen lohnt es sich schon, die Bücher in die Hand zu nehmen!


    Negativ:


    - Tarik: Im ersten Teil war ich schon kein Freund von ihm, aber hier hat mich Tarik fast zur Weißglut gebracht. Er benahm sich wie ein Kleinkind, dem man sein Spielzeug weggenommen hat: Trotzig und Rachsüchtig. Erst zum Ende hin bewies er, dass vielleicht doch mehr in ihm steckte als ein bockiges Kind – er benahm sich wie ein Erwachsener und akzeptierte sein „Schicksal“. Zumindest an der Stelle wurde er mir etwas sympathischer. Obwohl ich nach wie vor der Meinung bin, dass IHN besser der Pfeil hätte treffen sollen ;)


    - Jahander: Wie auch bei Tarik, konnte ich Jahander schon im ersten Teil nicht leiden. Er wirkte sehr schwach und machtgierig auf mich. Doch in diesem Band hat er echt den Vogel abgeschossen. Ich empfinde Jahander nach wie vor als einen absolut machtgeilen, ekelhaften, hinterhältigen Schwächling, der sein Schicksal, meiner Meinung nach, so nicht verdient hat. Ich fand es ziemlich blöd, ausgerechnet IHN Chalid retten zu lassen. Ich fand so ein „Friede-Freude-Eierkuchen-Alle-haben-sich-lieb-und-selbst-der-böse-böse-Jahander-tut-noch-was-Gutes“-Getue einfach nur nutzlos und unnötig an dieser Stelle. Warum müssen sich am Ende immer alle lieb haben? Warum kann es nicht einfach mal einen Bösen geben der eben auch böse stirbt?! *seuftz*


    - Das Ende: Im Anbetracht dessen, dass es eine Dilogie sein soll, und 'Rache und Rosenblüte' somit der Abschluss dieser Reihe ist (was ich auch erst nach Beendigung der Lektüre erfahren habe), fand ich das Ende einfach zu schnell abgehandelt. Eigentlich war schon nachdem Chalid das Buch zerstört hatte (was by the way, nicht wirklich spektakulär war) die Luft raus. Man hat immer noch auf einen Knaller gewartet - vielleicht, dass der Fluch doch nicht mit solch einer simplen Handlung gebrochen ist? Aber nix da. Am Ende kommt noch ein kleiner, aber nicht wirklich spektakulärer Kampf und dann ist Ende. Für mich bleiben leider noch zu viele Fragen offen. Zum Beispiel was aus Tarik und Irsa wird? Was es mit Shazis magischen Kräften auf sich hat (Und warum diese überhaupt mit eingebunden wurden, wenn sie letztendlich keine wirklich nennenswerte Rolle mehr spielen?) und wie das Volk auf Chalid reagieren wird. Überhaupt wird mir in diesem Teil zu sehr auf die persönlichen Beziehungen geschaut, als auf die politische Situation im Land.


    Das Fazit...


    Eine durchaus solide Fortsetzung. 3,5 Sterne für viel Drama und Liebe im orientalischen Flair. Leider hat dann doch an der ein oder anderen Stelle etwas gefehlt...

  • Achtung, es handelt sich um den zweiten Band und diese Rezension kann somit Spoiler zu Teil 1 enthalten!


    Die Handlung setzt unmittelbar nach den Ereignissen des ersten Teils „Zorn und Morgenröte“ ein. Es gibt keine großen Nacherzählungen, was vorher passiert ist, somit ist es empfehlenswert, die beiden Bücher ohne allzu große Pause zu lesen. Bei mir ist Band 1 schon eine ganze Weile her gewesen und dementsprechend hatte ich etwas Mühe, wieder in die Geschichte einzusteigen.


    Chalid, der Kalif von Chorasan, kehrt zurück in seine Hauptstadt und findet sie völlig verwüstet vor. Ein unheimlicher Sturm hat vieles zerstört. Doch am schlimmsten für Chalid ist das Verschwinden von Shahrzad, der Frau, die er über alles liebt. Als pflichtbewusster Herrscher erkennt er aber auch, dass es nun für ihn Wichtigeres zu tun gibt, als ihr nachzureiten, denn er muss sich um den Wiederaufbau der Stadt kümmern und außerdem hatte Shahrzad ja auch Gründe für ihr Weggehen.


    Sie befindet sich nun mitten in der Wüste in einem Zeltlager voller Feinde ihres Ehemanns und sucht nach einem Weg, wie sie seinen Fluch brechen und die Menschen überzeugen kann, dass er nicht das Monster ist, das sie alle in ihm sehen.


    Den ersten Band hatte ich seinerzeit verschlungen und trotz einiger kleiner Kritikpunkte für gut befunden. Dementsprechend gespannt war ich nun auf die Fortsetzung, die aber meiner Meinung nach leider das Niveau nicht halten konnte.


    Die Trennung der beiden Liebenden über sehr weite Strecken in der Geschichte bedeutete für mich ein Fehlen des Zaubers, den sie im ersten Band zusammen verbreiten konnten. Ihr jeweils alleiniger Kampf liest sich hier recht zäh und irgendwie passiert oft kapitellang nicht wirklich etwas.


    Interessante Nebenfiguren aus dem ersten Band spielen hier plötzlich kaum eine Rolle mehr, dafür überraschen dann auf einmal andere.


    Richtig enttäuscht hat mich aber das Ende. Hier wird in ein paar Zeilen plötzlich das vorher unlösbar scheinende Problem einfach beiseite geschafft. Natürlich mussten vorher einige Dinge passieren und Rädchen ineinander greifen, aber letztlich ging mir das dann zu schnell und vor allem zu einfach.


    Immerhin ist die Geschichte mit diesem zweiten Teil abgeschlossen. Es gibt noch 3 ebook-Kurzgeschichten, die man als kleine Zusatzhäppchen zwischen den beiden Büchern lesen kann, man verpasst aber auch nichts, wenn man sie nicht kennt.


    Insgesamt kommt das Buch für mich leider nicht an den ersten Teil heran, aufgrund des schönen Schreibstils und der interessanten Ideen werde ich die Autorin aber grundsätzlich auf jeden Fall im Blick behalten!


    3ratten

    LG, Dani


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  • "Rache und Rosenblüte" beginnt recht genau da, wo "Zorn und Morgenröte" aufhört und knüpft direkt an das Ende von Band 1 an. In Ray sind Aufräumungsarbeiten nach dem großen Unwetter im Gange, an denen Chalid, der Kalif von Chorasan, sich inkognito beteiligt. Shahrzad musste währenddessen die Stadt verlassen, um sich in Sicherheit zu bringen, und befindet sich nun im Lager der Aufständischen unter dem Schutz von Tarik und Scheich Omar.


    Die Ausgangssituation ist also eine völlig andere als in Band 1. Shahrzad und Chalid sind voneinander getrennt. Die Dynamik zwischen ihnen, die einen Gutteil des Reizes von Band 1 ausmachten, fehlt hier anfangs. Folglich gibt es in der ersten Buchhälfte einige Längen. Shahrzads ganzes Streben ist es, den Fluch, der auf Chalid und damit auf ganz Chorasan lastet, zu brechen. Hierbei muss sie einiges leisten, und auch ihre Liebe und Treue zu Chalid unter Beweis stellen.


    Ganz 1001-Nacht-gemäß werden zwischendurch auch Märchen erzählt, und magische Elemente fügen sich unaufdringlich in die Geschichte ein. Wunderschön geschildert ist wieder die orientalische Atmosphäre: mit Ortsbeschreibungen, Essen, Trinken, Gerüchen und Gebräuchen und einem dazu passenden blumigen, bildhaften, ausschweifenden Schreibstil. Der Leser begegnet Nebenfiguren aus Band 1 wieder, aber lernt auch neue Personen kennen. Shahrzads Familie ist nun stärker präsent. Doch da sind auch die Aufständischen, die Chalid stürzen wollen und die sind nicht zu unterschätzen. Sie bringen mehr als nur einen Hauch Spannung und Abenteuer in die Geschichte.


    Die Handlung ist zwar originell und bietet überraschende Wendungen, dafür lässt die Logik hin und wieder zu wünschen übrig. Besonders in den Gesprächen der jungen Leute war manches nicht nachzuvollziehen, die Dialoge manchmal allzu knapp und in Andeutungen steckenbleibend. Shahrzad verhielt sich des öfteren zickig und unklug, auch andere Personen konnte ich manchmal nicht verstehen. Am Ende löste sich alles recht simpel auf, wobei auf den letzten Drücker wohl noch etwas Dramatik in die Handlung gebracht werden sollte, und es mir im allgemeinen etwas zu politisch korrekt zuging. Hier passte für mich einiges nicht gut zusammen, so dass das Buch im Hinblick auf die Konsistenz und Stringenz der Handlung meinen Ansprüchen leider nicht ganz genügte. Aber wer einfach nur eine romantische, leichte Liebesgeschichte mit etwas Spannung und Abenteuer in orientalischem Flair lesen will, der ist mit diesem Buch gut beraten, doch sollte man Band 1 ("Zorn und Morgenröte") unbedingt zuvor gelesen haben.


    3ratten

    Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden (R. Luxemburg)

    Was A über B sagt, sagt mehr über A aus als über B.

  • Klappentext:
    "Einhundert Leben für das eine, das du nahmst. Ein Leben bei jedem Sonnenaufgang. Gehorchst du auch nur an einem einzigen Morgen nicht, nehme ich deine Träume von dir. Ich nehme deine Stadt von dir. Und ich nehme von dir dieses Leben tausendfach. Shahrzad und Chalid haben sich gefunden. Und obwohl ihre Gefühle füreinander unverbrüchlich sind, lauert da immer noch der Fluch, der dem jungen Kalifen auferlegt wurde. Sie wissen beide, dass diese Last ihrer gemeinsamen Zukunft im Weg steht. Und so verlässt Shahrzad den Palast. Sie verlässt Chalid. Aber kann sie einen Weg finden, ihre große Liebe nicht zu verlieren? Und kann sie verhindern, dass noch mehr Unschuldige sterben?"


    Meine Meinung:
    Mit "Rache und Rosenblüte" hat die Autorin Renée Ahdieh die Dilogie, die im Orient spielt, beendet. Da mir der erste Teil "Zorn und Morgenröte" sehr gut gefallen hat, war ich wahnsinnig glücklich als der zweite Teil nun erschien. Wichtig ist, dass ihr die beiden Werke in der korrekten Reihenfolge lest, da die Handlung hier stark aufeinander aufbaut. Desweiteren gibt es in "Rache und Rosenblüte" nicht wirklich eine Rückblende, sondern die Geschehnisse knüpfen direkt an die vorangegangen Ereignisse an. Das hat mir persönlich sehr gut gefallen, es fiel mir auch nicht schwer, wieder in die Handlung einzusteigen. Ich mag den Schreibstil der Autorin Renée Ahdieh wahnsinnig gern, oftmals wirkt er richtiggehend poetisch, er sticht in jedem Fall hervor. Auch dieser Teil der Geschichte hat mich innerhalb weniger Seiten schon ans Buch gefesselt. Die Entwicklung der Charaktere hat mich stellenweise ein wenig überrascht, ich fand es auch schade, dass Chalid und Shahrzad voneinander getrennt sind. Bei Shahrzad habe ich ihre Entwicklung als sehr positiv empfunden, wobei ich sie vorher auch schon mochte. Sie ist eine sehr temperamentvolle und willensstarke Frau, echt bewundernswert. Es werden neue Charaktere eingeführt, die mir größtenteils auch zugesagt haben. Ganz besonders mochte ich Artan, da er einfach wahnsinnig sarkastisch ist ;-), aber auch Shahrzads kleine Schwester spielt eine wichtigere Rolle, was mir gut gefallen hat. Hervorheben muss ich auch einfach die verbalen Auseinandersetzungen zwischen Shahrzad und Chalid. Man spürt die Dynamik zwischen den beiden einfach so toll. Die Autorin hat es durch unerwartete Wendungen einige Male geschafft mich zu überraschen. Die liebevollen und detaillierten Beschreibungen vieler Situationen haben es mir ermöglicht mich voll und ganz auf die Geschichte einzulassen. Ich habe "Rache und Rosenblüte" binnen kürzester Zeit durchgelesen.


    Ich gebe vier von fünf Funkelchen.

  • Inhalt
    Shahrzad verlässt schweren Herzens Chalid. Denn sie muss sich um ihren schwer verletzten Vater und ihre Schwester kümmern und außerdem versucht sie den Fluch, der auf Chalid liegt zu brechen, denn nur so haben die beiden eine Zukunft. Doch es droht ein Krieg und Shahrzad läuft die Zeit davon. Müssen noch mehr unschuldige Menschen sterben?


    Meine Meinung
    Nachdem ich den ersten Band dieser Dilogie sehr mochte, weil ich besonders die Atmosphäre von 1001 Nacht und den orientialischen Touch sehr mag war ich gespannt auf die Fortsetzung. Ich liebe das Setting in dem die Reihe spielt einfach.
    Auch dieser zweite Band gefiel mir gut, auch wenn ich ihn als etwas schwächer empfunden habe.
    Denn der Fluch, der im ersten Band dominiert und wichtig ist, wird hier eher zur Nebensache und wie das Ganze gelöst wird, erschien mir zu einfach. Das fand ich etwas schade.


    Dafür fand ich die tiefen Gefühle von Chalid und Shahrzad unglaublich toll dargestellt. Man spürt hautnah, wie viel sie einander bedeuten. Der Fokus des Buches liegt hier auf der Liebesgeschichte, aber auch einer Verschwörung, Verrat, einem drohenden Krieg, Zerstörung und Angst, aber auch Magie, Freundschaft und Vertrauen. Ich mochte diese Mischung sehr und irgendwann wusste ich nicht mehr, wem Shahrzad denn nun vertrauen kann, weil an jeder Ecke Verrat lauert.


    Die lästige Dreiecksgeschichte (ja, ich bin kein Fan von sowas) konnte mich hier etwas mehr überzeugen, weil Shahrzad sich ihrer Gefühle sicher ist und Tarik hier eine tolle, wenn auch schwere Entwicklung durchmacht.
    Auch Shahrzad Entwicklung mochte ich sehr. Sie ist eine starke Figur, die nicht auf den Mund gefallen ist und vielleicht manchmal zu frech ist, aber genau das mag ich an ihr. Sie ist vielschichtig und hat ihre Fehler, entwickelt sich aber großartig.
    Und auch Chalid mochte ich sehr. Er leidet unter Shahrzads Verlust und auch wenn er eine raue Art hat, die nicht einfach zu verkraften ist, verbirgt sich viel Leid und Elend und auch Liebe dahinter.
    Neben den dreien gibt es noch einige andere Figuren, die ich sehr mochte und die den Plot bereichert haben.


    Der Schreibstil ist wunderschön und passt zu der Atmosphäre des Buches. Dabei wird alles emotional und bildgewaltig beschrieben. Der Plot wird aus verschiedenen Perspektiven geschildert, was für ein gutes Gesamtbild sorgt.


    Zwischendurch zieht sich der Plot etwas, aber alles in allem war dieser zweite Band eine tolle Fortsetzung und bietet so einige Überraschungen, die mich in ihren Bann ziehen konnten. Für mich war es ein gelungener Abschluss, auch wenn ich nichts gegen ein Fortsetzung hätte.


    Fazit
    "Rache und Rosenblüte" empfand ich als etwas schwächer als den ersten Band, aber dennoch ist es ein tolles Buch, voller Emotionen, spannenden Wendungen und echter Liebe. Es wirkt wie eine Geschichte aus 1001 Nacht und gerade deshalb finde ich diese Dilogie so gut und kann sie jedem empfehlen.


    4ratten

  • Worum geht's?


    Zitat

    Shahrzad musste den Krieg beenden, den sie angezettelt hatte. Es war nicht nur eine Frage der Liebe. Es war eine Frage des Lebens. Und sie wollte diese Frage richtigstellen, ein für alle Mal. (S. 200)


    Shahrzad hat schweren Herzens den Palast verlassen. Verzweifelt sucht sie nach einem Weg, Chalid von dem Fluch zu befreien, der ihrer gemeinsamen Zukunft im Weg steht. Doch während sie noch darum kämpft, die Fähigkeiten, die in ihr erwacht sind, unter Kontrolle zu bringen, rüsten sich Chalids Feinde für einen Krieg ...


    Was mich neugierig gemacht hat:


    "Zorn und Morgenröte" war ein zauberhaftes Buch, das mich ganz in seinen Bann ziehen konnte, und so habe ich mich auf "Rache und Rosenblüte" sehr gefreut und wollte unbedingt wissen, wie es für Shahrzad und Chalid und auch die anderen Figuren weitergehen würde.


    Wie es mir gefallen hat:


    Nach dem "Zorn und Morgenröte" die Messlatte meiner Erwartungen so hoch gesetzt hatte, hat "Rache und Rosenblüte" es vielleicht ein bisschen schwer gehabt, an diese heranzureichen. Auf jeden Fall war das Buch insgesamt leider nicht ganz so stark wie erhofft.


    Auf ein Glossar wurde dieses Mal verzichtet, genau wie auf Erinnerungshilfen zum bisherigen Geschehen. Es fiel mir bis zum letzten Drittel des Buches recht schwer, mich wieder an Einzelheiten der Vorgeschichte zu erinnern. Hier noch mal in Nebensätzen wichtige Infos aufzugreifen, hätte sicher geholfen.


    Während in Band 1 noch die Geschichte um Chalids und Shahrzads Kennenlernen, Shahrzads Trauer um ihre beste Freundin Shiva und die Enthüllung des Fluches mit seinen Konsequenzen im Vordergrund standen, fokussiert sich der zweite Band mehr auf Kriegspläne und die magischen Elemente. Diese Schwerpunkte haben mich nicht vollkommen überzeugen können und sogar für kleinere Längen gesorgt.


    Weiterhin wechselt die personale Perspektive zwischen verschiedenen Figuren. Dabei bekommt besonders Irsa, Shahrzads Schwester, zunehmend Raum. Diese Kapitel waren nicht schlecht, haben aber wenig zur eigentlichen Handlung beigetragen.


    Gegen Ende gibt es ein paar sehr plötzliche Wendungen, die nicht ganz glaubhaft umgesetzt worden sind, sondern beim Lesen eher Stirnrunzeln hervorrufen. Der Plot überschlägt sich fast und dreht dann noch ein paar kleine Extraschleifen, um die Dramatik zu steigern, wobei er beinahe ins Übertriebene abrutscht.
    Ein Punkt, der zwar nicht die Geschichte selbst betrifft, aber trotzdem erwähnt werden muss: Leider hat nicht derselbe Übersetzer von "Zorn und Morgenröte" übersetzt, und das merkt man. Es sind viele Patzer zu finden, die schöne Sprache der Geschichte geht unter holprigen Formulierungen fast unter.
    Teils scheinen idiomatische Ausdrücke des Englischen einfach ins Deutsche gepresst worden zu sein.
    Dass Shahrzads Fuß bisweilen in mehreren Pantöffelchen steckt (vgl. S. 380) oder Sätze wie "Wieder entging Chalid kein Pulsschlag" (S. 208) oder "Tarik würde diesen Umriss überall erkennen. Er hatte den größeren Teil seines Lebens damit verbracht, ihn zu speichern." (S. 243) sind nur kleine Beispiele.


    Trotz einiger Schwächen bin ich froh, das Buch gelesen zu haben, und werde immer wieder gern an Shahrzads und Chalids Geschichte zurückdenken.


    (Für wen) Lohnt es sich?


    Wer Band 1 gemocht hat, wird sicher auch das Ende der Dilogie wissen wollen und weiterlesen. "Rache und Rosenblüte" ist keinesfalls eine Enttäuschung, aber leider dennoch nicht so mitreißend und begeisternd wie "Zorn und Morgenröte.
    Die Vorgeschichte sollte man unbedingt kennen, da man sonst der Handlung nicht folgen kann.


    Insgesamt ist die Reihe perfekt für alle, die die Atmosphäre aus 1001 Nacht und romantische, geheimnisumwobene Liebesgeschichten mögen.

    In einem Satz:

    Leider vermag "Rache und Rosenblüte" nicht ganz das Niveau des ersten Bandes zu halten: In einem nach wie vor wundervollen Setting mit einer beeindruckenden Protagonistin wird der Fluch plötzlich zur Nebensache und der Plot nach kleineren Längen zum Ende hin sprunghaft und fast ein bisschen melodramatisch bis kitschig.

  • Epischer Showdown mit etwas trägem, zähem Anfang


    Klappentext
    „Shahrzad war gekommen, um den Kalifen zu töten.
    Und sie blieb, weil sie ihn liebte.
    Doch ein Fluch, so mächtig und dunkel wie eine Wüstennacht, steht ihrer Liebe im Weg.
    Nur Shahrzad allein kann ihn brechen, auch wenn das bedeutet, dass sie ihre Liebe womöglich opfern muss.“


    Gestaltung
    Das Cover sieht genauso aus wie das des ersten Bandes: dasselbe Mädchengesicht, ein ähnliches Rankenmuster, nur die Farbe und der Titel haben sich geändert. Mir gefällt das Mädchengesicht in dem Kreis nicht so ganz, weil es so abgezirkelt aussieht und ich hätte es schöner gefunden, wenn wir hier ein anderes Gesicht zu sehen bekommen hätten, weil es abwechslungsreicher gewesen wäre. Dafür mag ich die Farbe, die für diesen Band ausgewählt wurde, sehr gerne.


    Meine Meinung
    Mit „Rache und Rosenblüte“ findet die orientalisch angehauchte Geschichte aus 1001 Nacht rund um Protagonistin Shahrzad ihr Ende. Dabei setzt diese Fortsetzung genau da an, wo Band eins aufgehört hat. So musste ich mich erstmal etwas zu Recht finden in der Geschichte und orientieren, da mir nicht mehr alles aus dem Vorgängerband so präsent war. Zudem gingen mir auch in diesem Band die vielen außergewöhnlichen Namen und Bezeichnungen wieder nicht leicht von den Lippen. Beim Lesen stockte ich wieder jedes Mal, weil ich mich daran aufhielt, die Bezeichnungen zu entschlüsseln, richtig zu lesen und mich an sie zu gewöhnen bzw. sie mir einzuprägen.


    Die Atmosphäre des Buches empfand ich als sehr angenehm, denn das orientalische Feeling sprang geradezu auf mich über. So fiel es mir leicht, in das Setting und die magische Welt von Shahrzad einzutauchen und mich von ihr gefangen nehmen zu lassen. Der angenehme Schreibstil der Autorin trägt sein Übriges dazu bei, denn Renée Ahdieh zaubert mit ihren Worten Bilder vor das innere Auge des Lesers, die die Welt lebendig wirken lassen.


    Die Handlung hat sich dieses Mal mehr auf die magischen Elemente fokussiert, denn Shahrzad entdeckt, dass sie magisch begabt ist. Auf diese Weise wurde der Fantasyaspekt des Buches intensiviert, was mir persönlich gut gefallen hat und gerne noch mehr hätte thematisiert werden können. Ich empfand nämlich die erste Hälfte des Buches als etwas langatmig. Hier wurde oftmals über die Politik des Landes gesprochen und dies war für mich doch recht trocken. Ich verstand zwar, dass die Autorin durch die Erklärungen der politischen Lage die Grundlagen für den Handlungsverlauf und das Verständnis gelegt hat, aber mir fehlte hier einfach etwas das Tempo.


    Sobald dies abgehandelt ist, nimmt die Handlung jedoch Fahrt auf und konnte mich mehr fesseln. Es geht dabei dann immer rasanter zu und die Geschehnisse überschlagen sich. So konnte ich das Buch am Ende dann nicht mehr aus der Hand legen. Zudem gefiel mir, dass sich die Beziehungen zwischen den Charakteren entwickelt haben und dass die Figuren nicht in ihren Vorurteilen verhaftet geblieben sind. Sie haben nachgedacht und sind über sich hinausgewachsen. Beispielsweise haben Shahrzads Freunde ihre Einstellung gegenüber dem Kalifen geändert, was mir sehr gefallen hat.


    Fazit
    „Rache und Rösenblüte“ beginnt etwas langatmig und zäh, endet dafür aber umso rasanter, überraschender und actionreicher. Gerade zum Schluss konnte ich das Buch nicht mehr aus den Händen legen, da der Showdown so fesselnd war. Die Beziehungen zwischen den Figuren sind im Vergleich zum ersten Band herangewachsen und haben sich weiterentwickelt, was die Autorin sehr schön dargestellt hat. Zudem vermag es die orientalische Atmosphäre des Buches den Leser gefangen zu nehmen.
    4 von 5 Sternen!
    4ratten
    Reihen-Infos
    1. Zorn und Morgenröte
    2. Rache und Rosenblüte