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Feja ist alleine auf dem Weg von dem Hof ihrer Kindheit irgendwo im Landesinneren in die große Stadt, doch ihr Talent für Magie ist groß. Das merkt der Magier, dem sie auf der Suche nach ihrem Vater begegnet sofort. Sein Angebot als Schülerin dem Orden der dunklen Magier beizutreten nimmt sie, mittellos und ohne Erfolg bei ihrer Suche, gerne an. Dort wird sie gemeinsam mit anderen Jugendlichen ausgebildet, allerdings wird die Ausbildung aufgrund diverser politischer Problem gerade ein wenig vernachlässigt.
Auf dieser Grundlage entwickelt sich eine für das Genre relativ typische Schulsituation. Feja ist zunächst mal die Außenseiterin, sie ist im Gegensatz zu den anderen ärmlicher Herkunft (auch wenn Herkunft offiziell egal ist) und kann nicht einmal lesen und so nicht an allen Unterrichtsbestandteilen teilhaben, trotzdem findet sie Freunde, macht sich allerdings auch einen zwar talentierten, aber tyrannischen Mitschüler zum Feind. Dass sie sich letztlich als besonders talentiert erweist, habe ich dann schon erwartet…
Vielfach hätte das nur Stoff für den ersten Teil einer Trilogie ergeben, hier geht es allerdings noch weiter, Feja wird in die Intrigen und größeren Konflikte hineingezogen und muss einige weitreichende Entscheidungen treffen.
Möglicherweise liegt in diesem straffen Tempo die Ursache für mein Hauptproblem mit dem Buch. Auch aus einem Standardausbildungsplot, wie er hier vorliegt, kann man eine gute Geschichte herausholen, dazu braucht man aber Zeit, für die Entwicklung der Figuren und um sie dem Leser wirklich nahe zu bringen. Das ist dem Autor bei mir nicht gelungen, Fejas Schicksal war mir ziemlich egal und die Nebenfiguren konnten noch weniger Profil entwickeln. Dazu kommt bzw. aus der schwachen Figurenzeichnung ergibt sich, dass ich Fejas (Fehl-)Entscheidungen oft nicht nachvollziehen konnte.
Die politischen Intrigen blieben mir allerdings auch die meiste Zeit ein Rätsel, die Ziele der einzelnen Gruppierungen und ihre Strategien zur Umsetzung konnte ich nicht wirklich nachvollziehen, ich hatte allerdings, ehrlich gesagt, irgendwann auch keine Lust mehr, mir Mühe zu geben..
Der Autor hat sich allerdings schon Mühe gegeben, eine ordentliche Welt als Hintergrund zu erschaffen. Da ich das e-book gelesen habe, waren die Karten am Ende versteckt und außerdem praktisch unlesbar, sie machten nichtsdestotrotz einen guten Eindruck. Besonders die Geschichte des Reichs und die gottähnliche Verehrung der Monde nahmen einigen Raum in der Erzählung ein. Durch Fejas Unwissenheit gab es auch ausreichend Gelegenheit, das Wissen entsprechend und dabei ansprechend zu präsentieren. Der Gegensatz zwischen der offiziellen Magie der Orden und der ursprünglichen Durchdrungenheit der Welt von Magie, wie sie die „Ureinwohner“ (Weren genannt) des Reichs erlebten, wurde auch schön herausgearbeitet, die Weren haben vom Autor auch eine eigene, mich ans skandinavische erinnernde Sprache bekommen. Das gefiel mir alles sehr gut, über das alltägliches Leben der Weren hätte ich gerne noch mehr erfahren, positiv empfand ich auch Fejas Offenheit den „minderwertigen“ Weren gegenüber.
Das Buch ist zwar in sich abgeschlossen, bietet sich mit seinem Ende für eine bzw. mehrere Fortsetzungen an, in den Folgebänden dürften dann die anderen Magierorden jeweils stärker in den Mittelpunkt rücken.
Diese werde ich allerdings nicht mehr lesen. Ein ordentlicher Weltaufbau nutzt mir nichts, wenn ich die Hauptfigur nicht verstehe und auch nicht mit ihr mitfühle.
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Der graue Orden
- Die Dunkelmagierin
- Die Feuerdiebin
- Die Kristallmagierin