Barbara J. Zitwer - Als das Meer uns gehörte

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    Tess lebt mit ihrem Mann Adam und ihrem 9-jährigen Sohn in New York. Sie ist erfolgreiche Schuhdesignerin und arbeitet viel zu viel.
    Leider hat sie das wichtigste in ihrem Leben sehr vernachlässigt und als ihr Mann Adam plötzlich zum Opfer wird und stirbt, ist es schon zu spät um was zu ändern. Noch kann sie die Beziehung zu ihrem Sohn, der seinen Vater über alles geliebt hat positiv ändern und versucht dies auch. Dann erfährt sie auch noch unfassbares und ihre Welt geht wirklich unter. Sie will nur noch weg und Abstand zu New York.
    Sie besucht dann ihren Onkel Ike in Montauk und will dort mit ihrem Sohn zur Ruhe kommen und einfach wieder für ihn da sein. Dort lernen sie auch Kip kennen, der seine Zeit mit Walen verbringt und Robbie freundet sich schnell mit ihm an.



    Ich hatte eine gefühlvolle Geschichte erwartet, doch leider ist es Barabara J. Zitwer nicht gelungen mir das zu geben. Die Charaktere und vor allem Tess haben mich nicht überzeugt und waren mir alle zu Oberflächlich und Farblos beschrieben. Emotional konnte mich das Buch einfach nicht berühren und die Geschichte ist mit vielen Schreibfehlern, Logikfehlern und unüberbrückbaren Zeitsprüngen an mir vorbeigerast. Viele Handlungen waren unlogisch und ich konnte sie nicht nachvollziehen. Übrig blieb am ende eine unglaubwürdige Geschichte mit wenig Tiefe, einzig die Landschaft und die Begegnung mit dem Wal konnten mich ein bisschen milde stimmen, obwohl sie doch etwas Märchenhaftes an sich hatte.



    Eigentlich hätte die Geschichte genügend hergegeben, wenn sie anders erzählt worden wäre, logischer Gedacht worden wäre und die Charaktere ein Herz bekommen hätten. Da muss die Autorin, die bisher für den Film geschrieben hat, noch vieles lernen. Charaktere schleichen sich durch ihre Handlungen und ihre Art in unser Herz und die haben es nicht mal vor die Tür geschafft bei mir.
    Das Ende hat mich enttäuscht zurückgelassen und konnte mich auch nicht mehr versöhnen.


    2ratten

  • (Übersetzung: Yasemin Dinçer)


    Tess Harding ist eine der angesagtesten Schuhdesignerinnen Amerikas und lebt mit Mann und Kind in einer stilvollen Wohnung in Manhattan. Für ihren Erfolg arbeitet sie hart, was auch bedeutet, dass Partnerschaft und Familienleben viel zu kurz kommen. Gerade als ihr das endlich bewusst wird, passiert etwas Unfassbares - ihr Mann wird bei einem Raubüberfall getötet.


    Der neunjährige Robbie kann den Verlust des Vaters, der seine wichtigste Bezugsperson war, überhaupt nicht verwinden, und Tess weiß sich nicht zu helfen, weil er die Mutter, die immer so wenig zu Hause war, nicht an sich heranlässt. Verzweifelt beschließt sie, nach Montauk zurückzukehren, den kleinen, malerischen Küstenort auf Long Island, wo sie ihre Kindheit verbracht hat und wo Ike, ihr Onkel und Ziehvater, heute noch lebt.


    Während Tess sich dort sofort wieder heimisch fühlt und eigentlich ihren Frieden finden könnte, hasst Robbie das verschlafene Provinzkaff aus tiefster Seele und rebelliert gegen alles. Nur der Forscher Kip, der mit seinem Segelboot immer wieder von Montauk aufs Meer hinausfährt, findet einen Draht zu dem verstörten Jungen und begeistert ihn für die Suche nach einem Wal, der in den Gewässern vor Montauk lebt und zu einer äußerst seltenen Art gehört.


    Der Klappentext ist, wie so oft, etwas irreführend. Kips Forschungen und der seltene Wal nehmen deutlich weniger Raum ein, als die Zusammenfassung vermuten lässt. Im wesentlichen ist "Als das Meer uns gehörte" die Geschichte einer Karrierefrau, die nach einem heftigen Schicksalsschlag versucht, wieder auf die Beine zu kommen, und erneut lernen muss, worauf es im Leben wirklich ankommt.


    Das Buch lässt sich gut an; gleich zu Beginn passiert die Katastrophe, die Tess' und Robbies Leben auf den Kopf stellt, und die Sprachlosigkeit beider angesichts des schlimmen Verlustes tut förmlich weh beim Lesen. Tess' Entscheidung, für eine Weile nach Montauk zu ziehen, ist nur folgerichtig, sie will und muss weg aus dem alten Leben, in dem sowieso nichts mehr ist wie zuvor, und dieses herrliche Fleckchen Erde mitsamt seinen Bewohnern wird so wunderschön beschrieben, dass man sich gut vorstellen kann, dass dort auch tiefe Wunden heilen können (und am liebsten selbst dorthin fahren möchte).


    Auch die Szenen auf dem Wasser, besonders mit dem Wal in der Nähe, sind unglaublich berührend gezeichnet. Die Liebe zum Meer spricht aus jeder Zeile. Eine besondere Erwähnung verdient auch die ausgesprochen schöne Covergestaltung mit dem in Meeresfarben schillernden Schutzumschlag.


    Sehr schade ist aber, dass sich mit dem Fortschreiten des Buches immer mehr Ungereimtheiten und Logikfehler einschleichen oder Szenen einfach komplett unrealistisch sind, zum Beispiel, was das Verhalten des Wales oder den Verlauf der Segeltörns angeht. Auch Robbie ist nicht nur plötzlich vaterlos und traumatisiert, sondern auch noch gehörlos, wobei sich das vollkommen relativiert, wenn er seine Hörgeräte in Verbindung mit seinem Cochlea-Implantat trägt. Es gibt noch mehr solcher Konflikt- bzw. Entwicklungspotentiale, die angerissen, aber nicht konsequent zu Ende gebracht werden, während an anderen Stellen die Dramatik nicht wohldosiert eingesetzt, sondern mit dem ganz, ganz dicken Hollywood-Pinsel aufgetragen wird.


    Das ist wirklich ein Jammer, denn die Autorin versteht durchaus zu schreiben und Atmosphäre zu schaffen, aber mehr als 3ratten (mit einem halben Extra-Punkt für die großartigen Schilderungen) sind unterm Strich leider nicht drin.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Inhaltsangabe:
    Tess Mann wird am helllichten Tag ermordet. Als ob das nicht schon schlimm genug wäre, findet sie auch noch heraus, dass ihr Mann sie betrogen hat und die Familie verlassen wollte.
    Das alles ist zuviel für Tess, daher fährt sie mit ihrem gehörlosen Sohn Robbie zu ihrem Onkel nach Montauk um sich eine Auszeit zu nehmen.
    Doch Robbie findet sich dort gar nicht zurecht, beginnt seine Mutter zu hassen und gibt ihr die Schuld am Tod seines Vaters.


    Meine Meinung:
    Mir hat die Geschichte gut gefallen, die Autorin hat einen flüssigen und einfühlsamen Schreibstil.
    Sie schreibt auch sehr bildhaft und ich hatte die schönsten Bilder vom traumhaften Montauk vor Augen. Die Protagonisten sind sehr authentisch und ich konnte mich teilweise in sie hineinversetzen.
    Tess ist eine sehr erfolgreiche Schuhdesignerin und hatte kaum Zeit für ihren Sohn. Robbie hatte somit eine viel tiefere Bindung zu seinem Vater und macht nach dessen Tod Tess das Leben nicht wirklich leicht.
    Sie weiß zunächst gar nicht, wie sie mit Robbie umgehen soll, doch dann treffen sie den Meeresbiologen Kip, der auf der Suche nach einem bestimmen Wal ist.
    Kip findet sofort Zugang zu Robbie, bringt ihm die Welt der Wale nahe und ist für ihn bald ein Vaterersatz.


    Obwohl die Walgeschichte eigentlich das Hauptthema des Buches sein soll, wurde diese leider nur so nebenbei abgehandelt, was ich sehr schade fand, denn die Autorin beschreibt die Szenen auf dem Meer so wunderschön, dass ich hiervon gerne noch viel mehr gelesen hätte.
    In der Hauptsache geht es aber um Tess, wie sie mit ihrem Kummer fertig wird.


    Obwohl mir die Geschichte an sich gut gefallen hat, muß ich aber zwei Sterne abziehen, vieles wird in der Geschichte viel zu schnell abgehandelt, was sich zunächst als schwierig herausstellt, ist dann doch innerhalb kürzester Zeit erledigt und wird zum großen Erfolg. Auf einmal gelingt Tess alles mühelos, was für mich dann doch etwas unglaubwürdig wirkte.
    Zudem gab es viele Logikfehler und der Schluß hat mir auch nicht wirklich gefallen. Hier verhält Tess sich so, dass ich mit dem Kopf geschüttelt habe.


    Trotz dieser Kritikpunkte habe ich die Geschichte dennoch gerne gelesen und kann sich auch weiterempfehlen, wenn einen die Logikfehler nicht stören.


    3ratten


    LG Karin

  • Der Klappentext ist vielversprechend:
    Eine Frau, die ihren Mann auf tragische Weise verloren hat, flüchtet mit ihrem gehörlosen Sohn an den Ort, an dem sie aufgewachsen ist, auf der nördlichsten Spitze von Long Island. Dort versucht sie, das Geschehene zu verarbeiten und ihrem Sohn, der ihr die Schuld am Tod des Vaters gibt, wieder näher zu kommen und ihm bei der Verarbeitung seines Kummers zu helfen. Behilflich dabei ist ihr ein Meeresforscher, der einen ganz besonderen Wal erforscht....


    Ein Stoff, der wie geschaffen ist für einen packenden Roman, dachte ich, - und wurde doch bald eines Besseren belehrt!
    Nicht nur ist das Buch voller Ungenauigkeiten und Unstimmigkeiten, die Zeugnis davon ablegen, wie wenig sich die Autorin um tatsächliche Fakten bemüht hat, sondern es ist auf eine Weise geschrieben, die es schwer macht, einen echten Zugang zu bekommen.
    Dem Roman fehlt es vor allem an Tiefe. Beinahe alles bleibt an der Oberfläche, unterschiedliche Klischees werden bedient, Figuren werden angerissen, - sie bleiben mir als Leser bis zum Ende fremd, bringen keine Saite in mir zum Klingen.
    Die Handlung besteht nicht aus einem Strang, nirgendwo ist ein roter Faden erkennbar, Szenen reihen sich beinahe willkürlich aneinander, abrupte Zeitsprünge ohne Versatzstücke erschweren einen Lesefluss erheblich.
    Leider gibt die Autorin keine Hintergründe, die es ermöglicht hätten, ihre Hauptfiguren zu verstehen und ihnen nahezukommen.
    Sie lässt sie durch eine holprige Handlung mehr stolpern als gehen.
    Irgendwann habe ich es aufgegeben, die Intentionen der Autorin verstehen zu wollen und auf etwas mehr Logik zu warten. Und ich habe mich nur noch gelangweilt und das Ende des doch recht umfangreichen Buches herbeigesehnt, das ich schließlich nur solchen Lesern empfehlen kann, die Freude an Romanen in schwerfälligem Telegrammstil haben.


    Die Autorin ist von Haus aus Drehbuchautorin! Das sollte sie künftighin besser auch bleiben.

  • Montauk: So heißt eine sehr persönliche Erzählung von Max Frisch, in der er über einen Aufenthalt in dem kleinen Ort am Meer im Staate New York erzählt und um eine Romanze, die er dort erlebte: auch auf weitere Beziehungen kommt er zu sprechen.


    Die Protagonistin des Romans "Als das Meer uns gehörte" der amerikanischen Autorin Barbara J. Zitwer, begibt sich ebenfalls nach Montauk, allerdings unter vollkommen anderen Vorzeichen: Adam, ihr Mann ist ganz plötzlich unter dramatischsten Umständen verstorben, während sie noch ohnmächtig ist vor Trauer, erfährt sie, dass sein Herz schon lange einer anderen gehörte - ihrer besten Freundin nämlich.


    Völlig am Ende mit den Nerven und am Ende mit ihrem Latein in Bezug auf den Sohn Robbie, der ebenfalls unter Schock steht und sich gegen sie stellt, begibt sie sich nach Montauk zu ihrem einzigen noch lebenden Verwandten, ihrem Onkel Ike.


    Dort schöpfen sowohl sie als auch Robbie ganz langsam wieder Kraft, wenn auch zunächst jeder für sich. Werden sie sich einander wieder nähern? Wird Tess nach der großen Enttäuschung überhaupt wieder ins Leben zurückfinden können?


    Kein einfaches Thema, dem sich die Autorin hier stellt und - wie ich meine - zumindest in Teilen grandios dran scheitert. Beispielsweise durch die unzulängliche Einführung einiger Figuren, durch Erzählstränge, die im Nichts versanden - vor allem jedoch dadurch, dass sie sich selbst gleich mehrfach ein Bein stellt und über ihre eigenen Erläuterungen stolpert, indem sie sie gleich auf der nächsten Seite widerlegt oder fragwürdig erscheinen lässt.


    Beim Lesen kam mir ab und an die Redewendung "Gewollt, aber nicht gekonnt" in den Sinn, auch wenn mir andere Stellen - und auch die Idee zum Roman insgesamt gefallen haben. Das absolute Highlight waren Onkel Ike sowie ein paar andere männliche Nebenfiguren. Vielleicht sollte die Autorin als Nächstes einen reinen Männerroman, bspw. einen Western schreiben, mit Männern kann sie definitiv besser!
    3ratten

  • Tess Harding ist eine erfolgreiche Schuh-Designerin. Während sie quasi rund um die Uhr arbeitet, kümmert sich ihr Mann Adam um ihren gehörlosen Sohn Robbie. Adam war früher ein erfolgreicher Musiker, seit einigen Jahren läuft seine eigene Karriere allerdings nicht mehr so gut und so muss Tess den Lebensunterhalt der Familie verdienen. Adam und Robbie haben eine sehr enge Bindung, Tess ist ein wenig außen vor.


    Doch dann geschieht eines Tages etwas Unvorstellbares: Adam wird auf offener Straße bei einem Raubüberfall getötet.
    Robbie ist verzweifelt, er hat seine Hauptbezugsperson verloren und er gibt seiner Mutter die Schuld daran.
    Tess ist ebenfalls am Boden zerstört, muss sie doch nicht nur den Verlust ihres Mannes, sondern noch einen weiteren privaten Schlag hinnehmen.
    Als einzigen Ausweg sieht sie in dieser Situation die Flucht aus New York, aus dem gewohnten Umfeld voller Erinnerungen, hinaus nach Montauk auf Long Island, wo ihr Onkel Ike lebt und ein kleines Motel führt.
    Werden die beiden dort draußen wieder zur Ruhe und zueinander finden?


    Zuerst sieht es nicht so aus. Robbie führt sich unmöglich auf, selbst für ein verstörtes trauerndes Kind fand ich sein Verhalten streckenweise absolut grenzwertig. Tess ist allerdings auch kein Mensch ohne Fehler, die Kommunikation zwischen den beiden entsprechend schwierig. Schon gleich zu Beginn dachte ich, dass die beiden sich besser professionelle Hilfe suchen sollten, aber der Gedanke kommt Tess offensichtlich überhaupt nicht.


    Dann lernen sie Kip kennen, einen Meeresbiologen, der einen Wal vor der Küste beobachtet und erforscht. Robbie entdeckt seine Faszination für das Meer und seine Bewohner und freundet sich mit Kip an.


    Die Buchbeschreibung klang sehr schön, nach einer emotionalen und interessanten Geschichte. In der Umsetzung allerdings haperte es, die Geschichte schleppt sich über ewite Strecken ohne besondere Ereignisse so dahin.
    Die Charaktere blieben mir alle sehr fremd bis hin zu unsympathisch, ihr Verhalten war für mich oft nicht nachvollziehbar. Die meisten Nebenfiguren bleiben völlig blass und ihre Motive, Intentionen und Beziehungen eher unverständlich.
    Immer wieder gab es Szenen, die für mich inhaltlich nicht zum Rest der Handlung passten oder durch plötzliche Zeitsprünge Verwirrung auslösten. Hier hätte das Lektorat meiner Meinung nach mehr eingreifen müssen. Insbesondere die dramatische Szene am Ende hat mich sehr den Kopf schütteln lassen. Man merkt hier meiner Meinung nach, dass die Autorin vom Film kommt, in Bildern kann ich mir das alles durchaus vorstellen, als Buchszene liest es sich einfach nur unglaubwürdig.


    Auch aus dem Thema Walforschung hätte man meiner Meinung nach mehr machen können. Ich bin natürlich kein Experte in dieser Thematik, aber viele Szenen kamen mir hier unglaubwürdig und nicht sonderlich realitätsnah vor. Eine wichtige Szene am Ende wird nur beschrieben, aber dann wird nicht weiter darauf eingegangen und es bleibt dem Leser überlassen, da nun etwas zu interpretieren.


    Positiv fand ich die schönen Landschaftsbeschreibungen und auch die Faszination des Meeres kam gut rüber.


    Leider reichte das nicht, um mich über die teilweise unlogische Handlung und die merkwürdigen Charaktere hinwegsehen zu lassen und so war das Buch insgesamt für mich leider eher eine Enttäuschung.


    2ratten

    LG, Dani


    **kein Forums-Support per PN - bei Fragen/Problemen bitte im Hilfebereich melden**

  • Als Tess Harding erfährt, dass ihr Mann mitten in New York getötet wurde, bricht für sie eine Welt zusammen. Mit ihrem Sohn Robbie flüchtet sie nach Montauk, einem Dorf auf Long Island, zu ihrem Onkel Ike. Doch Robbie will zurück nach New York und zieht sich immer mehr zurück und stößt Tess von sich. Er flüchtet auf das Boot des Meeresbiologe Kip, der Wale erforscht und dem es besonders der Wal Benny angetan hat. Robbie ist gleich fasziniert von Benny und auch Tess spürt auf dem Meer, dass es vielleicht doch noch Hoffnung gibt.
    Ich habe mich recht schwer getan mit dem Buch. Das Thema hat mich zwar sehr angesprochen, aber die Umsetzung hat mich da nicht überzeugt. Der Sprachstil hat mir zwar gefallen, aber es gab so einiges, was mir nicht logisch erschien. Überzeugt hat mich die Darstellung der Gegend um Montauk und die Atmosphäre auf dem Boot. Da hatte ich das Gefühl, dabei zu sein. Die Geschichte um Tess und Robbie allerdings war mir teilweise zu sprunghaft.
    Tess, Adam und Robbie sind anscheinend eine perfekte Familie. Tess ist eine erfolgreiche und viel arbeitende Schuhdesignerin. Adam, der ein bekannter Musiker war, hat Probleme mit dem unfreiwilligen Ende seiner Karriere. Da es mit einem Neustart nicht klappt, kümmert er sich um den neunjährigen gehörlosen Robbie und hat ein sehr enges Verhältnis zu seinem Sohn. Auch Robbie ist musikalisch und hat sich die Tuba als sein Instrument ausgesucht. Er kann zwar dank eines Cochlea-Implantats wieder hören, aber die Töne der Tuba spürt er im ganzen Körper. Robbie gibt sich selbst und seiner Mutter die Schuld am Tod des Vaters.
    Kurz nach Adams Tod entdeckt Tess dann noch etwas, dass sie völlig durcheinander bringt und sie weiß, dass sie nur bei Ihrem Onkel wieder zur Ruhe kommen kann. Aber mit dem Widerstand von Robbie hat sie wohl nicht gerechnet. Robbie kommt mir manchmal älter vor wie in der Pubertät und Tess verliert sich bis zum Schluss immer wieder in Selbstmitleid. Beide waren mir nicht besonders sympathisch.
    Wer wissen willen, ob es noch eine Chance für Tess und Robbie gibt, muss das Buch lesen.
    Ike ist ein verständnisvoller Mann, der da ist, wenn man ihn braucht, aber sich nicht einmischt. Seine resolute Freundin Rita würde sich gerne mit ihm im warmen Süden niederlassen, doch Ike ist sehr heimatverbunden. Kip findet bei Robbie die richtigen Worte, um Zugang zu ihm zu finden und auch Tess fühlt sich auf seinem Boot wohl, aber ihn umgibt auch etwas Geheimnisvolles.
    Am Ende geht alles etwas schnell und ist auch für mich nicht so ganz rund.
    Das Potential, das in der Geschichte steckt, ist nicht wirklich gut umgesetzt worden. Ich wurde nicht so berührt wie ich es aufgrund der Buchbeschreibung erwartet hatte.


    3ratten

  • Nach einem schweren Schicksalsschlag verschlägt es die New Yorker Schuhdesignerin Tess samt ihrem Sohn Robbie ins beschauliche Touristenörtchen Montauk an der amerikanischen Ostküste. Hier will sie zur Ruhe kommen und ihr Leben neu ordnen, vor allem aber wieder Zugang zu ihrem gehörlosen Sohn finden, der den Tod seines geliebten Vaters nur sehr schwer verarbeiten kann. Die beiden leben sich ganz allmählich in ihrer neuen Umgebung ein, erfahren immer wieder Rückschläge in ihrem Bemühen, zueinander zu finden, und finden unerwartet Unterstützung in dem Segler und Meeresforscher Kip. Er nimmt die beiden an Bord und macht sie mit seinem Forschungsobjekt, dem ganz besonderen Wal Benny bekannt und lässt sie magische und faszinierende Stunden auf dem Meer verbringen. Aber erst ein aufwühlendes und hochdramatisches Ereignis zeigt Tess und Robbie auf, dass sie zusammen gehören und dass das Leben weitergeht...


    Die Grundidee des Romans ist zwar nicht außergewöhnlich neu, aber in Kombination mit dem gelungenen Setting an der amerikanischen Ostküste hätte der Stoff Potential für eine durchaus interessante, spannende und unterhaltsame Geschichte bieten können. Hat er aber leider nicht, wie ich zu meinem Leidwesen feststellen musste; die Umsetzung ist der Autorin Barbara J. Zitwer leider ziemlich missglückt.


    Dabei hätte ich mich durchaus an den Schreibstil gewöhnen können, der nicht linear, sondern eher szenenhaft aufgebaut ist und vor allem durch tolle Bilder von Landschaft, Meer und Küste besticht. Vor allem die Szenen auf dem Meer, in den der Wal Benny vorkommt, haben eine ganz besonderen Charme und Zauber, dem ich mich nicht entziehen konnte.


    Umso anstrengender wurde es dafür an Land. Hier stimmt ganz vieles nicht; die Figuren sind nicht durchgehend glaubwürdig aufgebaut, es hakt hinten und vorne an ihrer Entwicklung. Tess und Robbie haben ein schwieriges Verhältnis zueinander, was natürlich ganz viel Stoff für Konflikte bietet. Anfangs hab ich ihr nicht immer stimmiges Verhalten als Stilmittel interpretiert, verwendet, um nachher die Konflikte aufzulösen - das passiert aber bis zum Schluß nicht. Auch gibt es einige Nebenfiguren, mit denen ich nicht zufrieden war; sie wurden sorgfältig aufgebaut und dann irgendwo auf halber Strecke verloren, so hab ich es empfunden.


    Dazu noch gibts es sehr viele Unstimmigkeiten und sogar Fehler, die eigentlich schon vor der Veröffentlichung auffallen hätten müssen; wenn schon nicht der Autorin, dann doch dem Lektorat. Trotzdem hab ich das Buch über weite Strecken weg ganz gerne gelesen und über manches hinweg gesehen. Richtig versemmelt hat die Autorin die Geschichte dann für mich ganz am Ende. Die dramatische Auflösung auf wenige Seiten gequetscht und mit völlig unglaubwürdigen Szenen versehen; eine völlig unerwartete Entwicklung, die ganz schlecht vorbereitet war und daher überhaupt nicht mehr in die Story passte; ein nicht nachvollziehbarer Sinneswandel bei den Figuren, um dann in ein offenes, aber glückliches Ende hineinzusteuern - nein, mit diesem Ende kann man mich nicht überzeugen.


    Leider kann ich diesen Roman wirklich nicht weiterempfehlen, er gehört dringend überarbeitet und hätte dann durchaus das Potential für eine schöne Geschichte. Aber so funktioniert das gar nicht, schade drum!


    2ratten

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel

  • Nach dem plötzlichen Tod ihres Mannes Adam flüchtet Tess mit ihrem Sohn Robbie nach Montauk auf der Halbinsel Long Island, wo sie im Motel ihres Onkels zur Ruhe kommen möchte. Robbie gibt ihr die Schuld an Adams Tod und hat sich fast gänzlich abgeschottet. Tess tut ihr Möglichstes, doch der Junge bleibt in sich zurückgezogen. Bis sie eines Tages den Biologen Kip kennen lernen, der einem ganz besonderen Wal auf der Spur ist. Er nimmt Robbie mit aufs Meer und schafft es tatsächlich, dass der Junge wieder zugänglicher wird. Seiner Mutter gegenüber ist Robbie allerdings immer noch sehr zurückhaltend. So muss Tess weiter daran arbeiten, sein Vertrauen zurückzugewinnen, während sie gleichzeitig mit ihrer eigenen Trauer beschäftigt ist und versucht, ihr eigenes Leben wieder in den Griff zu bekommen.


    Der Plot klingt ganz spannend, aber die Umsetzung ist misslungen. Während die Landschaft Long Islands so anschaulich beschrieben ist, dass man sich leicht in sie hineinversetzen kann, ist die Autorin bei der Charakterisierung der Protagonisten gescheitert. Kaum einer der recht überschaubaren Stammbesetzung ist durchgehend glaubwürdig gezeichnet. So manche Verhaltensweise, egal von welchem Ende der Emotionsskala, erscheint überzogen. Trotz aller Gemütsbewegungen bleiben die Charaktere fremd. Da man nicht annähernd in ihr Innerstes vordringt, wird es schwer, Sympathie aufzubauen. Das schwierige Mutter-Sohn-Verhältnis war besonders fragwürdig. Bei einem Neunjährigen, der sich in einer Trauerphase befindet, kann man ein unlogisches, wenn auch kindliches Gebaren noch nachvollziehen, aber Tess‘ Verhalten war manchmal schwer zu verstehen.


    Wie der Klappentext verrät, ist Barbara Zitwer auch Drehbuchautorin und hat deshalb bei ihrem Roman – vielleicht unbewusst – entsprechende Techniken angewendet, die dem Roman einen etwas eigenen Stil verleihen. In den Ablauf der Geschichte sind immer wieder kleine Zeitsprünge eingeflochten, die die Handlung episodenhaft und auf eine gewisse Art kantig erscheinen lassen. Viele Kleinigkeiten, die den Ablauf plausibler und „rund“ machen könnten, bleiben unerwähnt. Empfindungen, die man bei den Betroffenen in einer belastenden Situation erwartet, gehen unter. In einem Film kann man mittels besonderer Einstellungen oder der Mimik der Darsteller vieles zum Ausdruck bringen, was im Buch ohne entsprechende Erwähnung verloren geht. Leider passiert das hier immer wieder, worunter das Gesamtbild leidet. Selbst die schönsten Landschaftsbeschreibungen retten das nur bedingt. Hinsichtlich des Aufbaus ist es schade, dass manche Begebenheiten zu schnell aufhören und vor allem der Höhepunkt der Handlung ziemlich abrupt endet.


    Ärgerlich sind auch viele Aktionen, die offensichtlich der Fantasie der Autorin entsprungen sind. Besonders die Szenen auf dem Meer sind zwar packend geschildert, dürften aber in Wirklichkeit unmöglich sein. Mit einem Minimum an Recherchen hätte schon vieles ins rechte Licht gerückt werden können. Allzu kritisch darf man diese Passagen nicht lesen, wenn man sich den Spaß nicht verderben möchte.


    Wer leichte Unterhaltung sucht und bereit ist, ein Auge zuzudrücken, dürfte sich noch einigermaßen angesprochen fühlen. Ansonsten leider nur eingeschränkt zu empfehlen.


    2ratten

  • Tess Harding lebt mit ihrem Mann Adam und ihrem gemeinsamen neunjährigen Sohn Robbie in einer schicken Wohnung in Manhattan. Nachdem Adam vor einigen Jahren seinen Job in der Musikbranche verloren hat, verdient Tess als angesagte Schuhdesignerin die Brötchen für die Familie. Während sie für das ordentliche Einkommen reichlich arbeitet, gerät das Familienleben unbemerkt ins Hintertreffen: Adam kümmert sich um den gehörlosen Robbie, während Tess viel Zeit mit ihrer Karriere verbringt. Dennoch scheint alles normal - bis Adam eines Morgens auf offener Straße ermordet wird. Ein rein zufälliger Akt, der das Leben der Hardings komplett aus der Bahn wirft...


    Tess reist nach der Beerdigung Adams Hals über Kopf mit Robbie nach Montauk, einem Dorf an der Ostspitze von Long Island - dem Ort, mit dem sie schöne Kindheitserinnerungen verbindet und in dem noch immer ihr Onkel Ike lebt. Doch Robbie kommt nicht nur mit dem plötzlichen Verlust seines Vaters nicht zurecht, sondern entzieht sich infolgedessen zunehmend seiner Mutter. Während Tess in der altbekannten Umgebung allmählich an Ruhe und Kraft gewinnt, scheitert sie beinahe im Umgang mit ihrem Sohn.
    Doch dann kommt es zu einer bemerkenswerten Begegnung: durch eine Zufallsbekanntschaft trifft Robbie auf Benny, einen Wal, der sich seit geraumer Zeit in den Gewässern rund um Long Island aufhält. Es dauert nur einen Wimpernschlag, bis Robbie den Wal und seinen Gesang ins Herz geschlossen hat und sich ganz den möglichen Kommunikationswegen mit dem großen Tier widmet...


    Der Umgang mit Verlust innerhalb der Familie ist kein neues Thema - in Verbindung mit dem Atlantik und einer solch beeindruckenden Tierart wie den Walen war es für mich sehr reizvoll.
    Barbara J. Zitwer ist eine Drehbuchautorin, was man dem Roman meiner Meinung nach stark anmerkt. Während sie einerseits tolle Naturbilder schafft und die Figuren gut einführt, ist sie keine stringente Erzählerin, die jeden Faden zu Ende führt. Vieles wirkt angerissen, episodenhaft und wird dem Leser überlassen - ehrlicherweise habe ich nichts vermisst, aber in der Fülle ist dieser Stil sicherlich eher etwas ungewohnt.
    Hinzukommt, dass vor allem Tess keine Sympathieträgerin ist. Sie hat Ecken und Kanten und ich habe mir so manches Mal gedacht, dass ich gerne mal ein klärendes Gespräch mit ihr führen würde - aber dann wurde mir wieder bewusst, was für eine emotionale Situation sie gerade durchleben muss. Schon klar, dass eine Mutter auch in einer solch schrecklichen Lebensphase für ihr Kind da sein muss - was Tess auch tut; aber eben nicht perfekt. Sie droht sich manchmal in ihrem eigenen Schockzustand zu verlieren und vergisst dennoch ihren Sohn niemals. Ich würde sagen, dass ihr stellenweise die Kraft fehlt, die sie dringend für Robbie brauchen würde. Aber wer kann es ihr verdenken? Sie steckt mitten in einer Extremsituation, über die sich vermutlich kaum ein Mensch zuvor Gedanken macht.


    Robbie wiederum leidet auf seine Art extrem unter dem Verlust des Menschen, der die meiste Zeit mit ihm verbracht hat. Dass er unterbewusst nach dem Warum fragt und sich keine vernünftigen Antworten geben kann, ist wohl kein Wunder. Doch er lässt erst einmal keine Hilfe zu - bis er einem Wal begegnet, der urplötzlich sein Leben zu verändern beginnt.


    Die Autorin hat einen Roman geschrieben, der mich mit seiner Direktheit, den wirren Gefühlen und den Vorwürfen eines Kindes teilweise sehr beeindruckt hat. Mir hat gefallen, dass Zitwer nicht alles zu Ende erzählt, sondern Raum für eigene Interpretationen und Schlussfolgerungen lässt.
    Die an einigen Stellen erwähnten Recherchefehler der Autorin kann ich nicht beurteilen, da mir das entsprechende Wissen zum Beispiel im Bereich Segeln fehlt, daher muss ich mich hier mit einem Urteil zurückhalten.
    Was mich beeindruckt hat, waren vor allen Dingen die Schilderungen von Benny. Dieses majestätische Tier, das neugierig und freundlich auf das Segelboot und seine Besatzung reagiert... Ein wenig hat mich das an zwei Videos aus Neuseeland erinnert, in der sich Surfer bzw. eine Paddlerin plötzlich Bekanntschaft mit höchst interessierten Walen macht.
    Aber auch die Figuren Tess und Robbie sind in meinen Augen geglückt, weil ich der Meinung bin, dass sie sich eben nicht so verhalten, wie man es optimalerweise erwarten würde. Sie leben beide ihre aktuelle Emotionalität aus - manchmal auf eine durchaus unberechenbare Weise. Doch wer will das einem Menschen in einer solchen Situation schon verdenken?


    Ein rauher, kantiger Roman, der mir gut gefallen hat. Auch wenn etwas Potential verschenkt wurde, würde ich gerne einen weiteren Roman der Autorin lesen. Vielleicht reift sie noch ein wenig und gesteht einer weiteren Geschichte ein wenig mehr Rundungen zu.


    4ratten

    Liebe Grüße

    Tabea

  • Die erfolgreiche Schuhdesignerin Tess führt scheinbar das perfekte Leben. Ihre Schuhkollektionen sind gefragt, Ehemann Adam, der seit Jahren in einem tiefen Karriereloch steckt, kümmert sich liebevoll um den gemeinsamen Sohn Robbie. Der taube Junge ist wohlgeraten und der Stolz seiner Eltern. Dank einem Cochleaimplantat ist er nicht beeinträchtigt, kann hören und sogar seine große Musikalität uneingeschränkt ausleben. Als Tüpfelchen auf dem I springt Freundin Nia ein, wenn Not am Mann ist und sorgt dafür, dass Robbie mit selbstgemachten Köstlichkeiten bei Schulveranstaltungen auftrumpfen kann.


    Als Adam eines Tages willkürlich von einem Gangmitglied ermordet wird, bricht Tess´ Welt in sich zusammen. Plötzlich muss sie erkennen, dass sie in einer Illusion gelebt hat. Ihre Ehe stand nicht auf dem soliden Fundament, wie gedacht, und Robbie hat keinerlei Beziehung mehr zu ihr. Um das Verhältnis mit ihm zu verbessern, zieht sie mit ihm zu ihrem Onkel Ike nach Montauk. Sie hofft, dass die Ruhe abseits vom hektischen New York und das Meer, die Stille zwischen ihnen beiden aufbrechen und zur Heilung ihrer Wunden führen wird.


    Barbara J. Zwitter nimmt sich eines ernsten Themas an. Wie verkraftet eine Familie den gewaltsamen Tod eines Mitglieds, wie definieren sich die Beziehungen zueinander neu und wie kann dieses Trauma gemeinsam überwunden werden? Gleichzeitig möchte sie ihre Liebe zu dem real existierenden Örtchen Montauk schriftlich festhalten. Ihre Ambitionen sind hoch, ihr Scheitern (fast) genauso.


    Es gelingt ihr die Schönheit von Montauk festzuhalten, beim Lesen wünscht man sich sofort an diesen Ort, der anscheinend die Fähigkeit hat, Menschen wieder zur Ruhe kommen zu lassen. Die Naturbeschreibungen sind gelungen und besonderen Charme haben die Episoden am Meer.


    Leider gleicht der Roman zu sehr einem auf Hochglanz getrimmten Fernsehfilm vom Hauptabendprogramm. Szene reiht sich an Szene, dazwischen gibt es große inhaltliche und logische Lücken. Die Figuren bleiben flach, sind schablonenartig und besitzen kein Leben. Statt Tiefgang erwartet den Leser ein kitschiges Melodram, das jedes Klischee mitnimmt und auf billige Effekthascherei setzt. Handlungsstränge werden angerissen und nicht weiter geführt, willkürliche Ereignisse bringen den Inhalt nicht voran und lassen den Leser ob ihrer Bedeutung oder eben nicht Bedeutung ratlos zurück (so er sich überhaupt Gedanken darüber machen möchte). Noch schlimmer ist allerdings, dass Einiges, was vorgesetzt wird, nicht auf seine Glaubwürdigkeit hinterfragt werden sollte, um nicht vollends den Spaß an der Lektüre zu verlieren.


    Als positiv kann gewertet werden, dass sich das Buch flott liest. Ob das wirklich ein Pluspunkt ist, sei aber dahin gestellt. Denn so schnell der Roman gelesen ist, so schnell ist er wieder vergessen.


    Fazit: Kitschig und entbehrlich

    Einmal editiert, zuletzt von dodo ()

  • Eigentlich fing das Buch ganz gut an und die Unaufgeregtheit der Geschichte hat mir gefallen. Die Autorin schafft es, eine schöne Atmosphäre zu vermitteln und die Liebe zum Meer deutlich zu machen. Ab der Mitte wurde das allerdings langweilig.

    Der Klappentext vermittelt meiner Meinung nach ein falsches Bild vom Buch. Die Forschung über Wale kommt leider sehr kurz, stattdessen geht es um eine Frau die sich eine neue Existenz aufbauen möchte. Und dass der Junge laut Klappentext gehörlos ist, aber im Buch trotzdem hören kann, fand ich etwas merkwürdig. Er hat Implantate, die ihm dabei helfen, alles schön und gut. Aber wieso wird seine Gehörlosigkeit dann überhaupt erwähnt, wenn sie in der Handlung fast keine Rolle spielt?


    2ratten

  • Und dass der Junge laut Klappentext gehörlos ist, aber im Buch trotzdem hören kann, fand ich etwas merkwürdig. Er hat Implantate, die ihm dabei helfen, alles schön und gut. Aber wieso wird seine Gehörlosigkeit dann überhaupt erwähnt, wenn sie in der Handlung fast keine Rolle spielt?

    Das haben wir uns damals in der Leserunde auch gefragt. Diese Cochlea-Implantate gibt es, und sie können wohl auch mit etwas Glück sehr gut helfen, aber wenn der Knabe dadurch fast keine Beeinträchtigung hat, ist die Behinderung für die Handlung tatsächlich ziemlich verzichtbar.


    Echt schade, dass die Autorin aus der wunderschönen Atmosphäre und der tollen (wahren) Geschichte des 52-Hertz-Wals nicht mehr gemacht hat.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Hast Du ihn mal gegoogelt oder bei Wikipedia nachgesehen? Das ist wirklich eine interessante Geschichte.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Das habe ich vorhin gemacht, als du geschrieben hast, dass die Geschichte einen wahren Kern hat. :) Seit ich die Meeres-Dokus in der ARD vor ein paar Wochen gesehen habe (mir fällt der Titel gerade nicht ein), bin ich sowieso schon hin und weg von den ganzen interessanten Tieren, die es dort gibt, und ihren Geschichten.


    Mich würde interessieren, ob der Wal tatsächlich einsam ist oder ob ihm das "egal" ist (von der Fortpflanzung mal abgesehen), dass keiner antwortet... Wer weiß schon, wie Wale denken..

  • Meeresdokus sehe ich auch gerne :herz:


    Falls Du den Film nicht eh schon kennst: "Deep Blue" hat uns sehr gut gefallen.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen