Anna Rosendahl - Meerblick inklusive

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 1.603 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Valentine.

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    Meike, Freizeit-Buchbloggerin, hat gerade ihren Job verloren, ihr Freund hat sich von ihr getrennt und so hat sie auch keine Wohnung mehr und muss wieder in ihr altes Kinderzimmer bei ihren Eltern einziehen.
    Und genau in dieser unseligen Situation verlässt ihre geliebte Oma nach 50 Ehejahren ihren Ehemann und verschwindet spurlos.
    Zurück bleibt nur eine eher kryptische Nachricht.
    Meike vermutet Oma Elisabeth in ihrer alten Heimat Amrum und beschließt sich auf die Suche nach Oma und Antworten zu machen.
    Aber auf Amrum ist keine Oma Elisabeth....
    Dafür eine Menge nette, sympathische, teils skurrile Inselbewohner.
    Da ist z.B. ihre Pensionswirtin Suzanna, eine Heilerin oder Walter, ein Feuerschamane mit dem sie eine Trommelreise unternimmt und der ihre Aura reinigen will!
    Und dann natürlich Barne, Typ Wikinger, der ihr erstmal eher unsympathisch ist.... ;)
    Aber egal wie lieb die Amrumer sind, in Meikes Familie ist leider nicht alles eitel Sonnenschein!
    Ihr Opa ist ein echter Stinkstiefel und ein Macho wie er im Buche steht! Ich habe ihn als kaltherzigen und arroganten Egomanen wahrgenommen!
    Es ist mir ein Rätsel wie eine Frau es so lange mit einem solchen Ekel aushalten kann....
    Auch Meikes Vater ist der Job immer wichtiger als die Familie gewesen und merkt erst spät was wirklich zählt!
    Schlimm war auch Ex-Freund Tom, dem ich am liebsten mehr als einmal am liebsten eine geschallert hätte!
    Meike erkundet die Insel und fragt ein bißchen herum und entdeckt dabei ganz neue Seiten aus dem Leben und der Vergangenheit von Oma Elisabeth.
    Das gibt ihr die Gelegenheit sich auch über einiges in ihrem eigenen Leben klar zu werden.
    Und als Oma endlich auftaucht ändert sich das Leben von gleich mehreren Personen für immer!


    Meerblick inklusive ist ein echter Pageturner, denn ich habe das Buch an einem Tag durchgelesen!
    Es ist kurzweilig geschrieben, die Handlung ist zum Wohlfühlen und ich habe mich sehr oft, gern und gut mit Meike identifizieren können.
    In einigen Dingen habe ich mich in ihr wiedererkannt. => Ich bin tatsächlich ein bisschen Meike!


    Fast schon eine Hauptrolle hat Amrum in der Geschichte.
    Die Beschreibungen der Insel waren so schön und so bildhaft - man bekommt wirklich große Lust auf diese tolle Nordseeinsel zu reisen und dort dann auf jeden Fall ein Stück Friesentorte zu essen!


    Mit Freude habe ich erfahren, dass es eine weitere wunderschöne Amrum-Geschichte geben wird.
    Dann mit Meikes Freundin Doro als Hauptperson.
    Ich freue mich schon sehr darauf!


    Für alle Urlauber an Nord- und/oder Ostsee ist Meerblick inklusive der perfekte Begleiter für den kommenden Sommer!


    Titel angepasst. LG, Valentine

    Einmal editiert, zuletzt von Valentine ()

  • Meike hat ihren Job verloren, ihr Freund hat sich von ihr getrennt und sie wohnt vorübergehend wieder bei ihren Eltern.
    Und dann verschwindet auch noch ihre recht rüstige, 70-jährige Oma von heute auf morgen.


    Oma lässt den Mann mit frischem Butterkuchen und einem Lebewohl-Brief zurück. Jedoch scheinen weder Opa noch ihr Sohn sonderlich besorgt. Meike widerum, die ein sehr inniges Verhältnis zu ihrer Oma hat, gibt sich nicht mit dem Brief zufrieden und recherchiert auf eigene Faust, warum Oma wohl so Hals über Kopf aus ihrem gut situierten Leben geflohen und vor allem, wohin sie gegangen ist.


    Die Reise führt sie nach Amrum. Dort lernt Meike nicht nur die Insel kennen und lieben, sie fühlt sich sofort heimisch und lernt auch noch viele nette und einige skurille Menschen kennen. Bis sie hinter Oma`s Geheimnis kommt, dauert es allerdings ein kleines bisschen...


    Ich muss gestehen, dass mir das Buch alleine deswegen schon gefallen hat, da es von Amrum erzählt. Selbst bin ich dort noch nicht gewesen, aber ich habe jetzt das Gefühl, die Insel schon zu kennen. Die Beschreibungen der Inselbewohner, ihrer Mentalität, die Beschreibungen der Insel selbst.... alles das hat mir das Gefühl vermittelt, dass es sehr authentisch ist und ich mir ein richtig gutes Bild der Insel machen konnte.


    Die Szenen mit Walter und Suzanna haben mir sehr gefallen, waren sie auch noch so merkwürdig oder surreal. Irgendwie hat man die beiden lieb gewonnen und wünscht sich glatt, man würde so etwas auch einmal erleben und könnte somit die Kraft und Besonderheit von Amrum spüren. (Vielleicht muss man es daher auch einfach dieser Kraft zusprechen, dass ein paar Zufälle dabei waren, die doch eher unglaubwürdig waren...)


    Einziger Wermutstropfen für mich war, dass Oma und Opa mir leider trotz der herzlichen Geschichte irgendwie zu fremd blieben. Gerne hätte ich Ische noch näher kennengelernt. Bei allem was sie erlebt und bei allem, was sie mitgemacht hat, hätte ich mich gefreut, sie irgendwie noch intensiver kennenlernen bzw ins Herz schließen zu können.


    Das Ende des Buches hatte für mich doch noch einige Überraschungen parat, auch wenn man das Gefühl hatte, dass zum Schluss alles relativ flott gehen musste. Das fand ich schade. Viele der Beweg- und Hintergründe hätten meinetwegen gerne noch genauer ausgeführt werden dürfen.


    Alles in allem hat mir das Buch jedoch recht gut gefallen und alleine schon wegen der Liebe zur Insel, die man dem Buch anmerken kann, fand ich die Geschichte recht liebenswert.


    4ratten

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    "Meerblick inklusive" von Anna Rosendahl erschien als TB im Heyne-Verlag, 2017. Das Cover ist ein 'eyecatcher' und deutet auf den Zielort der Handlung bereits hin: Dünen und Strand an der schönen Nordsee, hier geht es auf die wunderschöne Insel Amrum, wo der Roman hauptsächlich verortet ist....


    "Oma ist verschwunden. Nach Amrum. Dort ist Elisabeth aufgewachsen, hat die Insel aber seit dem tragischen Sturmtag vor knapp 60 Jahren nicht mehr betreten. Sogar ihrer Enkelin Meike verschweigt sie, was damals geschehen ist, dabei stehen die beiden sich sehr nahe. Und das nicht nur durch ihre gemeinsame Leidenschaft für Bücher. Meike wird von der Familie beautragt, Elisabeth wieder zurückzuholen. Als die junge Buchhändlerin auf der Fähre anlegt, ist Oma nicht da. Dafür aber Meikes eigene Vergangenheit mit der Insel - und vielleicht sogar ein Neuanfang..." (Quelle: Buchrückentext)


    Die Familie Ritter reagiert sehr unterschiedlich auf das plötzliche Verschwinden von Oma Elisabeth; die Tochter weilt gerade in Spanien, Opa ist sehr enttäuscht und auch irritiert ("ohne mich ist sie doch nichts - sie wird schon wieder zurückkommen") und die Enkelin Meike, hier die Hauptprotagonistin, sehr besorgt:
    Kurzerhand entschließt sie sich, einem Hinweis folgend, Oma nach Amrum zu folgen, wo sie wenige Erinnerungen an ihre Kindheit und Jugendzeit einholen...


    Meike, frisch getrennt von ihrem Freund Tom, der sich bereits anderweitig entschieden hat (Corinna), reserviert ein Zimmer in Norddorf und begibt sich auf die Reise nach der Spurensuche von Elisabeth, die sie sehr liebt und nicht nur die Liebe zu Büchern mit ihr teilt...


    Sie mietet sich in einer schrulligen Pension einer Schweizerin ein, lernt Walter, den Feuerschamanen kennen, rettet ein Seehundbaby, fährt mit dem geliehenen Rad über die Insel, die übrigens sehr gut beschrieben wird und immer eine Reise wert ist; versandet eines Nachts in der Blauen Maus, lernt die rauen, aber herzlichen Insulaner kennen (und mögen), ganz speziell fühlt sie sich zu Barne, dem Seenotretter, magisch hingezogen.... Von Tom hingegen entfernt sie sich immer mehr und erkennt, dass er wohl nicht der Richtige für sie war...


    In der Windmühle erkennt sie auf einem Foto das Bild ihrer Oma, zusammen mit anderen Menschen, die einst mit ihr aufwuchsen; durch gute Kontakte zu dem Buchhändler Joos erfährt sie mehr von der alten Geschichte, die des Rätsels Lösung ist, wo ihre Oma geblieben ist...


    Über den Umweg nach Föhr findet Meike endlich ihre Oma, jedoch an einem anderen Ort als Amrum. Gegen Ende des Romans hagelt es schließlich an familiären Überraschungen, die Meike einen Entschluss fassen lässt, über den sich Barne ganz besonders, aber auch Doro, ihre beste Freundin, freuen werden...


    Der Sprachstil von Anna Rosendahl ist sehr klar und einfach zu lesen; die Handlung soweit stimmig, jedoch vieles war mir persönlich zu vorhersehbar. Ansiedeln würde ich den Roman im Bereich Liebes- und Frauenroman; auch sind darin positive emanzipatorische Entwicklungen (eine mit 29 Jahren, die andere reichlich spät, aber nicht zu spät ;) erkennbar, die mir gefallen haben. Ein "Wohlfühlroman", der sicher im Urlaub (an der Nordsee, auf Amrum, aber auch anderswo) auf unterhaltsame Weise zu lesen ist, mir jedoch Tiefe fehlte. Die Verwechslung eines Namens (es geht um die Freundin von Ex-Freund Tom) ist ein Lapsus, der so nicht vorkommen sollte - und (auch im Lektorat) vermeidbar gewesen wäre.


    Fazit:


    Frauen- und Liebesroman mit hohem Unterhaltungsfaktor, nette Handlung mit emanzipatorischen Zügen, Familiengeheimnisse, jedoch wenig Tiefgang. Ich vergebe 3 Sterne und hoffe, das Lektorat wird den Fehler vor der 2. Auflage berichtigen können.


    3ratten

    "Bücher sind meine Leuchttürme" (Dorothy E. Stevenson)

  • Und weswegen hat der Verlag das jetzt nicht veröffentlichen wollen? Wegen der einen Namensverwechslung? Achje, das passiert in zig Büchern und in manchen auch mehr als einmal. Klar, immer blöd, wenn es dem Leser auffällt, aber ich glaube, eine einzige Verwechslung hätte ich in einer Rezension gar nicht erwähnt, erst wenn es sich häuft.


    Eine "Hauptprotagonistin" ist übrigens doppelt gemoppelt :breitgrins:

    LG, Dani


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  • @Dani:


    Die Frage kann Dir wohl nur der Verlag selbst beantworten; es gibt nur eine
    5* Rezi von hasirasi dort.
    Ich hab' wirklich noch nie erlebt, dass Leute plötzlich anders hießen und finde schon, dass das ein Lapsus ist, der nicht passieren sollte (Korrektorat, Lektorat - haben da alle gepennt? :breitgrins:)
    Na ja, nobody is perfect - die anderen Punkte, die mir nicht so gut gefallen haben (und das entertainment in solchen Romanen mag ich zuweilen sehr :zwinker:) habe ich ja erwähnt. :winken:

    "Bücher sind meine Leuchttürme" (Dorothy E. Stevenson)

  • Wie gesagt, ich hab das schon öfter "erlebt" und bin da inzwischen recht gelassen. Wahrscheinlich merke ich es in vielen Fällen nicht einmal :breitgrins:


    Dass du die Sterne nicht deswegen abgezogen hast, sondern eher wegen der fehlenden Tiefe, habe ich schon so aus deiner Rezension herauslesen können.

    LG, Dani


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  • Wie gesagt, ich hab das schon öfter "erlebt" und bin da inzwischen recht gelassen.


    Gelassen bin ich nicht, mich nervt sowas ziemlich, aber es ist mir auch schon einige Male untergekommen, ebenso wie wechselnde Augenfarben oder Autos.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen