Franziska Fischer - Das warme Licht des Morgens

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    Levi hat bei einem Brand ein kleines Mädchen aus dem Feuer gerettet. Als er danach im Krankenhaus erfahren hat, dass er nie wieder sehen wird, bricht für ihn eine Welt zusammen. Er ist Schriftsteller und glaubt nun, nicht mehr die richtigen Worte zu finden, weil die Inspiration über das Sehen nicht mehr da ist. Er zieht sich zurück – vom Leben und von den Menschen. Nur seine Tochter Robin besucht ihn regelmäßig. Sie kocht für ihn, macht sauber und versucht mit allen Mitteln, ihn wieder ins Leben zu holen. Aber Levi will nicht. Er hat sich in seinem jetzigen Leben eingerichtet.


    Doch dann fängt im Café nebenan, wo er immer frühstückt, eine neue Kellnerin namens Rea an. Sie überrumpelt ihn förmlich mit ihrer Hilfe und wir immer mehr Teil seines Lebens. Mit ihrer Unterstützung wagt er sich wieder ans Schreiben. Aber auch Rea hat einen Verlust erlitten, über den sie nicht redet.


    Levi hat eine Heldentat vollbracht, doch dabei ist ihm selbst Schreckliches widerfahren. Aber er ist kein Mensch, der die Sache annimmt und versucht, das Beste daraus zu machen. Nein, er widersetzt sich allem, was ihm Inhalt in sein Leben bringen könnte. Dabei macht es ihm etwas aus, dass er so von der Hilfe seiner Tochter Robin abhängig ist. Erst als Rea in sein Leben tritt, darf Robin einen Teil der Verantwortung abgeben.


    Die die Perspektive von Levi werden immer wieder Erinnerungen von Robin eingeschoben. Sie ist aufgewachsen mit einem Vater, der als Schriftsteller zwar ständig da war, aber doch so seltsam abwesend. Die wenigen Momente, die er sich ihr gewidmet hat, sind ihr kostbar.


    Es ist schwer vorstellbar, wie man sich fühlen würde, wenn man plötzlich das Augenlicht verliert. Vertraute Wege kommen einem so fremd vor und alles muss immer einen festen Platz haben, weil es unauffindbar bleiben würde. Ja, ich konnte Levis Verhalten nachvollziehen und doch hätte ich ihn manchmal auch schütteln mögen, wenn er sich Robin gegenüber so wenig einfühlsam zeigte. Rea geht mehr über seine Befindlichkeiten hinweg und holt ihn damit aus seiner Zurückgezogenheit heraus.


    Es ist ein Roman, der berührt und sehr nachdenklich macht.


    4ratten

  • "Das warme Licht des Morgens" ist für mich der erste Roman, den ich von der Autorin Franziska Fischer gelesen habe. Und ihre Geschichte hat mich wirklich sehr berührt.


    Protagonist ist Levi Bärenreiter, der als Schriftsteller und Gedichteschreiber erfolgreich ist. Doch durch einen tragischen Unglückfall - Levi rettet bei einem Brand ein Mädchen aus dem Feuer - verliert er für sein Augenlicht. Und was kann es für eine Schriftsteller schlimmeres geben, als seine Umgebung nicht mehr beobachten zu können. Die ganzen Eindrücke in sich aufzusaugen. Er fällt in ein tiefes schwarzes Loch. Der einzige Mensch zu dem er Kontakt hat, ist seine 16jähriges Tochter, die sich rührend um ihn kümmert. Doch dann lernt er in dem Cafe an der Ecke Rea kennen. Und durch Rea sieht er die Welt wieder mit anderen Augen. Und endlich beginnt er mit ihrer Hilfe wieder zu schreiben. Doch eines Tages zieht sich Rea wieder von ihm zurück, denn sie hütet ein Geheimnis, das sie nicht preisgeben will.


    Ein Wahnsinnsbuch, das zum Nachdenken anregt. Man kann sich schwer vorstellen sein Augenlicht zu verlieren und in vollkommene Dunkelheit einzutauchen. Ich kann Levi verstehen, wie soll man mit so einem Schicksal umgehen. Man schirmt sich von seiner Umgebung ab, will kein Mitleid. Und aus diesem schwarzen Loch wieder herauszukommen, braucht man die Hilfe von liebenswerten Menschen. Und diesen Mensch hat Levi in Rea gefunden. Man hat förmlich gespürt, wie er schön langsam wieder am Leben teilgenommen hat und aufgetaut ist. Alles in kleinen Schritten aber immerhin. Der Schreibstil der Autorin ist einfach beeindruckend. Man hat den ganzen Roman vor Augen. Sieht Levi im Kaffee sitzen und spürt seine Verzweiflung. An manchen Stellen hat ich aber auch richtiges Gänsehautfeeling. Und dann ist da Robin, die alles für ihren Vater tut. Ich bewundere dieses Mädchen für ihre unermüdlich Geduld. Besonders beeindruckend fand ich die Erzählungen in der Geschichte aus Robins Sicht. Hier bekommt man ja gleich nochmals einen anderen Blickwinkel zur Geschichte. Ich fand sie wirklich klasse.


    Ein ganz besonderer Roman für unterhaltsame und nachdenkliche Lesestunden. Gerne vergebe ich 5 Sterne und freue mich auf den nächstenRoman der Atuorin. Das stimmungsvolle Cover passt hervorragend zur Geschichte.

  • Ich habe das Buch gerade beendet und es hat mir eigentlich ganz gut gefallen. Aber so 100%ig habe ich irgendwie nicht in die Geschichte gefunden. Ich fand es sehr interessant etwas über den Alltag eines Blinden zu erfahren. Jedoch fehlten mir seine Gefühle dazu etwas, die kamen für mich nicht so richtig rüber. Maximal seine Depression, er versucht seine Eindrucke manchmal zu erklären, aber irgendwie konnte ich sie nicht fühlen. Robin fand ich ganz toll, sie ist eine sehr aufgeweckte junge Dame und kommt mit der Blindheit ihres Vaters sehr gut zurecht. Rea`s Art gefällt mir auch sehr gut, aber ich hatte von Anfang an das Gefühl als würde sie etwas verheimlichen. Im Großen und Ganzen hat mir das Buch aber ein paar angenehme Lesestunden bereitet und daher vergebe ich:


    3ratten

    Nigends findest du Frieden als in dir selbst.