Johann Wolfgang von Goethe - Die Leiden des jungen Werther

Es gibt 138 Antworten in diesem Thema, welches 41.800 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von sandhofer.

  • Hallo allerseits,


    vor dem Mord hätte er sich sicherlich nicht umgebracht. Doch wenn ihn das Gewissen nicht geplagt, und der telepathische Polizist ihn nicht durchschaut hätte, wäre er wahrscheinlich in den Wahnsinn getrieben worden. Gruß.

  • Nun, da ich heute Lebe und nicht zur damaligen Zeit, würde ich einen Suizid meiner Seits ausschließen.
    Allerdings lebte und schrieb Goethe in der Zeit des Sturm und Drangs (ja, auch in der Epoche der Klassik :smile: ) und Gefühle spielten eine viel größer Rolle als heute.
    Vielleicht wäre es mir damals nicht anders gegangen....wer weiß?!

  • Ähm... irgendwie hab ich unter Weltklassiker (heißt die Kategorie so?) ncihts über Faust gefuinden. ist das so richtig? Bin nicht so zrainiert auf Forensuch. Vielleicht hab ich was übersehen??

  • Zitat von "scriptor"

    Ähm... irgendwie hab ich unter Weltklassiker (heißt die Kategorie so?) ncihts über Faust gefuinden. ist das so richtig? Bin nicht so zrainiert auf Forensuch. Vielleicht hab ich was übersehen??


    Ja, ich glaube du hast was übersehen. Guck doch mal hier: Klick

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  • Ich habe das Buch noch nicht gelesen, aber werde es demnächst lesen müssen (Deutsch Leistungskurs), was ich aber sehr gut finde.
    Aber einige haben mich eher vor dem Buch gewarnt und meinten, dass nicht nur der junge Werthers gelitten hat, sondern auch sie selbst.


    Ich bin ja mal gespannt!

    Wirklich reich ist,<br />wer mehr Träume in seiner Seele hat,<br />als die Realität zerstören kann.

  • ich hätte mich sicher nicht umgebracht, aber ic war froh als dieser weinerliche typ es endlich getan hat und dann hat er immer noch 30 seiten zum sterben gebraucht - schrecklich. ich habe dieses buch von der ersten bis zur letzten seite gehasst.

    &quot;Ganze Literaturen wären nicht, riegelten die Maedchen ihre Türen auf&quot; Kurt Tucholsky

  • Hallo Moosmutzel,
    ich musste über Deinen Beitrag sehr lachen! 30 Seiten habe er zum Sterben gebraucht! Ha-ha! Wie lustig! Aber Du hast recht: Er ist wirklich viel zu sentimental. "Sentimental" ist gar kein Ausdruck! Absolut kitschig, der Werther! Und dennoch habe ich ihn gerne gelesen.

  • Kitschig - das stimmt, und außerdem ist Werther eine absolute Lusche ;) und ich würde niemals so handeln.
    Trotzdem ist dieses Büchlein mein Freund. :)
    Das Lesen macht richtig Spaß, der Aufbau ist gelungen und die Sprache wirklich großartig. Hab mir erst letzte Woche nach einem Gewitter noch mal die Ballszene durchgelesen. :)


    Das Buch von Plenzdorf hab ich noch nicht gelesen, aber wer eine moderne Werther-Adaption sucht, sollte sich mal "Rocktage" von Dana Boenisch angucken (weiß nicht ob das hier im Forum schonmal besprochen wurde). Ist ganz nett zu lesen. :)

  • Ich hab erst heute als Hausaufgabe eine Interpretation zum 30. November (verwirrter Blumepflücker - Spiegelung ---- falls das jemandem etwas sagt) schreiben müssen. Das ging heut irgendwie gut!
    Ansonsten kann ich mich einfach nicht damit anfreunden. (Hab ich schonmal irgendwo gepostet). Jetzt ist unsere Klassenarbeit dazu auch noch nachverlegt worden, aber am Freitag nachmittag habg ichs dann hinter mir!!

    &quot;Lesen war ein Zustand, in dem die Zeit verstrich, weil sie nicht anders konnte, während Adas Verstand in Nahrung eingelegt wurde, so dass seine hektische Gier in ein gleichmäßiges Einsaugen und Verwe

  • Viel Glück wünsch ich Dir am Freitag für die Arbeit! Liebe Grüße.

  • Zitat von "moosmutzel"

    ich hätte mich sicher nicht umgebracht, aber ic war froh als dieser weinerliche typ es endlich getan hat und dann hat er immer noch 30 seiten zum sterben gebraucht - schrecklich. ich habe dieses buch von der ersten bis zur letzten seite gehasst.


    Kann dich gut nachvollziehen! Habe das Bch auch deshalb nicht zu Ende gelesen. Der Werther ist bei mir so das einzige Schulbuch, was ich nie ganz zu Ende gelesen habe!!! Aber ich hätte mich an seiner Stelle wohl nicht umgebracht, da er ja auch schon seitdem er Lotte gekannt hatte wusste, dass sie vergeben ist und sie ihm immer nur falsche Hoffnungen gemacht hat und man auch merken konnte, dass sie sich immer wieder von ihm zurückgezogen hat. Wenn ich zur Zeit des Sturm und Drangs gelebt hätte und dann den Werther gelesen hätte, wäre das glaub' ich dennoch kein Grund für mich auch Selbstmord zu begehen, denn auch wenn man ihn verstehen kann wäre meine Sehnsucht nach Liebe immer größer als zum Tod.


    Viele Liebe Grüße
    Sunnivah

    ~Wir sind alle Engel mit nur einem Flügel -<br />Um fliegen zu können müssen wir uns umarmen~

  • ´Hallo Sunnivah,
    ja, hast Recht, für mich wäre es auch kein Grund, Suizid zu begehen, selbst wenn ich zu jener Zeit gelbt hätte. Ich habe das Buch jedoch richtig verschlungen. Was genau stört Dich denn an diesem Roman, dass Du ihn ständig weglegst? Ist es die schwierige Sprache, die nicht in unsere Zeit passt? Oder nervt Dich der Werther selber?

  • @incim


    das is lieb danke :)

    &quot;Lesen war ein Zustand, in dem die Zeit verstrich, weil sie nicht anders konnte, während Adas Verstand in Nahrung eingelegt wurde, so dass seine hektische Gier in ein gleichmäßiges Einsaugen und Verwe

  • Zitat von "incim"

    ´Hallo Sunnivah,
    ja, hast Recht, für mich wäre es auch kein Grund, Suizid zu begehen, selbst wenn ich zu jener Zeit gelbt hätte. Ich habe das Buch jedoch richtig verschlungen. Was genau stört Dich denn an diesem Roman, dass Du ihn ständig weglegst? Ist es die schwierige Sprache, die nicht in unsere Zeit passt? Oder nervt Dich der Werther selber?


    Huhu incim


    Ich muss noch dazu sagen, dass ich das Buch am Anfang auch regelrecht verschlungen habe. Ich mag eigentlich diese schwierige Sprache. Aber nach einer gewissen Zeit habe ich irgendwie das Gefühl gehabt, dass sich die Briefe, bzw. derren Inhalt immer wieder in gewisser Art gleicht... Vielleicht liegt es aber auch daran, dass wir es im Deutschunterricht regelrecht zerplückt haben und manche Briefe ein-, zweimal analysiert haben und mir das den Zauber an dem Werk genommen hat.


    Viele Liebe Grüße
    Sunnivah

    ~Wir sind alle Engel mit nur einem Flügel -<br />Um fliegen zu können müssen wir uns umarmen~

  • Hallo Sunnivah,


    wie Du schon sagtest, man kann einen Text auch ZERREDEN oder ÜBERINTERPRETIEREN, so dass der Reiz des Romans vergeht.
    Liebe Grüße.

  • Ich habe das Buch zweimal gelesen, erst privat und später als Schullektüre. Ich muß leider sagen, daß dies das einzige Werk von Goethe ist, mit dem ich überhaupt nichts anfangen kann. Ich bevorzuge die gute Iphigenie jederzeit. :zwinker:

    [i]Wir brauchen aber die Bücher, die auf uns wirken wie ein Unglück, das uns sehr schmerzt, wie der Tod eines, den wir lieber hatten als uns, wie wenn wir in Wälder vorstoßen würden, von allen Mensche

  • Johann Wolfgang Goethe: Die Leiden des jungen Werther

    Zum Inhalt:


    Werther, ein junger Mann, offensichtlich aus wohlhabenden Kreisen, verbringt einige Zeit in der Provinz. Es wird schnell klar, daß er sich auf einer Art Selbstfindungstripp befindet. Er hat sein Studium abgeschlossen und hat noch keine Lust die von seiner Familie für ihn vorgesehene Karriere in der Diplomatie zu verfolgen. Eigene Vorstellungen von seinem Leben hat er auch nicht. Er fühlt sich als Künstler, kleidet sich bunt und auffällig, zeichnet ein wenig und läßt den lieben Gott einen guten Mann sein. Kurz: ein Dandy, wie er im Buche steht.
    Bei einem Fest mit Tanz lernt er Lotte kennen, eine junge Frau, die so ganz das Gegenteil von Werther zu sein scheint: Nach dem frühen Tod der Mutter hat sie in der Familie die Rolle der Hausfrau übernommen und erscheint in ihrer Handlungsweise sehr gereift. Aber sie hat eine romantische Seite, die Werther sehr beeindruckt. Er verliebt sich in sie, ohne daß es ihm zunächst zu Bewußtsein zu kommen scheint. Erst als Werther den Verlobten Lottes kennenlernt scheint er sich bewußt zu werden, wie sehr er Lotte begehrt. Jetzt, wo die Beziehung zu Lotte unmöglich scheint, steigert er sich immer mehr in seine Liebe zu ihr hinein – die Kirschen in Nachbars Garten.
    Dabei erscheint mir als späterem Leser diese Liebe nicht unmöglich: Werther ist gut betucht und Lottes Vater pflegt den Umgang mit ihm, obwohl er wegen seines Lebenswandels nicht unbedingt der beste Umgang sein kann.
    Aber Werther sieht keine Chance, oder will keine sehen oder noch weniger ergreifen. Lotte ist verlobt und er will sich nicht dazwischen drängen. Ob das nun eine Schutzbehauptung ist oder nicht, wurde mir nicht klar, jedenfalls flieht Werther bei Nacht und Nebel.
    Es folgt eine Episode im diplomatischen Dienst. Als Gehilfe eines Gesandten – den Job hat ihm seine Familie beschafft – macht Werther seine Erfahrungen in der großen Welt. Hier scheinen durchaus Goethes persönliche Erfahrungen hineinzuspielen. Der bürgerliche Werther bekommt schnell Kontakt zu einzelnen Personen und trampelt dann in einer Abendgesellschaft von einem Fettnapf in den nächsten: Die langsam eintreffenden Gäste sind nämlich alle von Adel, was der junge Werther nicht ist. Er bemerkt erst zu spät, wie seine Bekannten von ihm abrücken, und erst als ihn der Gastgeber mit freundlichen Worten hinauswirft, wird Werther klar, wie sehr er sich blamiert hat.


    Aus der großen Welt flieht Werther zurück in die Provinz, wo Lotte mittlerweile verheiratet ist. Folgerichtig intensivieren sich Werthers Gefühle. Zu allem Unglück trifft Werther noch auf einen jungen Handwerksburschen, der sich in seine Arbeitgeberin verliebt hatte und dieser so lange Avancen machte, bis sie ihn hinauswarf. Aus Eifersucht brachte der Bursche schließlich seinen Nachfolger um. Des Weiteren begegnet Werther einem früheren Angestellten von Lottes Vater. Dieser hatte sich unglücklich in Lotte verliebt und darüber den Verstand verloren. In beiden Schicksalen erkennt Werther sein eigenes wieder. Er faßt den Entschluß, aus dem Leben zu scheiden. Vorher – am Abend vor Weihnachten – geht er noch ein letztes Mal zu Lotte. Er liest aus seinen Übersetzungen der Ossianischen Gesänge, in denen die Heldin den Tod ihres Geliebten beklagt. Es kommt zum einzigen Kuß. Werther leiht sich unter einem Vorwand die Pistolen von Lottes Ehemann, geht in seine Unterkunft, schreibt Abschiedsbriefe und schießt sich eine Kugel in den Kopf.



    Meine Meinung:
    Endlich kann ich meine Schulkameraden verstehen, denen dieses Werk im Schulunterricht angetan worden ist. Für mich war es der dritte Anlauf, der mich diese Hürde nehmen ließ. Es ist dieser durchgehend unsympathische Held, der dieses Buch zu lesen zu einer Qual machte. Ich hatte niemals das Gefühl, daß Werther wußte, warum er auf der Welt ist, eine vollkommen sinnlose Existenz. Nach seinem Studium hat der junge Mann, in dem man den jungen Goethe wiedererkennen mag, keine Ahnung, was er eigentlich machen will. Etwas Künstlerisches schwebt ihm vor, er zeichnet ein wenig. Zur politischen Laufbahn, in der ihn seine Familie gern sehen würde, fehlt ihm die rechte Lust.
    Ähnlich engagiert organisiert er sein Liebesleben. Er verguckt sich ein wenig in eine ländliche Schönheit, Lotte. Mir ist durch den ganzen Roman nicht ganz klar geworden, ob sie Werthers Gefühle erwidert, oder ob Werther sich das alles nur einbildet. Alles in allem scheint Werther gesellschaftlich höher zu stehen als seine Angebetete, so daß sie und ihr Umfeld seine Avancen durchaus schmeichelhaft finden, ohne sie recht ernst zu nehmen. So wird Werther niemals ein Konkurrent um die Hand Lottes. Ich habe Werther im Verdacht, daß er viel zu bequem ist, Lotte auch gegen Brauch und Sitte für sich zu gewinnen. Lieber leidet er und schmachtet sie von ferne an.


    Die Episode mit dem Handwerksburschen, der nicht sich selbst sondern seinen Konkurrenten tötet, ist so richtig überflüssig. Um so mehr bestätigte es mich, als ich im entsprechenden Artikel in Wikipedia erfuhr, daß diese Episode für die zweite Ausgabe eingefügt worden ist.
    Der Amstschreiber, der sich in Lotte verliebt hatte und darüber den Verstand verlor (der verwirrte Blumenpflücker), ist eine weitere Figur aus dem Raritätenkabinett, allerdings wirft sie ein fatales Licht auf Lotte. Ich kannte einmal eine junge Frau, die das Problem hatte, daß sich ständig irgendwelche Kollegen oder entfernte Bekannte unglücklich in sie verliebten und der felsenfesten Überzeugung waren, ermutigt worden zu sein. Das führte fast monatlich zu erschreckenden Szenen, die ihrem Freund ziemlich auf die Nerven gingen. Vielleicht hatte Lotte dasselbe Talent: Männer umschwirren sie, wie Motten das Licht...


    Daß sich Werther das Mordwerkzeug beim Gatten der Angebeteten ausleiht, ist nicht ohne eine gewisse Pikanterie, aber es ist konsequent. Schließlich hatte sich Werther ja auch dessen Verlobter und späterer Frau bedient, um sich so weit runterzuwirtschaften, daß der Selbstmord unausweichlich war. Um ehrlich zu sein habe ich seit dem Vorwort nur auf diesen Moment gewartet.


    Werther hatte abgewirtschaftet und mußte abtreten, aber nicht einmal das tat er auf eine aufrechte Weise. Vorher mußte er noch einen Abschiedsbrief schreiben, der seiner Angebeteten das Weiterleben zur Hölle machen mußte. Warum konnte er nicht die Klappe halten? Aber nein, er mußte ihr einen Brief schreiben, in dem er ihr haarklein darlegte, wie edel ihr Werther und wie tragisch ihrer beider Liebe gewesen sei. Was für ein Idiot. Er hatte einen Freund, dem er alles anvertraute. Bei diesem hätte er sich ein letztes Mal ausweinen können. Warum hat er der geliebten seines Herzens nicht diese Last erspart? Meine Antwort: Weil es ihm niemals um Lotte ging, sondern immer nur um sein armes kleines Ich. Deshalb mußte auch sein Abtritt mit großer Geste erfolgen, ohne Rücksicht auf die Mitwelt.
    Mich würde interessieren, wie es Lotte weiter erging. Ich hoffe, daß sie sich die unselige Episode mit dem lebensmüden Jüngling aus besserem Hause nicht zu sehr zu Herzen nahm, zumal ja auch eine Mode daraus wurde.


    Wir haben hier eine tragische Liebesgeschichte, die auf der Grenze zur Farce steht. Hier ist Romeo ohne Julia, ein Hanswurst im Heldenmantel. Es muß eine Zeit der Hanswurste gewesen sein, anders läßt sich die enorme Wirkung des Werther nicht erklären, all die ziellosen jungen Männer, die sich in den Wertheranzung kleideten (gelbe Hose, gelbe Weste, Blauer Gehrock, rotes Halstuch) und darin ausgesehen haben müssen, wie ein Papageienschwarm – vielleicht kommt daher der Ausdruck „Schwarmgeist“ :zwinker:. Diese jungen Männer schmachteten dem Vorbild getreu unerreichbare Damen an, schrieben dümmliche Liebes- und Abschiedsbriefe und bliesen sich anschließend das Hirn weg. Zynische Zeitgenossen meinten, daß das vielleicht das beste war, was sie damit machen konnten. Vielleicht haben diese bösen Zungen ja recht.


    Ich habe ein zwiespältiges Verhältnis zu diesem Buch. Es geht kein Weg daran vorbei und das geht mir auf die Nerven. Es ist von Goethe, es hat Epoche gemacht. So viel Verständnis ich für Werthers Attitüde habe, so beschämend finde ich, wie wenig er daraus gemacht hat. Da war Goethe besser: Er hat den Werther nicht gelebt, er hat ihn geschrieben und damit überwunden, ein neues Kapitel aufgeschlagen. Wenn man das Buch als Innenschau eines Vollidioten liest, dann ist es sogar genial. Jeder Blödmann wird sich selbst klug, begabt und charmant finden, und die Zweifel seiner Mitwelt nicht registrieren. Und einen solchen Dumbatz hat Goethe sich selbst beschreiben lassen. Allerdings tun wir da dem jungen Goethe zuviel Ehre an: Der hatte den Werther ernst gemeint, war durch einen Vorfall in seinem Bekanntenkreis dazu inspiriert.


    Was kann man im Werther mit Gewinn lesen? Vielleicht das: das Drama einer unerfüllten, wahrscheinlich sogar unerwiderten Liebe, ein Gleichnis.
    Ich denke, man sollte die pubertierende Jugend mit diesem Buch verschonen. Ich jedenfalls bin froh, daß mir der Werther in meiner Sturm und Drang – Zeit erspart blieb.



    2ratten:marypipeshalbeprivatmaus:

    ____<br /><br />Äh.. ja? :kaffee:

    Einmal editiert, zuletzt von Fatschbumdidelzong ()

  • Ich habe das Buch letztes Jahr (in der elften Klasse) im Schulunterricht gelesen und fand es wundervoll. Ich würde es fast als die beste Schullektüre bisher bezeichnen.
    Meines Erachtens sind die Handlungen und Briefe Werthers durchaus nachvollziehbar; ich konnte mich tatsächlich gut mit ihm identifizieren. Als ich es las, freute ich mich mit ihm, litt mit ihm ...
    Die Sprache ist sehr schön und zudem gefällt mir, dass die Briefe sich trotzdem nicht einfach auf die unglückliche Liebe beziehen, sondern auch theologisch-philosophische, künstlerische (und literarische) und ganz allgemeine zwischenmenschliche Fragen angesprochen werden.

    Einmal editiert, zuletzt von Tantus ()

  • Sehr tolle Rezi, Fatschbumdidelzong. Nicht nur interessant geschrieben, du sprichst mir auch noch aus der Seele. Ich musste den Werther in der Schule lesen und monatelang auseinanderpflücken, jetzt werde ich regelmäßig damit in der Uni gequält - und auch wenn man das als Germanistik-Student lieber verschweigt, der Werther war und ist echt unerträglich für mich. Schöne Rezi!

  • Kann euch nur zustimmen, "Die Leiden des jungen Werther" war auch meine favorisierte Schullektüre. Vor allem wenn man das Buch dann in der Klasse bespricht und diskutiert, merkt man erst, wie viel Tiefe, Liebe und Sinn hinter diesem Buch steckt. Ich habe es sehr gerne gelesen und musste auch manchmal schmunzeln (zum Beispiel bei dem Brief, in dem Werther einen geschriebenen Zettel von Lettel küsst und dabei aus Versehen Sand isst :zwinker: ).
    Verstehen kann ich auch, warum sich nach diesem Buch die Selbstmordrate im heutigen Deutschland vervielfältigt hat. Leider haben wir das Buch nicht ganz fertig besprochen im Unterricht, deswegen fehlt mir ein bisschen das Ende.... :rollen:


    ...kenne von Goethe aber (noch) keine anderen Werke, deswegen kann ich das nicht einordnen....

    Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied.<br />10/10 - tatsächlich geschafft!