Ann A. McDonald - Die Schule der Nacht

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 3.202 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von British_Soul.

  • Da es auf der Hauptseite unter Gegenwartsliteratur zu finden ist, habe ich es hier auch mal so eingestellt, obwohl ich denke das es eher Fantasy ist. Nach dem Klappentext/Cover wäre aber wirklich Gegenwartsliteratur richtig, erst nach dem lesen weiß man das es in Fantasy geendet hat. Gut das ich beides mag :zwinker:


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    Die Amerikanerin Cassandra bekommt eine Nachricht in einen mysteriösen Päckchen, die an ihre Mutter adressiert ist. Das Päckchen enthält ein altes Foto ihrer schon lange verstorbenen Mutter, die gekleidet in einer schwarzen Robe der Oxford Universität zu sehen ist und der Nachricht "Du kannst dich nicht für immer vor der Wahrheit verstecken. Bitte komm zurück, und bring alles zu einem guten Ende"
    Cassandra will der geheimnisvollen Vergangenheit ihrer Mutter näher kommen und reist nach England. Schnell landet sie in einer Welt voller Traditionen und Privilegien und kommt einer dunklen Macht immer näher.


    Mir hat dieser Fantasyroman sehr gut gefallen, auch wenn ich zugeben muss, das ich lange nicht wirklich in die Geschichte gekommen bin. Gerade am Anfang verspürte ich einige Längen und irgendwie bin ich Cassandra nicht wirklich näher gekommen, ich habe ihre Handlungen einfach nicht richtig Verstanden oder nachvollziehen können. Dann endlich, nachdem ich schon über 100 Seiten hatte und ich endlich auch mehr über Cassandras Vergangenheit und ihre Kindheit erfahren habe, habe ich Cassandra verstanden und sie immer mehr gemocht. "Die Schule der Nacht" fängt so harmlos an und ist keine typische Internatsgeschichte,
    aber irgendwie passiert eben zuerst mal nicht wirklich viel.
    Das Leben in Oxford wird toll beschrieben, hier wimmelt es vor reichen und schönen Menschen, die schon als Kinder alles bekommen haben und in berühmten mächtigen Familien zu Hause sind. Das Buch wird aber wirklich immer spannender und am Ende konnte ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Cassandra ist zwar eine starke Persönlichkeit, aber leider auch sehr Eigen..................aber wenn man ihrer Geschichte erst mal näher gekommen ist, dann versteht man sie sehr gut und auch die Handlungen die man zuerst als sehr Naiv empfunden hat, machen dann irgendwie Sinn.


    Mich hat die mystische und düstere Grundstimmung total begeistert und ich fand das Buch wirklich sehr Spannend. Es war wie gesagt auch eine große Überraschung, den der Klappentext sagt nicht unbedingt, in welche Richtung der Leser getrieben wird.


    Klare Leseempfehlung von mir und 5 Sternchen
    5ratten

  • Ich habe den Thread nach deiner Beschreibung mal nach Horror, Mystery & Paranormals verschoben. Gegenwartsliteratur im Forum ist nicht (wie auf der Hauptseite) einfach alles was heute spielt, sondern nur eher anspruchsvolle Literatur, der Rest gilt hier als Unterhaltungsliteratur. :winken:

  • Pelikanchen:
    Das ging mir bei wld auch schon des öfteren so - nach mehrmaligem Probieren klappte es dann aber (ausser amazon-Verlagen wie 'Tinte und Feder', was ich sehr bedauert habe, da es ein wirklich toller Roman war!)


    Ich hab' mit "Die Schule der Nacht" vorbestellt in der Bibliothek meines Vertrauens :breitgrins: und freu' mich schon drauf, es dann im Sommer zu lesen (Einarbeitungszeit dauert aber noch - inzwischen lese ich die tollen Testleseexemplare und Leserundenbücher, auf die ich mich ebenfalls schon freue :winken:

    "Bücher sind meine Leuchttürme" (Dorothy E. Stevenson)

  • Da kannst du dich wirklich darauf freuen, mir hat es sehr gut gefallen. Wir haben ja beide einen guten (ähnlichen) Geschmack, ich habe gerade gesehen das du "Die dunklen Mauern von Willard State" auch so toll gefunden hast.


    Wünsche dir viel Spaß mit diesen Buch und natürlich auch mit allen anderen.

  • Pelikanchen:
    Danke Dir - habe gerade eine weitere Rezi (nur das Fazit ;) bei wld gelesen - und die Vorfreude wächst... Ich liebe Spannung in Verbindung mit Mystery und einer guten Story; eines meiner Lieblingsbücher in dieser Hinsicht ist übrigens Alexandra Sokoloff - Die Inschrift oder Anthony O'Neill - Der Hüter der Finsternis :winken:

    "Bücher sind meine Leuchttürme" (Dorothy E. Stevenson)

  • Die Diskussion zum Buch ist besser im Rezensionsthread aufgehoben, da dieser Thread ja nur zum Sammeln der Beleglinks dient und dann ins Archiv geschoben wird :winken:

    LG, Dani


    **kein Forums-Support per PN - bei Fragen/Problemen bitte im Hilfebereich melden**

  • Cassandra Blackwell kommt für ein Austauschjahr nach Oxford, genauer gesagt an das Raleigh College (was ein fiktives College ist), aber ihr Ziel ist es nicht, dort sich ihren Studien zu widmen, sondern einer bestimmten Mission nachzugehen.


    Was sie dorthin getrieben hat, war ein mysteriöses Paket, das sie einige Zeit zuvor von einem unbekannten Absender erhalten hat. Darin fand sie einen Aufruf, zurückzukehren und alles wieder zu einem guten Ende zu bringen. Dieser Nachricht war auch ein Foto beigefügt, auf dem Cassandras Mutter zu sehen war, aber ganz anders als Cassandra ihre Mutter in Erinnerung hatte, denn auf dem Bild war sie in einer Robe der Oxford Universität gekleidet. Von diesem Lebensabschnitt hatte ihre Mutter ihr nie erzählt und so wollte Cassandra nun unbedingt der Spur nachgehen.


    Was mir sofort positiv aufgefallen ist, ist, dass die Autoren sich zu Beginn die Zeit gelassen hat, dem Leser das Setting näher zu bringen. Es hat so viel Spaß gemacht, über die Umgebung und das College zu lesen und ich persönlich konnte mir das Beschriebene unmittelbar vorstellen. Außerdem hat Ann A. McDonald zu Beginn nicht gleich einen Haufen an Charakteren ins Geschehen geworfen, was hier sehr erfrischend war. Meist werden dem Leser gleich zu viele Personen vorgestellt, was auf mich manchmal zu überladen wirkt. Hier aber stand von Anfang an Cassandra, ihre Mission und der Ort im Vordergrund. Das war auch mit einer der Gründe, weshalb ich das Buch wirklich nicht aus der Hand legen konnte und ich mich zusammenreißen musste, nicht gleich alles auf einmal zu lesen. Zwischendurch ist es aber auch schön, als sich Cassandra einigen anderen Dingen gewidmet hat, denn so blieb der Geschichte die Spannung länger erhalten.


    Die Protagonistin ist eine unglaublich starke Persönlichkeit, die ihr Ziel immer vor Augen hat. Das hat mir wirklich so gut gefallen, dass hier nicht wieder eine naive Person erschaffen wurde, die sich bei der ersten Gelegenheit ablenken lässt. Ich hatte so gut wie immer das Gefühl, dass Cassandra rational gehandelt hat. Denn oft liest man von Protagonisten, die sich zwar der resultierenden Konsequenzen bewusst sind, aber meist doch den falschen Weg einschlagen. Die Nebencharaktere waren für mich ebenfalls nachvollziehbar und bekamen von der Autorin ihre ganz eigene individuelle Note verliehen.


    Ein kleiner Kritikpunkt, der auch dazu beigetragen hat, dass das Buch von mir keine 5 Sterne erhalten hat, ist der Übernatürliche Aspekt, der zum Ende des Buches hin (für mich) überraschend auftaucht. Ich kann hier nicht ins Detail gehen und nur sagen, dass es natürlich Geschmackssache ist und es einem anderen Leser wiederrum gefallen könnte.


    Alles in allem finde ich die Geschichte sehr gelungen und wirklich fesselnd geschrieben, sodass man immer wissen möchte, was denn nun als Nächstes geschehen wird. Es hat einen mitreißenden Plot, der sich zwischen Thriller und Mystery bewegt, gemischt mit einer Hand voll individueller Charaktere und einem exklusiven Setting. Ich empfehle es nicht vor dem Schlafengehen zu lesen, da die Kapitel häufig mit Cliffhangern enden. :smile:


    P.S.: Ein schönes Buch für den Herbst! :lesewetter:


    4ratten :marypipeshalbeprivatmaus: :tipp:

  • Ann A. McDonald - Die Schule der Nacht - Penhaligon


    Oxford, England
    "Du kannst dich nicht für immer vor der Wahrheit verstecken. Bitte komm zurück, und bring alles zu einem guten Ende.« Diese Nachricht erhält die Amerikanerin Cassandra Blackwell in einem mysteriösen Päckchen, zusammen mit einem alten Foto ihrer verstorbenen Mutter, gekleidet in die schwarze Robe der Oxford Universität."

    Cassandra Blackwall hadert noch immer mit dem Selbstmord ihrer Mom, als sie das Päckchen öffnet, offenbart der geheimnisvolle Inhalt ihr eine ganz andere Person, als die, für die sie ihre lebensunfähige Mutter hielt.
    Cassandra muss wissen, wer dieses fröhliche Mädchen auf dem Foto war, bevor sie ihre manisch-depressive Mutter wurde.
    Sie spürt, um sich selbst zu finden, muss sie nach England reisen, denn die Vergangenheit ihrer Mutter, ist ihre Gegenwart und Zukunft.
    Cassie streift den Talar der Tradition einer akademischen Welt über, Oxford erscheint ihr wie ein Parallel-Universum, die Zeit steht still.
    Immatrikulation, schwarzer Talar, Initiationsritus und versnobtes Adelsgeschlecht.
    Cassie arbeitet in der Bibliothek um an alte Schulakten heranzukommen.
    Dabei liest sie immer wieder von ominösen Todesfällen, die die Polizei freimütig als Suizide, in Folge von Schulstress deklarierte..
    Die Mandevilles nehmen sie in ihren noblen Freundeskreis auf, sie sind auffallend lässig, reich und schön. Hugo Mandeville ist sehr charmant, mit seinen geschliffenen Manieren, umgarnt er Cassie.
    Doch eine Cassandra Blackwell hat zuviel Dunkelheit in sich, als dass sie darauf hineinfiele, sie lässt sich nicht von ihren Recherchen abbringen.
    Die unglaublichen Dinge, die sie beobachtet, bestärken sie, doch ihr Instinkt lockt sie auf gefährliche Pfade und bald gibt es kein Zurück mehr.


    Background:
    Fast zu glaubwürdig, dass Raleigh in Oxford, diesen Studenten-Geheimbund in der Gier nach allmächtigem Wissen schloss.
    Sir Walter Raleigh,1552 - 1618, in Hayes Barton, Devonshire, UK, war ein englischer Seefahrer, Entdecker, Soldat, Spion, Politiker, Dichter, Schriftsteller und angeblicher Geheimbündler und Schwarz-Magier.
    Er stand in der Gunst von Königin Elisabeth I. und bewegte sich in Shakespeares Umfeld.
    Er wurde hingerichtet. Er war der Meinung, dass eine Enthauptung, eine scharfe Medizin sei, die letztendlich alle Krankheiten heilt.
    Seine angeblich letzten Worte:
    "Wenn das Herz am rechten Fleck ist, spielt es keine Rolle, wo der Kopf ist.“
    Eine bemerkendwerte Persönlichkeit, dessen aufregendes Leben bis heute noch die Fantasie von Autoren beflügelt, so auch Ann A. McDonalds, die ebenso, wie Walter Raleigh in Oxford studierte. Seinen Spuren folgend, entstand diese charismatische High-Mystery. Die düstere Atmosphäre, kann man tatsächlich mit Deborah Harkness´ "All Souls-Trilogy" vergleichen. Wie ein schwarzer Teppich breitet sich die beklemmende Spannung über das Buch aus, mit einer verwegenen Heldin, die sich selbst ihr größtes Geheimnis ist.
    Eine Amerikanerin in Oxford, mit eigenwilligem "Ich geh´ mal eben die Welt retten - Charme".


    Gute Unterhaltung!


    5ratten

    Einmal editiert, zuletzt von SABO ()

  • Ich hab's zwar nicht rezensiert, aber mittlerweile auch gelesen -und es in Sachen Mystery wie auch stilistisch als sehr gut befunden :zwinker:
    Schließe mich daher SABO's Rezi vollumfänglich an und wünsche ebenfalls gute Mystery-Unterhaltung! Hoffe, Ann A. MacDonald schreibt noch mehr in diese Richtung gehende Romane!

    "Bücher sind meine Leuchttürme" (Dorothy E. Stevenson)

  • Hui, nach den durchwachsenen Bewertungen im Internet war ich schon fast enttäuscht und hoffte trotzdem, dass das Buch hält, was Cover und Inhaltsangabe versprechen.


    Mir geht es ähnlich wie euch. Zunächst einmal dauert es etwa 100 Seiten, bis die Handlung in Fahrt kommt. Bis dahin tröpfelt sie etwas vor sich hin – nicht langweilig, aber dennoch kommt sie unerwartet langsam „in die Puschen“.

    Punkten tut das Buch bis dahin aber sehr durch die Atmosphäre. Man kann sich Oxford, das College, die Bibliotheken und imposanten Anwesen bildlich vorstellen und wünscht sich fast auch mit im Unterricht sitzen zu können, durch die Stadt zu streifen oder auf eine der feierlichen Veranstaltungen zu gehen.

    Nach etwa 150 Seiten wird die Handlung immer spannender, immer wieder passieren Dinge, mit denen ich überhaupt nicht gerechnet hatte. Die Stimmung wird immer düsterer und man fragt sich was als nächstes kommt. Und auch wenn man sich das Ende relativ früh genau so denken kann, ist man zwischen Hoffnung und Bangen gut unterhalten.

    Das Ende hat mich nicht ganz befriedigt zurückgelassen. In meinen Augen wird hier zu sehr zwischen Gut und Böse getrennt. Mehr Facettenreichtum und „Menschlichkeit“ hätten der Handlung gut getan. Dieser übertriebene Mut in Büchern geht mir immer etwas auf die Nerven.


    Eine Trigger-Warnung bezüglich sexueller Gewalt sollte ehrlich gesagt irgendwo zu finden sein.


    Fazit: Spannende, atmosphärische Unterhaltung, die sich so einiger Klischees und Gut-gegen-Böse bedient, aber mit einer sympathischen Protagonistin und einigen Überraschungen aufwarten kann.


    Knapp 4ratten


    Hoffe, Ann A. MacDonald schreibt noch mehr in diese Richtung gehende Romane!

    Das kann ich nur unterschreiben!

    Es geschah kurz nach Anbruch des neuen Jahres, zu einem Zeitpunkt,

    als die violetten und gelben Blüten der Mimosenbäume rings um die Ambulanz

    aufgesprungen waren und ganz Missing in Vanilleduft gehüllt war.


    Abraham Verghese – Rückkehr nach Missing