Wozu ist ein Literaturforum eigentlich da?

Es gibt 208 Antworten in diesem Thema, welches 42.394 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von JaneEyre.


  • Und noch ein Hinweis:


    Korrekt: Schreiben - schrieb - geschrieben
    Nicht: Schreiben - schrub - geschrubt


    Ich habe jedes mal körperliche Schmerzen, wenn ich das lese.


    Ich werde immer ganz traurig, wenn liebgewonnene Verballhornung, die in leicht ironisierender Form, z.B. im Usenet, be-/genutzt wurden, nicht mehr bekannt sind ....


    In den jüngeren Generationen nun nur noch Rechtschreibfehler? Es wurde von dem Herrn "Nu(h)r" nicht mehr gesprochen? Nur noch von Hüsch? Aber wer ist denn nun dieser Hüsch ....
    Trotzdem Danke, dass Du mir die rechte Schreibung der deutschen Sprache nahebringst. Obwohl ich vermuten würde, dass, aus meinen bisherigen schriftlichen Äußerungen, durchaus auf ausgeprägtere Kenntnisse der deutschen Sprache, sowohl formal, als auch semantisch, geschlossen werden könnte.


    "Binge watching" ....
    "Cool" ....
    Klingt wirklich sehr modern. Und so treffend.


  • Moin allerseits,



    Nur liegt das nicht daran, dass in etwa Internetforen sterben - es liegt vielmehr daran, dass das Buch selbst stirbt.


    Der Umsatzrückgang der Buchhandlungen ist minimal. Der Laberbereich hier war schon vor 12 Jahren überdimensional im Verhältnis zum eigentlichen Buchbereich. Aber es wird jedes Jahr schlimmer. Es ist nicht das Buch, das stirbt. Sondern eine Diskussionskultur.


    Gem. Dr. Köllerer heisst es überigens: schreiben, schrob, geschroben ...

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • Ich werde immer ganz traurig, wenn liebgewonnene Verballhornung, die in leicht ironisierender Form, z.B. im Usenet, be-/genutzt wurden, nicht mehr bekannt sind ....


    Weißt du, das Problem daran ist, dass es so häufig genutzt wird, dass dieses Wort inzwischen ernsthaft von vielen genutzt wird, die der Meinung sind, dass es sich um die korrekte Schreibweise handelt. Das kann man hervorragend auf Social Media verfolgen und wenn es weiter so alltäglich verwendet wird - und wenn auch nur als Verballhornung - dann dürfen wir uns alle nicht wundern, wenn es diese Schreibweise in ein paar Jahren in den Duden schafft.

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.


  • Das sehe ich genau so, Valentine. Ich bin in mehreren Literaturforen unterwegs,und habe bei keinem das Gefühl, es wird bald sterben.Im Gegenteil!Ich habe den Eindruck es gibt je länger, je mehr User , die sich beteiligen und diskutieren.
    Der Bahnhofsklovergleich empfinde ich als beleidigend.Das heisst es werden Leser (Menschen) so beschrieben, dass sie nur Sch...produzieren,spülen und weg ist.
    Zu Amazon:Ich bin kein Nutzer von Amazon, habe dort kein Konto. Das aus vielen Gründen, die ich persönlich hier nicht offen legen mag. Trotzdem stört es mich nicht im Geringsten, dass ich hier einen Amazonlink benutze und setze. Warum auch ?

  • Mit was für Leuten verkehrst Du denn, Suse? Ich habe diese Form "schrubte" hier zum ersten Mal von Heinerich gelesen. (Aber dann bin ich kein Nuhr-Fan und die Orgel von Hüsch zerrte immer an meinen Nerven...)


    Aber eben: Der Rückgang der Diskussionskultur. Die schwindende Bereitschaft, sich auch länger mit einem Text auseinanderzusetzen. Lesen als Wettbewerb, mit Zielen, die man erreichen will. Deshalb in jeder freien Sekunde lesen, unterwegs, auf dem Klo ... Keine Konzentration auf das Gelesene. Man muss ja schliesslich diesen Monat noch 395 andere Bücher lesen ...

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)


  • Mit was für Leuten verkehrst Du denn, Suse? Ich habe diese Form "schrubte" hier zum ersten Mal von Heinerich gelesen.


    Du glaubst nicht, wie viele AutorInnen das so schreiben. Würde ich da jedes Mal einen Euro bekommen :rollen:

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Ihr seid aber mittlerweile weit von der ursprünglichen Frage abgekommen. Von "Wozu ist ein Literaturforum eigentlich da?" zu Forensterben und Streamingdienstbingewatching. :breitgrins:
    Ich suche hier nach wie vor hauptsächlich Leseanregungen und Buchtips. :winken:

    "Es ist die Pflicht eines jeden, es auch auszusprechen, wenn er etwas als falsch erkennt." --- Stefan Heym, 2001

  • Ich suche hier nach wie vor hauptsächlich Leseanregungen und Buchtips. :winken:


    Ich auch :winken: Ich wäre auf viele Titel und Autoren ohne Literaturschock nie gestossen. Andererseits habe ich mich so auch an Werke getraut, um die ich vorher wahrscheinlich einen Bogen gemacht hätte. Deshalb bin ich sehr froh, dass ich hierher gefunden habe.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.


  • (.... ) Lesen als Wettbewerb, mit Zielen, die man erreichen will. Deshalb in jeder freien Sekunde lesen, unterwegs, auf dem Klo ... Keine Konzentration auf das Gelesene. Man muss ja schliesslich diesen Monat noch 395 andere Bücher lesen ...


    Da ist ein Punkt, den ich persönlich, ehrlich gesagt, schrecklich finde.
    Die Kombination LESEN und CHALLENGE, da stellen sich mir die Nackenhaare auf.
    Lesen nach Motto, oder nach irgendwelchen Vorgaben, wie Handlungsorte, Coverfarbe oder Autor, alphabetisch :krank:
    Bei manchen (!) Lesern dreht sich das Leseverhalten da auch eher um Quantität, statt um Interesse.
    Da wird dann auch gern mal geprahlt und gleichzeitig das Ego gestreichelt, wie intellektuell man doch ist, wenn man, was weiß ich wieviele Bücher gelesen hat.



    Ich lese um den Lesegenuss willen.
    Die (zusätzlichen) Leserunden sind für mich klasse, da ich dann mit Menschen, die das gleiche lesen, zeitnah darüber reden, bzw. schreiben kann.
    Toll, wenn der Autor dabei ist!


    Die Ursprungsfrage hier war: Wofür ist das Literaturforum eigentlich da?
    Meine Antwort:
    Hier finde ich Anregungen zu neuen Büchern und nette Menschen, um mich darüber auszutauschen!

    Einmal editiert, zuletzt von Katjuschka ()


  • Also ich liebe meine Goodreads-Challenge :zwinker: Weil sie mich dazu motiviert, anstelle von sinnlosen Smartphone-Surfen und Zeittotschlagen lieber ein Buch in die Hand zu nehmen und mich dabei aktiv zu entspannen. Ich mag es, mich selbst herauszufordern und ich lese deswegen nicht mit weniger Genuss und Leidenschaft.
    Und wenn es mein Ego streichelt, dass ich das geschafft habe und stolz drauf bin, ja dann darf das doch sein oder?
    Niemand muss so lesen wie ich und ich muss nicht so lesen wie die anderen. Lesen und lesen lassen :zwinker: (Und wenn Menschen meinen, sie müssten damit prahlen, dann hat man ja immer noch die freie Wahl sich davon einfach nicht beeindrucken zu lassen :winken: )

    “Grown-ups don't look like grown-ups on the inside either. Outside, they're big and thoughtless and they always know what they're doing. Inside, they look just like they always have. Like they did when they were your age. Truth is, there aren't any grown-ups. Not one, in the whole wide world.” N.G.

  • Stimmt auffallend, Jaqui! ;)


    Zumindest hier habe ich nicht den Eindruck, dass Challenges wie der SLW irgendwie elitär oder überehrgeizig betrieben werden. Da steht einfach der Spaß am Listenbasteln im Vordergrund und letztendlich ist Dabeisein alles (und wenn man keine Lust hat, dabei zu sein, ist man kein schlechterer Litschockler, wirklich nicht!) Und es gibt auch keiner mit seiner Leistung an. Das mag anderswo anders sein.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Eben! :smile: Jeder so, wie er mag. Und am besten immer schön drüber reden, dann lebt auch das Forum noch ne Weile ;) Auf die nächsten 15 Jahre! :trinken:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Das stimmt, Suse und jeder von uns hat seinen persönlichen Weg gefunden. Deshalb sollten wir auch nicht schauen, wie es der andere macht sondern einfach unseren Weg gehen.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.


  • Und Friede, Freude, Eierkuchen. Und Heinerich ist weg. Ja...


    Ach sandhofer, warum wundert mich Dein Posting jetzt nicht?


    Wenn ich es noch verstehen kann, dass man es schade findet, dass ein langjähriges Mitglied hier den Hut zieht - in diesem Fall kann ich es nicht.
    Wir müssen hier keine Enzyklopädie für Literaturgenre sein. Man kann ein Forum nicht daran messen, ob nach dem persönlichen Geschmack diskutiert wird oder genügend User einen willkommen heißen.


    Ich mag das Forum aufgrund seiner Vielfalt. Aufgrund dessen, was die Leute hineinstecken und wie es sich dadurch entwickelt. Wer hat denn eigentlich die Prozentzahlen vergeben, wie viel Aktivität in welchem Bereich stattfinden muss? Kann man nicht einfach mal akzeptieren, dass so eine Gemeinschaft lebt und sich eben entwickelt?

    Liebe Grüße

    Tabea

    Einmal editiert, zuletzt von dubh ()

  • keine Toleranz
    keine Neugier
    keine Höflichkeit (oder etwas Bescheidenheit)


    stattdessen


    Überheblichkeit
    Rigidität
    Unverschämtheit
    ("weiche" Variante: voreilige Pauschalurteile)
    -->
    Hätte definitiv Probleme als Neuer im Dorf.


    (Vielleicht ist das ja deutlicher als meine freundlichere Variante oben, die ja nicht "verstanden" wurde.)

    Einmal editiert, zuletzt von Alice ()

  • Ja. Es ist so am einfachsten. Keine unbequemen Fragen, denen man sich stellen muss. Keine Anregungen von aussen, die beunruhigen könnten. Und schon gar nicht mal sich selber in Frage stellen. Schön brav in der eigenen Soße köcherln. Gemütlich kuscheln. So eine Gemeinschaft lebt nicht.


    Nein, das Forum ist nicht tot. Es riecht nur merkwürdig ...


    Alice: Nachtreten, wenn einer schon am Boden liegt? Mir kommt gleich das Kotzen...

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)