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Klappentext:
Er ist einer der radikalsten Alpinisten: Mark Twight. Ihm gelangen zahlreiche Erstbegehungen in Russland und in den französischen Alpen, den kanadischen Rockies und im Himalaja. Alleingänge, die um ein Haar tödlich verlaufen wären, sowie Geschwindigkeitsrekorde, unter anderem am Mount McKinley. Und er verlor viele seiner engsten Freunde an den Berg.
Twights preisgekröntes Buch „Steig oder stirb“, das seine außergewöhnliche Karriere dokumentiert und jetzt endlich auf Deutsch vorliegt, gehört zum Ehrlichsten, was Bergliteratur heute zu bieten hat. Niemand beschreibt die Sucht nach dem Berg wütender, und seine Sprache ist ebenso kompromisslos wie seine Leidenschaft.
Ich trainierte. Ich bestrafte mich. Ich schlief auf dem Boden. Ich schleppte Eis mit bloßen Händen. Ich hämmerte mit ihnen auf Betonwände ein. Ich rannte Treppen hinauf und hinunter, bis ich mich übergab. Und ich zerstörte Beziehungen, um mich an das Gefühl des Scheiterns zu gewöhnen.
Meine Meinung:
„Steig oder stirb“ ist keine nahtlose Biographie, sondern eine Zusammenstellung von bereits veröffentlichten Zeitschriftenartikeln aus den Jahren 1985 bis 2000. Allerdings findet man in diesem Buch nicht die von den diversen Klettermagazinen redaktionell überarbeiteten (und entschärften) Versionen, sondern die Autorenfassungen, sozusagen den Director’s Cut.
Jedes Kapitel wurde vom Verfasser mit Anmerkungen aus dem Jahr 2000 versehen, in denen er kurz erzählt, was den jeweiligen Artikel ausgelöst hat und Stellung zu dem damals Geschriebenen bezieht.
Ich habe mir das Buch gekauft, weil ich eine Ahnung von dem bekommen wollte, was Extrembergsteigen bedeutet, weil ich ein bisschen besser begreifen wollte, warum jemand freiwillig immer wieder den Tod herausfordert, und was es ist, das für solche Menschen mehr wiegt als alle Schmerzen, alle Leiden und immer wieder diese Verausgabung bis zur totalen Erschöpfung.
Für meinen Einstieg in die Bergliteratur hätte ich mir wohl kaum einen interessanteren Autor aussuchen können als Mark Twight. Denn der ist nicht nur Alpinist, sondern auch – Punk. Als Überschriften verwendet er Songtitel, er zitiert Philosophen und Politiker genauso wie seine Lieblingsbands, er wettert gegen das Establishment, er begreift das Klettern als seinen ganz persönlichen Weg, Anarchie zu leben.
Ich gebe dem Buch 5 Leseratten – nicht weil ich immer mit Mark Twight übereinstimme oder alles gutheiße, was er schreibt, sondern weil „Steig oder stirb“ mich so überrascht hat – es enthält einfach so viel mehr, als ich erwartet hätte. Mit seiner aufrüttelnden Schonungslosigkeit hat es einen tiefen Eindruck bei mir hinterlassen und es ist einfach unmöglich, hier alle Gründe aufzuführen, warum es mich noch immer dermaßen beschäftigt. Für mich war die Lektüre eine unbezahlbare Bereicherung und ich bin froh, darauf gestoßen zu sein.
Eine von vielen Textstellen, die mir eine Markierung wert waren:
ZitatGlaub so sehr an dein Handeln, dass dir egal ist, was die anderen denken. Greif traditionelle Werte an. Richtig oder falsch, du musst ständig entscheiden, ob sich diese Werte rechtfertigen lassen. Sei nicht einverstanden mit dem, was andere Leute sagen. Du, der Macher, gibst ihnen die Macht dazu, nicht anders herum.
... Und wenn ich diesem Gebilde nun die Autorität abspreche, Regeln aufzustellen, an die ich mich halten muss, und das Recht abspreche, mich zu beurteilen?
EDIT: Amazonlink eingefügt und Betreff angepasst. LG, Saltanah