01 - Anfang bis Seite 83 (einschließlich Kapitel 6)

Es gibt 40 Antworten in diesem Thema, welches 5.719 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Doris.

  • Mit dieser Intensität hatte ich nicht gerechnet, als ich mich für das Buch beworben habe. Es fällt mir auch ganz ehrlich sehr schwer, etwas über den ersten Abschnitt zu schreiben.


    Sprachlich hat mich Lemaitre gepackt. Er schreibt aus einer Distanz und versteht es, die Gedankenwelt eines 12jährigen Jungen einzufangen.



    Was mir nicht so gut gefallen hat, war der Wechsel in die Gegenwartsform, als das Unvorstellbare geschieht. Im Anschluss geht es dann wieder in die Vergangenheit... Hm.


    Normalerweise mag ich es nicht, wenn ich einen Roman oder Teile eines Romans im Präsens lesen muss. Der absolute Lesehorror ist für mich die Icherzählsituation in der Gegenwart, was der Grund ist, warum ich beispielsweise die Romane rund um Smoky Barrett einfach nicht lesen kann. Hier fand ich den Wechsel in die Gegenwart gelungen. Für Antoine bleibt die Zeit stehen und genau das gibt dieser Wechsel der Zeitebenen für mich wieder. Das Lesen wurde dadurch noch intensiver und ging deutlich an die Schmerzgrenze. Vor allem da für mich bis zum Schluss eigentlich nicht feststand, dass Rémi tatsächlich tot war, als Antoine ihn quer durch den Wald schleppte.


  • Dass er dann allerdings das Gespräch mit dem Gendarmen recht gut übersteht, das allgemeine Gerede und die Gespräche mit seiner Mutter hat mich doch etwas überrascht.
    Aber irgendwann steht ja, dass seine Version so oft erzählt hat, dass er sie schon selber geglaubt hat.


    Findest du, dass er es gut überstanden hat? Er wartet doch die ganze Zeit darauf, dass er verhaftet wird, dass seine grauenhafte Tat an das Tageslicht kommt. Er plant eine Flucht nach Deutschland und hat Phantasien, dass Monsieur Desmedt Blutrache an ihm verübt.


    Sein Verhalten wird nicht wirklich hinterfragt: Er ist erst 12 und man nimmt einfach an, dass er wegen Rémis Verschwinden unter Schock steht (was ja eigentlich auch zutrifft).


  • Das ist wirklich großartig eingefangen und sehr bedrückend, dieses "schuldlos schuldig". Natürlich ist Antoine nicht komplett unschuldig, aber es ist ein himmelweiter Unterschied, ob eine Tötungsabsicht vorliegt oder man "nur" kurz die Beherrschung verliert, mit fatalen Folgen. Antoine tut mir sehr leid.


    Genauso sehe ich es auch. In Antoine hat sich ungeheuerer Frust und Wut angestaut. Er ist fremdbestimmt, am Anfang der Pubertät, verliert seine Freunde und hat niemanden zum Reden. Nach dem traumatischen Erlebnis mit dem Hund hat sich sein Zorn einen Weg gebannt. Weder wollte er Rémi verletzen und schon gar nicht töten. Rémi war leider zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort.



    Was mich dann jedoch schockiert hat, war Antoines zweiter Wutanfall, bei dem er dann mit einem morschen Stock auf Théo einprügeln wollte. Hätte er da nicht so etwas wie einen Flash-back haben müssen? Die gleiche Situation, nur ein anderes "Opfer"? Auch wenn dieser Angriff kläglich endete, hätte ihn das nicht irgendwie wachrütteln müssen?


    Antoine wächst in einer gewaltätigen Umgebung auf. Allenthalben liest man, dass sich irgendein Erwachsener mit einem anderen irgendwann geprügelt hat und Konsequenzen scheint es nur kurzfristig zu geben. Meinungsverschiedenheiten und Rangkämpfe werden mit den Fäusten ausgetragen. Die Kinder wenden sich nicht von Antoine ab, weil er mit brutaler Gewalt auf Theo losgegangen ist, sie bewundern in deswegen auch noch als Held.


    Diese ekelhafte Sensationsgier, die sich in solchen Situationen immer wieder Bahn bricht, kommt wirklich gut rüber, auch die brodelnde Gerüchteküche und die "Flüsterpost", die Dinge in die Welt setzt, die jeglicher Grundlage entbehren.


    Ich musste die ganze Zeit an "Da Hofa" von Wolfgang Ambros denken. Die Sensationsgier gepaart mit der Bereitwilligkeit sofort, die Außenseiter und Andersartigen in der Gemeinschaft zu verdächtigen, diejenigen, die aus irgendeinem Grund nicht in den Kram passen. Furchtbar!


  • Vor allem da für mich bis zum Schluss eigentlich nicht feststand, dass Rémi tatsächlich tot war, als Antoine ihn quer durch den Wald schleppte.


    Das war mir eigentlich schon klar, als zum ersten Mal davon die Rede war, wie schlaff der Körper des Kleinen ist. Bei einer Person, die nur bewusstlos ist, ist noch eine gewisse Körperspannung vorhanden, die einem Toten völlig fehlt.



    Antoine wächst in einer gewaltätigen Umgebung auf. Allenthalben liest man, dass sich irgendein Erwachsener mit einem anderen irgendwann geprügelt hat und Konsequenzen scheint es nur kurzfristig zu geben. Meinungsverschiedenheiten und Rangkämpfe werden mit den Fäusten ausgetragen.


    Die Kinder lernen es dann ja auch gar nicht anders, wenn sich selbst die Erwachsenen in der Fabrik prügeln. Wenn man die zeitliche Einordnung nicht vorgegeben bekäme, klänge das eher nach den 30er Jahren als nach 1999!


    Zitat

    Die Kinder wenden sich nicht von Antoine ab, weil er mit brutaler Gewalt auf Theo losgegangen ist, sie bewundern in deswegen auch noch als Held.


    Das wundert mich gar nicht. Theo ist ein richtiger Maulheld, da freuen sich die anderen, dass er auch mal einstecken musste (was jetzt nicht heißt, dass ich die Stockattacke entschuldigen möchte).


    Zitat

    Die Sensationsgier gepaart mit der Bereitwilligkeit sofort, die Außenseiter und Andersartigen in der Gemeinschaft zu verdächtigen, diejenigen, die aus irgendeinem Grund nicht in den Kram passen. Furchtbar!


    Das Allerschlimmste ist, dass das kein bisschen an den Haaren herbeigezogen ist :traurig:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • [...] Lemaitre schreibt klar, einfach, schnörkellos und wenig abgehoben. Aber genau mit diesem Schreibstil fasst und transportiert er Gefühle und Stimmungen. Und gerade in diesem Fall ist - abgesehen von den polizeilichen Ermittlungen, die eh nur sehr vage beschrieben werden - eigentlich fast alles Stimmung und Gefühl!


    Das kann ich in vollem Umfang unterschreiben, besonders in Hinsicht auf den "einfachen" Stil. Es kommt auch gut zum Ausdruck, wie Antoine sich fühlt bei seiner inneren Gelähmtheit. Aber es ist mir trotzdem stilistisch zu einfach. Es geht zu schnell und fehlt an Atmosphäre. Ich mag es halt gerne ausführlich.


    Mir geht es ähnlich und damit bin ich wieder mal in einem ziemlichen Zwiespalt: Antoine ist schuldig, Rémi ist schließlich tot. Vielleicht ist er kein Mörder, aber ist Totschlag im Jähzorn so viel besser?
    Natürlich tut er mir leid - weil es für ihn eine schreckliche Situation ist.
    Aber über die Situation, in der sich Rémis Mutter befindet, will ich nicht mal nachdenken...
    Was wäre in diesem Fall dann Gerechtigkeit?


    Rémi ist tot, und für seine Eltern wird es zunächst egal sein, ob er vorsätzlich oder unbeabichtigt getötet wurde. Da gibt es kein besser oder schlechter. Ein Fall von Totschlag wäre zumindest keine Absicht.


    Meinst du mit Gerechtigkeit die angemessene Strafe? Nach deutschem Gesetz wäre Antoine nicht strafmündig und ich finde auch, dass er viel zu jung dafür ist. Es war keine Absicht und man kann nicht voraussetzen, dass ihm bewusst war, welche Auswirkungen ein harter Schlag gegen den Kopf haben kann. Es ist einfach blöd gelaufen, so dumm das auch klingt. Ich mache mir eher Sorgen über Antoines unbeherrschte Reaktion. Es muss einen Grund dafür geben, dass er eine so niedrige Hemmschwelle hat.



    Sein Verhalten wird nicht wirklich hinterfragt: Er ist erst 12 und man nimmt einfach an, dass er wegen Rémis Verschwinden unter Schock steht (was ja eigentlich auch zutrifft).


    Hier wäre die Mutter gefragt. Es ist doch klar, dass es Kinder gedanklich beschäftigt, wenn in der näheren Umgebung oder Bekanntschaft etwas passiert. Darüber muss man mit ihnen reden, selbst wenn man nicht weiß, was eigentlich los ist. Ich hätte jedenfalls das Bedürfnis zu hören, was sie darüber denken und ihnen mögliche Ängste zu nehmen. Schließlich muss la mere ja davon ausgehen, dass ihr Sohn nichts damit zu tun hat. Es sei denn, sie hat gewisse Befürchtungen.


    Zitat von Valentine

    Wenn man die zeitliche Einordnung nicht vorgegeben bekäme, klänge das eher nach den 30er Jahren als nach 1999!


    Den Gedanken habe ich ständig.



    Was mir nicht so gut gefallen hat, war der Wechsel in die Gegenwartsform, als das Unvorstellbare geschieht. Im Anschluss geht es dann wieder in die Vergangenheit... Hm.


    Das stört mich nicht. Es ist ein gutes Stilmittel, um die Intensität des Moments noch zu verstärken.


  • Das war mir eigentlich schon klar, als zum ersten Mal davon die Rede war, wie schlaff der Körper des Kleinen ist. Bei einer Person, die nur bewusstlos ist, ist noch eine gewisse Körperspannung vorhanden, die einem Toten völlig fehlt.


    Ich kann mir schon vorstellen, dass ein 12jähriger einen tief bewusstlosen Menschen für tot hält und den Unterschied nicht erkennt. Vor allem, wenn die Atmung sehr flach ist und sich ein Brustkorb kaum mehr wahrnehmbar hebt. Wobei ich die Passage jetzt noch einmal nachgelesen habe - die starren, glasigen Augen sprechen sehr dafür, dass Rémi sofort tot war.



    Die Kinder lernen es dann ja auch gar nicht anders, wenn sich selbst die Erwachsenen in der Fabrik prügeln. Wenn man die zeitliche Einordnung nicht vorgegeben bekäme, klänge das eher nach den 30er Jahren als nach 1999!


    Ja, das Gefühl habe ich auch.


    Das wundert mich gar nicht. Theo ist ein richtiger Maulheld, da freuen sich die anderen, dass er auch mal einstecken musste (was jetzt nicht heißt, dass ich die Stockattacke entschuldigen möchte).


    Mich wundert es auch nicht. Ich wollte damit nur ausdrücken, dass in diesem sozialen Umfeld Gewalt offensichtlich nichts Außergewöhnliches ist. Sie sind noch nicht einmal entsetzt darüber, dass Antoine zum Stock greift.


    Es ist erschreckend, wieviel Wut sich in ihm angesammelt hat, dass er nun zum zweiten Mal so unkontrolliert ausrastet. Ich schätze einmal, dass er in seinem Leben einfach zu viel hinunter geschluckt hat. Er will für seine Mutter ein braver Junge sein, um ihr noch nicht mehr Kummer zu bereiten. Sie hat einen Kontrollwahn, er darf seine Freunde nicht mehr besuchen, weil er dort Playstation spielen könnte. Er darf über das ihm geschenkte Geld nicht verfügen (nicht einmal über Teile davon). Der Druck, dauernd perfekt zu sein, muss auf die Dauer einer kindlichen Psyche Schaden zufügen. Vor allem, weil ich das Gefühl habe, dass er stellvertretend für den abwesenden Vater bestraft wird.



    Aber es ist mir trotzdem stilistisch zu einfach. Es geht zu schnell und fehlt an Atmosphäre. Ich mag es halt gerne ausführlich.


    Das kann ich verstehen, ich mag es auch gerne ausführlich. Hier finde ich die kurze knappe Schreibweise passend, deswegen stört es mich in diesem Fall nicht.



    Hier wäre die Mutter gefragt. Es ist doch klar, dass es Kinder gedanklich beschäftigt, wenn in der näheren Umgebung oder Bekanntschaft etwas passiert. Darüber muss man mit ihnen reden, selbst wenn man nicht weiß, was eigentlich los ist. Ich hätte jedenfalls das Bedürfnis zu hören, was sie darüber denken und ihnen mögliche Ängste zu nehmen. Schließlich muss la mere ja davon ausgehen, dass ihr Sohn nichts damit zu tun hat. Es sei denn, sie hat gewisse Befürchtungen.


    Seine Mutter wirkt auf mich wie ein Mensch, der zufrieden ist, wenn alles seine scheinbare Ordnung hat. Dann wird nicht hinterfragt. Zuviel an der Oberfläche kratzen, ist gefährlich, die mühsam aufgebaute Fassade könnte dann zum Wanken gebracht werden. Hauptsache der Junge funktioniert und pariert, dann wird schon alles passen.


  • Ich kann mir schon vorstellen, dass ein 12jähriger einen tief bewusstlosen Menschen für tot hält und den Unterschied nicht erkennt. Vor allem, wenn die Atmung sehr flach ist und sich ein Brustkorb kaum mehr wahrnehmbar hebt. Wobei ich die Passage jetzt noch einmal nachgelesen habe - die starren, glasigen Augen sprechen sehr dafür, dass Rémi sofort tot war.


    Für Antoine war das sicher nicht so klar wie für mich beim Lesen, da hast Du natürlich recht.


    Zitat

    Ich schätze einmal, dass er in seinem Leben einfach zu viel hinunter geschluckt hat. Er will für seine Mutter ein braver Junge sein, um ihr noch nicht mehr Kummer zu bereiten. Sie hat einen Kontrollwahn, er darf seine Freunde nicht mehr besuchen, weil er dort Playstation spielen könnte. Er darf über das ihm geschenkte Geld nicht verfügen (nicht einmal über Teile davon). Der Druck, dauernd perfekt zu sein, muss auf die Dauer einer kindlichen Psyche Schaden zufügen. Vor allem, weil ich das Gefühl habe, dass er stellvertretend für den abwesenden Vater bestraft wird.


    Das seh ich ganz genauso ...


    Zitat

    Seine Mutter wirkt auf mich wie ein Mensch, der zufrieden ist, wenn alles seine scheinbare Ordnung hat. Dann wird nicht hinterfragt. Zuviel an der Oberfläche kratzen, ist gefährlich, die mühsam aufgebaute Fassade könnte dann zum Wanken gebracht werden. Hauptsache der Junge funktioniert und pariert, dann wird schon alles passen.


    ... und das auch. Solche Leute sollten eigentlich lieber keine Kinder kriegen :rollen:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen






  • Findest du, dass er es gut überstanden hat? Er wartet doch die ganze Zeit darauf, dass er verhaftet wird, dass seine grauenhafte Tat an das Tageslicht kommt. Er plant eine Flucht nach Deutschland und hat Phantasien, dass Monsieur Desmedt Blutrache an ihm verübt.


    Gut überstanden in dem Sinne, dass er weder vor seiner Mutter noch vor dem Gendarmen zusammengebrochen ist und alles erzählt hat! Ich weiß nicht, ob für mich persönlich nicht rein die Gesprächssituation schon zuviel gewesen wäre!
    Natürlich hat er Angst, dass er verhaftet wird, dass alles herauskommt. Wirklich sicher kann er sich nicht fühlen - aber er hat nichts verraten! Das ist zwar wahrscheinlich seinem momentanen Schockzustand zuzuschreiben, aber er verrät sich jedenfalls nicht und er bricht auch nicht zusammen - also "gut überstanden".


    :winken:

    Vernunft, Vernunft...


  • Ich finde hier kann man gut sehen, dass es meistens zwei Seiten gibt. Bevor man ein Urteil fällt müsste man auch beide Seiten genau betrachten. Der Autor eröffnet uns hier die Möglichkeit dazu. In der Realität ist das oft nicht machbar. Und eine rechtliche Lösung für solche Fälle sicher auch schwierig.

    Lesen ist meine Leidenschaft

  • Mir geht es ähnlich und damit bin ich wieder mal in einem ziemlichen Zwiespalt: Antoine ist schuldig, Rémi ist schließlich tot. Vielleicht ist er kein Mörder, aber ist Totschlag im Jähzorn so viel besser?


    Totschlag im Jähzorn - es wäre auf jeden Fall kein Mord, da dazu keine Absicht vorhanden war. Und das ist auf jeden Fall besser. Und wie ich schon sagte, mir ist nicht bekannt, wann man in Frankreich strafmündig wird....

    Liebe Grüße

    Lerchie

    ____________________________

    nur wer aufgibt, hat schon verloren

  • :klatschen: Ja, danke. Aber ich glaube so ähnlich haben sich das auch alle hier gedacht. Nur im Kopf von Antoine sieht es natürlich anders aus. Er redet ja auch nicht mit irgendwem und man darf auch den Eindruck haben, dass auch sonst mit seiner Mutter keine großen Gespräche möglich sind. Er wird sein eigenes Bild davon haben, was der Tod von Rémi für ihn selbst bedeutet.

    Lesen ist meine Leidenschaft

  • Die Kinder lernen es dann ja auch gar nicht anders, wenn sich selbst die Erwachsenen in der Fabrik prügeln. Wenn man die zeitliche Einordnung nicht vorgegeben bekäme, klänge das eher nach den 30er Jahren als nach 1999!


    Dass das Buch 1999, also gerade mal vor 17/18 Jahren spielt, musste ich mir auch öfters vergegenwärtigen. Und ich frage mich dann schon, ob es da so große Unterschiede zwischen Frankreich und Deutschlang gibt. Dachte ich eigentlich nicht :gruebel:

  • Hier wäre die Mutter gefragt. Es ist doch klar, dass es Kinder gedanklich beschäftigt, wenn in der näheren Umgebung oder Bekanntschaft etwas passiert. Darüber muss man mit ihnen reden, selbst wenn man nicht weiß, was eigentlich los ist. Ich hätte jedenfalls das Bedürfnis zu hören, was sie darüber denken und ihnen mögliche Ängste zu nehmen. Schließlich muss la mere ja davon ausgehen, dass ihr Sohn nichts damit zu tun hat. Es sei denn, sie hat gewisse Befürchtungen.


    Ich bin da ganz bei dir, Doris. Aber Madame Courtin scheint generell nicht viel mit ihrem Sohn zu sprechen, also ich meine intensive, tiefere Gespräche, die über das Alltäglich hinausgehen. Sie handelt da so, wie ganz kleine Kinder "Kuckuck" spielen. Ich halte mir die Augen zu und was ich nicht sehe, ist auch nicht da. Bei Antoines Mutter heißt es wohl eher, was ich nicht aus/anspreche existiert auch nicht.
    Der Junge kann einem wirklich leid tun.

  • Ich habe eigentlich auch gedacht, dass Kinder in Frankreich auch erst mit 14 strafmündig werden. Kam gar nicht auf die Idee, dass es da anders sein könnte.

    Liebe Grüße

    Lerchie

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    nur wer aufgibt, hat schon verloren

  • In England sind Kinder ab 10 strafmündig. Da gab es doch mal einen Fall, wo zwei Zehnjährige einen ca. Dreijährigen erschlagen haben und verurteilt wurden.

  • Manchmal wünsche ich mir bei uns hier in Deutschland die Strafmündigkeit auch früher. Es gibt nämlich genug 'Kinder' die etwas tun, egal was es jetzt ist, und sagen/denken, mir kann ja niemand was, ich kann ja noch nicht bestraft werden. Und viele dieser 'Kinder' wissen gánz genau was sie tun.

    Liebe Grüße

    Lerchie

    ____________________________

    nur wer aufgibt, hat schon verloren

  • Es kommt auf die Art der Tat an. Wenn es um Sachschäden geht, würde ich die Jugendlichen auch früher bestrafen (vorzugsweise mit einfachem Dienst im Seniorenheim), aber wenn es um Menschenleben geht, können sie meiner Ansicht nach mit 10 oder 12 noch nicht einschätzen, was das bedeutet.

  • Gant OT, aber es liegt mir momentan am Herzen:



    Wenn es um Sachschäden geht, würde ich die Jugendlichen auch früher bestrafen (vorzugsweise mit einfachem Dienst im Seniorenheim),


    Nein! Danke! Warum sollen die, die sich um die Senioren kümmern auch noch zusätzlich die Resozialisierung von Jugendlichen übernehmen?


    Sie sollten - meiner Ansicht nach - Dixi-Klos putzen. Ich glaube, das vergisst man nicht...


    :winken:

    Vernunft, Vernunft...