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Autor: Frank Kodiak (=Andreas Winkelmann)
Titel: Nummer 25
Erscheinungsdatum: 03.07.2017
Verlag: Droemer Knaur
Seiten: 382
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Klappentext
Psychopath gegen Psychopath: ein nervenzerrender Thriller, ein unerbittliches Duell auf Leben und Tod.
Der Schriftsteller Andreas Zordan ist Dauergast auf den Bestsellerlisten. Die riesige Fangemeinde kann nicht genug kriegen von seinen Thrillern. Nichts bereitet Zordan mehr Freude als das detailgenaue Beschreiben ausgefallener Tötungsmethoden. Das gelingt dem Einzelgänger nur, weil er sich selbst für einen Psychopathen hält. Er ist kontaktscheu, meidet andere Menschen und lebt einsam in einem ehemaligen Forsthaus im Wald. Er weiß: Würde er nicht in seinen Büchern töten, müsste er auf die Realität ausweichen.
Als er eines Morgens im Garten die übel zugerichtete Leiche eines Mädchens im Teenageralter findet, meldet er es nicht der Polizei, sondern lässt sich auf ein Psychoduell mit einem Mörder ein, der ihn offenbar herausfordert. Und muss erkennen, dass er selbst weit entfernt ist von dessen kaltblütiger Grausamkeit.
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Meine Meinung
Thrillerautor Andreas Zordan ist bekannt für seine grausamen Schilderungen diverser Mordmethoden und behauptet von sich selbst, ein empathieloser Soziopath zu sein, der in Büchern tötet, um es nicht in der Realität tun zu müssen. Doch dann taucht eine Leiche auf seinem Grundstück auf, die genau nach einer Schilderung seines letzten Buches präpariert wurde. Was will der Mörder von ihm? Und hat die junge Journalistin Greta Weiß, die auf einmal auftaucht und Zordan unbedingt interviewen möchte, etwas mit der Sache zu tun?
Hinter dem Pseudonym Frank Kodiak steckt der bekannte Thrillerautor Andreas Winkelmann.
Protagonist Andreas Zordan ist kein besonders sympathischer Zeitgenosse. Genau das macht ihn als Hauptfigur aber so interessant. Auch als Leser weiß man nie so genau, woran man bei ihm gerade ist. Mal wirkt er eiskalt, mal ganz normal. Diesen Charakter mit der emotionalen und naiven Greta Weiß zusammenzubringen, macht sicherlich einen Teil des Reizes dieses Thrillers aus. Dadurch, dass Zordan selbst Thrillerautor ist, hat man fast das Gefühl, dass er und "Frank Kodiak" ein und dieselbe Person sein könnten. Lebt Andreas Winkelmann hier etwa seine dunkle Seite aus?
Die Geschichte ist mitreisend geschrieben und als ich einmal drin war, konnte ich das Buch kaum noch aus der Hand legen. Flüssig und fesselnd beschreibt der Autor die Suche nach dem Mörder und baut dabei vor allem gegen Ende hin eine fast greifbare Spannung auf. Durch kursiv gedruckte Kapitel aus Psychopathensicht kommen auch die Freunde von Gewaltdarstellungen in Thrillern auf ihre Kosten.
Der Autor spielt damit, dass seine Leserschaft genau dieselbe ist, die auch Zordans Bücher lesen würde und lässt Nebenfiguren immer wieder nachhaken, was für Menschen bitteschön solche Schilderungen gerne lesen und warum - vor allem vor dem Hintergrund, dass diese Leser in der Regel das Glück haben, in ihrem Leben selbst von Gewalt verschont geblieben zu sein. Eine Antwort gibt es nicht; die muss wohl jeder Thrillerleser für sich selbst finden.
Ein rundum gelungener Thriller, dessen Auflösung mich zwar nicht überrascht hat, an dem ich sonst aber absolut nichts auszusetzen habe.