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Am Anfang ist es "nur" Fanpost, die Davey Graham an die schottische Dichterin Elspeth Dunn schreibt. Der Literaturstudent und Arztsohn, der mit seiner Studienfachwahl gegen die Erwartungen des Vaters rebelliert und ansonsten ziemlich viel Unsinn im Kopf hat, und die junge Frau, deren Leben neben dem Schreiben hauptsächlich aus harter Arbeit besteht, haben auf den ersten Blick nicht viel gemeinsam, doch es entspinnt sich ein Briefwechsel, aus dem sich bald eine tiefe Freundschaft entwickelt.
Fast dreißig Jahre später, zu Beginn des zweiten Weltkriegs, findet Elspeths Tochter Margaret zufällig einen Stapel Briefe, die sie nicht einordnen kann. Weder Anrede noch Unterschrift weiß sie zu deuten, und sie denkt wieder einmal darüber nach, dass sie über die Vergangenheit ihrer Mutter rein gar nichts weiß, außer, dass sie auf der Insel Skye aufgewachsen ist. Es muss doch möglich sein, Genaueres herauszufinden, überlegt sie und beginnt, Nachforschungen anzustellen.
Margarets Spurensuche wird ebenso in Briefen geschildert wie die Geschichte von Elspeth und Davey, manchmal seitenlang, manchmal ganz kurz. Dabei bleibt naturgemäß einiges ungesagt und der Phantasie des Lesers überlassen. Insbesondere, was die Beweggründe für das Handen mancher Figuren angeht, ist das nicht immer gänzlich überzeugend.
Gut gemacht sind die unterschiedlichen Perspektiven der zwei Zeitebenen. Margaret erlebt Elspeth als besorgte Mutter, die ihre Tochter in Edinburgh alleine großgezogen hat, und ist höchst erstaunt, was sich hinter dieser Frau noch alles verbirgt. Für uns Leser ist sie von Anfang so viel mehr ist als das, eine junge Frau, die ihre Insel zeitlebens noch nie verlassen hat und für die sich mit dem Briefwechsel ein Fenster zur großen weiten Welt öffnet, bis es schließlich zu einer Kette von Ereignissen kommt, die das Gefüge von Elspeths Familie für immer, und nicht unbedingt zum Besten, verändern.
Der Krieg dient hier mehr als Hintergrundfolie, abgesehen von ein paar kurzen Szenen und der ständigen unterschwellig spürbaren Gefahr spielt er nicht die Rolle, die man anhand der Beschreibung des Buches vielleicht erwartet hätte, ebenso steht die Insel Skye nicht so im Vordergrund, wie man annehmen könnte.
Im wesentlichen ist "Letters from Skye" eine nette und unterhaltsame Familien- und vor allem Liebesgeschichte in Briefen, die manchmal ein wenig kitschig oder aufgesetzt gerät und an einigen Stellen vorhersehbar ist, aber doch mit einigen gut gemachten Wendungen zu überraschen weiß.
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Den deutschen Titel finde ich übrigens grauenvoll, dafür gefällt mir das englische Cover sehr.