04 - Seite 261 bis Ende (ab Kapitel 14)

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  • Hier könnt Ihr zum Inhalt von Kapitel 14 bis zum Ende (ab Seite 261) schreiben.
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    Liebe Grüße

    Tabea

  • Ich habe das Buch ausgelesen und es war genau das Richtige für mich, ich gebe 5 Sterne, diese tolle Geschichte hat mir durch eine miese Zeit geholfen, ich hole alles nach, wenn ich wieder fit bin, bitte net bös sein, für meine Fehlzeit.
    Ich fand es wunderbar entspannend und der Epilog hat mich sehr gefreut.
    Danke für dieses tolle Buch, von der Autorin lese ich gerne wieder etwas, liebe Grüße, SABO

  • So, ich bin jetzt durch.


    Und leider ist das eingetroffen, was ich befürchtet hatte. Ich war ja durchaus bereit, das eine oder andere Auge zuzudrücken, weil ich die Grundidee der Story interessant fand, aber dieser letzte Abschnitt, das war nix, Ms. Lowell!


    Schon mal angefangen damit, dass Samantha bei miesestem Wetter nach Haworth reist, ohne sich auch nur bei Booker anzukündigen :rollen: Dass sie in der Parsonage dann alles blöd findet, war auch fast klar.


    Der Elch war ein netter kleiner Schmunzelmoment, und auch die sieben Söhne des Herrn Booker haben mich durchaus überrascht, weil ich ihn für einen unverheirateten alten Knaben gehalten habe, der mit seinem Fachgebiet verheiratet ist. Aber Orville sein Sohn? Echt jetzt? :rollen:


    Die Aktion mit dem Brunnen schlägt dem Fass den Boden aus, das war einfach nur unglaublich lächerlich. Wie kommt man denn auf eine dermaßen dämliche Idee? :wand: Und am Ende steckt das große Erbe in Form eines unscheinbaren alten gammeligen Buches, das Sam erst mal ewig lang überhaupt nicht liest, hinter der ominösen Gouvernante, und als sie es dann doch liest, fehlt die Hälfte der Seiten und es steht nichts Interessantes drin? Maaaaann!


    Der interessanteste Part, nämlich die Frage, ob Charlotte wirklich Annes Ideen gestohlen hat, ob Anne sich an Charlotte rächen wollte und wer nun das Vorbild für die Irre auf dem Dachboden war, bleibt dabei vollkommen unaufgelöst, dafür gibt es wieder seitenlangen intellektuellen Narzissmus in Reinform. So was Ärgerliches!


    Dass Orville plötzlich auch in Liebe zu Sam entbrennt, war zu befürchten, aber der jähe Sinneswandel wirkte am Ende eher etwas plump auf mich. Nett fand ich allerdings das "Liebe Leser, ich habe ihn geheiratet" als kleine Anleihe bei Jane Eyre.


    Unterm Strich bin ich jetzt auch ziemlich enttäuscht und kann höchstens sagen "Nice try".

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Hmmm, jetzt ist es aus - und für meinen Geschmack in einem ziemlich konstruierten Durcheinander untergegangen. Eine Art künstliches Showdown, wenn man es so nennen kann.


    So gut mir der vorletzte Abschnitt gefiel, der mich etwas zuversichtlicher werden ließ, so sehr hat mich hier das Getue von Samantha und inzwischen auch von Orville genervt. Ist er komplett gaga (dass sie es ist, daran zweifle ich nicht), dass er sie in diesen Brunnen springen lässt mitten im Winter und nur ermahnt, die Jacke auszuziehen. Also, meine Lesefreude wurde hier von Seite zu Seite mehr getrübt.


    Sowohl John Booker als auch Rebecca gingen dem ganzen Showdown irgendwie unter, der sowieso einen ständigen Wechsel von ereignislosen und von Ereignissen überquellenden Passagen bot.


    Ganz bescheuert fand ich, dass Orville auf einmal der jüngste Sohn von Mr. Booker war, der den Namen seiner Mutter angenommen hat.


    Aber auch die aus meiner Sicht komplett überflüssige Szene mit Samantha und Mr. Booker im Bronte-Haus fand mein Mißfallen.


    Das Einzige halbwegs Originelle und für mich Überraschende (wahrscheinlich, weil ich generell so schwer von Kapee bin) war die Erkenntnis, dass Hans der Autor all dieser Artikel war, die das Jahr über Samantha so zusetzten. Dass er kein möglicher Partner für Samantha war, das war selbst mir schon lange klar, dafür wurde er viel zu beiläufig erwähnt.


  • Schon mal angefangen damit, dass Samantha bei miesestem Wetter nach Haworth reist, ohne sich auch nur bei Booker anzukündigen :rollen: Dass sie in der Parsonage dann alles blöd findet, war auch fast klar.


    Ja, das hätte ich noch nicht mal ihr zugetraut.


    Die Aktion mit dem Brunnen schlägt dem Fass den Boden aus, das war einfach nur unglaublich lächerlich. Wie kommt man denn auf eine dermaßen dämliche Idee? :wand: Und am Ende steckt das große Erbe in Form eines unscheinbaren alten gammeligen Buches, das Sam erst mal ewig lang überhaupt nicht liest, hinter der ominösen Gouvernante, und als sie es dann doch liest, fehlt die Hälfte der Seiten und es steht nichts Interessantes drin? Maaaaann!


    Total absurd, das hätte ich nicht mal dieser Autorin zugetraut.


    Der interessanteste Part, nämlich die Frage, ob Charlotte wirklich Annes Ideen gestohlen hat, ob Anne sich an Charlotte rächen wollte und wer nun das Vorbild für die Irre auf dem Dachboden war, bleibt dabei vollkommen unaufgelöst, dafür gibt es wieder seitenlangen intellektuellen Narzissmus in Reinform. So was Ärgerliches!


    Ja, schade! Aber irgendwie habe ich hier schon gar nichts mehr erwartet!


    Mein Fazit: Das Beste an dieser Runde? Ganz klar die Diskussion mit Valentine! Aber das kann ich nicht in die Rezi schreiben...


  • Das Einzige halbwegs Originelle und für mich Überraschende (wahrscheinlich, weil ich generell so schwer von Kapee bin) war die Erkenntnis, dass Hans der Autor all dieser Artikel war, die das Jahr über Samantha so zusetzten.


    Darauf wäre ich auch nicht gekommen, obwohl das Initial H natürlich ein Hinweis gewesen sein könnte. Hm, ich hätte gedacht, dass sie irgendwann auch seinen Nachnamen erfahren hat, aber gut, das kann schon mal passieren, dass man unter Studenten, die offenbar auch nie gemeinsam in Seminaren sitzen, nur den Vornamen kennt.



    Ist er komplett gaga (dass sie es ist, daran zweifle ich nicht), dass er sie in diesen Brunnen springen lässt mitten im Winter und nur ermahnt, die Jacke auszuziehen.


    Das hab ich mir auch gedacht! :rollen: :breitgrins:



    Mein Fazit: Das Beste an dieser Runde? Ganz klar die Diskussion mit Valentine!


    :bussi:


    Ich hätte gehofft, dass ich am Ende doch noch eine halbwegs gute Bewertung abgeben kann, aber momentan bin ich sogar am Überlegen, ob mir das Ganze unterm Strich drei Ratten wert ist.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Ich habe mich bis zum Ende durchgerungen, besser, durchgequält - und bin jetzt ziemlich ratlos!
    Ich weiß mit dem Roman, den ich nach dem Klappentext so hoffnungsvoll begonnen habe, überhaupt nichts anzufangen.
    Er wurde immer schlechter und verworrener, von Kapitel zu Kapitel, hat bei mir keine Saite zum Klingen gebracht, hat mich zusehends mehr gelangweilt und ich frage mich: Was will uns die Autorin mit diesem Werk denn sagen? Was ist unterm Strich herausgekommen?
    Und der Epilog? Hat sich die seltsame Figur Samantha den nun ausgedacht? Wunschdenken? Teil ihres "schriftstellerischen Werkes"?
    Bleibt sie überhaupt in Oxford?
    Ganz ehrlich - ich weiß nicht, wie ich etwas bewerten soll, das ich nicht verstehe, dessen Sinn ich einfach nicht sehen kann! Im Moment kann ich dem Roman nichtmal einen einzigen Stern geben...
    Und ich werde eine ganze Zeit brauchen, um beim Namen Bronte nicht sofort an das kryptische Geschreibsel hier denken zu müssen! Möchte ich überhaupt wieder etwas von den Brontes lesen? Im Moment lautet meine Antwort darauf NEIN!!! :confused:


  • Die Aktion mit dem Brunnen schlägt dem Fass den Boden aus, das war einfach nur unglaublich lächerlich.


    Was sich Lowell dabei ( und bei vielem mehr! ) gedacht hat, würde ich auch gerne wissen! Oder vielleicht besser nicht....



    Dass Orville plötzlich auch in Liebe zu Sam entbrennt, war zu befürchten


    Aber wieso, um Himmels Willen!? Ihn empfinde ich ja noch als halbwegs erträglich - aber was zieht ihn an der durchgeknallten Samantha eigentlich an? Da sind doch Welten dazwischen! Das ganze Buch über haben sie konsequent aneinander vorbei geredet hatte ich den Eindruck. Aber vermutlich bin ich kein Maßstab, denn ich habe den Roman sowieso nicht verstanden....

  • Darauf wäre ich auch nicht gekommen, obwohl das Initial H natürlich ein Hinweis gewesen sein könnte. Hm, ich hätte gedacht, dass sie irgendwann auch seinen Nachnamen erfahren hat, aber gut, das kann schon mal passieren, dass man unter Studenten, die offenbar auch nie gemeinsam in Seminaren sitzen, nur den Vornamen kennt.



    Ich hätte gehofft, dass ich am Ende doch noch eine halbwegs gute Bewertung abgeben kann, aber momentan bin ich sogar am Überlegen, ob mir das Ganze unterm Strich drei Ratten wert ist.


    Da ich mittlerweile krampfhaft nach positiven Aspekten im Roman suche, um überhaupt einen Stern bzw. eine Ratte vergeben zu können, ist tatsächlich die Enthüllung der Identität des Pierpont ein solcher!
    Nein, damit habe ich nicht gerechnet, hatte eher die unsympathische Professorin, deren Name mir entfallen ist ( nicht Rebecca! ) ein wenig im Verdacht...

  • Die Aktion mit dem Brunnen schlägt dem Fass den Boden aus, das war einfach nur unglaublich lächerlich. Wie kommt man denn auf eine dermaßen dämliche Idee? :wand: Und am Ende steckt das große Erbe in Form eines unscheinbaren alten gammeligen Buches, das Sam erst mal ewig lang überhaupt nicht liest, hinter der ominösen Gouvernante, und als sie es dann doch liest, fehlt die Hälfte der Seiten und es steht nichts Interessantes drin? Maaaaann!


    Der interessanteste Part, nämlich die Frage, ob Charlotte wirklich Annes Ideen gestohlen hat, ob Anne sich an Charlotte rächen wollte und wer nun das Vorbild für die Irre auf dem Dachboden war, bleibt dabei vollkommen unaufgelöst, dafür gibt es wieder seitenlangen intellektuellen Narzissmus in Reinform. So was Ärgerliches!


    Ich habe vor ca. 1,5 Wochen ausgelesen - und es ging mir genauso wie Dir: Ich fand manches recht konstruiert und die Hypothese, die da aufgestellt - und nicht gelöst wird in Sachen Plagiat Charlotte - Anne, na ja *tze,tze,* - ich konnte mit dieser fiktiven Story, die etwas an den Haaren herbeigezogen wirkte, auch nicht wirklich was anfangen - vielleicht gerade als Bronté-Fan, der vor Kurzem zwei Sachbücher über die zwei Schwestern las.....


    Vielleicht sah ich das Buch deshalb mit anderen Augen *schulterzuck*


    Hoffe, es ist okay, kurz hier 'mitzumischen', aber ich war echt total neugierig auf Eure Beiträge - und fühle mich jetzt etwas bestätigt *seufzt* :zwinker:

    "Bücher sind meine Leuchttürme" (Dorothy E. Stevenson)

  • @Ulrike:


    Dein Fazit kann ich ebenfalls nur allzu gut verstehen - und teile manches - aber Charlotte, Emily und Anne können wirklich nix dafür :breitgrins:
    Darum will ich die doch noch lesen, die Klassiker! (Kenne nur die Verfilmungen von Jane Eyre und Sturmhöhe; allerdings neulich zwei Sachbücher gelesen - und da kriegt man schon ein wenig die Krise, wenn man Lowells Roman hinterdrein liest :redface: :rollen:)

    "Bücher sind meine Leuchttürme" (Dorothy E. Stevenson)


  • Er wurde immer schlechter und verworrener, von Kapitel zu Kapitel, hat bei mir keine Saite zum Klingen gebracht, hat mich zusehends mehr gelangweilt und ich frage mich: Was will uns die Autorin mit diesem Werk denn sagen? Was ist unterm Strich herausgekommen?


    Schön gesagt mit der nicht klingenden Saite, das ging mir genauso. Emotional hat mich das Buch überhaupt nicht angesprochen.


    Zitat

    Und ich werde eine ganze Zeit brauchen, um beim Namen Bronte nicht sofort an das kryptische Geschreibsel hier denken zu müssen! Möchte ich überhaupt wieder etwas von den Brontes lesen? Im Moment lautet meine Antwort darauf NEIN!!! :confused:


    Oje, ich hoffe, das kannst Du wieder überwinden, wäre nämlich schade.


    Wie Sagota habe ich auch kürzlich ein Sachbuch über die Schwestern gelesen, "In sturmzerzauster Welt" von Muriel Spark. Vor dem Hintergrund fand ich die Idee, dieses Buch zu lesen und auch ein paar der darin angerissenen Gedankenspiele ganz interessant, aber unterm Strich hätte ich mir den Roman echt sparen können.


    Was mir allerdings gefallen hat, war das umfangreiche Literaturverzeichnis, in dem sogar die deutschen Übersetzungen angegeben waren. Das war immerhin professionell und bot ein paar weiterführende Tips für diejenigen, die noch Lust auf die Brontës haben.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen






  • @Ulrike:


    Dein Fazit kann ich ebenfalls nur allzu gut verstehen - und teile manches - aber Charlotte, Emily und Anne können wirklich nix dafür :breitgrins:
    Darum will ich die doch noch lesen, die Klassiker! (Kenne nur die Verfilmungen von Jane Eyre und Sturmhöhe; allerdings neulich zwei Sachbücher gelesen - und da kriegt man schon ein wenig die Krise, wenn man Lowells Roman hinterdrein liest :redface: :rollen:)


    Selbstverständlich können die drei Schwestern nichts dafür! Leider assoziiere ich sie momentan völlig mit diesem Machwerk! :heul: Da muss erst noch viel Zeit vergehen, bis ich dieses auch emotional ( nur negative Emotionen! ) abhaken und in der Versenkung verschwinden lassen kann.
    Im übrigen hat es wohl seinen Grund, warum ich nur "Jane Eyre" und "Wuthering Heights" von den Brontes gelesen habe! Die drei anderen habe ich allesamt angefangen - aber nie zu Ende gelesen. Von den Klassikern halte ich es viel stärker mit Jane Austen....


  • Wie Sagota habe ich auch kürzlich ein Sachbuch über die Schwestern gelesen, "In sturmzerzauster Welt" von Muriel Spark. Vor dem Hintergrund fand ich die Idee, dieses Buch zu lesen und auch ein paar der darin angerissenen Gedankenspiele ganz interessant, aber unterm Strich hätte ich mir den Roman echt sparen können.


    Was mir allerdings gefallen hat, war das umfangreiche Literaturverzeichnis, in dem sogar die deutschen Übersetzungen angegeben waren. Das war immerhin professionell und bot ein paar weiterführende Tips für diejenigen, die noch Lust auf die Brontës haben.


    Sollte ich meine neue, und völlig unnötige, Phobie überwinden, dann werde ich es vielleicht mit dem von dir zitierten Werk probieren. Danke jedenfalls für den Tipp!
    Und das Literaturverzeichnis habe ich keines Blickes gewürdigt ( werde es aber nachholen. ), - ich war so froh, nach der letzten Zeile diesen ärgerlichen Zeiträuber endlich zuklappen zu können... :breitgrins:


    Vielleicht ist dieses dann die eine Ratte, die ich zu vergeben habe!?

  • Überraschend fand ich immer wieder, Samanthas Wagemut..
    In einen Brunnen mitten in der Nacht zu steigen, fand ich schlicht hirnlos, tut jemand so etwas? Das Orville dabei war, hat es etwas abgemildert, aber er hätte sie nie da hineinsteigen lassen sollen.
    Orville ist vielleicht noch die belesenere Person, aber ich denke fast, Samantha ist die Stärkere von beiden. Ich glaube auch, dass Samanthas "Faxen", Orville imponiert haben müssen, sie war anders als alle anderen Mädchen.
    Überraschend fand ich auch, das Booker Orvilles Vater ist und er gar nicht so ein Kotzbrocken ist, wie es einem beim Lesen vorkam..Naja..ein klein wenig schon. Ich fand es furchtbar nett von ihm, das er ihr eine Unterkunft für die stürmische Nacht bot, dabei war wohl aber dann trotzdem etwas Selbsterhaltungstrieb, denn anscheinend hätte er es alleine nicht geschafft.
    Was auch wieder sehr ironisch ist, denn ein Abschnitt zuvor hieß es, er wäre im Schlamm vor dem Pfarrhaus herumgewatet und es hörte sich so an, als wäre er der totale Bronte-Freak und wäre auf der Suche nach etwas und Samantha dachte tatsächlich, der Gute hätte ein paar "Murmeln" verloren.
    Tja..und dann war es tatsächlich näher an der Wahrheit, als sie dachte..


    In der Geschichte gab es viele solcher Wahrheits-Ironien, was ich genial fand.


    Was für eine unmögliche Situation, sie ist bei seinem Vater und er stellt sie einander vor und sie kennen sich schon..das wiederum wird ihr in Oxford dann zB von Rebecca aufs Brot geschmiert. Samantha ist keine sehr geschickte Lügnerin. Ich glaube, ihr Vater hat die Wahrheit zu oft verdreht, siehe Bedeutungen, die nicht dem ganz Eigentlichem entsprachen, als dass sie Wert auf eine Lüge legen würde. Klar flunkert sie auch, aber sie ist eine wahre Person.
    Rebecca ist die Unperson des Buches, ich mochte sie nicht, aber Sam hat am Schluss versucht mit ihr klarzukommen, nun ja, Freundinnen werden die beiden nicht.
    War Rebecca nicht tot? Das habe ich nicht ganz verstanden und wieso das dann auch nicht erwähnt wurde, oder habe ich da was übersehen?


  • Der interessanteste Part, nämlich die Frage, ob Charlotte wirklich Annes Ideen gestohlen hat, ob Anne sich an Charlotte rächen wollte und wer nun das Vorbild für die Irre auf dem Dachboden war, bleibt dabei vollkommen unaufgelöst, dafür gibt es wieder seitenlangen intellektuellen Narzissmus in Reinform. So was Ärgerliches!


    Dass Orville plötzlich auch in Liebe zu Sam entbrennt, war zu befürchten, aber der jähe Sinneswandel wirkte am Ende eher etwas plump auf mich. Nett fand ich allerdings das "Liebe Leser, ich habe ihn geheiratet" als kleine Anleihe bei Jane Eyre.


    Glaubst du, dass sie es gestohlen hat?


    Ich finde hier treffen immer wieder alte und neue Szenen aufeinander. Von wegen dem Brunnen könnte auch Samantha die Verrückte auf dem Dachboden sein, sprich Turm. Ob ihr Vater einemähnlichen Zustand "nahe" sein wollte oder war, könnte man auch spekulieren.
    Da es immer wieder Berührungspunkte von Vergangenheit, Geschriebenen, Erwähnten zu der Gegenwart gab, sehe ich in vielen Vorkommnissen eine Art Wesensverwandschaft, ich bin einige Male auf ein Gegenstück gestoßen.
    Ein Grund für mich, die Aussage auf dem Backcover "Ein unwiderstehlich cleverer Roman", zu unterschreiben.


    P.S. Ich glaube Orville mochte sie von Anfang an, er hat es sich nur nicht eingestanden.


  • Glaubst du, dass sie es gestohlen hat?


    Eigentlich nicht, aber ich hätte es interessant gefunden, diese Idee zu Ende gedacht zu sehen.



    War Rebecca nicht tot? Das habe ich nicht ganz verstanden und wieso das dann auch nicht erwähnt wurde, oder habe ich da was übersehen?


    Samantha hatte in der Zeitung vom Tod einer Rebecca Smith gelesen, aber es war nicht "unsere" Rebecca Smith.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Auch der letzte Abschnitt ist geschafft! ;)


    Dass Orville Sir Johns Sohn ist hätte man auch irgendwie ahnen können. Habe ich aber nicht! Obwohl ich mich schon gefragt habe, wie er das meinte, dass die Brontës so viel Einfluss auch auf seine Familie hatten. Aber so macht es natürlich Sinn. Meines Erachtens hätte man das zwar auch irgendwie 'spannender' und gefälliger herausarbeiten können, aber das hatten wir ja auch schon.


    Das Ende des Buches und dass das Tagebuch hinter dem Bild hängt und das jetzt das große Geheimnis war... Naja. Ich weiß ja nicht. Noch dazu, dass es keinen mehr so richtig interessiert oder anspricht aufgrund der Vorfälle.
    Leider ein lahmes Ende, welches andererseits zur langatmigen Geschichte passt.
    Meiner Meinung nach hätte man aus der Idee der literarischen Schnitzeljagd wirklich viel mehr machen können. Oder ich war und bin schlichtweg zu doof und ungebildet, um die hier beschriebenen Dialoge zu begreifen. Mehr als einmal hatte ich beim Lesen ein Fragezeichen über dem Kopf hängen.


    Für mich bleibt Aks Fazit, dass ich das Buch ohne Leserunde bestimmt nicht beendet hätte. So habe ich mich wohl oder übel durchgequält und freue mich jetzt umso mehr auf einen schönen Schmöker, damit ich wieder in einen Lesefluss komme.


    Vielen Dank an dieser Stelle auch an meine Mitteilnehmerinnen der Runde. Hier hat mir wirklich der alte Spruch 'geteiltes Leid ist halbes Leid' sehr geholfen! :winken:


  • Das Einzige halbwegs Originelle und für mich Überraschende (wahrscheinlich, weil ich generell so schwer von Kapee bin) war die Erkenntnis, dass Hans der Autor all dieser Artikel war, die das Jahr über Samantha so zusetzten. Dass er kein möglicher Partner für Samantha war, das war selbst mir schon lange klar, dafür wurde er viel zu beiläufig erwähnt.


    Stimmt. Das hat mich auch überrascht. Als sie da einmal mit seinen Freunden am Tisch saß dachte ich, dass vielleicht einer dieser Freunde Herr Pierpont ist. Mit Hans hatte ich überhaupt nicht gerechnet!

  • Dass Hans Pierpont ist, hat mich auch kalt erwischt, damit hatte ich nicht gerechnet.


    Ich denke auch, dass man das ganze Geheimnisgedöns viel gefälliger und spannender hätte gestalten können. Und vor allem hätten viele der Fragen um die Urheberschaft etc. eine Auflösung oder zumindest noch mal eine Erwähnung verdient.

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