05 - Seite 350 bis 433 (einschließlich Kapitel 33)

Es gibt 17 Antworten in diesem Thema, welches 2.594 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Ulrike Günkel-Kohl.

  • Hier könnt Ihr zum Inhalt von Kapitel 28 bis einschließlich Kapitel 33 (Seite 350 bis 433) schreiben.
    Spoilermarkierungen sind aufgrund der Seitenbeschränkung nicht vorgesehen.

    Liebe Grüße

    Tabea

  • Schade, dass der Ausflug nach Tideford Cross keine neuen Aufschlüsse zu bringen scheint, aber dafür lernen sich Addie und Phoebe besser kennen :zwinker:


    1959/Diary: Elizabeth stellt fest, dass sie schwanger ist (und bei mir schleicht sich gleich ein Gefühl ein, dass der Grund ihrer Verliebtheit bereits im Rückzug begriffen ist :rollen:) "Er hat in letzter Zeit so viel zu tun..." - ??? vorher hatte er jeden Tag Zeit!


    Und tataaaa.... das Geheimnis ist entschlüsselt: Es ist John, bereits Mitte 20....


    Noch mehr Überraschungen: Mrs. Sinclair ist Henriette - genannt Harry! Bin ziemlich empört (gar kein Ausdruck) bin ich über das verantwortungslose, egoistische Verhalten von John: Trifft sich während seiner Verlobung (x-mas) mit Harry, gutbetucht und in der Lage, Hartland zu retten, mit Liz und schwängert sie - ohne Worte - was dachte er sich dabei? Ein Mistkerl obendrein, der möchte, dass sie abtreiben lässt (wozu es ohnehin zu spät ist) und was Liz gar nicht will! OmG, sie tut mir so leid - eine Horrorsituation anno 1959, besonders, wenn man an ihren Vater denkt ! :traurig: :schwitz:


    Unglaublich, Harriets Enthüllungen um diese Zeit; John führte also ein 'prima' Doppelleben über Monate! :karate:


    Bei diesen Erzählungen wäre ich sicher auch am Rande der emotionalen Belastbarkeit....


    Ganz traurig das Verhalten des Monsters von Vater - und das Leben der schwangeren Frauen in solchen Einrichtungen wie den "Wohltätigen Schwestern" (die hießen alle so, und waren das Gegenteil davon...), die "die Schande abarbeiten sollen" und gedemütigt werden...


    Sehr nachvollziehbar, wie sich Liz in ihr Inneres zurückzieht und auch etwas Sarkasmus zu spüren ist - aber auch einiges in ihr zerbrochen ist. Stark fand ich, dass sie sich weigerte, den Vater des Kindes zu nennen....


    Kurz darauf erfährt sie, dass es Zwillinge sind! Dramatisch, wie sie den richtigen Zeitpunkt finden will, um zu verschwinden (sie haben sie also nicht ganz brechen können).


    Ein sehr sehr trauriges Kapitel - wie verzweifelt muss Liz gewesen sein, sich schuldig fühlend am vermeintlichen Tod des zweiten Mädchens!


    Hier wird (durch gute Recherche der Autorin) ein Stück Zeitgeschichte transparent dargestellt, das als Schattenseite der Nachkriegszeit genannt werden kann: Alleinstehende oder minderjährige Frauen, die von ihren Familien (selbst nach einer Vergewaltigung!!) in solche zwielichtigen und inhumane Institutionen verbracht wurden, um der Schande zu entgehen, die eine Schwangerschaft ohne Trauschein wohl zu dieser Zeit bedeutet hat. Eine perfide Doppelmoral und gesellschaftliche Ausgrenzung, die die jungen Frauen einschüchtern mussten! Gottlob ist das nach nun über 60 Jahren nicht mehr so! (Einrichtungen solcherart gibt es jedoch noch immer - und viele Jugendliche, die diese nutzen (müssen).....

    "Bücher sind meine Leuchttürme" (Dorothy E. Stevenson)

  • Auf einmal sind alle wichtigen Fragen beantwortet.
    Wer der Vater ist. John. Nicht Harry, dass ist ja seine Frau. :rollen:


    Warum Liz ein Baby behalten hat und eines weggegeben. Weil sie dachte, eines der Babys wäre tot. Wie fies von ihrem Vater und den Ärzten und Schwestern. Ich kann es nicht fassen. :grmpf: Also der Vater war ja vorher schon eklig. Und John auch. Spricht davon, dass sie es halt irgendwie wegmachen soll und macht fast gleichzeitig auch seiner Frau ein Kind. So ein Sack. Sorry, da kriege ich den großen Zorn.


    Die Tagebucheinträge von Liz sind aufwühlend in diesem Abschnitt. Wie sie in diesem Frauenhaus leiden muss, wie sie versucht zu fliehen und bei Harry aufschlägt. Liz hat mehr ertragen, als gut für sie war. Deshalb ist sie auch nie mehr das Mädchen gewesen, welches sie vorher war. Die Zuversicht war weg und sie fühlte sich ihr Leben lang schuldig.
    Bleibt nur noch die Frage, wie und wann sie erfahren hat, dass die Tochter noch lebt.


    Phoebe ist so was von ungeduldig. Z.B. will sie innerhalb einer Woche einen Mann herbringen, sonst lässt sie sich Kinder mit einem One-night-stand machen. :entsetzt: Oh, Mann. Sie benimmt sich schon ziemlich unreif für ihr Alter, finde ich.


    Und Addie nimmt dem geduldigen Andrew am Telefon seine Zukunftspläne mit ihr. Auch das war nicht wirklich toll. Aber zumindest hat sie endlich mal gesagt, was Sache ist. Das wird sich shcon noch richten zwischen den beiden, denke ich. :zwinker:

    :lesen:





  • Sehr nachvollziehbar, wie sich Liz in ihr Inneres zurückzieht und auch etwas Sarkasmus zu spüren ist - aber auch einiges in ihr zerbrochen ist. Stark fand ich, dass sie sich weigerte, den Vater des Kindes zu nennen....


    Ja, Liz ist wirklich angeknackst. Kein Wunder. Aber den Vater hätte sie nennen sollen. Weswegen schützt sie ihn? Wenn sie da schon ihren zukünfitgen Ehemann gekannt hätte, dann hätte ich das verstanden. Aber so.

    :lesen:





  • Ja, Liz ist wirklich angeknackst. Kein Wunder. Aber den Vater hätte sie nennen sollen. Weswegen schützt sie ihn? Wenn sie da schon ihren zukünfitgen Ehemann gekannt hätte, dann hätte ich das verstanden. Aber so.


    Ich kann das schon nachvollziehen und denke, sie wollte John - trotzalledem - nicht seine Zukunft ruinieren (ihre war es bereits zu diesem Zeitpunkt) und zu Hartland, um das es ja finanziell ging, hatte sie ja auch eine innige Beziehung und schöne Erinnerungen (unter all den traurigen...) das spielte zum Einen eine Rolle, aber ganz besonders denke ich, dass sie ihrem Ekel von Vater nicht sagen wollte, wer der Vater ist - und das finde ich absolut richtig. Wer weiß, was der noch alles gebracht hätte - was die Situation insgesamt nicht verbessert, eher verschlimmert hätte. Nein, diesen Triumph wollte sie ihrem Vater nicht gönnen - hätte ich auch nicht getan.

    "Bücher sind meine Leuchttürme" (Dorothy E. Stevenson)

  • Dieser Abschnitt war ereignisreich! Viele Fragen - aber noch nicht alle - wurden beantwortet!


    Phoebe und Addie recherchieren weiter und vor allem Phoebe mit vollstem Einsatz :zwinker: und sie treffen auf Harriet/Harry Shaw, Johns Frau.


    John war also der Vater. Die Hochzeit mit Harriet um Hartland retten zu können und gleichzeitig auch eine Liebelei mit Elizabeth. Und während Elizabeth von Verlobung träumt, hat er immer weniger Zeit... und dann erwartet er eine Abtreibung. Sicher, das wäre für ihn die "sauberste" Lösung.


    Der Vater reagiert wie erwartet: er schiebt seine Tochter zu den schrecklichen Wohltätigen Schwestern ab und tut alles, um sein Bild nach außen hin zu wahren. Und so grausam diese Schwestern auch sind, schreibt Elzabeth doch "beinahe alles ist besser als zu Hause". Die Mädchen sollen die Kinder zur Welt bringen, ein paar Wochen pflegen und dann zur Adoption freigeben. Damals war das für viele eine Lösung und die Scheinheiligkeit ist auch hier übergroß: die Mädchen werden schlecht behandelt, müssen Buße tun und ihre "Sünden" bereuen und die Wohltätigen Schwestern bzw die Ärzte verdienen gut daran. :traurig:


    Jetzt wird endlich klar, dass Elizabeth nicht diejenige war, die ein Kind zur Adoption gegeben hatte. Ein Mädchen wurde ihr einfach genommen und ihr gegenüber wurde behauptet, dass es tot wäre. Logisch, dass sie dann nicht nach dem Kind gesucht hat!


    Hier gelingt es Nikola Scott, ein Bild der Zeit zu geben, der Situation von Frauen, die nicht den üblichen Konventionen entsprochen haben - bedrückend und unheimlich traurig!


    :lesen:

    Vernunft, Vernunft...


  • Hier wird (durch gute Recherche der Autorin) ein Stück Zeitgeschichte transparent dargestellt, das als Schattenseite der Nachkriegszeit genannt werden kann: Alleinstehende oder minderjährige Frauen, die von ihren Familien (selbst nach einer Vergewaltigung!!) in solche zwielichtigen und inhumane Institutionen verbracht wurden, um der Schande zu entgehen, die eine Schwangerschaft ohne Trauschein wohl zu dieser Zeit bedeutet hat. Eine perfide Doppelmoral und gesellschaftliche Ausgrenzung, die die jungen Frauen einschüchtern mussten!


    Ja! Ich finde auch, dass Nikola Scott ein zu Herzen gehendes Sittenbild jener Zeit geschaffen hat: die Doppelmoral, die Scheinheiligkeit der gesellschaftlichen Konventionen jener Zeit. Und wieviel Leid das alles gebracht hat. Sehr emotional, berührend und ernüchternd...



    Ich kann das schon nachvollziehen und denke, sie wollte John - trotzalledem - nicht seine Zukunft ruinieren (ihre war es bereits zu diesem Zeitpunkt) und zu Hartland, um das es ja finanziell ging, hatte sie ja auch eine innige Beziehung und schöne Erinnerungen (unter all den traurigen...) das spielte zum Einen eine Rolle, aber ganz besonders denke ich, dass sie ihrem Ekel von Vater nicht sagen wollte, wer der Vater ist - und das finde ich absolut richtig. Wer weiß, was der noch alles gebracht hätte - was die Situation insgesamt nicht verbessert, eher verschlimmert hätte. Nein, diesen Triumph wollte sie ihrem Vater nicht gönnen - hätte ich auch nicht getan.


    Ich dachte eher, dass Elizabeth deshalb so konsequent den Namen des Vaters verschwiegen hat, weil durch Johns Verhalten vieles in ihr zerbrochen ist. Ihr eigener Vater hat sich ihr gegenüber auch schrecklich benommen. Somit war ihr Vertrauen in die Umwelt endgültig weg!
    Und: wenn sie den Vater genannt hätte, hätte John doch auch irgendeinen "Anspruch" auf die Zwilligen gehabt, oder? Fürchtete sich Elizabeth davor? Dass John ihr dann die Mädchen wegnehmen könnte?
    Ich glaube gar nicht, dass sie durch ihr Verschweigen John schützen wollte, sondern eher sich und ihre Babys vor möglichem "fremdem Zugriff".
    Sie war ja gerade mal 18 und damit damals noch nicht volljährig - hatte also wirklich rein gar nix zu bestimmen. Weder über sich, noch über ihre Kinder!


    :smile:

    Vernunft, Vernunft...

  • Und: wenn sie den Vater genannt hätte, hätte John doch auch irgendeinen "Anspruch" auf die Zwilligen gehabt, oder? Fürchtete sich Elizabeth davor? Dass John ihr dann die Mädchen wegnehmen könnte?
    Ich glaube gar nicht, dass sie durch ihr Verschweigen John schützen wollte, sondern eher sich und ihre Babys vor möglichem "fremdem Zugriff".
    Sie war ja gerade mal 18 und damit damals noch nicht volljährig - hatte also wirklich rein gar nix zu bestimmen. Weder über sich, noch über ihre Kinder!


    :smile:


    Das habe ich mir auch gedacht, dass das der einzige für mich nachvollziehbare Grund sein könnte. So oder so eine schwierige Entscheidung.
    Ich denke halt immer, dass erstens der Vater gefälligst sein Teil zu den Kindern beitragen sollte und zweitens die Kinder ein Anrecht auf den Namen des Vaters haben. Aber so einfach ist das Leben natürlich nicht immer. :sauer:

    :lesen:





  • ysa:
    Mit dieser Sichtweise kannst Du durchaus richtig liegen - das Vertrauen war zerstört; in jeden Mann - nachvollziehbar.....

    "Bücher sind meine Leuchttürme" (Dorothy E. Stevenson)

  • Das Kapitel der Überraschungen! Dass Harry eine Frau ist, war ja nicht zu ahnen, und schon gar nicht, dass diese Frau mit John, dem Vater der Zwillinge, verheiratet war. Und dank ihrer werden weitere Mosaiksteinchen in das erschütternde Gesamtbild eingefügt...


    Elizabeth ist wahrhaftig durch die Hölle gegangen! Und sie hat gekämpft um die Babys. Dass sie ihre Erlebnisse in der Schwangerschaft bis zur Geburt für immer geprägt haben, ist mehr als nachvollziehbar. Und es grenzt für mich an ein Wunder, dass sie die Kraft hatte, sich diesem schrecklichen Frauenhaus zu widersetzen und mit Addie fliehen konnte. Und fast 40 Jahre lang lebte sie mit der vermeintlichen Schuld, die ihr von den herzlosen Schwestern und Ärzten eingetrichtert wurde, den Tod von Phoebe verschuldet zu haben...
    Kein Wunder, dass sie zu der harten ( zumindest äußerlich ) Frau wurde, als die sie Addie in Erinnerung hat. Dass sie aber Addie geliebt hat, ist nicht mehr zu bezweifeln. Und dennoch war sie ihr gegenüber oft ungeduldig und ungehalten, gerade so, als werfe sie ihr vor, die Überlebende zu sein, sich vielleicht immer fragend, wie wohl die Zwillingsschwester geworden wäre...
    Ich frage mich nun, vor dem letzten Abschnitt, wieviel Graham, dem sie bald nach Addies und Phoebes Tod begegnet sein musste, von ihrer Geschichte ahnte. Ob Elizabeth ihm alles erzählt hat? Weiß er von der Zwillingsschwester?


    Harry war definitiv überrascht, dass John zwei Töchter hatte. Wo mag er sein? Lebt er noch? Ihr Nachname ist ja nicht mehr Shaw. Also hat sie entweder ein zweites Mal geheiratet oder nach der Scheidung ( irgendwie glaube ich an eine solche ) wieder ihren Mädchennamen angenommen.
    Und wo ist das Kind, das Harry erwartete, als Elizabeth in ihrer verzweifelten Suche nach Schutz und Hilfe in Hartland auftauchte?
    Harry hat sich da nicht gut verhalten, doch kann ich sie verstehen. Nachher hat sie sich wohl schuldig gefühlt und Elizabeth die Karten geschickt, auf die diese nie geantwortet hatte. Wahrscheinlich sind sie bei dem schrecklichen Vater gelandet und Elizabeth hat sie nach seinem Tod gefunden!?
    Aber diese Fragen müssen sich im letzten Abschnitt aufklären!


    Aber noch einmal zu Elizabeths Zeit in diesem unsäglichen Wohnheim! Grausamer geht es wohl nicht mehr!
    Von unsrer heutigen Warte aus gesehen ist es schier unvorstellbar, wie man mit den jungen Frauen verfuhr, die ungewollt, oft auch aus Unwissenheit schwanger wurden. Anstatt Hilfe zu erfahren, wurden sie gedemütigt und gar mit perfiden Drohungen gezwungen, ihre Kinder wegzugeben. "Barmherzige" Schwestern waren involviert und gewissenlose Ärzte. Wie gut nur, dass sich die ach so guten alten Zeiten geändert haben...


    Elizabeths Vater, der fromme Kirchenvorstand, verdient diesen Namen nicht. Es ist nur gerecht, dass Elizabeths Nachforschungen ( wie mag ihr wohl der Verdacht gekommen sein, dass Phoebe überlebt hat? ) von seinem Konto finanziert wurden!
    Und angesichts dessen, was im fünften Abschnitt zu erfahren war, verstehe ich auch, warum Elizabeth nie oder kaum etwas über ihre Herkunftsfamilie erzählt hat, nicht einmal über die geliebte Mutter. Sie musste einfach alles hinter sich lassen, um neu beginnen zu können!
    Aber wie unendlich schade, dass sie die totgeglaubte Tochter nie kennengelernt hat! Ob sie vor ihrem Tod noch von ihrer Identität erfahren hat? Hoffentlich!


  • Und Addie nimmt dem geduldigen Andrew am Telefon seine Zukunftspläne mit ihr. Auch das war nicht wirklich toll. Aber zumindest hat sie endlich mal gesagt, was Sache ist. Das wird sich shcon noch richten zwischen den beiden, denke ich. :zwinker:


    Es passt zu der sich langsam verändernden Addie, dass sie endlich einmal Klartext redet. Nur hätte sie das schon früher machen sollen. Doch denke ich auch, dass Andrew damit umgehen kann, vielleicht braucht er ein wenig Zeit, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass er Addie wirklich liebt ( kann ich gut verstehen, denn sie ist schließlich auch eine liebenswürdige Person! ) und ihr nicht lange grollt!

  • Ich dachte eher, dass Elizabeth deshalb so konsequent den Namen des Vaters verschwiegen hat, weil durch Johns Verhalten vieles in ihr zerbrochen ist. Ihr eigener Vater hat sich ihr gegenüber auch schrecklich benommen. Somit war ihr Vertrauen in die Umwelt endgültig weg!
    Und: wenn sie den Vater genannt hätte, hätte John doch auch irgendeinen "Anspruch" auf die Zwilligen gehabt, oder? Fürchtete sich Elizabeth davor? Dass John ihr dann die Mädchen wegnehmen könnte?
    Ich glaube gar nicht, dass sie durch ihr Verschweigen John schützen wollte, sondern eher sich und ihre Babys vor möglichem "fremdem Zugriff".
    Sie war ja gerade mal 18 und damit damals noch nicht volljährig - hatte also wirklich rein gar nix zu bestimmen. Weder über sich, noch über ihre Kinder!


    Elizabeth musste soviel durchmachen und weder Vater noch gar John haben ihr auch nur eine Sekunde beigestanden! Da war es meines Erachtens nur folgerichtig, dass Elizabeth sich völlig von ihrer Vergangenheit distanzierte und mit beiden erbärmlichen Männerkreaturen nichts mehr zu schaffen haben wollte. Und Härte hat sie gelernt. Also gab es nur sie als Elternteil - und später natürlich Graham.
    Ich glaube, mehr steckt nicht hinter der Nicht-Preisgabe des biologischen Vaters. Sie hatte ganz gewiss nicht vor, jemanden anders als sich selbst und die Babys bzw. dann das Baby zu schützen!

  • Elizabeth musste soviel durchmachen und weder Vater noch gar John haben ihr auch nur eine Sekunde beigestanden! Da war es meines Erachtens nur folgerichtig, dass Elizabeth sich völlig von ihrer Vergangenheit distanzierte und mit beiden erbärmlichen Männerkreaturen nichts mehr zu schaffen haben wollte. Und Härte hat sie gelernt. Also gab es nur sie als Elternteil - und später natürlich Graham.
    Ich glaube, mehr steckt nicht hinter der Nicht-Preisgabe des biologischen Vaters. Sie hatte ganz gewiss nicht vor, jemanden anders als sich selbst und die Babys bzw. dann das Baby zu schützen!


    Das stimmt wahrscheinlich. Aber ich finde es traurig und falsch. Den Kindern gegenüber. Denn sie bestimmt damit, dass ihre Kinder weder wissen, wer ihr wirklicher Vater ist noch dass sie einen lebenden Großvater hatten. Weil sie verletzt und enttäuscht und wütend war. Den Kindern gibt sie keine Wahl. Ich bewundere die Frauen in meinem Bekanntenkreis, die trotz Trennung den Kindern ermöglichen, ihre Väter und Großeltern weiter zu sehen und sich ihr eigenes Urteil bilden zu dürfen.

    :lesen:






  • Ja, Liz ist wirklich angeknackst. Kein Wunder. Aber den Vater hätte sie nennen sollen. Weswegen schützt sie ihn? Wenn sie da schon ihren zukünfitgen Ehemann gekannt hätte, dann hätte ich das verstanden. Aber so.


    Ist es nicht trotz allem eine Erziehungsfrage? Ich denke, dass Liz John nicht in die Quere kommen wollte. Irgendwie fühlt sie sich doch auch schuldig, oder?

    Liebe Grüße

    Tabea


  • Dass Harry eine Frau ist, war ja nicht zu ahnen, und schon gar nicht, dass diese Frau mit John, dem Vater der Zwillinge, verheiratet war. Und dank ihrer werden weitere Mosaiksteinchen in das erschütternde Gesamtbild eingefügt...


    Das hinter Harry eine Frau steckt war wirklich eine sehr gelungene Überraschung! Nikola Scott hat mich hierbei brillant hinters Licht geführt. Zwar hatte ich John in Verdacht (seit dem Geflirte beim Schwimmen), aber nachdem es die Briefe von Harry gab...
    John handelt durch und durch falsch, denn er hätte Liz aufklären müssen und sie nicht mit einer Täuschung in eine solche Lage bringen dürfen... Aber er ist auch ein Stück weit ein Gefangener seiner Zeit bzw. seiner Eltern. Janet fand ich sehr sympathisch, Abel weniger - ich finde es allerdings von beiden unmöglich, dass sie ihren Sohn nötigen, das Ansehen und den Besitz der Familie zu retten! Janet lebt in Saus und Braus, Abel züchtet erfolglos Pferde - warum nicht bei sich selbst anfangen?
    Wenn man bedenkt, dass Ende der 50er gar nicht so weit von uns entfernt ist...


    Zitat

    Und fast 40 Jahre lang lebte sie mit der vermeintlichen Schuld, die ihr von den herzlosen Schwestern und Ärzten eingetrichtert wurde, den Tod von Phoebe verschuldet zu haben...


    Herzlos trifft es ziemlich gut. Wobei der allerherzloseste in meinen Augen Liz' Vater ist. Unglaublich, wie er sich von seiner konservativen Einstellung und der Bigotterie leiten lässt! Ich kann Liz sehr gut verstehen, dass sie das alles nicht mehr ertragen hat...
    Und ich frage mich im Nachhinein noch mehr, was eigentlich Constance und ihren Mann verbunden hat. :rollen:


    Zitat

    Harry hat sich da nicht gut verhalten, doch kann ich sie verstehen. Nachher hat sie sich wohl schuldig gefühlt und Elizabeth die Karten geschickt, auf die diese nie geantwortet hatte. Wahrscheinlich sind sie bei dem schrecklichen Vater gelandet und Elizabeth hat sie nach seinem Tod gefunden!?


    Ich bin mir sicher, dass der Tod von Liz' Vater einiges ins Rollen gebracht hat. Die Karten sind garantiert bei ihm gelandet und er hat all die Jahre alles zurückgehalten. Einfach schlimm, was er seiner Tochter damit angetan hat! :heul:


    Zitat

    Elizabeths Vater, der fromme Kirchenvorstand, verdient diesen Namen nicht. Es ist nur gerecht, dass Elizabeths Nachforschungen ( wie mag ihr wohl der Verdacht gekommen sein, dass Phoebe überlebt hat? ) von seinem Konto finanziert wurden!


    Wobei es ja zu diesem Zeitpunkt schon ihr Geld ist, nicht wahr? Eigentlich verwunderlich, dass dieser Mann seiner ach so verdorbenen Tochter alles vererbt hat! Eher hätte ich vermutet, dass er seinen Besitz der Kirche überlassen hätte... :rollen:


    Zitat

    Sie musste einfach alles hinter sich lassen, um neu beginnen zu können!


    Ich muss gestehen, dass ich die geliebte Mutter auch immer mehr hinterfragt habe. Sicher, sie wirkt als Korrektiv für Liz - aber mich wundert es doch, was sie an ihrem Mann gefunden hat. Denn sie scheint ihn ja durchaus geschätzt zu haben, oder nicht?

    Liebe Grüße

    Tabea


  • Aber ich finde es traurig und falsch. Den Kindern gegenüber. Denn sie bestimmt damit, dass ihre Kinder weder wissen, wer ihr wirklicher Vater ist noch dass sie einen lebenden Großvater hatten. Weil sie verletzt und enttäuscht und wütend war. Den Kindern gibt sie keine Wahl.


    Es ist definitiv eine schwierige Entscheidung. Einerseits bin ich immer für die Wahrheit, andererseits konnte Liz nach all den Enttäuschungen und Verletzungen nicht ahnen, wie John reagiert, wenn sie mit Addie vor ihm auftaucht. So hat Addie zwar keinen Großvater mütterlicherseits, aber durch Graham eine große Verwandtschaft... Ich denke nicht, dass Addie etwas vermisst hat (sage ich, die nur eine Großmutter erlebt hat - die übrigens ganz und gar kein Vergnügen war :sauer:).
    Graham war als Vater sicherlich auch nicht verkehrt - er hat Addie mehr Liebe gezeigt als seine Frau. :rollen: Somit denke ich nicht, dass Addie irgendetwas missen musste. Aber natürlich steht ihr die Wahrheit zu - genau wie Phoebe, aber für gab es diese Chance zuvor ja überhaupt nicht, da Liz bis zu ihrem Tod ja gar nicht wusste, wo sie ausfindig zu machen ist.

    Liebe Grüße

    Tabea


  • Das stimmt wahrscheinlich. Aber ich finde es traurig und falsch. Den Kindern gegenüber. Denn sie bestimmt damit, dass ihre Kinder weder wissen, wer ihr wirklicher Vater ist noch dass sie einen lebenden Großvater hatten. Weil sie verletzt und enttäuscht und wütend war. Den Kindern gibt sie keine Wahl. Ich bewundere die Frauen in meinem Bekanntenkreis, die trotz Trennung den Kindern ermöglichen, ihre Väter und Großeltern weiter zu sehen und sich ihr eigenes Urteil bilden zu dürfen.


    Ja! Meine jüngste Tochter macht das so! Obwohl sie sich von dem Vater meiner Enkelin bereits vor deren Geburt trennte, hat sie immer dafür gesorgt, dass sie Kontakt zur anderen Oma, den Tanten, aber auch dem Vater hat. Das funktioniert wunderbar und dem Kind geht es gut damit.
    Ich selber hätte das nicht hingekriegt, wäre ich in ihrer Lage gewesen!
    Was aber Liz' Vater anbelangt - der hat doch dafür gesorgt, dass Phoebe adoptiert wurde. Und wäre Liz nicht geflüchtet, hätte er ihr Addie auch noch weggenommen. Also definitiv kein Kontakt zu dem bösen alten Mann! Dieses Recht hat er sich selber verwirkt.


  • Und ich frage mich im Nachhinein noch mehr, was eigentlich Constance und ihren Mann verbunden hat.


    Ich muss gestehen, dass ich die geliebte Mutter auch immer mehr hinterfragt habe. Sicher, sie wirkt als Korrektiv für Liz - aber mich wundert es doch, was sie an ihrem Mann gefunden hat. Denn sie scheint ihn ja durchaus geschätzt zu haben, oder nicht?


    Auch mir ist vollkommen rätselhaft, wie die beiden zueinandergekommen sind! Da passte rein gar nichts.
    Und wenn ich überhaupt etwas Unstimmiges, Unverständliches an diesem für mich perfekten Buch finde, dann ist es die eigenartige Verbindung von Elizabeths Eltern!