04 - Seite 265 bis 349 (einschließlich Kapitel 27)

Es gibt 18 Antworten in diesem Thema, welches 2.802 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Ulrike Günkel-Kohl.

  • Hier könnt Ihr zum Inhalt von Kapitel 21 bis einschließlich Kapitel 27 (Seite 265 bis 349) schreiben.
    Spoilermarkierungen sind aufgrund der Seitenbeschränkung nicht vorgesehen.

    Liebe Grüße

    Tabea

  • Da ich noch ein weiteres Rezensionsbuch gerade lese, habe ich hier weiterlesen müssen - einen so tollen Roman, der einen so packt, kann man natürlich sehr schlecht beiseitelegen...


    Meine Leseeindrücke zum 4. LA:


    Sehr mysteriös, die Zahlung über das Konto des Vaters, also George Holloway, an Merck - ob der Großvater noch lebt?
    Es fröstelt einen, wenn man von Elizabeths Leben als 17Jährige liest, die eingesperrt mit ihrem konservativen Vater leben muss und sich SO SEHR nach Leben sehnt - welch' eine kalte, gefühllose Atmosphäre für solch ein junges Mädchen!


    Die "Hartnäckigkeit" Andrews gefällt mir, die Idee des 'Grand Bleu' und eine gemeinsame Whg. darüber - Addie braucht aber allem Anschein nach noch ein wenig Zeit...
    Es scheint noch eine weitere Detektei in die Suche involviert gewesen zu sein: Throgmorton...


    Hinter Venetias ruppiger Art steckt wohl wirklich eine große Ängstlichkeit; schmunzeln musste ich erstmals über ihren Satz "Familien können echt schlauchen" :) wie wahr, wie wahr :breitgrins:
    Aber irgendwie bahnt sich eine Veränderung, eine Verbesserung der Beziehung zwischen ihr und Addie an, mal sehen.


    Aha, George Holloway starb also erst 1996 (mit 95 Jahren!) Wie hart, Liz hatte vollkommen mit ihrem gestrengen, konservativen und die Einsamkeit liebenden Vater gebrochen! Ob George Dr. Miller angewiesen hatte, beide Mädchen zur Adoption freizugeben? Dann könnte ich den Kontaktabbruch sehr gut verstehen!


    Die Tagebucheinträge Jan/Feb. 1959 von Lizzie sind tief berührend - wie kalt und hartherzig muss der Vater gewesen sein (im viktorianischen Zeitalter stehengeblieben, hieß es irgendwo), er verabscheute alles "Neue": Musik, Filme... Der Horror für Constanze, die mit diesem furchtbaren Menschen verheiratet ist.


    Und Elizabeth beginnt, sich zu verlieben (noch immer ist unklar, ob in Harry oder John) - die Kinovorstellung, wunderschön beschrieben: Die Sehnsucht von Liz nach Wärme und auch nach Freiheit ist praktisch durch die Seiten spürbar!


    Und tatsächlich versucht sie, der Enge und Lieblosigkeit, ja Kälte zu entkommen und trifft sich, als Cousine getarnt, in einem kleinen Hotel - mit, ja mit wem?


    Nikola Scott macht es wirklich sehr spannend und lässt den Leser zappeln :zwinker:
    Schade nur, dass Elizabeth solche Schuldgefühle hat und von "gefallener Frau", die ruiniert ist, schreibt - aber auch letztendlich von einer Hoffnung, die sie trägt....

    "Bücher sind meine Leuchttürme" (Dorothy E. Stevenson)

  • Das geht ja spannend weiter!


    So eine Nachbarin würde ich mir auch wünschen - eine die Katzen zu therapeutischen Zwecken verleiht :zwinker:! Das finde ich wirklich nett!
    Natürlich sind Phoebe und Addie nach dem Gespräch mit Phoebes Adoptivmutter ziemlich durcheinander! Auch wenn Offenheit wahrscheinlich hilfreicher gewesen wäre für Phoebe, so sind die Verlustängste der Adoptivmutter verständlich. Was muss das für einen Menschen bedeuten, wenn er immer in der Angst lebt, dass das persönliche Glück einem eventuell weggenommen werden könnte? Schade nur, dass sie nicht einmal der erwachsenen Phoebe die Wahrheit gesagt hat...


    Aber so lernen sich Addie und Phoebe schön langsam kennen. Es ist schön, diese Annäherung mitzuerleben - in einer sehr verworrenen Geschichte, wo nur selten die Wahrheit gesagt wurde!


    Am seltsamsten war natürlich die Aussage des Detektivs Merck bezüglich des Kontos des Vaters. Elizabeths Vaters, oder? Anscheinend war der doch nicht so tot wie ursprünglich angenommen. Der Anwalt Throgmorton bringt dann ja auch noch die Erklärung: der Großvater hat noch lange Jahre gelebt - Elizabeth hatte nur keinen Kontakt zu ihm! Es muss also etwas wirklich Schwerwiegendes vorgefallen sein, denn so grundlos streicht man seinen eigenen Vater (egal wie er nun mal ist) nicht so dauerhaft aus seinem Leben!


    Ach ja... Mrs Baxter agiert immer irgendwo im Hintergrund. Was hat sie eigentlich von der ganzen Sache gewusst? Welche Rolle spielte sie? Denn anscheinend ist sie ja fast schon ein Familienmitglied. Könnte sie nicht ein wenig Klärung bringen?


    Andrew ist nach wie vor lieb und nett und kümmert sich um Addie. Allerdings bedrängt er sie auch mit seinen Wünschen. Er hat sich schon nach Räumlichkeiten umgesehen und überfällt Addie mit dem Ergebnis seiner Suche. Und hab ich mir bis jetzt gedacht, dass da ein Happy End unbedingt sein muss, frage ich mich schön langsam ob es nicht an der Zeit wäre, dass Addie ihre eigenen Wünsche erfüllt und nicht immer nur die der anderen. Bei ihrer jetzigen Arbeit ist sie nicht wirklich glücklich, aber ich bin mir nicht mehr sicher, ob das Grand Bleu wirklich die Verwirklichung ihrer Vorstellungen wäre. Natürlich! Andrew und sie haben davon geträumt - aber das ist ja mittlerweile auch schon ein paar Jahre her! Es gefällt mir aber, dass Addie so klar und rasch die Konsequenzen zieht aus der Veränderung in Graces Café und kündigt. So will sie einfach nicht arbeiten! Es wird Zeit, dass sie sich genau überlegt, was sie jetzt wirklich will!


    Elizabeths Tagebucheintragungen sprechen von einem trostlosen Leben, weit entfernt von den Träumen und Plänen die ihre Mutter für sie hatte! Der Vater, konservativ wie er ist, hält anscheinend nichts von den Wünschen seiner Tochter.
    Aber da ist ja noch jemand, der sich für Addie interessiert - leider wissen wir noch immer nicht, wer es ist! Was mit zaghaften Treffen beginnt, endet in einem kleinen Hotel (Mrs. Smith!)...


    Auf alle Fälle geht es spannend weiter...


    :winken:

    Vernunft, Vernunft...

  • Wie konnte ich nur darauf vergessen :wand:


    Ganz wichtig ist natürlich Phoebes Entdeckung am Standesamt! Phoebe Roberts wurde im ersten Quartal 1960 geboren, aber nicht als zweites Kind von Elizabeth Holloway.
    Anscheinend haben die Roberts Phoebe einfach als ihr Kind ausgegeben. Wer hat das erlaubt? Wer hat das ermöglicht? Wessen Idee war das?


    Und natürlich frage ich mich hier, wie legal das ganze eigentlich war. Auch für die Verhältnisse 1960. Das kann doch nicht so einfach gehen, oder?


    Aber ich hoffe ja, dass sich all diese Fragen noch aufklären werden! Ein paar Seiten haben wir ja noch vor uns!


    :winken:

    Vernunft, Vernunft...

    Einmal editiert, zuletzt von ysa ()

  • Langsam wird Phoebe mir etwas sympathischer. Sie gibt mal zu, dass sie ziemlich vorprescht und drängt, weil sie selber so gespannt ist, die Wahrheit zu erfahren. Aber dann ist sie wieder so ... :grmpf: wie sie nicht verstehen kann, dass Addie nicht alle Vornamen all ihrer Verwandten und Vorfahren haarklein sofort parat hat. Puh. Das fand ich wieder ätzend wie sie ihr Unverständnis rüber bringt.


    Addie kann sich einfach gegen niemanden durchsetzen. Auch nicht gegen den netten Andrew. Wenn sie das mit dem Lokal nicht will, dann sollte sie das einfach mal laut und deutlich sagen. Ich kenne in meinem Umfeld auch solche Leute. Das nervt. Später jammern sie dann, dass sie es nicht geschafft haben, gleich nein zu sagen. Dann sind beide enttäuscht vom Anderen. Völlig unnötig. Andrew ist doch eigentlich sehr verständnisvoll.


    Das Addies Großvater noch lange gelebt hat, das habe ich schon fast vermutet. Dieser Mann war so hart und hat Tochter und Enkeltochter für gestorben erklärt, weil es ihm nicht gepasst hat.


    Ob die Adoption nicht doch ein bisserl getürkt war? Da scheint doch was faul zu sein.


    Langsam erfahren wir, wie es zu den Babys kam. Elizabeth wollte einfach nur mal wieder glücklich sein.

    :lesen:






  • Hinter Venetias ruppiger Art steckt wohl wirklich eine große Ängstlichkeit; schmunzeln musste ich erstmals über ihren Satz "Familien können echt schlauchen" :) wie wahr, wie wahr :breitgrins:
    Aber irgendwie bahnt sich eine Veränderung, eine Verbesserung der Beziehung zwischen ihr und Addie an, mal sehen.


    Darauf hoffe ich sehr. Diese Schwester sollte sie auf keinen Fall aufgeben. Die beiden müssen nur lernen, den anderne so zu nehmen wie er ist und nicht die Wunschvorstellungen der Mutter übernehmen.

    :lesen:






  • Das geht ja spannend weiter!


    So eine Nachbarin würde ich mir auch wünschen - eine die Katzen zu therapeutischen Zwecken verleiht :zwinker:!


    Ich auch. Aber ich hätte wohl Probleme, so eine kleine Mieze wieder herzugeben. :zwinker:

    :lesen:





  • Auch im vierten Abschnitt ist meine Freude an dem Roman ungebrochen!
    Ja, - wenn die Lawine erstmal in Bewegung kommt, ist sie nicht mehr aufzuhalten, dachte ich mir während des Lesens. Und wenn man weiß, wo man ansetzen muss, fallen die Puzzleteile an ihren Platz.


    Phoebe und Addie sind ein richtig gutes Team, das mühelos zusammenarbeiten kann. Sie ergänzen sich gegenseitig, während sie sich ebenso mühelos einander annähern. In wenigen Tagen haben sie bereits eine Art Verhältnis, wie es zwischen Addie und Venetia, die sich ein Leben lang kennen, nie war und nie sein wird.
    Zwar hat Venetia gelegentlich ihre menschlichen Momente, doch glaube ich nicht, dass sie mir je sympathisch sein wird. Ganz anders Addie und Phoebe!


    Addie macht eine sensationelle Entwicklung durch, lernt endlich, sich zu behaupten und vor allem zu sich selbst zu stehen.
    Zwar hätte ich ihr und Andrew "Le Grand Bleu" von Herzen gewünscht, glaube aber zu diesem Zeitpunkt nicht, dass es je Wirklichkeit werden werden wird. Die kleine Konditorei oder Teestube, die Addie stattdessen vorschwebt, ist hingegen genau richtig! Bleibt zu hoffen, dass Andrew dafür Verständnis hat und sich nicht enttäuscht zurückzieht.
    Das Feinschmeckerrestaurant ist mehr sein Traum, - und warum sollte er ihn nicht für sich verwirklichen, ohne Addie aufzugeben!? Denn wie sehr er ihr zugetan ist, kann auch ein Blinder sehen!
    Und bleibt auch zu hoffen, dass Addie trotz neu erwachtem Freiheitsdrang sich endlich eingesteht, dass Andrew nicht nur der verlässliche Kumpel für sie ist sondern eben viel mehr!


    Aber im Moment gibt es Dringenderes - und das Geheimnis, das Elizabeth mehr als vierzig Jahre gewahrt hat, steht kurz vor der gänzlichen Enthüllung.
    Hier kam nun eine neue Facette hinzu, nämlich der totgeglaubte Vater! Überraschenderweise aber starb er erst vor relativ kurzer Zeit!
    Dass Elizabeth aller Welt gegenüber behauptete, er sei schon lange tot, weist deutlich darauf hin, dass er die Finger im Spiel hatte bei der Trennung der Zwillinge, denn so wie Addie vermute auch ich, dass er und Dr. Miller über das Schicksal der beiden Mädchen entschieden haben. Das ist unverzeihlich - und Elizabeths Bruch mit dem Vater, zu dem sie ohnehin nie eine Beziehung hatte, ist mehr als nachvollziehbar.
    Weniger oder überhaupt nicht zu verstehen ist jedoch, warum sie ihren Kindern nie von ihrer geliebten Mutter erzählt hatte. Denn die hat sie ja niemals vergessen und es ist nirgendwo ersichtlich, dass sie etwa Groll gegen sie gehegt hätte.


    Noch etwas ist jetzt klar: der Vater der Zwillinge muss John gewesen sein! Nicht Harry! Hartland, wo der Vater lebte, war schließlich im Besitz der Shaws und Harry war nur ein Gast in jenem Sommer. Was also hatte er, der Elizabeth eine ganze Anzahl Karten schrieb, mit der Schwangerschaft zu tun? Schrieb er in Johns Namen? Ein noch ungelöstes Rätsel...


    Und dann ist da noch die junge farbige Krankenschwester, die Bescheid gewusst haben muss über die Umstände der Entbindung und das, was kurz danach geschah.
    Wie ich Phoebe einschätze, wird sie sie schon irgendwo aufstöbern. Und John, Harry und die restlichen Gäste, die sich im Sommer 1958 auf Hartland befunden haben, auch - sofern sie noch leben.


  • Schade nur, dass Elizabeth solche Schuldgefühle hat und von "gefallener Frau", die ruiniert ist, schreibt - aber auch letztendlich von einer Hoffnung, die sie trägt....


    Ich glaube, im England Ende der 50er/Anfang der 60er Jahre waren solche Schuldgefühle "normal"! Dank der erbarmungslosen Moralvorstellungen war es einer jungen Frau schon von Kindesbeinen klar, was es bedeutet unehelich schwanger zu werden: ein unauslöschlicher Makel.
    Aber in Deutschland war das wohl auch nicht viel anders....

  • Ich glaube, im England Ende der 50er/Anfang der 60er Jahre waren solche Schuldgefühle "normal"! Dank der erbarmungslosen Moralvorstellungen war es einer jungen Frau schon von Kindesbeinen klar, was es bedeutet unehelich schwanger zu werden: ein unauslöschlicher Makel.
    Aber in Deutschland war das wohl auch nicht viel anders....


    Das denke ich ebenfalls; Ulrike! Ich glaube, es war auch wirklich sehr schwer für diese Frauen, einen Mann zu finden, der "den Makel" eines Kindes eben zusätzlich in Kauf nahm.... :rollen:

    "Bücher sind meine Leuchttürme" (Dorothy E. Stevenson)


  • Sehr mysteriös, die Zahlung über das Konto des Vaters, also George Holloway, an Merck - ob der Großvater noch lebt?
    Es fröstelt einen, wenn man von Elizabeths Leben als 17Jährige liest, die eingesperrt mit ihrem konservativen Vater leben muss und sich SO SEHR nach Leben sehnt - welch' eine kalte, gefühllose Atmosphäre für solch ein junges Mädchen!


    Ich hab mich immer wieder gefragt, wie Elizabeths Mutter zu diesem Mann gekommen ist? Diese beiden Menschen sind ja wirklich grundverschieden - aber das ist nur ein nächster Hinweis auf die Probleme, mit denen Frauen in dieser Zeit zu kämpfen hatten. Wie entsetzlich und für uns heute relativ (! denn es gibt sicher noch immer solche Konstellationen) unvorstellbar, in solcher Unfreiheit und Abhängigkeit zu leben!
    Aber die Mutter hat ja mit ihrer Tochter von einer besseren Zukunft geträumt - und Elizabeth hat es dann auch verwirklichen können. Aber ich verstehe jetzt Elizabeths Karrierewünsche für ihre Kinder besser. Bei ihrer Vergangenheit mit diesem Vater muss sie doch geradezu so denken!



    Langsam wird Phoebe mir etwas sympathischer. Sie gibt mal zu, dass sie ziemlich vorprescht und drängt, weil sie selber so gespannt ist, die Wahrheit zu erfahren. Aber dann ist sie wieder so ... :grmpf: wie sie nicht verstehen kann, dass Addie nicht alle Vornamen all ihrer Verwandten und Vorfahren haarklein sofort parat hat. Puh. Das fand ich wieder ätzend wie sie ihr Unverständnis rüber bringt.


    Ich finde sowieso, dass die Annäherung der beiden gut beschrieben ist! Und Phoebes drängelnde Art ist der notwendige Gegenpol zu Addies ruhiger und bedächtiger Art! Sie ergänzen sich wirklich gut und vor allem: sie tolerieren und akzeptieren einander mitsamt diesen Unterschieden! Es geht ja nicht darum, dass man immer gleicher Meinung ist, oder?


    Sagota und Ulrike: Ihr habt es eh beide schon gesagt: in diesem Familiendrama ist auch eine Beschreibung der Situation von Frauen in den 50/60iger Jahren, mit welchen harten Moralvorstellungen sie zu kämpfen hatten! Bin ich froh, in unserer Zeit zu leben!


    Ach ja... Doris Day ist ein liederliches Frauenzimmer :wand:


    :winken:

    Vernunft, Vernunft...

    Einmal editiert, zuletzt von ysa ()

  • Ich finde sowieso, dass die Annäherung der beiden gut beschrieben ist! Und Phoebes drängelnde Art ist der notwendige Gegenpol zu Addies ruhiger und bedächtiger Art! Sie ergänzen sich wirklich gut und vor allem: sie tolerieren und akzeptieren einander mitsamt diesen Unterschieden! Es geht ja nicht darum, dass man immer gleicher Meinung ist, oder?


    Ach ja... Doris Day ist ein liederliches Frauenzimmer :wand:


    Ich finde ja noch nicht, dass Addie und Phoebe so richtig harmonieren. Vielleicht kommt das ja noch, wenn alle Rätsel gelöst sind.


    Doris Day mochte ich immer sehr gerne. Ich fand sie aber ziemlich prüde. Das sie ein liederliches Frauenzimmer sein soll - nach damaligen Maßstäben - da musste ich wirklich schmunzeln.

    :lesen:






  • Ach ja... Doris Day ist ein liederliches Frauenzimmer :wand:


    :winken:


    Da habe ich auch gestutzt! Ausgerechnet Doris, die Sauberfrau Hollywoods schlechthin!
    Wenn Elizabeths Vater SIE als liederlich betrachtet, illustriert das perfekt, welcher Typ Mensch er ist!

  • Aber ich verstehe jetzt Elizabeths Karrierewünsche für ihre Kinder besser. Bei ihrer Vergangenheit mit diesem Vater muss sie doch geradezu so denken!


    Das stimmt, derart Erlebtes setzt sich in den Wünschen und dem Denken in die Zukunft der eigenen Kinder fort.... - sie hatte wirklich allen Grund dazu. Sicher kann Addie das am Ende auch besser verstehen und akzeptieren. Es ging Elizabeth bei allen Kindern um die eigene Unabhängigkeit und - Selbständigkeit. Jason als Handchirurg und auch Venetia als Architektin sind ja diesem mütterlichen Anspruch absolut nachgekommen....

    "Bücher sind meine Leuchttürme" (Dorothy E. Stevenson)


  • Ich glaube, im England Ende der 50er/Anfang der 60er Jahre waren solche Schuldgefühle "normal"! Dank der erbarmungslosen Moralvorstellungen war es einer jungen Frau schon von Kindesbeinen klar, was es bedeutet unehelich schwanger zu werden: ein unauslöschlicher Makel.


    Oh ja, da bin ich ganz bei Dir. Wie oft schreibe ich, dass ich froh bin, dass wir in Frieden leben und zum Beispiel den beispiellosen Schrecken des Zweiten Weltkrieges nicht erleben mussten. Aber in diesem Abschnitt war ich auch froh, dass wir als Frauen die 50er nicht erlebt haben. So bigott - und meist waren Frauen die Leidtragenden. Denn ganz ehrlich: wen hat es denn gekümmert, wenn sich Männer die Hörner abgestoßen haben? Vor oder sogar während der Ehe? Immer waren die Frauen die Dummen, unfassbar. :grmpf:
    Im Grunde hat sich diese Haltung erst mit den 68ern langsam verändert... Wobei... in meinem schwäbischen Dorf wurde auch in den 80ern irritiert über alleinerziehende Frauen getratscht. :rollen:
    Daher kann man Liz diese Gedanken nicht verdenken - zumal sie sich sicherlich auch darüber geärgert hat, dass sie John einfach vertraut hat, als er sagte, dass er sich um alles kümmert. :sauer:

    Liebe Grüße

    Tabea


  • Das stimmt, derart Erlebtes setzt sich in den Wünschen und dem Denken in die Zukunft der eigenen Kinder fort.... - sie hatte wirklich allen Grund dazu. Sicher kann Addie das am Ende auch besser verstehen und akzeptieren. Es ging Elizabeth bei allen Kindern um die eigene Unabhängigkeit und - Selbständigkeit. Jason als Handchirurg und auch Venetia als Architektin sind ja diesem mütterlichen Anspruch absolut nachgekommen....


    Wobei es eine etwas altertümliche Denkweise ist, dass man sich nur mit einem Hochschulstudium einen Traum verwirklichen kann. Addie arbeitet eben nicht hochgeistig oder zum (medizinischen) Wohle anderer - aber sie macht sowohl sich als auch andere glücklich, indem sie backt.
    Aber ja, ich kann Liz nach diesem Abschnitt auch etwas besser verstehen. Sie selbst strebte eben ein Studium an, deshalb wollte sie, dass sowohl ihre Töchter als auch ihr Sohn keine Steine in den Weg gelegt werden. Sie übertreibt dann nur, weil sie diesen Weg als unabdingbar sieht. :rollen:

    Liebe Grüße

    Tabea


  • Ich finde ja noch nicht, dass Addie und Phoebe so richtig harmonieren.


    Nein, das tun sie in meinen Augen auch noch nicht - zumindest noch lange nicht immer. Aber sie sind noch in der Findungsphase, denn sie müssen sich nicht nur besser kennenlernen, sondern auch einige Dinge verdauen, die sie gerade über ihre Mutter und die Vergangenheit erfahren mussten. Ziemlich verständlich - und ich bin mir sicher, dass der Rest noch kommt.


    Zitat

    Doris Day mochte ich immer sehr gerne. Ich fand sie aber ziemlich prüde. Das sie ein liederliches Frauenzimmer sein soll - nach damaligen Maßstäben - da musste ich wirklich schmunzeln.


    Naja, zumindest in den Augen von Liz' Vater - aber das dürfte auch keine Kunst gewesen sein. :breitgrins:
    Ich fand die Filme mit Doris Day auch lustig, aber sie wurde nicht umsonst als älteste Jungfrau der Welt bezeichnet... :zwinker:

    Liebe Grüße

    Tabea

  • Wobei es eine etwas altertümliche Denkweise ist, dass man sich nur mit einem Hochschulstudium einen Traum verwirklichen kann. Addie arbeitet eben nicht hochgeistig oder zum (medizinischen) Wohle anderer - aber sie macht sowohl sich als auch andere glücklich, indem sie backt.
    Aber ja, ich kann Liz nach diesem Abschnitt auch etwas besser verstehen. Sie selbst strebte eben ein Studium an, deshalb wollte sie, dass sowohl ihre Töchter als auch ihr Sohn keine Steine in den Weg gelegt werden. Sie übertreibt dann nur, weil sie diesen Weg als unabdingbar sieht. :rollen:


    Ich für meinen Teil sehe diese Denkweise noch nicht mal soooo altertümlich :zwinker:; ich habe es sicher ähnlich erlebt und meine Eltern haben in ihre Kinder schon die Erwartungen implantiert (unbewusst/bewusst - da meine Mutter auch keine Chance hatte, sich beruflich zu verwirklichen) - dass meine Generation "es mal besser haben sollte" - dafür aber auch sich anzustrengen hatten... Heute hat sich da GsD einiges geändert; aber auch habe das Gefühl, dass es sehr wichtig ist, seine Sprösslinge :breitgrins: oder den Sprössling zu motivieren, ein unabhängiges und vor allem selbstbestimmten Leben führen zu können - das ist meist über den Beruf und ein adäquates Auskommen möglich (in dem man hoffentlich glücklich ist) :winken:

    "Bücher sind meine Leuchttürme" (Dorothy E. Stevenson)

  • Da muss ich Sagota zustimmen! Voll und ganz! Der Traum vom Hochschulstudium ist heute zwar viel eher erfüllbar als zu meiner Zeit, die auch in etwa Addies und Phoebes Zeit ist, aber dennoch sehr aktuell! Ich verweise dabei nur auf die Helikoptereltern, die allenthalben präsent sind. Klar wollen sie einen Traum verwirklichen - ihren eigenen nämlich! So wie das auch meine Eltern taten, - aus den von Sagota geschilderten Gründen!
    Ob das gut ist, mag dahingestellt bleiben...