B.C. Schiller - Targa. Der Moment, bevor du stirbst

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 28.259 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Igela.

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    Targa Hendricks arbeitet als Undercover-Agentin für eine Spezialeinheit der Polizei. Dank ihrer besonderen Charaktereigenschaften - sie hat nicht nur einen brillianten Verstand sondern ist auch komplett furchtlos und frei von normalen menschlichen Emotionen - wird sie für besonders schwierige und gefährliche Fälle auserwählt, an denen sich die Ermittlungsbehörden die Zähne ausbeißen.
    Doch als sie auf den ebenso intelligenten wie narzistischen und skrupellosen Hochschuldozenten Falk Sandman angesetzt wird, der verdächtigt wird, mehrere junge Frauen umgebracht zu haben, läuft sie nicht nur Gefahr, dem unleugbaren Charme des Mörders zu verfallen sondern gar sein nächstes Opfer zu werden.
    Ein Kräftemessen beginnt, das mal zu Gunsten des einen, mal des anderen ausgeht.
    Wer aber wird am Ende die Oberhand behalten in diesem grausamen Katz-und-Maus-Spiel zweier gesellschaftlicher Außenseiter? In einem spannenden Finale muss die Entscheidung fallen....


    Ja, er ist außerordentlich spannend und darüberhinaus stilistisch elegant dieser Thriller, den sich das Autorenpaar Barbara und Christian Schiller ausgedacht hat! Er ist von geradezu nervenzerreißender Spannung bis zum Schluss, schwächelt in keinem Moment, ist schnell, unheimlich und grausam.
    Und das, obwohl die Rollenverteilung von Anfang an klar ist! Der Leser kennt den Mörder, sieht ihm bei seinen bizarren Morden, die durch die völlige Abwesenheit von Empathie abstoßen und erschrecken, über die Schulter, blickt ihm direkt in seine rabenschwarze Seele.
    Er ist böse, dieser Mann, von dem dennoch eine unfassbare Faszination ausgeht, dem Frauen auf eine Art verfallen, wie man es sich nur schwer vorzustellen vermag. Und natürlich ist er krank, er ist eine Bestie in Menschengestalt, ein Mörder der Superklasse, sich seiner Überlegenheit sicher.


    Wo er in all seiner Grausamkeit dennoch ein klar fassbarer Charakter ist, so ist seine Gegenspielerin Targa ein Rätsel bis zum Schluss! Zu ihrer Seele hat der Leser nur punktuell Zugang, was sie nicht greifbar macht. Bis zum Ende des Thrillers bleibt unklar, auf welche Seite sie eigentlich gehört, denn in ihr kämpft das Gute mit dem Bösen.
    Beide Hauptfiguren polarisieren, sie haben keine Grauzonen wie die meisten Menschen, sie sind radikal in ihren jeweiligen Persönlichkeiten.


    Und obwohl meines Erachtens ein wenig zu detailreich auf die Tötungsszenen, deren Notwendigkeit ich grundsätzlich und hier im besonderen in Frage stelle, eingegangen wird, ist den beiden Autoren ein in jeder Hinsicht ungewöhnlicher Thriller gelungen, ein finsteres Kammerspiel beinahe, das dem inneren Kämpfen und Ringen ebensoviel Raum gibt wie dem äußeren, - und den ich deshalb bereits den Psychothrillern zurechnen möchte.


    Doch es gibt nicht nur die eine, die Haupthandlungsebene, auf der die Ermittlerin und der Psychopath agieren! Mit dieser verwoben sind einige wenige Nebenschauplätze, deren Bedeutung sich erst allmählich erschließt. Und auf diesen Seitensträngen sind Charaktere unterwegs, deren Beziehung zur Haupthandlung und deren Akteuren nach und nach ans Licht tritt, bis zum Schluss die Puzzleteile soweit eingesetzt sind, dass ein klares Bild entsteht.
    Wobei das Ende mit einem wahren Paukenschlag daherkommt und wieder neue Fragen aufwirft - die einen Folgeband versprechen, auf den man mit Recht gespannt sein darf!


    5ratten

    Titel angepasst. LG, Valentine

    Einmal editiert, zuletzt von Valentine ()

  • Targa Hendricks ist eine Sonder-Ermittlerin, die von der Berliner Polizei für ganz spezielle Aufträge eingesetzt wird, um Serienkiller zu überführen. Dabei kommt ihr zugute, dass sie keine Gefühle hat und somit auch keine Angst – denkt sie zumindest! Doch ihr neuer Auftrag wird selbst sie an ihre Grenzen führen. Denn Professor Falk Sandman ist ein Meister der Manipulation. Obwohl er mit mehreren Mordfällen in Verbindung steht, gelingt es der Polizei nicht, ihn zu überführen. So ist Targa nun die letzte Hoffnung der Ermittler, ihn quasi auf frischer Tat zu ertappen. Doch dafür muss Targa ihm nahekommen, ganz nahe!


    Das Autorenduo Barbara und Christian Schiller ist schon lange erfolgreich im Selfpublishing unterwegs, nun liegt mit „Targa“ die erste Verlagsveröffentlichung vor. Dementsprechend hoch waren Spannung und Erwartung – wobei ich mangels Kenntnis der anderen Werke eigentlich ohne Erwartungen an das Buch herangegangen bin.


    Einige Dinge haben mir nicht so gut gefallen, zum einen bin ich nicht warm mit der Protagonistin Targa geworden, was aber ja an sich gut zu ihrem Charakter passt. Ich muss eine Buchfigur auch nicht mögen, um ein Buch gut zu finden. Hier hatte ich aber das Problem, dass ich Targa in sich nicht ganz stimmig fand.


    Der zweite Protagonist, Falk Sandman, hat mich deutlich mehr begeistert – was natürlich das falsche Wort für einen derart grausigen und wiederwärtigen Charakter ist. Aber ihn fand ich einfach spannend und auch wenn ich es mir kaum vorstellen kann, basiert seine Figur ja auf wahren Vorbildern.


    Mit einer Nebenhandlung, deren Sinn und Zweck sich erst am Ende des Buches ergibt, kam ich ebenfalls nicht so gut zurecht, hier hatte ich in eine falsche Richtung spekuliert und die Auflösung am Ende fand ich etwas schwach.


    Insgesamt eine durchaus spannende Geschichte, die für mich vor allem durch die Figur des Falk Sandman eine gewisse grausige Faszination entwickelte, die mich aber inhaltlich leider nicht ganz überzeugen konnte.


    3ratten

    LG, Dani


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  • -- Worum geht’s? --
    Falk Sandmann ist Professor Psychologie – und ein aktiver Serienmörder. Die Polizei ist ihm bereits seit längerem auf der Spur, konnte ihn bisher aber nicht überführen. Dass soll mit Hilfe von Targa, einer in Ungnade gefallenen Polizistin, nun gelingen. Ihre besondere Gefühlskälte soll es ihr ermöglichen, dem eiskalten Psychopathen nahezukommen und ihn zur Strecke zu bringen. Schon bald stellt sich die Frage, wer wem zu nahe kommt.


    -- Wie war’s? --
    Es ist mal ein anderer Ansatz, bereits von Anfang an zu wissen wer der Mörder ist, ihn bei seinen Taten zu begleiten und zu sehen, wie nah oder fern die Polizei ist.


    Falk Sandmann ist ein durch und durch gelungener Serienmörder: Charmant, intelligent, eiskalt, grausam aber nicht blutig-brutal. Mit der Zeit offenbart sich sein riesiges Netz, das er gesponnen hat, und in dem viel mehr Menschen hängen als man glauben mag.


    Neben Sandmann verblasst die titelgebende Protagonistin Targa. Angeblich spürt sie keinerlei Angst oder andere Emotionen. Das wird allerdings in jedem Kapitel widerlegt, was Targa eher unausgereift wirken lässt.


    Insgesamt bin ich weder mit ihr noch mit dem Thriller insgesamt warm geworden. Einige Handlungsstränge wollen nicht ganz zum Rest der Geschichte passen, trotz der Erklärungen, und gerade beim Showdown wirken einige Ereignisse schlicht zu konstruiert für meinen Geschmack.


    Ich hätte gerne mehr von Sandmann gelesen, denn sowohl von seiner Geschichte als auch von seinem Vorgehen her ist er hoch interessant. Er ist einer der spannendsten Serienmörder, die mir bisher untergekommen sind, gerade weil er nicht so brutal und blutig vorgeht, sondern eher kühl und berechnend.


    Doch auch der Charakter Sandmann hilft nicht, ich kann diesem Thriller nicht genug abgewinnen um ihn empfehlen zu können.


    2ratten

  • Spannendes Duell zweier ungewöhnlicher Charaktere


    Targa Hendricks arbeitet als Undercover-Ermittlerin für die Sondereinheit K2 der Berliner Polizei und zeichnet sich durch ihre absolute Gefühlskälte und Unerschrockenheit aus. So wird sie immer dort eingesetzt, wo normale Ermittlungsmethoden versagen.
    Als sie auf den mutmaßlichen Frauenmörder Falk Sandmann angesetzt wird, beginnt ein gnadenloses Duell zwischen den beiden ungleichen Gegnern.


    Das Autorenduo B.C. Schiller hat mit Targa Hendricks eine ungewöhnlich Figur geschaffen, die es den Lesern nicht gerade leicht macht, sie zu mögen. Wenn dann aber nach und nach die Hintergrundgeschichte und der Werdegang von Targa aufgeblättert wird, blickt man zumindestens ein wenig hinter die Fassade und entdeckt immer mehr von ihrem wahren Kern.
    Ihr Gegenspieler Falk Sandmann ist ebenfalls ein vielschichtiger Charakter, der eine gefährliche und undurchsichtige Mischung aus Charme und Brutalität verströmt und so immer wieder zu überraschen und zu schockieren weiß.


    Dieser Thriller ist zwar fast komplett auf seine beiden Hauptfiguren zugeschnitten, dennoch können auch die gut charakterisierten Nebenfiguren überzeugen und der gut konstruierten Geschichte eigene Facetten hinzufügen. Obwohl der Täter von Beginn an bekannt ist, hält die Story trotzdem noch einige überraschende Wendungen bereit.
    Auch der packende Schreibstil konnte mich überzeugen, obwohl die hier verwendete Gegenwartsform sonst eigentlich nicht so ganz mein Fall ist.


    Wer auf spannende Thriller mit außergewöhnlichen Figuren steht, wird hier bestens unterhalten.


    4ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

    "Ein Leben ohne Bücher ist nicht lebenswert" Erasmus von Rottersdam (1469-1536)

  • Worum gehts?


    Über die Jahre hat Targa um ihr Herz ein Gefängnis errichtet und niemanden an sich rangelassen. Sie hat keine Freunde, keine Liebe und nichts zu verlieren. Aber genau das macht sie zu einer der gefährlichsten und besten Undercover-Ermittlerinnen unserer Zeit. Ihr neuer Fall hat es in sich. Denn sie kommt dem Bösen näher als es gut für sie ist und zieht sie mit Haut und Haaren ins Ungewisse.....





    Wie erging es mir mit dem Buch!


    Das Cover finde ich gut und ansprechend, passend für einen Thriller. Vorallem finde ich es toll, dass einem die Person darauf den Rücken zukehrt und man somit noch einigen Spielraum hat um Targa selbst ein Gesicht zu geben!


    Das erste Kapitel zeigt eine traurige Szene aus der Vergangenheit, welche eine große Rolle im weiteren Buch spielen wird. Also lest mit Bedacht!


    Targa ist ein recht eigensinniger Charakter. Sie hat ihr Herz hinter einer Mauer verbarikardiert und jeglicher Versuch ihrer Umwelt ihr nahezukommen, stößt nur auf mässigen Erfolg. Aber genau das hat sie für mich so spezial und toll gemacht und perfekt für die Rolle, die die Autoren für sie vorgesehen haben.


    Wir erleben das Buch aus verschiedenen Blickwinkeln. Einerseits haben wir Targas Perspektive, die einem immer wieder einen kleinen Eindruck in ihr innerstes Wesen gewährt und immer wieder auch zeigt, dass sie nicht ganz so kalt ist, wie sie vielleicht vorgibt und glaubt zu sein. Aber ist die Mauer, die sie gebaut hat wirklich überwindbar oder ist es nur ein von Autoren aufgebautes Trugbild?


    Ein weiterer Handlungsstrang hat sein zu Hause auf einer Insel in einem Hochsicherheitsgefängnis. Ein geheimnisvoller Charakter, der viele Fragen aufwirft. Allen voran die Frage, welchen Bezug er zu Targa und dem Serienmörder hat. So viele verschiedene Ideen schwirren einem im Kopf rum. Denn der Charakter hat eine mystische und auch irgendwie böse Aura, die es gilt zuzuordnen. Ist er nur Ablenkungsmanöver? Oder hat er eine tragende Rolle? Zu Beginn hat er mir wirklich Gänsehaut bereitet aber im weiteren Verlauf wird durch die Lüftung eines Geheimnisses ein neues Licht auf ihn geworfen....eine neue Weise ihn zu sehen und zu verstehen....


    Und zu guter letzt Falk Sandman. Ein charismatischer, attraktiver und überaus cleverer Hochschuldozent, der besessen ist von den letzten Worten sterbender Menschen. Er führt sogar einen eigenen Blog hierzu. Ihn gilt es zur Strecke zu bringen. Jedoch ist es nicht so einfach, wie es Targa sich anfangs vielleicht vorstellt. Es beginnt ein überaus spannendes und trügerisches Spiel irgendwo zwischen Zuneigung und Hass. Welche Seiten weckt er in Targa? Kann sie sein Vertrauen gewinnen und sich in sein Leben schleichen oder ist er zu clever?


    Nach "Ich bin die Nacht" wieder ein Thriller, der mich wirklich bis ins Blut frösteln lies und gleichzeitig mein Herz berührt hat. Die Geschichte an sich hat etwas grausames und abgrundtief böses ansich und zugleich hofft man immer noch, dass das Gute gewinnen wird. Jedoch fragt man sich mehr und mehr, ob Targa wirklich noch zwischen Gut und Böse unterscheiden kann. Oder ob sie sich mehr und mehr in Falks Netz verfängt und ihr eigentlich Ziel verschwimmt! Wie weit wird sie wirklich gehen?


    Auch emotional habe ich mit diesem Buch einiges mitgemacht. Vorallem zwei bestimmte Szenen hatten ein paar Tränen gefordert. Aber darauf kann ich nicht näher eingehen ohne zu spoilern.


    Für mich haben es Barbara und Christian Schiller wieder geschafft restlos zu überzeugen. Der Thriller enthält wirklich alles, was man braucht um zu faszinieren und in Erinnerung zu bleiben! Ich kann das Buch wirklich nur empfehlen und bin schon sehr gespannt auf die Fortsetzung!!!! Ja, ihr habt richtig gehört: Fortsetzung!!!



    Meine Rezi möchte ich mit einem Zitat aus dem Buch beenden....
    "Das Leben ist ein großartiger Verlierer"



    5/5

  • Falk Sandmann arbeitet als Professor an einer Universität. Er ist nicht nur äußerst attraktiv und charmant, sondern auch von den letzten Worten Sterbender besessen und führt darüber einen Blog. Das Ungewöhnlichste an ihm dürfte allerdings sein, dass er Verdächtiger in einer Reihe von Morden an Frauen ist - was ihn nicht sonderlich schert.


    Targa Hendricks ist in mehrerlei Hinsicht ungewöhnlich, denn sie hat im Grunde keine Freunde, lebt mit ihrem Hund namens Hund als Einsiedlerin in ihrem Wohnwagen und empfindet keine Emotionen. Die perfekten Voraussetzungen für eine verdeckte Ermittlerin der Sonderheit K2 des BKA, die auf Serienkiller angesetzt wird, könnte man meinen. Und der, der nun im Visier ist, verlangt Targa einiges ab...


    Eher ungewöhnlich ist die Variante, dass der Leser bereits von Anfang an weiß, wer der Serienmörder ist. Dadurch wird nicht nur einen voll umfänglicher, detaillierter Blick auf die Taten selbst ermöglicht, sondern auch darauf, wie bedroht sich der Täter durch die Ermittlungen fühlt - oder eben auch nicht. Denn dieser hat ein nahezu perfektes System geschaffen und ist sich seiner Sache sehr sicher...
    Targa wird schnell klar, dass ihr nicht viele Optionen bleiben, um den Serienkiller zu entlarven - sie muss sich in seine direkte Nähe begeben, um sein Vertrauen zu gewinnen. Doch wie weit wird sie wirklich dafür gehen müssen?


    Targa ist ein interessanter Charakter, Typ "Einsame Wölfin". Gerade ihre Vergangenheit hat mich sehr neugierig gemacht, aber der Fokus liegt dann doch weniger auf den Geschehnissen rund um ihre Herkunft - ich denke, hier soll verständlicherweise noch Potential für weitere Fälle bleiben. Auch verblasst die ungewöhnliche Heldin gegenüber dem unfassbar perfiden Egozentriker, der weiter mordet und sich nach Schlagzeilen sehnt...
    Überhaupt hat mir die düstere Sprache und die rasch voranschreitende Handlung gefallen - aber beides kann in meinen Augen die Mängel in der Story nicht aufwiegen. Zu konstruiert wirkt alles - allen voran die Wirkung des Psychopathen auf Frauen und die angebliche Emotionslosigkeit Targas, die immer wieder Lügen gestraft wird. Das BKA und die Staatsanwaltschaft geraten gegenüber dem Mörder derart ins Hintertreffen, dass er im Grunde schalten und walten kann wie er möchte. Da benötigt es schon sehr unerwartete Hilfe... Gegen Ende wird es derart dramatisch und gleichwohl vorhersehbar, dass ich froh war, dass sich alles rasant lesen lässt. Um die Neugier auf den zweiten Band zu befeuern, wird schnell noch ein Cliffhanger eingebaut - mich wird er aber leider nicht locken können.


    Ja, es ist ein flüssig zu lesender Thriller, der mit einer eher ungewöhnlichen Herangehensweise punktet, dann aber leider unter zu einfach gestrickten Charakteren (vor allem die Frauen, die sich blenden lassen) und der sehr konstruierten Handlung, die die Zusammenhänge sehr gut ölt, aber leider auch die Spannung ad absurdum führt, in meinen Augen enorm leidet. Hier fehlt die Raffinesse und das Fingerspitzengefühl für einzelne Charaktere.


    1ratten

    Liebe Grüße

    Tabea

  • Ich empfand die Geschichte als etwas konstruiert...doch lest selbst:
    Targa Hendricks hat den Auftrag, das Vertrauen des mutmasslichen Serienkillers Falk Sandmann zu erschleichen und ihn auf frischer Tat zu ertappen und zu überführen. Ihr Vorgesetzter ist überzeugt, dass Targa die richtige Person für den Job ist, denn sie ist kalt , traumatisiert von Kindheit an und weiss sich zu wehren.Tatsächlich gelingt es Targa Kontakt zu Sandmann herzustellen .Doch der verlangt sehr viel von ihr, um sein Vertrauen verdienen . So soll sie zum Beispiel eine junge Frau in ihrem Krankenhausbett töten.Wird Targa den Test bestehen?


    Das Buch beginnt mit einer Überraschung: Auf der Innenseite wurden die Steckbriefe von Targa und Sandmann abgedruckt. Die sind hervorragend bestückt, so dass man schon vor dem Lesen einen guten Einblick in die beiden Hauptfiguren bekommt.


    Leider empfand ich das Schriftbild im Buch als eher klein .Gerade Lesen bei nicht ganz so idealen Lichtbedingungen hat sich dabei als eher mühsam heraus gestellt.


    Auf diesem Cover steht mit Berechtigung "Thriller " darauf, denn es gibt einige sehr gruselige und angstmachende Szenen, die nichts für sensible Leser sind. Gerade die von Sandmann bevorzugte Tötungsart ist Thriller pur. Zudem so bildlich beschrieben, dass ich Gänsehaut gespürt habe. Das grosse Plus in diesem Buch sind meiner Meinung nach , dass das Autorenduo Stimmung und Grauen, Todeskampf der Opfer sehr gut und , ja eben , sehr bildlich zum Leser transportieren. Gerade auch die Szenen, die auf einer Insel und in einer Strafanstalt für Schwerverbrecher spielen, haben mich atemlos und gespannt weiter lesen lassen.Das Ganze wird dann leider etwas sehr konstruiert, da der beschriebene Wärter hoffnungslos naiv sich von dem gefährlichsten Verbrecher übertölpeln lässt. Und nicht zu vergessen, dass dieser von allen Wärtern gefürchtete Verbrecher, auch immer wieder mal mit dem Direktor der Anstalt Schach spielt und sich durch die Siege "Gefallen " einfordert.


    Targa empfand ich als genau so gezeichnet, wie sie wohl beim Leser rüber kommen sollte. Sehr emotionslos, sehr kalt und unnahbar. Dass man da nicht gross Nähe zu der Protagonistin empfindet ist klar und wohl auch so gewollt. Sie füllt ihre Rolle perfekt aus, und das ist das was für mich zählt.


    In dieser Geschichte ist nicht die Suche nach dem Täter das Ziel, sondern, dass er überführt wird. So weiss man als Leser immer ,dass Sandmann der Killer ist und schaut ihm auch bei seinen Taten zu. Allerdings habe ich mich gefragt, warum intelligente , junge Frauen erstens auf so einen Typen rein fallen und ihm zweitens dann auch noch regelrecht aus der Hand fressen und tun was er verlangt, möge es noch so gefährlich, furchteinflössend oder abstrus sein?


    Einige Ungereimtheiten in der Handlung, sowie eine holperige Übergänge haben mich gestört und da hätte noch gefeilt werden dürfen. Zudem waren mir ein paar Dialoge zu aufgesetzt und hölzern. Positiv überrascht haben mich hingegen die Stellen, in denen man als Leser begreift wie die einzelnen Stränge zusammen hängen.