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Laut Amazon:
Die Nr. 1 aus Irland: Ein Kriminalroman und gleichzeitig eine berührende Geschichte über Liebe, Geheimnis und Verlust, mit einem dunklen Grundton, leisem Humor und einer großen Liebe zu allen Figuren.
Sergeant PJ Collins ist nicht dick, er ist fett. PJ gerät schnell ins Schwitzen und schnell aus der Puste, er hat in dem verschlafenen Kaff Duneen aber zum Glück auch nicht viel zu tun.
Das ändert sich, als bei Schachtarbeiten menschliche Überreste gefunden werden. Im Dorf ahnen alle gleich, wessen Knochen das sein müssen: Tommy Burke, verschwunden vor zwanzig Jahren, genau an dem Tag, an dem sich seine Verlobte und seine Geliebte auf dem Marktplatz prügelten. PJ geht daran, die Frauen zu befragen – beide immer noch unglücklich und ungeliebt. Und begeht dabei einige schwer verzeihliche Fehler. Der aus Cork angereiste Kriminalkommissar hält den Dorfsheriff sowieso für eine Niete.
Doch er irrt sich.
Als im beschaulichen Örtchen Duneen in einer Baugrube menschliche Knochen gefunden werden, freut sich der Dorfpolizist PJ fast ein wenig darüber. Denn endlich hat er mal etwas anderes zu tun als Papiere auszustellen oder Geschwindigkeiten zu überprüfen. Und sollte er den Fall klären, sehen ihn die Dorfbewohner dann vielleicht sogar mit anderen Augen...
Das Buch hat mir richtig gut gefallen.
Aber ein Krimi war das jetzt nicht. Es gibt zwar einen Toten und einen Superintendent und Ermittlungen, aber die rücken teilweise so weit in den Hintergrund dass man die Polizeiarbeit überm lesen fast vergisst.
In dem Roman geht es eher um die Entwicklung der Figuren.
Jeder im Dorf weiß eigentlich wessen Knochen da in der Baugrube liegen. Oder sie "glauben" es zu wissen. Alte Geschichten kommen dadurch ans Tageslicht, alte Wunden werden aufgerissen, alte Geheimnisse aufgedeckt. Die teils dramatischen Ereignisse aus den Vergangenheiten der Hauptdarsteller werden ausgeleuchtet. Es gibt häufige Perspektivwechsel sodass der Leser in alle Köpfe "hineinschauen" kann.
Es ist auch kein Krimi weil der Dorfpolizist nicht gerade ein Blitzmerker ist. Wenn ich ganz fies wäre, könnte ich behaupten das PJ für den Kriminalfall total unwichtig ist. Er stellt zwar die richtigen Fragen und weiß meistens auch wen er Fragen muss, aber den Fall "lösen" kann er nur weil jemand geredet hat.
Spannung ist zwar vorhanden, aber anders als man sie bei einem Krimi erwarten würde. Da der Autor sein Augenmerk hauptsächlich auf die Entwicklung der Figuren gelegt hat, und manche von ihnen zwar sehr charmant aber etwas "kaputt" rüber kommen, will man immer wissen wie es mit ihnen weiter geht.
Den Humor, besonders am Anfang, fand ich göttlich. Bereits auf der ersten Seite musste ich auflachen:
ZitatDie Leute mochten ihn durchaus, und es gab im Grunde keine Beschwerden, aber es sorgte dennoch für einige Beunruhigung, dass die Sicherheit im Dorf von einem Mann abhing, dem schon beim Gang zur Kommunion der Schweiß ausbrach.
Aus "Ein irischer Dorfpolizist" von Graham Norton, Seite 9
Auch die Dorfbewohner fand ich toll. Die Klatschbase die die Frauen vom Dorf im Laden von Mrs. O'Driscoll mit Gerüchten unterhält und alle aufhält, sodass keine Geld ausgeben kann. Oder, zufällig die gleiche Klatschbase, die draußen, während sie ihre Einfahrt schrubbt, innehält, um mitzuhören wie viele Weinflaschen Brid Riordan in die Tonne fallen lässt. Sechzehn! Schämte sich diese Frau denn gar nicht...
Tolle Details!
Wie gesagt, tolles Buch wenn man weiß dass es kein Krimi ist und keinen erwartet. Ich würde mich über eine Fortsetzung freuen, dann aber bitte mit mehr Krimi. Das wäre toll.