Stefan Bachmann - Palast der Finsternis/A Drop of Night

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 1.792 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von illy.

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    Horror oder doch nur gruselige Fantasy?


    Die Familie Bessancourt am 23. Oktober 1789. Französische Revolution und sie fliehen….
    Der Vater hatte einen Palast unter dem Palast gebaut, sein eigenes Versailles, wie er sich ausdrückte. Und dorthin sollten eigentlich alle kommen, doch jemand blieb zurück…
    Anouk schreibt ihrer Mutter eine Nachricht auf die Kühlschranktür, denn diese weiß nicht, wohin sie verschwinden wird…. Nur das was Anouk mitzuteilen bereit ist….
    Anouk und noch vier andere Jugendliche werden nach Paris geflogen und dort in Empfang genommen. Doch dann müssen sie nach dem Essen etwas schlucken und Anouk wird schon misstrauisch…
    Was dann passiert, ist ungeheuerlich…
    Und nur vier der fünf Jugendlichen können fliehen… Doch der Palast unter dem Palast ist gespickt mit Fallen….
    Sie werden verfolgt….
    Wer war die Familie Bessancourt, die wegen der Revolution fliehen musste? Warum sollten alle unter die Erde in den Palast unter dem Palast kommen? Wer blieb zurück? Was teilte Anouk ihrer Mutter mit? War es die Wahrheit? Was macht Anouk misstrauisch? Und was passiert dann so Ungeheuerliches? Warum müssen die Jugendlichen fliehen? Inwiefern gab es da Fallen und warum? Weshalb werden die Vier verfolgt? Und was ist in 1789 weiter passiert? Alle diese Fragen – und noch viel mehr – beantwortet dieses Buch.


    Meine Meinung
    Zunächst ließ sich das Buch ganz gut lesen. Doch dann wurde es verwirrend. Ich wusste nicht, was das alles sollte. Doch dann wurde mir die Bedeutung klar: Das Buch ist ein Horrorroman. Ich mag Horrorromane ganz gerne – mit Horror in Maßen. Doch hier gab es fast nur noch Horror. Allerdings wurde es ab etwa der Hälfte klarer, verständlicher. Die Verwirrungen ließen nach und ich begriff um was es ging. Auch wenn es ´nicht weniger Horror war. Die vier Jugendlichen taten mir leid. Der fünfte, nun ja, da muss jeder selbst lesen, was mit ihm geschehen ist. Ich habe mich gefragt, wieso ausgerechnet diese fünf Jugendlichen ausgewählt worden waren. Gegen Ende klärt sich das auf, es bleiben also keine Fragen offen. Was mir wiederum gefällt. Zumal es eigentlich sogar noch ins Fantastische geht. Aber weiter möchte ich dazu nichts sagen, will ja nicht spoilern. Auch ging mir sehr nach, was in 1789 passiert ist, was aus Aurelies Sicht erzählt wird. Hinzufügen möchte ich, dass die Geschichte der Gegenwart aus Anouks Sicht erzählt wird. So alles in allem hat mir dieses Buch dann auch noch gut gefallen. Zunächst habe ich mir überlegt, ob ich diesem Buch drei oder vier Sterne geben soll. Und da ich grundsätzlich keine halben Sterne vergebe – denn nicht überall ist das möglich und unterschiedlich mag ich nicht – und sich die Waage doch mehr Richtung vier neigte, bekommt dieses Buch von mir vier von fünf Sternen bzw. acht von zehn Punkten. Eine Leseempfehlung für alle, die Horrorromane mögen – ich empfand es als Horror, aber es gibt auch noch viel Schlimmere – gebe ich gerne ab.


    4ratten


    Titel angepasst. LG, Valentine

    Liebe Grüße

    Lerchie

    ____________________________

    nur wer aufgibt, hat schon verloren

    Einmal editiert, zuletzt von Valentine ()

  • Wenn es ein Horrorroman ist, warum stellst du es dann nicht gleich in der entsprechenden Kategorie ein?

    LG, Dani


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    Klappentext: Die Außenseiterin Anouk ist mit vier anderen Kandidaten nach Paris gekommen, um einen lange verschütteten unterirdischen Palast zu erforschen, den ein verrückter Adliger zur Zeit der Französischen Revolution als Versteck für seine Familie erbauen ließ. Doch nachdem die Jugendlichen einmal durch die Tür mit dem Schmetterlingswappen getreten sind, erwartet sie in jedem weiteren Raum ein neuer Abgrund, den sie nur gemeinsam bezwingen können.


    Eigentlich ist es kein besonders anspruchsvoller Inhalt: Anouk und ein paar andere Jugendliche werden eingeladen, als Erste einen unterirdischen Palast zu erkunden. Dieser erweist sich allerdings als Falle und sie sind dort unten in Lebensgefahr.
    Gleichzeitig gibt es einen zweiten Handlungsstrang, nämlich ca. 200 Jahre früher. Dieser dreht sich um Aurélie, die damals in diesem Palast auch so einiges erlebt hat.
    Am Ende verknüpft Stefan Bachmann diese beiden Geschichten und Anouk (und auch Aurélie) erfährt ein unglaubliches Geheimnis...



    Da die Geschichte ziemlich geradlinig verläuft und man so auch keine Probleme damit hat, sie zu verstehen, kann man sich vollkommen auf die Actionszenen und die Spannung konzentrieren. Wer dabei auch Grusel-Elemente mag, ist hier definitiv richtig!
    Und ständig neue Erkenntnisse und neue Fragen ... Man fiebert und rät als Leser der Auflösung entgegen, obwohl diese dann teilweise recht vorhersehbar ausfällt.
    Aber Freundschaften kommen auch nicht zu kurz - eine tolle Mischung, und das alles OHNE einer Liebesschnulze! Perfekt! :)
    (Am Rande: MazeRunner-Fans hier? Lest dieses Buch, wenn euch der Plot des Buches - besonders des dritten Teils - gefallen hat!)



    Eigentlich hätte ich vom Diogenes-Verlag etwas ganz anderes erwartet. Bis jetzt kannte ich davon bloß die typischen Schullektüren und alten Schinken (der Vorleser, das Parfum, die Häupter meiner Lieben, ...), deswegen war ich skeptisch. Aber ich wurde eines besseren belehrt - Diogenes kann auch Jugendfantasy!



    Das Einzige, woran man den Verlag erkennen könnte ist der Schreibstil von Stefan Bachmann. Er schreibt anspruchsvoller, als man es in den "gehypten" Jugendbüchern findet. Das finde ich aber ganz und gar nicht schlecht, weil man auch mal ein bisschen interpretieren oder sich (was ich gemacht habe ;) Zitate herausschreiben kann.
    Super fand ich zum Beispiel: »Ich seufze und starre weiter zur Decke hinauf. Wenn das hier eine Szene aus einem Indie-Film wäre, würde ich neben einem mit Graffiti verzierten Wohnmobil in die Sterne gucken, unterwegs auf einem Roadtrip quer durch Montana. Ich hätte eine Gitarre und einen großen, alten, fröhlichen Hund dabei. Ich würde in den unendlichen Nachthimmel starren und mich ganz klein fühlen. Da dies aber mein richtiges Leben ist, starre ich auf Tupfen weißer Farbe an einer Decke und denke darüber nach, wie es wohl ist, lebendig gefressen zu werden.«



    Ja, ich glaube, hier kommt Anouks Ironie sehr gut heraus, die mich begeistert hat! Sie ist überhaupt ein sehr interessanter Charakter. Ein Außenseiter, schlecht gelaunt, misstrauisch, aber auch mutig und intelligent. Sie hat eine ziemlich harte Vergangenheit, versucht aber, das hinter einer coolen Fassade zu verbergen. Und im Laufe des Buches verändert sie sich ziemlich. Sie zeigt nach und nach bessere Seiten von sich, lernt, im Team zu spielen und findet in den anderen Charakteren endlich die Personen, denen sie vertrauen kann, die ersten, denen sie ihre Vergangenheit erzählt.
    Also, sie ist wahnsinnig faszinierend und ich finde es gerade ziemlich bewundernswert, dass Stefan Bachmann ihren Charakter neben der ganzen Action beschreiben kann!
    Wie man vielleicht merkt - Anouk finde ich sehr gelungen. ;D



    Das Cover hat mich zwar nicht wirklich überzeugt, aber das ist eben Diogenes und der Inhalt haut das wieder heraus. ;)
    (Übrigens glänzt das Blau des Palastes in Wirklichkeit ganz hübsch, was auf der digitalen Version des Covers nicht wirklich herüberkommt.)



    Fazit: Ein etwas anderes Jugendbuch, das eher in die Grusel-Ecke der Fantasy zu stellen ist. Empfehlung für jeden, der genug von langweiligen Liebesgeschichten hat!


    5ratten


    (Ich war mir nicht sicher, unter welches Thema ich den Thread setze, ich hoffe, das passt so. :zwinker:)

  • Eigentlich hätte ich vom Diogenes-Verlag etwas ganz anderes erwartet. Bis jetzt kannte ich davon bloß die typischen Schullektüren und alten Schinken (der Vorleser, das Parfum, die Häupter meiner Lieben, ...), deswegen war ich skeptisch. Aber ich wurde eines besseren belehrt - Diogenes kann auch Jugendfantasy!


    Der Vorleser: 1995
    Das Parfum: 1985
    Die Häupter meiner Lieben: 1993


    Was Du als "alte Schinken" bezeichnest ...


    Diogenes kann keine Jugendfantasy. Diogenes kann Bachmann, that's all. :breitgrins:

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • Ich bin 16. Das IST für mich alt. *hust* :lachen: :zwinker:
    Ne, ich konnte mit den Büchern einfach nichts anfangen, vielleicht lag es am Genre, vielleicht waren mir die Ideen zu unrealistisch... keine Ahnung.
    Okay, okay, dann können sie eben Bachmann. :breitgrins: Ich hatte bis jetzt auf jeden Fall noch kein Fantasybuch aus dem Verlag entdeckt.


    @Dani
    Dankeschön, ich hatte den Thread über die Suchfunktion nicht gefunden, mich aber schon gewundert!

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    „Hier unten klingt die Stille anders. An der Erdoberfläche ist Stille etwas Großes, Volles. […] Hier ist die Stille verschlossen und gespannt.“ (S. 147)


    Zusammenfassung. Eine Gruppe Jugendlicher, eine Reise nach Frankreich und ein unterirdischer Palast, damit beginnt Stefan Bachmanns „Palast der Finsternis“. Doch was darauf folgt, das überrascht jeden einzelnen der Beteiligten: Hinter den Türen des Palastes lauern Fallen und sehr bald weiß niemand mehr, wem er trauen kann, und wie er aus diesem Palast der Finsternis entkommen soll.


    Erster Satz. Ich hörte, wie es gebaut wurde, Vaters geheimes Versailles, ein Palast unterhalb eines Palastes, ein Reich aus Gold und Kristall, verborgen in den Wurzeln Frankreichs.


    Cover. Das größte Plus des Covers ist die schicke, glänzende Optik. Abgesehen davon ist das Bild vor allem ein Traumbild, dessen Zusammenhang mit dem Inhalt des Romans sich mir nicht so ganz erschließt. Aber hübsch ist es!


    Inhalt. Bis die Geschichte wirklich richtig in Gang kommt, dauert es zugegebenermaßen eine Weile – dann jedoch ist sie spannend, rasant und jedes Kapitel endet so, dass man auf keinen Fall jetzt schon aufhören kann, sondern auf jeden Fall wenigstens noch ein Kapitel lesen muss. Das erinnert fast ein wenig an die Serien dieser Zeit, die uns nach jeder Episode in der Überzeugung zurücklassen, dass wir noch weiterschauen müssen, um das nächste Geheimnis zu lüften.
    Ein wenig zu sehr erinnert der Aufbau des Buchs und Palastes, einige Fallen und einzelne Szenen an Das Phantom der Oper und Filme wie Cube, Resident Evil oder Der Exorzist, aber man kann das Rad ja nicht immer wieder neu erfinden. Und wenn man darüber hinwegsieht, dann hat man mit dem Palast der Finsternis wirklich spannenden Jugendhorror, den man eigentlich nur ungern wieder aus der Hand legen möchte.


    Personen. An den Figuren wird vielleicht deutlich, dass das Buch ein Jugendbuch ist: Besonders Anouk, aus deren Perspektive wir einen Großteil der Geschichte erleben, hat einen ausgeprägten Hang zum düster Gucken, der Überzeugung, dass niemand es so schwer haben kann wie sie selbst, und zu dem Gefühl, alles zu wissen. Mein Lieblingssatz in dem Zusammenhang: „Hast du das gehört, Bruder? Du bist tot. Anouk hat es gesagt, und sie weiß alles.“ (S. 336)
    Aber vielleicht sind diese Überzeugungen das Privileg von Teenagern und man muss darüber etwas mehr hinwegsehen, als es mir gelungen ist. Und Anouks zynisches, sarkastisches Verhalten in akuten Gefahrensituationen hat uns auch mehr als einmal zum Lachen gebracht.
    Ein weiteres Manko: Eine der Figuren ist derartig überflüssig, dass man ihre Existenz beinahe optischen Gründen mit Blick auf eine Verfilmung zuschieben möchte. Wer das Buch schon gelesen hat, sollte darauf kommen können, um wen es geht – allen anderen möchte ich das an dieser Stelle nicht verraten.


    Fazit. Auch wenn der Palast der Finsternis kein Wunderwerk an innovativen Ideen ist, auch wenn die ein oder andere Figur mich bisweilen sehr tief hat durchatmen und das Buch einen Moment zur Seite legen lassen, ist es empfehlenswert für jeden, der Lust auf ein kleines bisschen Coming of Age vor spannender, nahezu filmisch anmutender Horrokulisse hat.
    3ratten

  • bücherbelle
    Es gab schon einen Thread zu diesem Buch, bitte die Suchfunktion vor Erstellen eines neuen Threads benutzen :winken:

    LG, Dani


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  • Dieses Buch scheint tatsächlich schwierig zu finden sein. Unheimlich so was ... :entsetzt:

    Ich habs gefunden:clown:




    Anouk fühlt sich von ihren Eltern ungeliebt, sie macht auf mich den Eindruck einer sozial vernachlässigten, aber mit Reichtum überschütteten Person, allerdings erzeugt sie kein Mitleid, dazu wirkt sie mit ihrer zynischen Art zu ablehnend. Gemeinsam mit vier anderen 17jährigen Jugendlichen wurde sie auserwählt, die Erforschung eines unterirdischen Palasts vorzunehmen. Wie unwahrscheinlich das ist, bemerkt sie nicht, zu sehr ist sie davon überzeugt besondere Gelegenheiten und Dinge zu verdienen. In einem Privatjet werden sie nach Paris gebracht und von dort aufs Land. Den Palast gibt es, aber er ist voller Gefahren und bald kämpfen sie um ihr Leben.


    In einem zweiten parallel erzählten Handlungsstrang erfahren wir von der Entstehung des Palasts und Aurélie, der Tochter des Erbauers, der mit seiner Familie vor der Französischen Revolution in sein unterirdisches Reich flieht. Hierüber wird der Hintergrund für die Gegenwartshandlung geliefert, und die Informationen ergänzen sich, so dass man als Leserin den Figuren zumindest ein paar Vermutungen voraus ist.


    Mich hat die Geschichte von Anouk und den anderen am ehesten an eines dieser Abenteuer-Spiel-Bücher erinnert (Gehst du durch die Tür mit dem Schmetterling, lies auf Seite 47 weiter / Gehst du durch die Tür mit dem Löwen, lies auf Seite 93 weiter). Ich fand es aber bei aller Action leider nicht besonders spannend, weil die Figuren mir einfach egal waren. Die Figurenentwicklung inklusive entstehender Freundschaften war vorhersehbar und nicht unbedingt glaubwürdig.


    Für eine Verfilmung bietet „Palast der Finsternis“ sich aber dank toller potentieller Spezialeffekte an und da würde es mir vermutlich etwas besser gefallen.


    3ratten