Ich bringe wohl ein wenig Balance in diesen Thread, ich habe das Buch nämlich nach ungefähr einem Viertel abgebrochen
Ich bin lange um Nevernight umhergeschlichen, der Hype um den Autor selbst war mir irgendwie nicht ganz geheuer und ich muss zugeben, dass Jay Kristoff mir bisher auch nicht übermäßig sympathisch aufgefallen ist. Da habe ich das Gefühl von zu viel Selbstdarstellung, kann aber natürlich auch sein, dass ich mich völlig irre und betrifft natürlich auch nur die öffentliche Person.
Aber dieses Gefühl hat sich auch in das Buch geschlichen. Eigentlich hat Nevernight ganz viel, weshalb ich es lieben sollte: ich mag detailreiche Sprache, ich mag interessante Heldinnen und Helden, die nicht so dem Schema entsprechen und die Erzählung wird zuweilen auch so richtig "dreckig" und nimmt sich kein Blatt vor dem Mund.
Tatsächlich sind mir all diese Dinge in Summe aber zu stark ausgeprägt gewesen, etwas weniger und ich wäre wahrscheinlich völlig begeistert gewesen. Der größte Punkt war für mich die Sprache, die ist mir zu gewollt und doch zu übertrieben. Ich musste das erste Kapitel immer wieder von vorne beginnen, weil ich nicht und nicht in den Stil hineinfinden wollte und mir dabei der Inhalt verloren ging. Auch bin ich nicht so der Fan, wenn Worldbuilding überwiegend durch Fußnoten betrieben wird, auch wenn ich zugeben muss, dass Herr Kristoff hier definitiv eine Stärke vorzuweisen hat.
Der Erzähler der Geschichte war mir ebenfalls etwas "zu cool", es kam für mich nicht authentisch rüber.
Ich kann aber sehr gut verstehen, wieso das Buch bei so vielen Begeisterungsstürme auslöst. Ich war wohl einfach nicht das richtige Zielpublikum.