Andreas Gruber - Todesreigen

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 1.584 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Igela.

  • Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    BKA-Ermittler begehen nacheinander Selbstmord, nachdem ihre Familienangehörigen auf merkwürdige Art und Weise ums Leben kamen. In einem Fall soll Sabine Nemez ermitteln, stößt aber merkwürdigerweise genau dort auf Schweigen, wo es Anworten geben sollte. Denn zu vieles deutet darauf hin, dass es Fremdeinwirklung gab. Maarten S. Sneijder, der Profi des BKA, zur Zeit suspendiert , reagiert diesmal zögerlich auf die Bitte seiner ehemaligen Elevin Sabine Nemez, hier anzupacken.


    Gottseidank lässt sich Tina Martinelli, ihre ehemalige "Mitschülerin" bei Sneijder, schneller überzeugen. Doch es geht um längst Vergangenes - immer mehr wird deutlich, dass Ereignisse von vor zwanzig Jahren eine Rolle spielen, da haben die beiden Anfangsdreißigerinnen noch mit Puppen gespielt.


    Also muss Sneijder ran und wenn er wie hier aus einem mehr als zwielichtigen Etablissement herausgeholt werden muss. Sneijder und Nemez: Wie Feuer und Wasser sind die Beiden, wenn sie aufeinander treffen, zischt es ganz gewaltig - wenn nicht mehr. Kann eine solche Kombi zu Erfolg führen oder werden die beiden sich aneinander aufreiben, zumal ihnen reihenweise Steine in den Weg gelegt werden - nicht nur vom Mörder selbst?


    Ein überaus phantasiereicher Thriller mit vielen Überraschungen und zahlreichen Elementen eines klassischen Kriminalromans ist es, den Andreas Gruber uns hier vorsetzt. Ein Thriller, der jeden Freund von Spannungsliteratur mit den Hufen scharren lässt - doch sollte man definitiv nicht zu zart besaitet sein, wenn man sich diese Lektüre gönnt. Ein paar sehr verwegene, ja abwegige (Verw)Irrungen beinhaltet der Fall auch, doch die haben mich nur geringfügig gestört.


    Dies ist der vierte Band einer Reihe. Gottseidank hatte ich den Vorgängerband - den letzten einer Trilogie - gelesen. Dies hier ist der Auftakt zu einem weiteren"Dreier" und um das ganze Umfeld zu begreifen, sollte man zumindest "Todesmärchen", den Abschluss des ersten "Dreiers" kennen, sonst kommt man hier rasch durcheinander. Aber Sneijder und Nemez haben so viele Fans, die sich die Finger nach neuem "Stoff" lecken, dass für eine weitreichende Leserschar gesorgt ist. Und wer neu startet, hat sicher kein Problem damit, die Vorgänger vorzuschieben - sie sind so wahnsinnig spannend, dass ich sie regelmäßig vor dem Schluss nicht aus der Hand legen kann!


    Eine überaus spannende und originelle Entdeckung war für mich die Reihe um den kauzigen (und das ist noch untertrieben!) Ermittler Maarten S. Sneijder. Er verdient es, mit den großen Ermittlern wie Holmes und Marple, vor allem aber harten Jungs wie Jo Nesbos Harry Hole in eine Reihe gestellt zu werden.
    5ratten


  • Ein paar sehr verwegene, ja abwegige (Verw)Irrungen beinhaltet der Fall auch, doch die haben mich nur geringfügig gestört.




    Eine überaus spannende und originelle Entdeckung war für mich die Reihe um den kauzigen (und das ist noch untertrieben!) Ermittler Maarten S. Sneijder. Er verdient es, mit den großen Ermittlern wie Holmes und Marple, vor allem aber harten Jungs wie Jo Nesbos Harry Hole in eine Reihe gestellt zu werden.


    Liebe Grüße

    Karin

  • Für mich war das mal wieder ein wunderbar nervenzerreißender Thriller.


    Eine Serie von Selbstmorden unter langjährigen Kollegen lässt Sabine Nemez stutzig werden. Aber nicht nur ihr unerklärliches Ableben sorgt dafür, dass die versierte Ermittlerin Interesse an ihren Fällen zeigt. Auch die Tatsache, dass immer einer ihrer Angehörigen kurz zuvor ermordet wurde, lässt sie an eine Verschwörung denken. Deshalb nimmt sie Kontakt zu ihrem ehemaligen Ausbilder und Kollegen Maarten S. Sneijder auf und bittet ihn um Hilfe. Sneijder, der aufgrund einer Suspendierung nicht mehr im aktiven Dienst verweilt, ist der einzige Polizist, dem Sabine wirklich vertrauen kann. Allerdings rät er ihr die Finger von weiteren Ermittlungen zu lassen und schon bald muss Sabine erkennen, warum sogar er diesmal einem Verbrechen nicht auf den Grund gehen will.


    "Todesreigen" ist der vierte Fall für den Misanthropen Maarten S. Sneijder, der in seiner Freizeit Bücher klaut und Marihuana raucht und seine einstige Studentin Sabine Nemez. Zwei Ermittler, die eine ganz besondere Beziehung zueinander hegen. Deshalb sind sie auch diesmal wieder ein Team, das sich nicht scheut, bis zum Äußersten zu gehen und sogar ihr Leben dem anderen anzuvertrauen. Und das steht in diesem Fall ordentlich auf der Kippe. Geht es schließlich darum, einen seit Jahrzehnten existierenden Ring aus korrupten Kollegen auszuheben.


    Ursprünglich als Trilogie geplant, wurde die erfolgreiche Serie um das ungewöhnliche Ermittlerteam von Andreas Gruber zur Freude aller Thrillerfans weitergeführt. Und auch diesmal werden sie nicht enttäuscht. So wartet der neue Fall mit einer überaus spannenden und gleichermaßen undurchsichtigen Handlung auf und lässt den Leser regelmäßig die Nackenhaare zu Berge stehen. Dabei ist es egal, ob ein Amokfahrer auf der Autobahn gestoppt werden muss oder die erhoffte Unterstützung in einer überaus brenzligen Situation ausbleibt. Andreas Gruber versteht es, mit knappen Worten und einer bildhaften Sprache das Grauen lebendig werden zu lassen und die Nerven aller Beteiligten bis zum Zerreißen zu spannen. Da stört es auch nicht, dass sich Sneijder oft merkwürdig und unrealistisch benimmt. Denn ein brillanter Fallanalytiker kann eben nicht gewöhnlich sein.


    Fazit:
    "Todesreigen" ist ein überaus spannender Thriller, der tief in menschliche Abgründe blicken lässt und der die Hoffnung seiner Leser schürt, dass es noch weitere Fälle mit dem ungewöhnlichen Team des BKA Wiesbaden gibt.
    5ratten

  • Ich kann mich leider den 5-Ratten-Rezis nicht anschließen. Hier kommt meine Meinung:


    Sabine Nemez und ihre Kollegin Tina Martinelli ermitteln in mehreren Fällen, in denen Mitarbeiter des BKA bzw. deren Angehörige ums Leben kamen. Die Warnung, von diesen Fällen die Finger zu lassen, führt genau zum Gegenteil und so erleben wir eine Ermittlung mit vielen Unbekannten und etlichen Irrungen und Wirrungen.


    Dies war das 5. Buch von Andreas Gruber, das ich gelesen habe. Von seinen bisherigen Büchern war ich total begeistert, weshalb ich mich auch auf Todesreigen gefreut habe. Doch nach einem vielversprechenden Prolog schaffte es der Autor leider nicht, die Spannung aufrecht zu erhalten. Die Geschichte zieht sich aufgrund der vielen Beteiligten ewig hin, teilweise werden Nebensächlichkeiten (z.B. ein Logo) beschrieben, die für die Handlung tatsächlich nicht wichtig sind. Lediglich die letzten 150 Seiten waren dann wieder spannend, sodass ich sie in einem Rutsch lesen konnte.


    Ich habe für das Buch ungewöhnlich lange gebraucht; teilweise konnte ich am Ende des Buches Namen, die am Anfang des Buches vorkamen, schon nicht mehr zuordnen. Leider gab es auch Kleinigkeiten, die bei mir den Lesefluss einfach gestört haben. Zum Beispiel dürfte es in Frankfurt keine weißen Taxis geben, die Aussprache des Wortes звук ist falsch wiedergegeben und es wird beschrieben, dass es heißer Sommer ist, aber kurz nach 20 Uhr ist schon dunkle Nacht. Zusätzlich gab es doch etliche Tippfehler und ich hoffe, vor Druck der nächsten Ausgabe wird das Buch noch einmal lektoriert.


    Nach all dem Negativen kann ich aber noch sagen, dass die Darstellung der Charaktere Andreas Gruber wieder sehr gut gelungen ist. Auch das Verhältnis zwischen Sabine und Sneijder wird sehr gut beschrieben und man kommt Sneijder als Person noch näher als in den letzten Bänden. Und obwohl die ganze Geschichte doch sehr konstruiert ist, ist sie in sich schlüssig und nachvollziehbar.


    Insgesamt ist Todesreigen ein solider Krimi, der aber einige Schwächen aufweist. Ich hoffe, das nächste Buch ist wieder spannender.


    Von mir gibt es 3ratten und :marypipeshalbeprivatmaus:.

    Bücher kaufen und Bücher lesen sind zwei völlig verschiedene Hobbys.

  • Auch mich lässt "Todesreigen" etwas zwiegespalten zurück. Ich habe die anderen drei Bücher um Sabine Nemez und Maarten S. Sneijder gelesen und so musste natürlich auch dieses sein.


    Spannend war es schon. Diesmal zusätzlich mit besonderer Härte, denn es werden einige liebgewordene Personen geopfert, ich war schon etwas entsetzt über den personellen Kahlschlag. :entsetzt:
    Sabine ermittelt hartnäckig wie immer, mit allen Tricks, diesmal unterstützt durch Tina Martinelli. Sneijder ist ja vom Dienst suspendiert und tritt erst gegen Ende dieses Buches ermittlerisch so richtig in Erscheinung, leider, im Unterschied zu den Vorgängerbänden, deren besonderer Reiz für mich im gemeinsamen Ermitteln von Sneijder und Nemez bestand.


    Die kapitelweise immer wieder eingestreute Vorgeschichte zieht das Ganze leider ein wenig in die Länge und sorgt für einige Unterbrechungen. Hier hätte ich mir weniger Längen gewünscht. Gegen Ende wurde es dann wieder sehr spannend - stellenweise habe ich sogar einen anderen Ausgang erwartet und fast schon befürchtet, dies sei der letzte Sneijder/Nemez-Band - doch dann kam es anders als gedacht. Einiges fand ich jedoch ein wenig zu stark konstruiert, außerdem wirkt die Geschichte stellenweise ein wenig locker dahinfabuliert - dazu kommen die von Dottie genannten störenden Kleinigkeiten:


    Zum Beispiel dürfte es in Frankfurt keine weißen Taxis geben, die Aussprache des Wortes звук ist falsch wiedergegeben und es wird beschrieben, dass es heißer Sommer ist, aber kurz nach 20 Uhr ist schon dunkle Nacht. Zusätzlich gab es doch etliche Tippfehler und ich hoffe, vor Druck der nächsten Ausgabe wird das Buch noch einmal lektoriert.


    Mit Ausnahme der weißen Taxis (gibt es dort keine?) sind mir genau diese Dinge auch aufgefallen.


    Trotz der genannten Schwächen war es ein unterhaltsamer, lesenswerter, schnell gelesener Krimi für zwischendurch. Und ich freue mich auf den nächsten Band mit Sabine und Sneijder.


    3ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

    Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden (R. Luxemburg)

    Was A über B sagt, sagt mehr über A aus als über B.

  • Weniger gut als seine Vorgänger...


    Sabine Nemez vom BKA Wiesbaden hat es mit mysteriösen Todesfällen zu tun: Führungskräfte vom BKA begehen Selbstmord, kurz nachdem ein naher Verwandter starb. Leider muss sie das Kind erst mal alleine schaukeln, da ihr Mentor Maarten S. Sneijder immer noch suspendiert ist. Verstärkung bekommt Nemez von Tina Martinelli, auch sie eine ehemalige Schülerin von Sneijder.



    Der Start in das Buch ist gelungen. Ein Geisterfahrer auf der Autobahn: da wird jedem, der Auto fährt, doch gleich ziemlich mulmig. Noch dazu ist diese beklemmende Situation sehr eindrücklich geschrieben. Und hier zeichnet sich schon das grosse Können von Andreas Gruber aus. Brenzlige Situationen so zu beschreiben, dass man als Leser Kopfkino sieht und Gänsehaut kriegt.

    Leider hat mich die Geschichte im weiteren Verlauf nicht wirklich packen können. Der Grund ist wohl die komplexe Handlung, bei der es meine ganze Aufmerksamkeit benötigte, um nicht den Faden zu verlieren. Es geschehen so viele Morde und " Selbstmorde " dass ich nicht mehr wusste , wo mir der Kopf steht. Ständig wurde immer wieder eine der toten Personen erwähnt und ich wusste bei der Menge oft nicht mehr, was diese vor dem Ableben für eine Funktion hatte. Da die Handlung zudem immer wieder hin und her sprang, 30 Jahre zurück und dann wieder in die Gegenwart, war ich gegen Mitte Buch leicht verwirrt. Ein paar Tote weniger wären aus meiner Sicht definitiv mehr gewesen. Ein paar Zeitsprünge weniger, ebenfalls. Gerade die Beziehungen, Sympathien und Antipathien untereinander in den Reihen des BKA waren sehr komplex und haben mich etwas ermüdet. Hier hat sich eine leichte Langatmigkeit breit gemacht.

    Da Sneijder erst mal suspendiert ist, kam er in der ersten Hälfte des Buches kaum zum Zug. Dafür schlüpfte Sabine Nemez in die Hauptrolle. Leider hat sie nicht sein Charisma und so hat mir im Hinblick zu den Vorgängern schon etwas gefehlt. Ich gebe offen zu, dass ich diese Reihe vor allem wegen Maarten S. Sneijder lese. Denn die Figur ist einer meiner liebsten Ermittler in Thrillern. Sehr sarkastisch und trocken verweist er, egal ob Kollege, Chef oder Zeuge alle auf ihren Platz. Und ich habe mich mittlerweile nun auch damit abgefunden, dass er kifft um besser denken zu können….

    Wo man zu Beginn denkt, dass eine schlüssige Verbindung nicht möglich sein wird, beweist der Autor viel Fingerspitzengefühl. Die völlig verschiedenen Stränge verbinden sich zu einem Motiv des Täters, das nachvollziehbar ist. Leider ist der Täter sehr früh bekannt, was doch noch mal eine ganze Menge Spannung aus der Story nimmt.

    "Todesreigen" ist der vierte Band einer Reihe und meiner Meinung nach sollte man die vorderen kennen um folgen zu können. Gerade die etwas spezielle Beziehung von Nemez, Martinelli und Sneijder, die auch den Reiz der Story ausmacht, versteht man sonst schwer.

    Mir hat "Todesreigen" nach den ersten drei starken Büchern leider weniger gefallen. Gestrafft und mit weniger (toten) Figuren wäre dieses Buch vielleicht an seine Vorgänger heran gekommen.


    3ratten

    3 Mal editiert, zuletzt von Igela ()