Kristin Harmel - Heute fängt der Himmel an

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    Kristin Harmel - Heute fängt der Himmel an
    Blanvalet, August 2017
    416 Seiten; EUR 9.99 (Taschenbuch)
    EAN 978-3-7341-0289-9
    Originalsprache: englisch
    Originaltitel: When We Meet Again


    Emily ist nicht zufrieden mit ihrem Leben, denn sie hat gerade ihre feste Teilzeitstelle als Verfasserin einer Kolumne bei einer Zeitung verloren. Zwar findet die Journalistin auch andere Aufträge, aber irgendwie will die Kündigung aus betriebsbedingten Gründen in ihr aktuelles Leben passen, das ziemlich unglücklich und einsam ist. Emilys Mutter ist bereits vor etlichen Jahren verstorben, zu ihrem Vater existiert kein gutes Verhältnis und vor einigen Monaten ist Emilys Großmutter Margaret, der Fixpunkt ihres Lebens, verstorben.


    Just in diesem Moment erhält Emily eine Paketrolle, die ein Jahrzehnte altes Gemälde enthält: es zeigt eine junge Frau in einem roten, zerschlissenen Kleid vor einem wunderschön dramatischen Himmel. Emily braucht nicht lange, um einigermaßen fassungslos zu erkennen, dass es sich bei der jungen Frau um ihre Großmutter handeln muss. Doch wer hat sie derart perfekt gemalt und was bedeutet vor allen Dingen die der Sendung beigelegte Karte, die besagt, dass diese Frau die Liebe „seines“ Lebens war? Welcher Mann ist damit gemeint? Und wer ist der Absender mit der eleganten Kursivschrift?


    Emilys Neugier und ihr journalistischer Spürsinn sind geweckt und sie macht sich auf die Suche nach Anhaltspunkten für das Leben ihrer Großmutter, die nicht verheiratet war und nie über ihre Zeit als Mädchen oder junge Frau gesprochen hat.


    Die zweite Ebene des Romanes erzählt von Margaret, die in den 40ern als junge Frau auf der elterlichen Farm in Florida lebt, als auf den benachbarten Zuckerrohrfeldern Kriegsgefangene zum Einsatz kommen.


    Wie schon in ihren vorherigen Romanen beweist die Autorin, dass sie ein Händchen für dramatisch-berührende Stoffe hat. Sie verknüpft die Vergangenheit perfekt mit der Gegenwart, denn während Emily auf der Suche nach sich selbst und den Geheimnissen ihrer Großmutter ist, erzählt Kristin Harmel ebenso gekonnt Margarets Geschichte. Dabei lässt sie historische Geschehnisse und Fakten einfließen – wie die Geschichte der POW-Lager und des Rassismus’ in den Vereinigten Staaten. Ich bin mir sicher, dass hier einige überraschende Erkenntnisse für viele LeserInnen warten!


    In meinen Augen ist „Heute fängt der Himmel an“ ein sehr gut komponierter Roman, der eine berührende Geschichte zu erzählen weiß. Spannend und flüssig zu lesen, hat mich das Buch prächtig unterhalten und ich muss gestehen, dass ich sehr mit Emily mitgefiebert habe. Auch wenn es zum Ende vielleicht einen Tick zu dick aufgetragen und damit auch ein wenig kitschig wird, hat mich die Tragik der Geschichte durchaus berührt und ich bin der Ansicht, dass Kristin Harmel hier einen Roman vorgelegt hat, der lehrt, dass es nie zu spät ist - sei es dafür, sein Leben in bessere Bahnen zu lenken oder aber zu verzeihen.


    4ratten und :marypipeshalbeprivatmaus:

    Liebe Grüße

    Tabea

  • Meine Meinung:


    Ich bin zugegeben absoluter Fan von den Büchern der Autorin Kristin Harmel. So war schnell klar, dass ich auch ihr neustes Werk ,"Heute fängt der Himmel an", lesen wollte. Der Klappentext hat mich sofort angesprochen. Ganz besonders gefällt es mir bei ihren Werken, wie sehr die zwischenmenschlichen Beziehungen im Mittelpunkt stehen. So ist es auch in "Heute fängt der Himmel an" der Fall. Wir begleiten einerseits die Protagonistin Emily Emerson. Sie steht durch den Verlust ihrer Großmutter an einem Wendepunkt ihres Lebens. Der Tod ihrer Großmutter, die ihr in sehr schweren Zeiten beigestanden hatte, trifft sie sehr tief. Trotz des großen Altersunterschieds gab sie ihr Halt und die beiden hatten ein gutes Verhältnis zueinander. Emily liebt die journalistische Arbeit, ihr fehlt jedoch die Nähe und Wärme eines Partners sehr. Gleichzeitig ist die Last, die sie aus ihrer eigenen Jugendzeit mit sich herumträgt, nahezu erdrückend. Mir war Emily als Mensch sympathisch, ich persönlich teile viele ihrer Ansichten auch selbst. Auf der anderen Seite begleiten wir in einem zweiten Handlungsstrang den jungen deutschen Soldaten Peter. Peter ist ein eher ruhiger Mann, der aufgrund einer Gefangenschaft in den Staaten auf einer Zuckerrohrplantage arbeiten muss. Er macht aus der Zeit dort das Beste, er beschwert sich nicht über die Umstände. Ich habe ihn als hilfsbereit und einen liebevollen Freund kennenlernen dürfen. Auch die weiteren Charaktere wurden facettenreich und liebevoll gestaltet.


    Aufbau, Struktur & Stil:
    Die Handlung in "Heute fängt der Himmel an" wird dem Leser aus zwei verschiedenen Perspektiven geschildert. Einerseits begleiten wird die junge Emily aus der Ich-Perspektive, Peters Einblicke in die Geschichte werden uns aus seiner Sicht, in der dritten Person, nahe gebracht. Durch den sensiblen und einfühlsamen Schreibstil von Kristin Harmel konnte ich mich von Beginn an wunderbar in die Gefühle beider Protagonisten, aber auch die Ängste und Emotionen der anderen Charaktere sehr gut hineinversetzen. Die Entwicklung der Ereignisse wirkte auf mich sehr authentisch und hat mich emotional wirklich mitgerissen. Schon nach wenigen Kapiteln war ich gefesselt. Die Autorin steigert die Spannung zunehmend im Laufe der Geschichte, was mir gut gefallen hat. Die Geschichte startet mit zwei verschiedenen Handlungssträngen, die zu unterschiedlichen Zeiten spielen. Gegen Ende des Buchs werden beide Erzählstränge sehr gelungen miteinander verbunden.


    Fazit:
    Kristin Harmel hat mich mit ihrem Werk "Heute fängt der Himmel an" wiederholt begeistern und berühren können. Ich konnte mich wunderbar in dem Buch verlieren.

    Einmal editiert, zuletzt von BlueOcean ()