Karen White/ Beatriz Williams/ Lauren Willig - Das saphirblaue Zimmer

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 1.074 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von dubh.

  • Die Romanhandlung ist zwar auf drei unterschiedlichen Zeitebenen angesiedelt, aber das historische Setting spielt kaum eine Rolle, deswegen stelle ich dieses Thema unter "Liebesromane" ein - aus meiner Sicht viel passender.


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    Generationenübergreifende Liebeswirren mitten in New York, nämlich im titelgebenden saphirblauen Zimmer, das immer wieder ins Spiel kommt, erlebt man bei der Lektüre dieses Romans.


    Drei Zeitebenen sind es, auf denen der Roman spielt und jede hat ihre eigene Protagonistin: 1892 ist es Olive, deren ehemals begüterte Familie verarmte und die sich nun ihr Brot als Dienstmädchen verdienen muss. 1920 Lucy, Sekretärin in einer Anwaltskanzlei und 1944 die Ärztin Kate.


    Ihnen allen ist eine Liebe gegeben, die nicht sein darf. Nicht ein und dieselbe natürlich, nein, es sind drei verschiedene bittersüße Erlebnisse. Doch sie alle verbindet ein blutrotes Band - nein, eigentlich ein saphirblaues Zimmer.


    Drei Heldinnen, drei Autorinnen - ob eine jede dem Buch eine der Figuren geschenkt hat? Ich weiß es nicht, doch haben die Autorinnen - alle drei sind erfahren, haben der Welt bereits den ein oder anderen Roman geschenkt , jeweils im Alleingang geschrieben, versteht sich - eine schwungvolle, atmosphärische Geschichte gezaubert, die mich in ihren Bann gezogen hat. Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen, bis ich damit durch war!


    Aber dennoch, ganz glücklich bin ich nicht, denn es sind einfach zu viele Zufälle, die sich da im Wandel der Zeiten ereignen. Anderes hingegen versandet einfach, doch damit konnte ich besser leben. Aber dass irgendwelche Briefe noch genau dort liegen, wo sie vor über 20 Jahren hingebracht wurden - dazu sind es nicht nur Briefe - und der Geschichte damit eine entscheidende Wendung geben, um nur ein Beispiel zu nennen: das war dann doch des Guten zu viel für mich.


    Man merkt, dass hier Könner(innen) am Werk waren, aber vielleicht sind sie selbst einfach zu tief in ihre Geschichte eingestiegen und konnten am Ende keine gesunde Distanz mehr entwickeln, um ein paar Übertreibungen auszumerzen. Keine schlimmen, es ist eher sowas wie kleine Pickel, die ausgedrückt werden müssen. Das Buch lohnt sich dennoch auf alle Fälle, ganz unbedingt!


    Titel ergänzt. LG, Valentine

    Einmal editiert, zuletzt von Valentine ()

  • In drei Erzählsträngen wird abwechselnd von Olive, Lucy und Kate in ihrer jeweiligen Zeit erzählt.
    Schnell wird klar, die drei Frauen sind irgendwie verbunden, haben eine gemeinsame Geschichte.
    Olive lebt 1892 als Dienstmädchen im Haus des reichen August Pratt, den sie für den Ruin des Vaters verantwortlich macht. Nach einiger Zeit verliebt sie sich in dessen Sohn Henry...
    Lucy, Tochter eines Bäckers, mietet 1920 nach dem Tod der Eltern ein Zimmer im ehemaligen Wohnhaus der Familie Pratt. Sie vermutet, ein Sohn dieser Familie könnte ihr leiblicher Vater gewesen sein und erhofft sich Hinweise zu finden. An ihrer Arbeitsstelle, bei dem Anwalt Philipp Schuyler, kommt sie mit dem charmanten Augustus Ravenel zusammen und verliebt sich in ihn. Aber auch er versucht an Informationen über die Familie Pratt zu kommen. Erwidert er ihre Gefühle oder hat er sie nur benutzt?
    Kate Schuyler ist Ärztin und arbeitet 1944 in der zu einem Krankenhaus umgebauten Villa der Familie Pratt. Einer Ihrer Patienten ist Cooper Ravenel. Der besitzt eine kleine Miniatur mit dem Bild einer Frau, die Kate unglaublich ähnelt. Wie ist Cooper daran gekommen? Kate beginnt in der Geschichte ihrer Familie zu forschend entdeckt erstaunliches.


    Das Buch DAS SAPHIRBLAUE ZIMMER wurde von drei Autorinnen geschrieben und ich vermute jede hatte eine eigene Protagonistin.
    Ich konnte im Schreibstil aber keinen großen Unterschied feststellen und fand die unterschiedlichen Erzählstränge gleich stark.
    Die Kapitel wechseln im Rhythmus Olive-Lucy-Kate immer regelmäßig ab.
    Mit allen Frauen konnte ich mich gleichermaßen gut identifizieren - ich hatte tatsächlich keine Favoritin!
    Es wurde mir sehr schnell klar, dass Olive Lucys Mutter ist und Kate wiederum deren Tochter.
    Die Lebensgeschichten der drei sind sehr unterschiedlich, ähneln sich in verschiedenen Punkten dann aber wieder sehr.
    Sie verlieben sich alle in einen Mann, den sie eigentlich nicht lieben sollten. Aber es bleibt länger verborgen wie es mit der jeweiligen Liebesgeschichte ausgeht.
    Und von Kapitel zu Kapitel bekommt man immer ein kleines bißchen mehr Info und so wird das Buch zum Pageturner!
    Auch wenn sich dem Leser die Zusammenhänge nach und nach erschließen ist es interessant zu lesen wie z.B. Lucy und Kate hinter das Geheimnis ihrer Familie kommen.
    Spannend fand ich, dass die Frauen alle irgendwann im Haus der Familie Pratt lebten und welche Rolle das Dachzimmer spielt. Warum es im Titel saphirblau genannt wird ist mir aber nicht klar.
    Mir hat das Buch sehr gefallen und ich vergebe gern 4ratten!


  • Warum es im Titel saphirblau genannt wird ist mir aber nicht klar.


    Wahrscheinlich, weil es sich gut anhört (oder die Titel-Macher das meinen :rollen: ). Wie heißt denn das Original?

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • "Das vergessene Zimmer" wäre im Deutschen doch auch ein schöner Titel gewesen :gruebel:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • 1945 wird der schwerverletzte Captain Cooper Ravenel in eine Privatklinik in Manhattans Upper East Side gebracht. Der Patient und die junge Ärztin Dr. Kate Schuyler fühlen sich zueinander hingezogen, doch Kate stößt gleichzeitig auch auf ein komplexes Rätsel, das drei Generationen Frauen ihrer Familie verbindet...
    Wer ist die Frau auf dem Bild, das in Coopers Besitz ist und der Kate so verblüffend ähnlich sieht? Und warum trägt die Fotografierte den rubinroten Anhänger, den Kates Mutter ihrer Tochter überreicht hat?
    Kate und Cooper müssen erkennen, dass ihre Familien seit langer Zeit verbunden sind und dass alles in einem Zimmer eines stattlichen Hauses an der Upper East Side seinen Anfang nahm...


    Ich weiß gar nicht so recht, wo ich anfangen soll, denn dieses Buch hat mich beeindruckt. Einfach, weil ich es anfangs ziemlich skeptisch war, ob man dem Roman nicht anmerkt, dass ihn drei Autorinnen verfasst haben. Doch weit gefehlt! Ich konnte keine Unterschiede, keine Brüche, keine Schnittkanten erkennen - alles wirkt wie aus einem Guss. Eventuell hat jede Schriftstellerin eine Figur und ihre Zeit übernommen, denn die Geschichte beleuchtet drei Ebenen und mit ihnen drei starke Frauen: Olive, ein Hausmädchen Ende des 19. Jahrhunderts, Lucy, eine New Yorker Sekretärin in den Goldenen Zwanzigern, und Kate, die sich in den 40ern als Ärztin in einer absoluten Männerdomäne durchsetzen möchte.
    Alle drei Frauen haben ihre Träume und versuchen für diese zu kämpfen, während sie auch ihrem Herzen hören - selten hat das einfache Entscheidungen zur Folge. Dabei hält "Das saphirblaue Zimmer" einige überraschende Wendungen parat!


    Ja, die Autorinnen haben mit ihrem gemeinsamen Projekt sicherlich nicht das Rad neu erfunden, aber die Zusammenhänge, die nach und nach ineinander verzahnen und dabei einen echten Sog erzeugen, der mich regelrecht an das Buch gefesselt hat, und die fein gezeichneten Figuren, die mich komplett überzeugt haben - all dies hat einfach nur Spaß gemacht!


    4ratten und :marypipeshalbeprivatmaus:

    Liebe Grüße

    Tabea