Herfried Münkler - Der grosse Krieg. Die Welt 1914-1918

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    Herfried Münkler - Der grosse Krieg. Die Welt 1914-1918


    Klappentext:
    Er fegte die alte Welt hinweg und zeichnete das Antlitz des 20. Jahrhunderts: Der Erste Weltkrieg ließ Imperien zerbrechen, er löste Revolutionen aus und läutete die Ära der der Ideologien und Diktaturen ein. Herfried Münkler stellt den Krieg in seiner Gesamtheit dar - seine Ursachen und Folgen, seine politischen wie menschlichen Dimensionen. Er porträtiert Generäle und Soldaten im Bewegungs- wie im Stellungskrieg, erzählt vom Leben, Leiden und Hoffen an der Heimatfront. Das Zeitpanorama eines epochalen Konflikts, das zahlreiche Neubewertungen vornimmt und die tiefgreifenden Erschütterungen durch den Großen Krieg vor Augen führt.


    Nach Jörn Leonhards "Die Büchse der Pandora" ist dies das zweite Buch, welches ich explizit zum 1. Weltkrieg gelesen habe. Obwohl mir vieles mittlerweile bereits bekannt war, hat es Herfried Münkler geschafft, dass ich dieses gut 1000seitige Werk dennoch mit Wissensdrang gelesen und dabei noch Neues gelernt habe.


    Das Buch ist in folgende Abschnitte unterteilt:


    [list type=decimal]
    [li]Lange und kurze Wege in den Krieg[/li]
    [li]Auf der Suche nach der schnellen Entscheidung[/li]
    [li]Der Sinn und die Ziele des Krieges[/li]
    [li]Der festgefahrene Krieg[/li]
    [li]Entscheidungsschlachten ohne Entscheidung[/li]
    [li]Ausweitung des Kampfes[/li]
    [li]Der erschöpfte Krieg[/li]
    [li]Ludendorffs Vabanque und der Zusammenbruch der Mittelmächte[/li]
    [li]Der Erste Weltkrieg als politische Herausforderung[/li]
    [/list]


    Rein zeitlich führt Münkler somit mit einem Abriss der Ursachen und des Auslösers des 1. Weltkriegs ein und endet mit einem Ausblick auf die Hinterlassenschaften dieses Konflikts, die die weiteren Jahrzehnte prägen werden. Der Fokus des Autors in den Kriegsjahren 1914 bis 1918 liegt dabei auf den eigentlichen Kampfhandlungen und den Schlachten, Strategien und Kriegszielen. Die sogenannte Heimatfront und die Geschehnisse dort werden zwar auch erwähnt, aber nur am Rande und eher, um die Auswirkungen auf die Front zu beleuchten und nicht als eigenständige Aspekt des Krieges.


    Auch dieses Buch enthält einige schwarz-weiß Fotografien und Karten, um das Geschehen geografisch einordnen zu können, doch hätten es gern ein paar mehr sein können. Gut gelöst ist hingegen, dass die Abbildungen nicht in der Mitte oder am Ende des Buches gebündelt abgedruckt sind, sondern passend im Text eingegliedert sind.


    Rein stilistisch sind die Ausführungen gut lesbar, der Text ist weder zu namens-, daten- und allgemein faktenlastig, sondern er zeigt Zusammenhänge und Entwicklungen nachvollziehbar auf. Dabei konzentrieren sich die geschilderten Geschehnisse jedoch stark auf die Führungsebenen in den Armeen und der Politik der Kriegsparteien, was aus der Gesamtdarstellung zwangsweise resultieren muss.


    Verglichen mit der bereits genannten "Büchse der Pandora" muss ich bei diesem Buch jedoch ein paar Abstriche machen, was insbesondere daran liegt, dass Leonhards Darstellung in der Hinsicht umfangreicher ist, als dass er auch auf die zivilen Auswirkungen des Krieges eingeht. Dennoch ist auch Münklers Werk lesenswert für jeden, der sich mit dem 1. Weltkrieg beschäftigt.