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München, 1945. In den letzten Wochen des Krieges verliert der 11jährige Paul bei einem der verheerenden Bombenangriffe seine ganze Familie. Allein und verzweifelt irrt er durch die Trümmer, als er einem kleinen Mädchen begegnet, das seiner Schwester erstaunlich ähnlich sieht. Die kleine Sarah ist Jüdin und hat sich in den letzten Jahren mit ihrer Familie verstecken müssen. Auch sie hat ihre Familie verloren und schreckliche Angst. Paul und sie tun sich zusammen. Um Sarah zu schützen und um zusammenbleiben zu können, geben sie Sarah als Pauls Schwester aus, von nun an heißt sie Rosalie. Gemeinsam stehen sie sie nun kommenden schwierigen Zeiten durch, bis es sich eines Tages für sie zum Besseren ändert. Sie werden von liebevollen Adoptiveltern aufgenommen und ihr Leben könnte sich so schön entwickeln. Doch dann entwickeln die beiden romantische Gefühle füreinander – vor der Welt gelten sie aber immer noch als Geschwister! Die Lüge, die sie schützen sollte, steht nun zwischen ihnen und ihrer Liebe füreinander.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es ist ein Streifzug durch die deutsche Geschichte, mit Fokus auf den Nachkriegsjahren, dem Wiederaufbau und Wirtschaftswunder, aber auch den späteren Entwicklungen. Insbesondere München als Schauplatz mochte ich sehr gerne und habe hier auch Neues gelernt, obwohl ich schon einige Bücher über diese Zeit gelesen habe. Mit den Figuren habe ich mitgefühlt und mitgelitten, vor allem zu Beginn natürlich mit den beiden Protagonisten Paul und Rosalie und ihrem schrecklichen Schicksal als Kriegswaisen. Dann gab es ein Aufatmen, als sie adoptiert werden und sich scheinbar alles zum Guten wandelt. Ein bisschen Probleme hatte ich mit den plötzlich aufkommenden Gefühlen der beiden füreinander, diese Liebe war auf einmal da und so stark und dramatisch, da kam ich als Leserin emotional nicht ganz mit. Später wandelte sich meine Einstellung ihnen gegenüber mehr und mehr und ich begann eher mit den anderen Personen zu fühlen, die durch die Entscheidungen der beiden ebenfalls leiden müssen.
Als Fazit am Ende bleibt für mich die eigentlich banale Erkenntnis, dass Lügen Leben zerstören können – auch, aber nicht nur das Leben derjenigen, die diese Lügen in die Welt setzen – und auch, wenn ursprünglich eine sinnvolle Absicht hinter der Lüge steckte!