S. L. Grey - Das Apartment
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Steph und Mark leben mit der zweijährigen Hayden in Kapstadt. Ihr Leben wird durcheinander gewirbelt, als eines nachts Einbrecher gewaltsam eindringen. Der Einbruch geschieht, während sie zu Hause sind! Dieses Trauma belastet ihre Beziehung und die Ehe steht auf wackeligen Füssen. Einfach mal raus, das ist es, was in der Situation angebracht ist und gut tut. So entschliessen sich Steph und Mark, per Internet einen Wohnungstausch mit einem jungen Pärchen aus Paris zu machen.
Mit viel Vorfreude auf die Stadt der Liebe, fliegen Steph und Mark nach Paris. Und landen im grössten Albtraum, denn das Apartment ist nicht nur eine Absteige, es geschehen auch seltsame Dinge während ihres Aufenthaltes.
Ohne grosse Einführung in die Figuren und ihr Leben platzt man als Leser sehr schnell in das Wohnzimmer in Kapstadt.
Erst war ich etwas enttäuscht von diesem Thriller…Thriller bedeutet für mich: Gänsehaut , Mord oder Psychospielchen. "Das Apartment" beginnt wie eine Beziehungsgeschichte, in der die Protagonisten ihre persönlichen Probleme miteinander zu bewältigen haben. Es wird zwar immer wieder auf den Einbruch, der in dem Haus der Familie Sebastian geschehen ist, hingewiesen. Doch erst nach und nach stellt sich heraus, wie gross das Trauma ist und wie schwer die Erinnerung daran. Meiner Meinung nach sehr gut beschrieben und man kann nachvollziehen, wie so ein Einbruch in die eigene Wohnung das Leben durcheinander wirbelt.
Man muss dem Thriller etwas Zeit lassen, erst nach und nach entwickelt sich die vielschichtige und gruselige Story. Durch einige nebensächliche Sätze ahnt man zwar schon vorher, dass noch was Gravierendes geschehen ist. Und gerade dieses Warten macht die Sache ganz schön spannend. Ich kam mir vor, als ob ich auf einem Pulverfass sitze. Wie die Protagonisten begibt man sich als Leser auch auf eine ungewisse Reise. Gegen Mitte habe ich mir überlegt, wann denn die Bombe platzen wird…und ob diese ein Bömbchen oder eine Bombe ist ? Worauf die Autoren lange hin gearbeitet haben, hat sich dann doch als Thriller heraus gestellt! Wenn auch nicht so, wie ich es mir gedacht habe. Denn die Story rutscht etwas in die paranormale Schiene ab . Und genau mit diesem Thema habe ich leider meine liebe Mühe. Da dies eine persönliche Abneigung ist, ziehe ich das für meine Bewertung auch nicht in Betracht. Leider wird die Story jedoch gerade dadurch gegen Ende etwas wirr und viel zu viele Fäden laufen zusammen.
In abwechselnden Kapiteln wird aus der Sicht von Steph und von Mark in der Ich-Perspektive geschrieben. Obwohl man so die Gedanken und Ängste nachvollziehen kann, sind mir die Figuren seltsam fremd geblieben . Ich habe mich gefragt, ob es an dem teilweise seltsamen Verhalten oder dem eher distanzierten Schreibstil gelegen hat ? Das Autorenduo zelebriert Details, die ansonsten in Storys langatmig sein könnten. Hier in diesem Buch erzeugen sie jedoch Spannung. Paris, die Stadt der Liebe, ist sehr gut beschrieben. Sehr bildlich habe ich die verschiedenen Strassen, die Cafés, die ganze Atmosphäre vor mir gesehen. Da habe ich auch grosses Stück von dem Paris, wie ich es kenne, wieder erkannt.
Für mich war dieses Buch "der etwas andere Thriller", der sich wohltuend vom Thriller- Einheitsbrei "Mord- Ermittlungen- Aufklärung" abhebt!
Leerzeichen im Titel entfernt. LG, Valentine