Karine Lambert - Das Haus ohne Männer

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    Taschenbuch: 240 Seiten
    Verlag: Diana Verlag (9. Oktober 2017)
    ISBN-13: 978-3453359628
    Originaltitel: L’immeuble des femmes qui ont renoncé aux hommes
    Preis: 9,99€
    auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich


    Tolle Idee – lauwarme Umsetzung

    Inhalt:
    Fünf Frauen leben in Paris in einem Haus. Sie sind ganz unterschiedlich. Lediglich in einem sind sie sich einig: Sie wollen keinen Mann mehr in ihr Leben lassen – und auch nicht in das Haus. Als Carla für einige Monate nach Indien reist, zieht Juliette vorübergehend in ihre Wohnung. Die junge Frau ist zwar im Moment solo, den Männern aber nicht wirklich abgeneigt. Sie bringt das ruhige Leben der Damen ein wenig durcheinander.


    Meine Meinung:
    Nachdem ich von Karine Lamberts letztem Werk „Und jetzt lass uns tanzen“ absolut begeistert war, musste ich natürlich auch sofort „Das Haus ohne Männer“ lesen. Leider kann es für mich nicht an die Genialität des letzten Buchs anknüpfen. Dazu muss man sagen, dass „Das Haus ohne Männer“ das Romandebüt der belgischen Autorin ist, in Deutschland aber erst nach „Und jetzt lass uns tanzen“ erschienen ist.


    Hinter der Umschlagklappe erfährt man gleich mal, welche der Frauen in welchem Stockwerk wohnt. Auch die Hintergrundgeschichte zu diesem Roman wird hier erwähnt, und dann geht es auch schon los. Die Frauen werden einzeln vorgestellt mit ihrer Vergangenheit und ihren enttäuschten Hoffnungen, fünf voneinander unabhängige Geschichten. Hierbei fehlte mir einfach die Verbindung zwischen allen. Die Abkehr von den Männern war mir als Gemeinsamkeit zu wenig.


    Das Haus gehört einer 75-jährigen ehemaligen Primaballerina, genannt „die Königin“, die sich nicht damit abfinden kann, dass ihr Körper sie immer mehr im Stich lässt, dass ihre Glanzzeiten vorbei sind. So versteckt sie sich vor aller Welt und vor allem vor den Männern. Nach und nach hat sie die anderen Frauen um sich geschart und ihnen ihre Regeln auferlegt, was denen aber ganz recht ist.


    „Das ganze Leben besteht aus Dingen, die dich aus dem Gleichgewicht bringen: Laufen, Fallen, Tanzen, Altern.“ (S. 150, die Königin zu Juliette)

    Die Idee von Frauen, die den Männern und der Liebe abgeschworen haben, fand ich sehr reizvoll, doch mit ihrer Umsetzung des Themas konnte die Autorin mich nicht abholen. Ich hatte etwas entweder viel Witzigeres oder viel Tiefgründigeres erwartet. Aber die Handlung plätscherte mehr oder weniger oberflächlich an mir vorbei. Sämtliche Frauen blieben mir zu blass. Ich konnte keine Nähe zu ihnen herstellen. Ich denke, ein paar Seiten mehr hätten diesem Roman gutgetan, zumal die eigentliche Geschichte nur über 222 Seiten geht, der Rest ist Danksagung und Leseprobe zu „Und jetzt lass uns tanzen“.


    ★★★☆☆


    Ich bedanke mich ganz herzlich beim Diana Verlag, der mir freundlicherweise im Rahmen einer Testleseaktion auf literaturschock.de ein Rezensionsexemplar zukommen ließ.

  • Männer haben Muskeln - Männer sind schon als Baby blau


    Diese Aussage von Herbert Grönemeyer ist ganz sicher nicht der Grund für das Männerverbot im Haus der Königin! Diese residiert nämlich mitten in Paris in einem 5stöckigen Haus, in dem jede Etage an eine andere Frau vermietet ist - unter der Bedingung, dass kein Mann die heiligen Hallen entern darf, niemals und aus welchem Grund auch immer.


    Da kommt Filmfrau Juliette des Weges - als Urlaubsvertretung einer ständigen Bewohnerin, die sich für ein paar Monate nach Indien begibt - und zweifelt das alles an.


    Könnte interessant sein - wenn, ja wenn.


    Wenn die Charaktere so richtig "catchy" wären, nur so sprühen würden vor guten Einfällen der Autorin und zudem so eindringlich dargestellt wären, dass man sie förmlich vor Augen hat. Hätte, könnte, würde, sollte...


    Ist aber leider nicht so. Die Geschichte ist jetzt nicht unangenehm zu lesen, plätschert aber völlig unspektakulär vor sich hin und Paris spielt auch keine richtige Rolle - ebenso könnte Hintertupfingen oder Bitterfeld der Ort des Geschehens sein. Naja, das ist jetzt ein bisschen überzogen, aber das ist meine persönliche kleine Rache an einem Versprechen, das nicht gehalten wurde.


    Das Versprechen bzw. die Verlockungen auf dem Buchcover nämlich, die eine ausgesprochen faszinierende, ungewöhnliche und bewegende Story versprechen. Aus meiner Sicht ist sie das alles nicht. Also, wenn man zu dem Buch greift, macht man nichts falsch, aber besonders nachhaltig wird das Vergnügen auch nicht. Ich könnte mir jedenfalls vorstellen, dass es andern Lesern so wie mir geht: sobald sie den Buchdeckel zuklappen, beginnen sie die an und für sich ganz nette Geschichte zu vergessen. Aber sie wissen ja, wessen kleine Schwester "nett" ist. Ich sag da jedenfalls nichts mehr zu...
    2ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

    Einmal editiert, zuletzt von TochterAlice ()

  • Da bin ich ja froh, dass ich mit meiner eher negativen Meinung nicht alleine dastehe.


    Ich hatte das Gefühl, man wollte hier mit einem alten Werk der Autorin auf den Erfolg von "Und jetzt lass uns tanzen" anknüpfen.


  • Da bin ich ja froh, dass ich mit meiner eher negativen Meinung nicht alleine dastehe.


    Ich hatte das Gefühl, man wollte hier mit einem alten Werk der Autorin auf den Erfolg von "Und jetzt lass uns tanzen" anknüpfen.


    Heute nachmittag habe ich "und jetzt lasst uns tanzen" ausgelesen und rezensiert(top- Buch, volle Punktzahl). Und nun mit "Das Haus ohne Männer " begonnen(bin erst Seite 32)...ich vermisse momentan etwas den Tiefgang in diesem Buch. Aber vielleicht kommt das ja noch ?

  • Hier nun auch meine Rezension:
    Carla fliegt nach Bombay und vermietet ihre Wohnung während ihrer Abwesenheit an Juliette. Juliette ist froh eine Wohnung gefunden zu haben und denkt sich erst nichts über die speziellen Regeln des Hauses. Männer sind verboten !Und nicht nur Männerbesuch! Nein, auch als ein Elektriker benötigt wird muss eine Frau her. Mit im Haus leben noch Giuseppina (1. Stock ), Simone ( 3.Stock ), Rosalie (4.Stock ) und zuoberst , im 5. Stock, die Vermieterin und Herrscherin über die Hausregeln, genannt "die Königin".


    Direkt vor diesem Buch habe ich von Karine Lambert "und jetzt lasst uns tanzen " gelesen und war sehr begeistert. Aus diesem Grund habe ich mich auf "Das Haus ohne Männer " gefreut. Die Enttäuschung ist jedoch gross! Wo Karine Lambert mich in ihrem vorderen Buch mit einem tiefsinnigen Thema, berührenden Passagen und sehr gut ausgearbeiteten Figuren begeistert hat…finde ich hier nur einen Abklatsch dessen. Die Handlung dümpelt vor sich hin, in etlichen Kapiteln blicken die fünf Frauen zurück in die Vergangenheit. Etwas, was weder relevant für die Hauptgeschichte, noch sonderlich interessant ist. So habe ich mich relativ schnell gelangweilt. Das Thema an und für sich wirft bei mir etliche Fragen auf. Da üben die Frauen aus diversen Gründen, Verzicht im Umgang mit Männern. Nicht mal ein Elektriker darf das Haus betreten. Eine Frau hat einen Sohn, auch der darf nicht zu Besuch kommen ! Da frage ich mich doch, ob sie nie eine Fahrkarte benötigen…beim Bäcker ein Brot kaufen …oder beim Anstehen an der Kasse die Kasse wechseln,weil dort ein männlicher Kassier sitzt? Inkonsequent in der Durchführung, da ja eine der Frauen sehr froh ist, als ein hilfsbereiter Zeitgenosse ihr beim Radwechsel hilft. (Seite 58). Ich empfinde den Plot als weit her geholt und etwas lächerlich - überspitzt.
    Soweit die Figuren und ihre Haltung. Ein absolutes No go ist die Figur "Die Königin", bei der mir schon der Name, die Augen rollen lässt. Die Hierarchie ist klar. Die Königin bestimmt, die Mieterinnen müssen kuschen. Die Dame ist äusserst eingebildet , prahlt mit Männergeschichten und gibt so Tiefsinniges wie "Frauen sammeln selten Dinge" (Seite 34) von sich. Bei der wohl herrschenden Wohnungsnot in Paris kann sie sich ihr egozentrisches Gehabe ja leisten.
    Wie gesagt, dümpelt die Handlung vor sich hin, das Ganze empfand ich dadurch zäh wie Kaugummi.
    Sehr schade empfand ich, dass die Geschichte zwar in Paris spielt. Der Handlungsort jedoch absolut keine Rolle spielt und austauschbar ist. So wie hier der Handlungsort einbezogen wurde, könnte sich die Story ebenso in London, Rom oder Timbuktu zutragen. Mir kommt ebenfalls der Charme der Pariser Wohnungen zu kurz. Wenn schon Paris, dann doch bitte auch ein wenig französische Lebensart. Stattdessen werden immer wieder italienische Brocken (Giuseppina) oder brasilianische Ausdrücke (One night stand von einer der Frauen) eingeworfen.
    Muss nicht sein !


    2ratten

    Einmal editiert, zuletzt von Igela ()

  • Ein Haus voller Frauen, auf jedem Stockwerk wohnt eine andere. Ganz oben residiert die Hausherrin, liebevoll „Die Königin“ genannt. Eine alternde Ex-Ballerina, die die Maxime aufgestellt hat, dass Männer im Leben der Hausbewohnerinnen nichts mehr zu suchen haben. Bisher haben sich auch alle strikt daran gehalten.


    Dann macht sich Carla auf den Weg nach Indien und vermietet „ihr Stockwerk und ihre Wohnung“ unter - an Juliette. Diese weiß zwar um die Abmachung, dass nur der Kater im Haus geduldet wird und allen anderen männlichen Wesen abgeschworen wird, aber sie ist immer noch davon überzeugt, dass sie mit einem neuen Mann auch eine neue Liebe wieder in ihr Leben einziehen lassen möchte und sucht den richtigen Partner.


    Mit ihrer Sicht auf die Welt und die Liebe ist sie eine Ausnahme im Haus, die, wenn auch eher unfreiwillig, die festgefahrene Lebensweise aller Hausbewohnerinnen etwas aufrüttelt.


    Das Vorgänger-Buch von Karine Lambert hatte mir sehr gut gefallen und entsprechend hatte ich mich auf den neuen Roman gefreut. Zudem gefiel mir die Themenauswahl und ich war äußerst gespannt auf die Umsetzung und die Gedanken hinter der Geschichte.


    Dennoch muss ich sagen, dass ich dieses Buch nicht so gut fand wie den anderen Roman und dass es mir entsprechend schwer gefallen ist, die Lektüre des Buches als angenehm und schon gar nicht flüssig zu empfinden. Irgendwie war mir dieser Roman etwas zu durcheinander.


    Die Frauen sind alle ein wenig schrullig, allerdings trotzdem liebenswert. Jede hat ihr Päckchen zu tragen und man versteht gut, was sie alle zu ihren einzelnen Entscheidungen bewogen hat. Das ist gut nachzuvollziehen. Leider fand ich das Lesen trotzdem relativ anstrengend. Ich hätte mir gewünscht, dass die Handlungen nicht alle irgendwie abgehackt dargestellt werden, sondern besser ineinander übergreifen. So hatte man das Gefühl, dass alles etwas durcheinandergewürfelt ist und es konnte kein richtiger Lesefluss bei mir entstehen. Es waren viele unterschiedliche Gedanken und ein buntes, ungeordnetes Chaos. Das hat mich ein bisschen irritiert und mir das Lesen etwas erschwert.


    Dennoch fand ich die Geschichte okay, aber richtig vom Hocker gehauen hat sie mich leider nicht.


    Zu oft hatte ich das Gefühl, dass ich Dinge einfach „erahnen“ und mir selbst den Rest zusammenreimen musste. Zu holperig war das hin und her der einzelnen Protagonistinnen.


    Dabei waren die Charaktere alle recht gut dargestellt und haben mich mit ihren Eigenheiten sehr interessiert.


    Alles in allem ein Roman, der leider keinen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen und mir nur durchschnittlich gut gefallen hat.


    3ratten