Wie können unbekannte Autoren ihr Buch verlegen lassen? Wer hat Erfahrungen?

Es gibt 44 Antworten in diesem Thema, welches 12.268 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von WolfgangBader.

  • Ja, das sehe ich auch so. Ohne Lektorat geht halt nichts. Daher würde ich auch nie ein Buch veröffentlichen, wenn ich kein Lektorat dabei hätte. Mit einem Buch, das von einem Verlag professionell lektoriert worden ist, kann man schon viel mehr anfangen.


    Danke auf jeden Fall für die spannenden Antworten! Jetzt wüsste ich zumindest schon, wo ich beginnen sollte, wenn ich ein Buch verlegen möchte. :)


  • Einige leisten sich auch einen Agenten der einem die verlagssuche abnimmt. Das ist halt nicht billig.


    Agenten kosten erst, wenn sie ein Buch vermittelt haben, das ist das Gute.
    Das Schlechte: eine Agentur zu finden, ist fast so schwer, wie einen Verlag zu finden.


  • Aber auch hier muss man doch unterscheiden. Bleiben wir bei unserem Beispiel mit dem Novum Verlag. Der hat verschiedene Pakte im Angebot, ein Paket enthält mehr Leistungen ein anderes weniger, man kann sich das aussuchen was man braucht/will.


    Auch hier handelt es sich um einen Druckkostenzuschußverlag. Das, was dieser "Verlag" kostenpflichtig bereitstellt, macht ein echter Verlag kostenlos für AutorInnen. Deshalb handelt es sich hier um einen Pseudoverlag. Ehrlicher wäre: Dienstleister. Durch das Wort "Verlag" wird den Kunden eine falsche Tatsache vorgespiegelt. Darum geht es letzten Endes.

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Lainybelle, ja das habe ich mir schon fast gedacht. Dann kann man es gleich bei Verlagen probieren. Am besten einfach mal alles versuchen und bei mehreren Optionen kann man ja immer noch entscheiden, was einem am besten gefällt.


    Suse, naja sie veröffentlichen ja Bücher, also ist es schon ein Verlag. Es ist einfach ein anderes Konzept, als die klassischen Verlage, wo man anscheinend so gut wie keine Chance hat. Ich zum Beispiel würde dies bevorzugen, denn Selfpublishing wäre wohl eine Katastrophe bei mir…

  • Mittlerweile gibt es für Selfpublishing ganz gute Angebote. Ich habe mit meinem jüngsten Buch einen ersten Versuch bei epubli gestartet und bin sehr zufrieden. (Da es erst ganz neu herausgekommen ist, kann ich über den Verkauf noch nichts sagen, sondern beziehe mich hier lediglich auf die Herstellung).
    Mit dem ersten Buch in einem Verlag unterzukommen ist extrem unwahscheinlich. Ich hatte das Glück, durch meine Arbeit als Lektorin da auf Beziehungen bauen zu können und meine ersten Bücher in einem Verlag unterzubringen. Ein Verlag bietet Lektorat, Grafik, Satz und alles was sonst dazu gehört ohne Kosten für den Autor / die Autorin. Das gibt es im Selbfpublishing leider nicht. Lektorat und Grafik fürs Cover müssen selbst bezahlt werden. Ich denke da muss man dann eben mal eine Rechnung machen, was günstiger ist. Ein DKZV (den ich prinzipiell ablehne) oder die Kosten für Lektorat und Grafik.
    Werbung, Marketing, ... bleibt in einem kleinen Verlag ebenso an den Autor*nnen hängen - jedenfalls zu einem großen Teil - wie im Selfpublishing.

  • Man kann es ja auch als Dienstleistungsverlag sehen. Man zahlt dann eben nicht für die Druckkosten sondern eben für die Dienstleistungen. Dann glaube ich versteht ja jeder wieso man da einen Beitrag leisten muss.
    Beim Selfpublishing ist es ok wenn man für alle Leitungen bezahlt aber bei anderen nicht? Das verstehe ich daran nicht.
    Denke es kommt auch sicher günstiger alle Posten die man benötigt bei einem zu kaufen als für jede Hilfe die man benötigt sich einen anderen Anbieter zu holen. Vielleicht gibt es dafür ja einen Vergleich, wäre mal interessant zu sehen.

  • Hallo ihr zwei, danke für eure Antworten.


    mabra, ja man unterschätzt ein wenig, wie viel Arbeit es im Endeffekt ist, nicht wahr? Ich glaube gerade deswegen, würden viele einen Verlag gegenüber dem Selfpublishing bevorzugen.


    EmmaByzo, danke für die Erklärung. Von nichts kommt halt nichts…aber mit professioneller Hilfe, kriegt man ja schließlich dann auch ein gutes Buch zustande, das man im Alleingang wahrscheinlich nicht so hinbekommen hätte…daher würde ich persönlich auch immer ein Verlag bevorzugen, sei es ein klassischer Verlag oder ein Dienstleistungsverlag wie der novum Verlag…das spielt im Endeffekt dann keine Rolle mehr, da man mit dem Ergebnis von beiden bestimmt zufrieden sein wird. Selfpublishing würde wohl eher für schon sehr erfahrene Autoren in Frage kommen, die sich in dem Bereich auskennen.


    Die Frage ist sowieso immer: über was schreibe ich, das die Menschen zum Lesen motiviert. :)

  • Ich würde mich über alles gut informieren und dann entscheiden.
    Gegebenenfalls kannst du ja auch mal bei den Verlagen anrufen und direkt fragen wie du dich an die wenden kannst und was sie erwarten. Vielleicht kommt auch so schneller eine Antwort.


    Die Frage stellen sich aber sehr viele Menschen, deshalb ist es auch nicht so leicht einen Verlag zu finden;)

  • Also, eine Freundin von mir hat bei Schreibwettbewerben mitgemacht, die von Verlagen organisiert werden. Sie hat bei einem gewonnen und ihr Buch wurde verlegt. Mittlerweile hat sie 3 Bücher veröffentlicht und schreibt an einem weiteren für das sie bereits einen Vertrag hat.


    Auch wenn erstmal "nur" der Gewinner sofort einen Vertrag bekommt, so werden die Manuskripte trotzdem vom Verlag gelesen. Vielleicht wird so auch ein Lektor auf ein Manuskript aufmerksam, auch wenn es nicht gewinnt?

  • EmmaByzo, Nachfragen ist natürlich immer die einfachste Möglichkeit. Aber mittlerweile findet man im Internet auch schon genug Informationen und gute Erfahrungsberichte, die einem weiterhelfen...so kann man sich auch schon mal einen guten Überblick schaffen, welche Verlage zu einem passen...so ein System mit Paketen finde ich doch recht praktisch, da man sich so seine Leistungen selbst zusammenstellen kann und man selbst mitentscheiden kann.


    Katjaja, wow, dann ist ja deine Freundin richtig durchgestartet als Autorin! Das gibt natürlich Mut und zeigt, man soll es einfach mal probieren. Die Verlage kennen sich da besser aus und können ja dank Lektorat auch noch einiges aus dem Manuskript rausholen.

  • So ein Wettbewerb ist natürlich super um etwas Aufmerksamkeit zu bekommen. Wenn man dann auch noch gewinnt kann ich mir sehr gut vorstellen, dass man es dann etwas leichter hat.
    Welcher Wettbewerb war das und welche Verlage veranstalten so einen Schreibwettbewerb?


    Ja sicher findet man schon viele Infos im Internet, aber direkt nachfragen schadet sicher auch nicht. Dann kann man sich sein eigenes Bild machen, sonst sind es ja die Erfahrungen von anderen Menschen.

  • Ja so Wettbewerbe sind sicher eine gute Idee. Müssen ja gar nicht in so großen Rahmen sein, da reichen auch kleinere Wettbewerbe. Hilft auch sicher um mit anderen Autoren in Kontakt zu treten.
    Ein paar Facebook Likes sind schon machbar denke ich, da hat man sicher gute Chancen wenn man da ein paar Freunde motivieren kann.
    Ich kenne kein Buch von der Liste, schau mir aber mal ein paar an.

  • Wo ich hier mal wieder Novum-Verlag lese, möchte ich nochmals ausdrücklich auf die fiese Abzocke bei Druckkostenzuschussverlagen hinweisen. Seid nicht dumm, indem ihr auf diese fast verbrecherischen Methoden hereinfallt.


    Zitat

    Die Autoren sind mit der Resonanz zufrieden. Sie haben nachgewiesen, dass sogenannte Dienstleistungsverlage, die von Autoren Zuschüsse für den Druck von Büchern verlangen, "keine Verlage im Wortsinn, sondern gewiefte Firmen sind, die an Autoren Geld verdienen, selbst wenn diese die Bezeichnung Autor keineswegs verdienen" (Liehr).


    Auch Imre Török, Vorsitzender des renommierten Verbands deutscher Schriftsteller in der Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di, hält die Aktion der 42erAutoren für hilfreich. Klargeworden sei, "dass es diesen Verlagen nicht um die Literatur oder die Autoren, sondern ums Geldverdienen geht".


    Quelle: Bezahl-Verlage: Die schönsten Seiten des Schwachsinns


    Und hier noch ein wichtiger Link:


    Liste bekannter Zuschussverlage

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Der Spiegel Artikel ist aus dem Jahr 2009, egal wie man es mit dem Verlag hält kann sich in 9 Jahren ja durchaus einiges ändern. Gibt es dazu auch neuere Artikeln?


    Ich kann die Einwende ja zum Teil auch verstehen, niemand bezahlt gerne für etwas, was es auch gratis gibt oder man im Idealfall sogar Geld bekommt. Man muss aber auch ehrlich sagen, dieser Idealfall tritt nicht oft ein. Daher müsste es auch für jeden verständlich sein, dass Alternativen wie Selbstverlag, Dienstleistungsverlag oder Druckkostenzuschussverlag gibt. Hier wird es ja einen Markt geben und der wird eben bedient.


    Natürlich finde ich es nicht in Ordnung wenn man für etwas bezahlt und dann die bezahlte Leistung nicht erhält, das ist aber anscheinend bei unserem Beispiel nicht der Fall. Hier bekommt man eine Leistung und für die bezahlt man. Und die Leistung kann man sogar frei wählen, was dann eben auch dazu führen kann, dass ein Autor, warum auch immer, sein Buch ohne Lektorat veröffentlicht.
    Man sollte also hier unterscheiden zwischen den Einwänden gegen DKZV und dem Geschäftsmodell dieses Verlages.
    Da sollte man schon etwas differenzierter herangehen.
    Ich bin nicht die Verteidigerin dieses Verlages und auch nicht dieser Branche, wenn man aber schon ein konkretes Beispiel nennt dann sollte man sich auch mit diesem auseinandersetzen und nicht negative Beispiele auf diesen Verlag projizieren.

  • Mal eine Frage: bezahlst du deiner Firma Geld dass du dort arbeitest?? Ich nehm mal an nicht. Sondern du willst für deine Arbeit ordentlich entlohnt werden.
    Warum also sollte ein Autor für seine ehrliche Arbeit den Verlag, der sein Buch druckt und damit ja Geld verdient, auch noch bezahlen???


    Das ist mein Einwand. Diese Verlage spielen mit den Hoffnungen von Menschen. Und das ist eine Frechheit.


    Ein richtiger Verlag sagt dir wenigstens dass du nicht schreiben kannst.
    Ein solcher Verlag nicht. Der druckt jeden scheiß.

  • Ich bekomme für meine Arbeit Geld, das heißt aber nicht, dass mir mein Arbeitgeber mein Mittagessen bezahlt oder er mir den Kaffee aus dem Automaten bezahlt. Das sind Dienstleistungen für die ich bezahlen muss wenn ich sie in Anspruch nehmen möchte.

    Will ich dafür nicht Geld ausgeben muss ich mir selbst etwas zu essen machen/mitnehmen und ich fülle den Kaffee in eine Thermoskanne ab und nehme ihn dann mit.


    Es stimmt einfach nicht, dass da alles gedruckt wird. Die Ressourcen von solchen Verlagen reichen ja nie aus um alles zu drucken. Dort gehen ja auch extrem viele Anfragen ein. Ich würde gerne mal wissen wie viele Anfragen das sind, da würde es mir auch reichen wenn ich jetzt nur die Zahlen des Novum Verlags kennen würde, das müssen erst gar nicht alle aus der Brache sein. Wenn man da auch nicht ins Genre passt wird man auch nicht angenommen. Ich denke da wird es aber auch Unterschiede bei den Verlagen geben, so wie überall sonst auch.


    Ich sehe da die Menschen schon ein wenig in der Eigenverantwortung. Viele gehen da mit vollkommen überzogenen Erwartungen an die Sache heran. Wenn man von sich denkt mein Buch wird jetzt der nächste Kassenschlager und dem ist dann nicht so, dann sind eben alle anderen Schuld dran. Man sollte sich schon einschätzen können. Wenn ich dann zwei Jahre lang erfolglos einen Verlag suche aber trotzdem veröffentlicht werden will, wende ich mich eben an solche Alternativen.

  • Ich bekomme für meine Arbeit Geld, das heißt aber nicht, dass mir mein Arbeitgeber mein Mittagessen bezahlt oder er mir den Kaffee aus dem Automaten bezahlt. Das sind Dienstleistungen für die ich bezahlen muss wenn ich sie in Anspruch nehmen möchte.

    Nur geht es hier eher darum, dass dir dein Arbeitgeber Geld dafür abknöpft, dass du überhaupt erst qualitativ hochwertige Arbeit leisten kannst. Das macht kein Arbeitgeber. Nirgendwo auf dieser Welt. Kaffee und Mittagessen sind für die Qualität deiner Arbeit nicht direkt ausschlaggebend. Wohl aber ein Lektorat oder ähnliches.

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Wenn ich dann zwei Jahre lang erfolglos einen Verlag suche aber trotzdem veröffentlicht werden will, wende ich mich eben an solche Alternativen.

    Da würde ich ein anständiges Layout-Programm (gibt's für lau im Internet), einen grösseren Copy-Shop und den lokalen Buchbinder empfehlen. Und ein Fahrrad, auf das Du ein paar Exemplare packst und die lokalen Buchhandlungen abklapperst.

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)