Derek B. Miller - Ein seltsamer Ort zum Sterben

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    Klappentext:


    Nach dem Tod seiner Frau ist Sheldon Horowitz mit 82 Jahren zu siner Enkelin nach Oslo gezogen. In ein fremdes Land ohne Juden. Viel Zeit, um über die Vergangenheit nachzudenken. All die Erinnerungen. All die Toten.


    Eines Tages hört Sheldon aus dem Treppenhaus Krach: Er öffnet die Tür, und in seiner Wohnung steht eine Frau mit einem kleinen Jungen. Kurze Zeit später ist die Tür aufgebrochen, die Frau tot und Sheldon mit dem Kind auf der Flucht des Oslofjord hinauf.


    Was wollen die Verfolger von dem Jungen? Sheldon weiß es nicht. Aber er weiß: Sie werden ihn nicht kriegen.


    Meine Meinung:


    Die "Times" stuft das Buch als Thriller ein. Meiner Meinung nach trifft es das nicht ganz, auch wenn nicht nur am Anfang, sondern auch im Laufe der Geschichte einige Menschen getötet werden. Vom Stil her und von der kuriosen Erzählart würde ich es eher auf eine Stufe mit den Büchern von Jonas Jonasson einstufen, weswegen ich es nun auch in die Kategorie "Unterhaltungsliteratur" vorstelle. Der Rahmen der Story ist - anders als bei Jonasson - eher klein gehalten, kein großer Radius, nicht so prominente Figuren. Dennoch erinnert die Hauptfigur Sheldon Horowitz stark an die Hauptfiguren von Jonasson. Ein wenig skurril, sympathisch, unzurechnungsfähig, aber gutherzig.


    Der eigentliche Plot wird immer wieder durch Rückblenden unterbrochen. Rückblenden, die das Leben von Sheldon Horowitz und dessen Sohn betreffen. Teilweise sind die Rückblenden auch keine Rückblenden sondern Halluzinationen von Sheldon und beides ist so in den Fließtext eingebunden, dass man schon mal ein wenig verwirrt von der Handlung sein kann. Aber das legt sich immer schnell. So wird dem Leser die Hauptfigur stückweise näher gebracht. Der Plot hält quasi die Spannung oben und die Rückblenden ergeben ein stimmiges Gesamtbild.


    Das Buch ist abwechselnd spannend, komisch/skurril und traurig. Und auch wenn eigentlich von Anfang an klar ist, worauf das Buch hinauslaufen wird, hat mich das Ende dann doch irgendwie unvorbereitet getroffen und nachdenklich und melancholisch zurück gelassen. Der Autor verzichtet hierbei dann auf einen Epilog, was das Gefühl verstärkt. Der Leser selbst ist am Ende gefragt.


    Also, für mich ein tolles Buch mit vergnüglichen Lesestunden. Der Schreibstil ist besonders, aber mir gefällt er sehr gut.