Andreas Izquierdo - Romeo & Romy

Es gibt 21 Antworten in diesem Thema, welches 5.972 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Taaya.

  • Viel Spaß mit der Leserunde zu diesem schönen Buch :winken:


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    Klappentext:


    Romy könnte eine große Schauspielerin sein, aber niemand sieht sie, denn sie ist nur die Souffleuse. Aber auch das nicht lange, denn nach einem harmlosen Flirt mit Hauptdarsteller Ben, dessen einzige schauspielerische Glanzleistung sein Auftritt als »Frischedoktor« in einem Waschmittelspot ist, wird sie gefeuert. Und Ben kurz nach ihr.
    Romy kehrt zurück in ihr winziges Dorf, um dort ihr Erbe anzutreten. Hier leben nur noch Alte. Und die haben sich in den Kopf gesetzt, rasch das Zeitliche zu segnen, denn auf dem Friedhof sind nur noch zwei Plätze frei. Wer da zu spät kommt, muss auf den Friedhof ins Nachbardorf. Und da gibt es – wie jeder weiß – nur Idioten.
    Romy schmiedet einen tollkühnen Plan: Sie will mit den Alten ein elisabethanisches Theater bauen. Aus der gammeligen Scheune hinter ihrem Hof. Und mit ihnen Romeo und Julia auf die Bühne bringen. Sie haben kein Geld, keine Erfahrung, aber einen Star: Der »Frischedoktor« soll Regie führen! Ben ist begeistert: Regisseur! Das könnte unter Umständen der erste Job werden, den er nicht voll gegen die Wand fährt ...

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Dankeschöööön


    So, heute morgen angefangen und bisher bin ich in Kapitel 3, also noch nicht weit.


  • Ich bin mit dem Vorspiel fertig, also einschließlich Kapitel 5.
    Ja, die Truppe wird schon überspitzt dargestellt. Bisher erinnert mich das Buch an so Filme, die witzig sind, aber bei denen schon nach 5 Minuten der weitere Ablauf vorhersehbar ist.
    Da ich letztes Jahr bereits Der Club der Traumtänzer von ihm gelesen habe, nehme ich mal an, dass seine Bücher wohl in diesem Stil verfasst sind. Dort spielte er auch mit vielen Klischees, was ich schade fand, da das Buch dadurch viel an Reiz für mich verlor. Fast jede Figur war in einer Extremsituation, das war einfach nicht mehr glaubwürdig.


    Aber mal sehen, vielleicht wird es hier besser. Schmunzeln musste ich schon etwas über Romy und Graf Paris, der sich wie ein verhöhntes Kind an Mamas Rockzipfel klammerte.


    10 Jahre Theater, na dann bist du ja schon vom Fach. :smile: Da kannst du viel besser Vergleiche anstellen als ich.
    Romys Traum ist eher die Rolle der Julia, als der kleine Raum unterhalb der Bühne. Wobei ich mich gerade frage, ob es das so noch gibt - Souffleuse, oder ist diese Stelle bereits abgeschafft worden.

  • Ach was, ich war nur im Laienschauspiel. Und hatte ein paar eher oberflächliche Bekanntschaften am Staatstheater, hab da aber nie selbst gespielt.
    Souffleusen gibt es in den großen Häusern übrigens noch. Saß mal neben einer in der ersten Reihe. Die wurde allerdings den ganzen Abend nicht gebraucht, also vielleicht ist es ein aussterbender Beruf, wenn die Schauspieler alle immer besser ausgebildet und professioneller sind?


    Stimmt, beim Glücksbüro hat er auch viel mit Klischees gearbeitet, bis hin zu einer Charakterbeschreibung, die einfach gänzlich unrealistisch war - wenn auch nicht schlecht zu lesen. Ging dann halt eher in Richtung Fantasy, ohne wirklich Fantasy zu sein.



    Edit: Ich LIEBE die Theaterkritik. So müssten Buchverrisse mal geschrieben sein. Kurz, prägnant, lustig.

    Einmal editiert, zuletzt von Taaya ()

  • Dann haben wir beide unsere Erwartungen von vornherein nicht zu hoch angesetzt. Ich kann nur positiv überrascht werden, aber wahrscheinlich erscheint es mir bis jetzt nicht. Aber eine zweite Chance wollte ich geben.



    Edit: Ich LIEBE die Theaterkritik. So müssten Buchverrisse mal geschrieben sein. Kurz, prägnant, lustig.


    :breitgrins:

  • Ach, ich fand ihn nicht schlecht. Kein Meisterwerk, aber ein schöner Zeitvertreib.



  • Ach, ich fand ihn nicht schlecht. Kein Meisterwerk, aber ein schöner Zeitvertreib.


    Ich hatte mir bei den Traumtänzern einfach etwas anderes vorgestellt. Schon in Richtung leichte Lektüre, aber eben nicht so überfrachtet mit Extremfällen. Und auch der Protagonist wirkte oft nicht glaubwürdig. Es war witzig und traurig, aber teilweise auch nervig.



    Bis zur Beerdigung habe ich es auch schon geschafft. Dass die anderen Dorfbewohner auf die Oma sauer sind, kann man jetzt verstehen. Sich so vorzudrängeln ist nicht nett. Ich hoffe, es wird keine Nachahmer geben.
    Die Rivalität zwischen Groß- und Kleinzerlitsch kann ich gut nachvollziehen. :breitgrins: Hier gibt es zwischen den einzelnen Ortsteilen ebenfalls ausgeprägte Rivalitäten.
    Das Neunerlei im Erzgebirge gibt es ja wirklich! Servieren die im Roten Hirsch etwa das ganze Jahr ein Weihnachtsmenü?


    Mal sehen, wie es im Dorf weitergeht. Wer den Wettlauf um die nächste Ruhestätte gewinnt, oder besser wie man das verhindern kann.
    Romy ist ja echt in der Klemme. Alle glauben sie wäre eine bekannte Schauspielerin. Sie sind so stolz auf sie, da kann man ihnen diese Freude doch nicht nehmen, oder?

  • Einschließlich Kapitel 18


    Mir scheint, die interessantesten Dorfbewohner haben wir inzwischen kennengelernt, oder leben gar nicht mehr in diesem kleinen Ort? Gibt es dort wirklich nur noch Alte?
    Jeder versucht auf seine Weise den Wettlauf um die letzten beiden Plätze zu gewinnen. Am eindrücklichsten blieb mir dabei Bertram im Gedächtnis, der es vorzog seinen Plan mit jemanden, den er kennt, zu verwirklichen.


    Sie wollen alles, dass Romy geht und ihr Leben dort draußen weiterlebt. Als gefeierte Schauspielerin, die sie nun gar nicht ist. Im Grunde ist sie so resigniert, wie ihre Freunde im Dorf. Ihr fehlt Kampfgeist. Sie gibt sich schon auf, noch bevor sie es richtig versucht. Sehnt sich zurück ins Dorf, wo sie verhätschelt wird und ihre Wunden lecken möchte.


    Aber oft ist es ja so, dass diejenigen, die sich selbst nicht helfen können, für andere zur Höchstform auflaufen. Wenn das auch bei ihr der Fall ist, dann nichts wie zurück nach Großzerlitsch und darauf vertrauen, dass auch Ben sich nochmals melden wird.

  • Ich finde, sie geht die Argumentation falsch an. Sie hat Leute, die den ganzen Tag nur rumsitzen. Also kann sie auch einfach sagen: Wir machen das, damit wir alle noch einmal etwas im Leben zu tun haben. Eine Aufgabe.


    Das bringt sie nicht so richtig rüber, dass das ja auch einfach ein Mittel gegen die Langeweile sein kann.



    Gleichzeitig finde ich es schade, dass so jetzt wohl neuer Wind reinkommt. Die verschiedenen Selbstmordideen fand ich bislang einfach am Besten. So ein unaufgeregter, augenzwinkernder Umgang mit dem Thema ist erfrischend.

  • Leider bin ich nur bis Ende "Drei Gräber" gekommen. Immer diese unerwarteten Besucher. :rollen: :breitgrins:


    Bei den letzten Kapiteln hat sich mal wieder mein Unmut geregt. Beispielsweise als Karl an der Stromleitung bastelte und Romy mit Bertram plötzlich auf der verdunkelten Straße standen. Wenn bei mir durch einen Kurzschluss die Sicherung oder der FI herrausspringt, geht sicher nicht die Straßenbeleuchtung aus.
    Ich weiß, ich bin da etwas pingelig, aber derartige Übertreibungen gehen mir einfach auf den Nerv.



    Die verschiedenen Selbstmordideen fand ich bislang einfach am Besten. So ein unaufgeregter, augenzwinkernder Umgang mit dem Thema ist erfrischend.


    Ja, das ist bisher das Beste an dem Buch.

  • Kommt drauf an. Wenn die Leitungen noch uralt sind, vielleicht schon. Nicht nur, weil eine Sicherung rausfliegt, aber in Altbaugebieten, deren Leitungen nie erneuert wurden, kann ein Haus auch die anderen lahmlegen, bis zum nächsten Verteilerkasten, meine ich.
    Zumindest hab ich sowas schon recht oft gehört.
    Aber dass die Leitungen nie ausgetauscht wurden, DAS finde ich unwahrscheinlich. Immerhin haben alte Leitungen ja viel höhere Spannungsverluste als neuere, da verliert also auch die Stromgesellschaft bares Geld.

  • Ich dachte, Romys Mutter starb, als das Mädchen 6 war. Deutschland ist aber 1996 Europameister geworden und das war ihr letzter Sommer.
    Wenn die Eltern sich erst 1990 kennen lernten, ist Romy erst 1991 geboren. Vielleicht Ende 1990, ja. Aber auf keinen Fall so, dass sie zur EM 1996 schon 6 gewesen war.


    Da hat der Lektor nicht aufgepasst.

  • Dass ein Haus auf das andere Auswirkungen haben kann, habe ich auch in unserem Altbau (gemeinsame Zuleitung) damals feststellen dürfen. Aber dass dadurch ein ganzer Straßenzug betroffen ist, halte ich doch für übertrieben. Aber egal!


    Gestern bin ich noch recht gut vorangekommen, so dass ich inzwischen bei dem Abschnitt Der Frischedoktor angekommen bin. Die letzten beiden Abschnitt fand ich sogar recht gut. Worüber ich zu meckern hatte, stellte sich dann als Versäumnis von Romy dar, dass so einiges nach sich zog.


    Der Mann auf dem Dach


    Romy meint es ernst und überprüft, wie die Vorausstetzungen sind. Wie sie dann allerdings ihre Idee präsentiert, das meintest du sicher mit falscher Argumentation, ist eher dürftig. Es funkt nicht. Es hätte ihr klar sein müssen, wie festgefahren ihre Alten sind und dass es da nicht einfach mit einer, ihrer Meinung nach, tollen Idee getan ist. Theo, einer der zaghaftesten Sorte was Veränderung betrifft, legt dann auch gekonnt den Finger auf die Wunde.


    Was mich öfter erstaunt hat, war das enge Verhältnis zu Anton, hier scheint sie oft Zuflucht gesucht zu haben, ohne dass mehr als einmal dessen Frau erwähnt wird. Alle anderen scheinen inzwischen allein zu leben.


    Gut gefiel mir, wie am Beispiel Karls, die mangelnde Bereitschaft zu helfen vieler eigentlich mit Versagensängsten zusammenhängen. Ich bin zu alt. So etwas habe ich noch nie gemacht. ....


    Womit ich gar nicht gerechnet habe,


    Das hat mir gefallen, ebenso wie Bertrams Szene im Muschebubu. Dadurch wurde er für mich mehr als nur der Alte, der ständig auf der Straße seht.


    Das goldene Herz


    Endlich erfährt man etwas mehr über Romy Vergangenheit, dafür ist die im letzten Abschnitt eingeführte Person natürlich ausgezeichnet als Aufhänger geeignet.
    Dass er sich nichts als völlig glaubwürdig darstellt, gibt der Geschichte zusätzliche Würze. Vor allem auch in Richtung Theo.


    Schrecklich fand ich, dass Romy nach dem Tod ihrer Mutter so hängen gelassen wurde. Warum hat denn keiner das Kind aufgeklärt. Damit meine ich besonders Oma Lene. Sie muss sich doch mit Ingrid beraten haben, wie man Romy den Verlust der Mutter erklärt. Wir befinden uns zeitlich immerhin an der Jahrtausendwende. Da sollte ein Kind nicht erst am Grab erkennen, was die Oma mit "weg" meinte. :rollen:


    Jetzt kommt richtig Bewegung, im wahrsten Sinne des Wortes, in die Angelegenheit. Und hier dachte ich mir dann,

    Und schon war auch jemand anderes auch dieser Meinung! :breitgrins:
    Jetzt ist Bertram zu Höchstform aufgelaufen. :daumen: Das Ende dieses Abschnitts war einerseits traurig, aber andererseits doch auch versöhnlich.



    Ich dachte, Romys Mutter starb, als das Mädchen 6 war. Deutschland ist aber 1996 Europameister geworden und das war ihr letzter Sommer.
    Wenn die Eltern sich erst 1990 kennen lernten, ist Romy erst 1991 geboren. Vielleicht Ende 1990, ja. Aber auf keinen Fall so, dass sie zur EM 1996 schon 6 gewesen war.


    Da hat der Lektor nicht aufgepasst.


    Mir fehlte irgendwie auch ein Jahr, wenn Romy nicht beim Kennenlernen von den Bäumen gefallen ist. Aber da ich mit Fussball nichts am Hut habe, hätte ich keinen Anhaltspunkt gehabt. Danke, Taaya!

  • Unterschreibe ich alles.


    Aber ich füge hinzu: Wenn Romy am Ende mit Ben zusammen ist, kotz ich ins Buch. Die soll Emil kriegen. ... Wobei der vielleicht etwas zu alt für sie ist, aber der ist nett und Ben nervt.


    Den Abschnitt mit dem goldenen Herz fand ich etwas ... anstrengend. Zu emotional gezwungen, zu viele Pespektivwechsel. Und dass Artjom eine Kette wie ihr gemaltes Pferd hat, ist nun wirklich etwas zu gewollt.


  • Aber ich füge hinzu: Wenn Romy am Ende mit Ben zusammen ist, kotz ich ins Buch.


    Ich denke, da wirst du nicht drumherum kommen, sonst ist doch kein jugendlicher Liebhaber in Sicht. Außer es taucht doch noch einer auf. Emil ist zwar sehr nett, aber, wie du selbst schon bemerkt hast, zu alt.


    Und was das Pferd betrifft - irgend ein Aufhänger um in die Vergangenheit abschweifen zu können, musste halt her. Hätte schlimmer kommen können.



    Wetten, Ben und Romy als DAS Liebespaar auf der Großzerlitscher Bühne und im realen Leben. Anton wird Brautführer und Bella und Elisabeth Blumenmädchen. :zunge:
    (Dann war das endgültig mein letztes Buch von dem Autor. :ohnmacht:)

  • Der Frischedoktor


    Dieser Ben geht mir manchmal ganz schön auf den Nerv, aber bei der Szene, als er morgens nach der Feier aufwachte und nicht allein im Bett war, musste ich doch lachen. Er hat ein eindeutig einen Fan gefunden.


    Romy hat sich auch sehr einfühlsam gegenüber Hilde verhalten. :rollen: Immerhin macht es mich neugierig, was damals wirklich geschah.


    Dann auch noch falsche Beschuldigungen oder Vermutungen bezüglich Artjom. War halt ein schlechtes Timing.


    Kann es sein, dass Romy langsam doch Gefallen an dem Frischedoktor findet?


    Emil tat mir leid, als Artjom zurück kam und Romy so unsensibel diesen Ausspruch tat. Die steigt doch auch in jedes 2. Fettnäpfchen.

  • Eigentlich war Romy doch einfühlsam. Nur Ben ist ein Idiot und hat dazwischengefunkt. Ja, er geht mir auch tierisch auf die Nerven.
    Und ich will immer noch, dass Romy was mit Emil anfängt. Der ist immerhin noch keiner der Alten, also .. vielleicht irgendwas um die 45-50? Das ist doch noch kein Alter. Catherine Zeta-Jones kommt auch mit so einem Altersunterschied klar.


    Jo, der Ausspruch war echt nicht fair. Zumal Emil ja bisher alles besorgt hat.


    Mir fällt mehr und mehr auf, wie unrealistisch das Ganze wird. Es gibt keinen Ortsbürgermeister? Jeder noch so winzige Ortsteil in der Pampa hat einen, das ist Kommunalrecht. Und einfach für die Verwaltung nötig, denn in Deutschland wird alles nach Subsidiaritätsprinzip geregelt.


    Auch nervt mich, dass die bei einem elisabethanischen Theater ernsthaft Strom wollen. Damit ist es nicht mehr elisabethanisch. Und ich bin mir gerade nicht mal sicher, ob der Globe-Neubau Scheinwerfer hat. War mal da drin, für einen Workshop, aber mir ist nichts Elektronisches aufgefallen.


    Außerdem ... Romy geht das Geld aus. Aber sie hat einen riesigen Hof. Sie könnte Fremdenzimmer privat vermieten. Sicher hat Theo das Muschebubu nicht im Netz. Wenn man aber gerade die Ruhe der Region als Trumpf ausspielt, kann man zumindest ein paar Wanderurlauber anlocken. Und dann könnte sie Geld damit machen. Oder Dinge verkaufen, die sie nicht mehr braucht? Statt einfach mal über irgendeine Möglichkeit nachzudenken, besäuft sie sich lieber?


    (Nebenbei auch dämlich, dass sie nicht erst nachgeschaut hat, was alles im Haus ist und noch genutzt werden kann, bevor sie den Umbau gestartet hat. Vielleicht hätte sie nichts gefunden, ja, aber man kann nie wissen. Und falls sie es doch getan hat und Izquierdo das nur nicht schreibt, hat er nicht nur eine spannende Szene verschenkt, sondern seinem Roman auch Realismus genommen.)

  • Die Akte Janinsky


    Wie schon beim letzten Buch, der Autor packt nach meinem Geschmack viel zu viel in seinen Roman. Völlig nachvollziehbar war, dass die Hauptdarsteller in ihren Dialekt verfallen sind. Schließlich sprechen sie den ja täglich. Ich fand es sogar recht ansprechend. Und Ben hat sich das dann sogar zunutze gemacht. Ein guter Einfall von ihm, denn Karl und sein Römeö ist doch etwas, das sich an anderen Vorstellung abhebt und passt gut in die sächsische Provinz.
    Dass Romy einen Aufstand machen würde, weil Ben ihr die Hauptrolle weggenommen hat, war vorauszusehen. Wieder nix mit der Karriere! Da ist sie dann doch über ihren Schatten gesprungen und lenkte ein.


    Aber, ein einfaches Verhältnis zwischen Georg und Bertha reichte Izquierdo nicht aus. Nein, es musst viel mehr daraus gemacht werden. Wir befinden uns nun mal in der ehemaligen DDR. Da lässt sich was draus machen. :rollen:
    Romy betätigt sich nicht nur erfolgreich als Amateurdetektivin, nein, sie ist auch noch psychologisch gebildet.


    Artjom kommt, Artjom geht, Artjom kommt, Artjom geht. Jetzt endgültig? Muss wohl. Diese vorausblickenden Gewissheiten, die Izquierdo immer mal wieder einstreut, gehen mir langsam auf den Nerv. Soll wohl die Spannung erhöhen.




    Mir fällt mehr und mehr auf, wie unrealistisch das Ganze wird. Es gibt keinen Ortsbürgermeister? Jeder noch so winzige Ortsteil in der Pampa hat einen, das ist Kommunalrecht. Und einfach für die Verwaltung nötig, denn in Deutschland wird alles nach Subsidiaritätsprinzip geregelt.


    Leider. Einmal hat er es absichtlich getan, als er die Baugenehmigung unter den Tisch fallen ließ. Damit brachte er dann eine weitere Schwierigkeit in den schönen Plan. Aber ansonsten setzt er sich munter über alles mögliche hinweg. Dadurch verliert die Geschichte an Glaubwürdigkeit und dann reißen auch ein paar witzige oder anrührende Szene das Gesamtwerk nicht raus.

  • Zitat

    Wie schon beim letzten Buch, der Autor packt nach meinem Geschmack viel zu viel in seinen Roman.


    JA! Und noch eine Nebenhandlung. Und noch eine. ARGH! Als würde er nur dringend etwas brauchen, um das Buch dicker zu machen. (Dicke Bücher kosten im Druck teilweise weniger als dünne ... )


    Diese Stasi-Sache wirkt einfach nur übereilt. Das Ganze könnte EIN Roman sein. Vielleicht dann sogar ein gar nicht mal so schlechter. Wie die Machenschaften der DDR zwei Freundinnen entzweiten und wie sie wieder zusammenfanden. So wirken die Erzählungen der beiden Frauen aber oberflächlich, nehmen einen nicht mit und auch optisch vorstellen kann man sich das nicht. Erst war er in Berlin, plötzlich soll er in der selben Nacht noch wieder im Kuhkaff sein, ....


    Zitat

    Diese vorausblickenden Gewissheiten, die Izquierdo immer mal wieder einstreut, gehen mir langsam auf den Nerv. Soll wohl die Spannung erhöhen.


    Doppel-JA! Finde ich störend. Und nehmen die Spannung eher.


    Langsam würde ich das Buch gern abbrechen. Wie Romy sich mit dem Typen abgibt, der Artjom sucht, ist einfach nur peinlich. Sie wird bleich, sie muss sich festhalten, ... Der Typ kann ihr gar nichts, sie ist rechtlich für ihren Vater nicht verantwortlich und sollte eigentlich sofort die Polizei holen. Wie unglaublich albern. Und überdramatisiert. Und ... Gott, mich nervt das!

  • So, bin durch. Das Ende war ein wenig übereilt, finde ich. 450 Seiten zieht sich alles ein wenig, und dann kommt auf 30 Seiten alles auf einmal.


    Und auch, wenn es wenigstens nicht so schnulzig ist, wie ich befürchtet habe, kann selbst das halbwegs versöhnliche Ende nicht über das hinwegtäuschen, was der Roman an Schwächen hatte.


    Persönlich würde ich 2/5 Sternen geben.


    Übrigens nervte Inge mich. Offenbar ist ihr Mann doch erstmal aufgeblüht. Das ganze Dorf. Aber nein, anstatt sich darüber zu freuen, dass man noch mal Spaß hatte, während man eh auf den Tod wartet, nörgelt man rum? -.-