Das einer seiner Kameraden so sterben musste ist schrecklich, das die Eltern eine Wut haben und nicht zu der Ordensverleihung kommen kann ich verstehen. Ihren Sohn macht das ganze nicht wieder lebendig. Das dann der Termin der Hochzeit zu einem Fest genutzt wurde und später in eine Art Orgie mutierte, fand ich schon sehr gewöhnungsbedürftig. Das sich dann Brittany so an Trev ran schmeißt, denke ich lag sicher am Alkohol aber toll fand ich das nicht. Ich fand gut das Trev wirklich am Anfang Skrupel hatte, in Brittanys Zimmer zu gehen. Eigentlich schade das er wieder mal auf andere hört, statt seinen Gefühlen zu vertrauen. Da sind wohl doch viele Männer gleich, die so was ausnützen. Ich finde es aber gut das er Rachel diese Sache beichtet und sie dürfte ihm da ja nicht böse sein, den sie hatte ja mit ihm Schluss gemacht.
Ich denke, dass diese Szene um den Tod Otters und die darauf folgende Feier eine sehr treffende Beschreibung der emotionalen Ausnahmesituation ist, in der sich Soldaten im Krieg befinden. Die wirklich reichlich schräge "Hochzeitsfeier" ist eine Mischung aus Betäubung und Gedenken, denn es war ja Otters Tod, der den Tod von vielen von ihnen verhindert hat.
Dass Trevor dann mit Brittany geschlafen hat? Kann vorkommen - Trauer und die Suche nach Trost haben oft seltsame Formen! Und dieser Sex war nichts anderes!
Ich glaube, TochterAlice war es, die geschrieben hat, dass Nelson für sie noch immer nicht der absolut gutherzige Mensch ist, wie er im Klappentext beschrieben wird.
Dem kann ich zustimmen - für mich ist Gutherzigkeit nach wie vor nicht das perfekte Wort, um Nelson zu beschreiben, wohl aber Geradlinigkeit. Das ist er für mich - geradlinig, ohne Umwege, klar und den Regeln konform, den Kodizes (Pfadfinder, Militär) verpflichtet. Aber glücklicherweise ist er weder starsinnig noch verbittert!
Ja, das ist merkwürdig mit den Ehrenmedaillen! Ich denke mal, das kommt noch aus "alten" Zeiten, mindestens aus dem 19. Jahrhundert, wo Ehre sowas wie eine Wertvorstellung war. Und es zog sich natürlich bis in den Zweiten Weltkrieg! Mein Mann hat im Nachlass seines Vaters einen Brief der Wehrmacht an seine Oma gefunden, in dem ihr mitgeteilt wurde, dass ihr Mann (also der Opa) bei Stalingrad dem Feind in die Hände gefallen ist und da ging es nur um Ehre und Vaterland. Konnte sie natürlich ein Ei drüber schlagen (und hat - so nehmen wir an - ihr ganzes restliches Leben gelitten (sie hat niemals mit jemandem darüber gesprochen). Aber das geht auch in die Richtung, wäre er ein höherer Rang gewesen, hätte sie eine Medaille für ihn bekommen. Und bis heute wird das - denke ich mal - in vielen Teilen des Militärs weitergeführt (ich hoffe mal, hier in Deutschland ist es nicht so extrem, ich habe hier keinen Bezug zu entsprechenden Stellen). Und ich stimme Dir zu, für Familie und Freunde ist das ganz furchtbar!
Diese Geschichte mit den posthum verliehenen Ehrenmedaillen verstehe ich auch nicht. Ich empfinde sie sogar als höhnisch oder heuchlerisch.
Aber was sollen die Militärs sonst machen? Was wäre, wenn sie ihre Toten ungeehrt ließen? Wäre doch auch nicht akzeptabel, oder?
.. vielleicht zu amerikanisch.... das dachte ich auch.
Ich habe diese Geschichte auch als sehr amerikanisch empfunden - wegen der ganzen Camp- und Militärmentalität. Aber für mich war es auch ein wenig Zeitgeschichte über drei Generationen hinweg, wie sich Gesellschaft im Laufe dieses halben Jahrhunderts verändert hat. Das Camp als "geschlossene Gesellschaft" ist da ein ziemlich gutes Beobachtungsgebiet!