IV. Teil - Seite 240 bis 308

Es gibt 53 Antworten in diesem Thema, welches 7.548 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Valentine.

  • Hier könnt Ihr zum Inhalt von Seite 240 bis 308 (zweiter Teil des Buches komplett) schreiben.
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    Liebe Grüße

    Tabea

    Einmal editiert, zuletzt von dubh ()

  • 23.
    Eigentlich traurig wenn er nach so langer Zeit nach Hause kommt und fast nicht weiß was er mit seiner Mutter reden soll. Die beiden sind längst schon keine Familie mehr. Auch wenn sie noch immer seine Mutter ist, wird er ihr niemals seine Erlebnisse anvertrauen können. So was sollte selbstverständlich sein, aber die Kluft zwischen ihnen ist zu groß. Ich vermute das Wilbur mehr über ihn weiß wie seine eigene Mutter.
    24.
    Ist es also doch wie ich vermutet hatte, das Jon zum Alkoholiker wurde. Wenigstens hat jetzt auch endlich mal Nelson seine Mund aufgemacht. Im Grunde ist er wirklich ähnlich wie Wilbur, er schaut zu und greift nicht ein auch wenn er weiß das manches schief läuft. Ich frage mich wo er mit Trev und Nelson hin will? Will er mit seinem Sohn jetzt in einen Puff oder was hat er vor? Ich traue ihm langsam alles zu, auch wenn ich für Trev hoffe das es nicht das ist was ich denke.
    25.
    Was für ein erbärmliches Leben lebt da Nelson als er bei seiner Mutter ist. Was für eine schreckliche Zeit hat da Nelsons Mutter mitgemacht, im Grunde war sie alleine. Nelson hat seine Lieb zu ihr in der Akademie oder im Krieg verloren und nicht mal das was er versprochen hat eingehalten. Ich bin mir fast sicher, das sie vor Kummer gestorben ist.
    26.
    Das Trev nachsichtig sein soll gegenüber seinem Vater, wie Nelson sagt kann ich ehrlich gesagt auch nicht verstehen. Allerdings den Tipp was er ihm mit gibt finde ich gut, nicht so zu werden wie sein Vater. Wusste ich es doch wo er mit seinem Sohn hingeht. Ich verstehe Nelsons Verhalten überhaupt nicht, da verpetzt er Jungs in einem Camp und als Erwachsener lässt er zu das Jon das mit seinem Sohn macht. Warum stellt er Jon besser dar als er ist, was bezweckt er mit dem? Das Trev nicht dasselbe passiert wie ihm, das er seinen Vater hasst und ihn nicht mehr sehen will? Das ist nicht richtig das er die Frauen in ein schlechtes Licht rückt gegenüber Trev. Will er mit der Geschichte von ihm das Trev ihn aus einem anderen Blickwinkel wahrnimmt? Ich vermute Nelson möchte das nicht Trev denselben Fehler wie er macht. Ich verstehe trotzdem nicht warum es Jon so wichtig ist, Trev die Schattenseiten des Lebens zu zeigen.
    27.
    Aus Trev hätte vielleicht ein guter Junge und Mann werden können, aber ich befürchte der Abend wird auch bei ihm alles verändern. Jon hat durch diesen Besuch seinen Sohn für immer verdorben. Ich verstehe das nicht warum er das tut, nur um aus ihm eine Mann zu machen? Denkt er so was macht einen Mann aus ihm? Ich weiß nicht ob das in Amerika so üblich ist das man mit seinem Sohn in so ein Etablissement geht, also ich finde das eher nicht normal.
    28.
    In diesem Kapitel merkt man wie kaputt Nelson durch seine Erlebnisse in Vietnam geworden ist. Im Grunde ist er ein kaputter, traumatisierter Mann dadurch geworden. Bei der Frau holt er sich seine Bedürfnisse nach Nähe und Wärme die er braucht, aber bei seiner Mutter nicht mehr finden konnte. Schon gar nicht mehr nach dem sie dann gestorben ist. Nur warum sucht er dann keine Frau um eine Familie zu gründen?
    29.
    Oje Trev ist dieser Frau total verfallen, sie wird ihn ausnehmen ohne das er weiß was passiert. Von seinem 500 Dollar wird nachher nichts mehr da sein befürchte ich, dafür wird sie Trev verderben in seinem Charakter.
    30.
    Ich kann nur hoffen das Trev wirklich was aus dieser Geschichte lernt, auch wenn ich noch immer nicht den Nutzen hinter dem ganzen verstehe. Aber vor allem auch nicht verstehe das Nelson das für gut heißt. Was hat dann sein Pfadfinderjob und das was er den Jungs beibringt überhaupt noch für ein Nutzen, wenn er solche Dinge dann toleriert?
    31.
    Vielleicht hat ihm der Abend doch nicht so geschadet wie ich dachte, ich hoffe es zu mindestens. Das er Rachel noch liebt und Heimweh hat scheint ein gutes Zeichen zu sein, auch wenn er seine Mutter anlügt. Aber das ist auch gut so, das soll mal lieber sein Vater klären.
    32.
    Clete hat nichts anderes mehr für Nelson übrig, als ihm Baseballkarten zum Geburtstag zu schicken, das ist schon erbärmlich. Mit diesem Kapitel konnte ich wenig anfangen, da Baseball so gar nicht meine Sportart ist. Hier merkt man das dieses Buch doch eher was für Jungs oder Männer ist. Trotzdem ist es sehr interessant, zu sehen, wie sich Männer so benehmen.


    Ich hoffe das Trevor diese ganze Erlebnis wirklich gut verarbeitet hat und so wie Nelson sagt daraus seine Schlüsse zieht. Hoffentlich bleibt er der gute Junge auch weiterhin nach dem Abend, es wäre schlimm wenn nicht. Auf alle Fälle habe ich gemerkt was für Unterschiede es an Männern gibt und wie sie meinen ihre Jungs erziehen zu müssen. Macht man aus einem Jungen wirklich einen besseren Mann, wenn man ihm schon früh das Negative und die Sünden der Welt vorlebt? Ich denke nicht, ich denke Jungs dürfen auch ruhig so aufwachsen wie sie sind und ihre eigenen Erfahrungen machen. Das sehe ich zu mindestens bei meinem beiden Jungs, mein Mann hätte so was nie mit seinem Sohn gemacht. Allerdings ein gutes hat das Buch, man sieht wie die Generationen sich im Laufe der Zeit verändern.

  • Gehn drei Männer in ´ne Bar..


    Dieser Abschnitt hat meine Gedanken jetzt nicht so dicht besiedelt, wie der Abschnitt vorher..wahrscheinlich kann mich nach der Bekanntmachung, nichts mehr schocken, anscheinend gibt es doch keine Prügelei in dem Supper Club, das Personal war aufmerksam aber hatte die nötige Geduld und Abhärtung..mehr als Kraftausdrücke sind ja nicht gefallen und die ergeben wahrscheinlich ein doppeltes Trinkgeld..
    Die 100$ Wette..haha..nach dem sich alles beruhigt hat, erhöht er um 200/300..dann wird Trevor doch neugierig..dann 400 und da hatte er ihn und Trevor denkt sich, wenn du mich erwachsen haben willst, dann spiele ich mit und verlangt 500 $..da musste ich schon lachen.
    Wohin das jetzt führt kann ich mir denken..und Bingo sie landen in irgendeinem kleinen Kaff, das mehr Stripclubs als Lebensmittelgeschäfte hat..
    Hier wird man auf jeden Fall sein Geld los..wie ist optional.. Trevor ist ganz hingerissen von Aspen, die natürlich gleich wittert, was da läuft..


    Trevor hat die Show genossen und unterhält sich nett und respektvoll mit der Dame. (hätte er nicht müssen..aber er ist eben nett und ich glaube, er bleibt es auch) Tja und dann ist er der alleinige Herr über seine 500$..vollkommen ok, dass sein Vater nicht ankam und ihm reinredete.
    Geht alles auf seine Kappe und ich hoffe die Ausgabe hat sich für ihn gelohnt.. :zwinker:
    Ob er jetzt den Laden als Junge betrat hat und ihn als Mann verließ, war nicht ganz klar..(vielleicht erscheint das in einer Rückschau im 3.Teil.
    Trevor hat auf jeden Fall die "Prüfung" bestanden und mit Bravour gemeistert, hat sich nicht vor Angst in die Hosen gemacht..naja..er hatte ja auch schon sein Bier drüber gekippt.


    Ich fand es absolut "unterhaltsam", wie Trevor sich da durchwurschtelt, die puren Gedanken und Empfindungen, wie er die Tänzerin sieht, was mit seinem Körper passiert..und das "Mann" werden im Hinterzimmer, er hat die Frau respektiert, er hat bemerkt, das sie älter ist und doch ihre kleinen Fehler hat und hat sich Gedanken um sie gemacht..alles in allem war er doch ein Gentleman..pleite - aber mit Stil..


    Ach was habe ich über die zwei torkelden Fahrräder gelacht..


    Schon als ich den Titel des Buches "Die Herzen der Männer" las, hatte ich das Gefühl, das ist ein Buch, was für uns Frauen geschrieben wurde und ich hoffe nicht, das Nicholas Butler unter den Männern jetzt als Verräter gilt..Es ist wie ein Tagebuch, das einem zu einem stillen Beobachter werden lässt, dieses Buch beinhaltet so viele Nuancen, es wäre schade, diesen Männern nicht ein wenig Verständnis entgegen zu bringen..
    Es ist wie eine "Peep-Show" der männlichen Seele..das alles offenbart sich einem, wenn man das Buch auf sich zu kommen lässt, ich finde es ganz wunderbar..als Leserin bin ich diejenige, die die Wahl hat, es zu einem großartigem Leseerlebnis werden zu lassen.
    (was nicht bedeutet, das ich darin alles gutheiße, aber darum geht es auch nicht..die Herzen der Männer sind eben kleine "Schlangengruben" und es ist toll es mal aus ihrer Sicht mitzubekommen..)


    Nach dem 4. Abschnitt finde ich Jonathan nicht mehr ganz so schlimm und Nelson liebe ich immer mehr..
    :smile:

  • Zu Nelson:
    Er hat die Hölle in Vietnam erlebt und irrte nach Kriegsende lange und planlos durch die Staaten, was sollte er daheim? hatte er ein Zuhause?..war irgendetwas noch wichtig nachdem er durch die tiesten und häßlichsten Abgründe des Krieges wanderte..in diesem tiefen Tal voller Leid und Irrsinn? Hat er danach noch überhaupt seinen Namen gewusst? Was gab es, dass diese Bilder vertrieb, auch wenn er den ganzen Tag zugedröhnt war, er wurde wieder wach und dann konnte nur noch der Schmerz etwas auswirken. Schmerz verteilen und noch mehr davon bekommen, er hasste das Resultat seiner Selbst, seinen kaputten Geist..ich denke, er hat sich nur nicht umgebracht, weil er sich damit bestrafen wollte..
    Vielleicht wehrt er sich auch hier, sein Schicksal anzunehmen, sein Geist immer noch nicht stumpf genug um ein totales Monster zu sein, wäre er bei einer Prügelei zu Tode gekommen, es wäre ihm auch recht gewesen..
    Man bedenke, wieviele Wracks hochdekoriert zum Held gefeiert wurden, die dann in die Kriminalität abgerutscht sind und nichts mehr menschlich an ihnen war, auch wenn sie in einem Stück zurückkamen, waren sie leere Hüllen, leere Zeitbomben..


    Schön war noch der Nachtrag, das sein Vater ihm jedes Jahr signierte Baseball-Karten geschickt hat..Ich weiß, dass ist nicht viel, aber für Nelson hat es bestimmt eine Menge bedeutet, dass sein Vater ihn nicht vergaß, ihn auf seine Weise liebte, bzw entgegen allen Annahmen fähig dazu war.


    Ich freue mich für Nelson, dass er doch noch ein normales und schönes Leben geführt hat..anrührend diese Witwe..er war fähig zu lieben und wurde geliebt..auch freue ich mich für ihn, dass er auch Zeit fand Kontakte zu pflegen und sein Leben auch genießen konnte, dass er sich das nicht versagt hat.
    Ich gönne es ihm aus tiefsten Herzen.
    Einer der genießt und schweigt, ich musste grinsen, dass Nelson die Tänzerin schon kannte und Trevor wie Jonathan - gleichermaßen und anerkennend überrascht waren..
    Seine "Dämonen" hat er wohl besiegt oder hat sie unter Kontrolle,
    Schön, dass Nelson und Jonathan in ihrer beider Leben noch eine Rolle spielen.


    Was ich toll fand, als die drei "Männers" unterwegs nach Hurley waren, hat er ganz wunderbar mit Trevor geredet und dann hat er sämtliche Legenden über Jonathan als Licht gezogen, um Trevor zu zeigen, dass sein Vater kein schlechter Kerl ist.
    Psychologisch clever, dass ein Mann, den er als Vorbild sieht, so respektvoll über seinen Vater redet..


    Irgendwie fühle ich mich nun doch durch den "Lese-Wolf" gedreht, diesen Effekt hatte ich schon lange nicht mehr..


    So, nun "biwakiere" ich ein bissl, ich glaube, ich war zu schnell..ich warte also brav..zum anderen gebe ich meinem "geplagten" Geist 2 Tage Ausgang..puh..was ein Buch! WOW!

  • Ich habe mich hier ernsthaft gefragt, ob Jonathan Trevor überhaupt liebt! Oder ob er irgendeine Art von Verantwortung als Vater ihm gegenüber sieht. Hier scheint es eher so, als wolle er ihn in ein möglichst schmieriges und verdorbenes (Erwachsenen)Leben einführen. Also wirklich! In diesem Puff und dann lassen sie ihn auch noch machen, was er will (bzw. wozu sich der eigentlich ja noch kleine Junge intuitiv hingezogen fühlt) und dann noch mit dem Geld!


    Für mich sind das keine Wertvorstellungen, die einem Jungen auf der Schwelle zum Mann vermittelt werden sollten! Und es ist ja auch nicht so, als ob Trevor jetzt keine Erfahrungen mit dem anderen Geschlecht hätte. Ganz im Gegenteil und ich finde, er geht sehr reif und vernünftig damit um, ich als sein Vater wäre stolz darauf!


    Und Nelson empfinde ich immer noch nicht als grundguten Menschen, ganz im Gegenteil! Also, sein Leben im Moment, das ist o.k., auch das Verhältnis zu der Witwe, mit der er sich trifft, denn das geschieht ja in gegenseitigem Einverständnis und sie scheinen einander gut zu tun. Die Frau finde ich sehr sympathisch, eine Person, die ihr Leben in die Hand genommen hat und das Beste daraus macht. Aber warum muss er seinen Freund Jonathan bei dieser "Initalisierung" von dessen Sohn unbedingt unterstützen?


    Und besonders heftig finde ich, dass er nach der Rückkehr aus Vietnam (wo es zweifellos hart war, bei meinem Vietnam-Urlaub vor 5 Jahren habe ich verschiedene Kampfstätten u.a. die entmilitarisierte Zone besucht und habe mir auch diverse Museen angeschaut, es war auf beiden Seiten superheftig) seine Mutter mehr oder weniger in Stich ließ. Er ist ja dann nach den ersten Monaten weg und hat sie nicht wie von ihr erbeten an Weihnachten besucht. Sie muss eine unglaublich einsame Frau gewesen sein.


    Kann denn sein Vater in Chicago einfach so eine neue Familie gegründet haben, ohne dass Nelson und seine Mutter davon wussten? Es muss doch eine Scheidung und im Idealfall Unterhaltszahlungen gegeben haben (letzteres ja offenbar nicht). Ein trauriges Erbe, diese ungeöffneten Briefe mit den Baseballkarten!


    Nelsons Botschaft an Trevor "Helden kalkulieren nicht und kalibrieren nicht, sie tun einfach nur, was richtig ist." (S. 253) ist - so denke ich - auch wenig hilfreich für den Jungen. Ich jedenfalls könnte damit wenig anfangen.


    Besonders tragisch die Anrufe, die Trevor am Ende des Abschnitts tätigt. Vor allem, wo er mit seiner Mutter spricht, während er dem Vater beim Knutschen zuschaut!


  • Auf alle Fälle habe ich gemerkt was für Unterschiede es an Männern gibt und wie sie meinen ihre Jungs erziehen zu müssen. Macht man aus einem Jungen wirklich einen besseren Mann, wenn man ihm schon früh das Negative und die Sünden der Welt vorlebt? Ich denke nicht, ich denke Jungs dürfen auch ruhig so aufwachsen wie sie sind und ihre eigenen Erfahrungen machen. Das sehe ich zu mindestens bei meinem beiden Jungs, mein Mann hätte so was nie mit seinem Sohn gemacht. Allerdings ein gutes hat das Buch, man sieht wie die Generationen sich im Laufe der Zeit verändern.


    Ich denke, es hat nicht nur mit den Generationen zu tun, sondern auch mit der Mentalität. Dein Mann ist doch sicher von seinem Vater auch nicht so behandelt worden (bei meinem war das jedenfalls nicht der Fall). Wobei ich Dir zustimme, ich finde das Buch auch (recht) gut, obwohl es mich zutiefst erschüttert.


  • Für mich war auch der Teil zu Nelson und der Witwe der am angenehmsten zu Lesende in diesem Abschnitt.
    Mich hat diese Ansprache von Nelson irritiert. Ja, er hat Jonathan unterstützt, aber Trevor verwirrt.


    Süß, dass Du jetzt biwakierst (hoffentlich nicht im Garten, bei dem Wetter!). Da scheint Dich der Geist des Buches ja voll ergriffen zu haben!


  • Ich habe mich hier ernsthaft gefragt, ob Jonathan Trevor überhaupt liebt! Oder ob er irgendeine Art von Verantwortung als Vater ihm gegenüber sieht. Hier scheint es eher so, als wolle er ihn in ein möglichst schmieriges und verdorbenes (Erwachsenen)Leben einführen. Also wirklich! In diesem Puff und dann lassen sie ihn auch noch machen, was er will (bzw. wozu sich der eigentlich ja noch kleine Junge intuitiv hingezogen fühlt) und dann noch mit dem Geld!


    Ja das habe ich mich ehrlich gesagt auch gefragt. Da wurde mir Jonathan auch wirklich immer unsympathischer.


    Für mich sind das keine Wertvorstellungen, die einem Jungen auf der Schwelle zum Mann vermittelt werden sollten! Und es ist ja auch nicht so, als ob Trevor jetzt keine Erfahrungen mit dem anderen Geschlecht hätte. Ganz im Gegenteil und ich finde, er geht sehr reif und vernünftig damit um, ich als sein Vater wäre stolz darauf!


    Trevor ist sicher sehr reif für sein Alter und weiß auch was er will. Ich denke zwar nicht das er große Erfahrung mit dem anderen Geschlecht hat, zu mindestens was das Thema Sex anbelangt. Aber muss man das auch haben wenn man es noch gar nicht möchte? Muss man das einem Sohn aufzwingen, statt ihn die eigenen Erfahrungen machen zu lassen?


    Und Nelson empfinde ich immer noch nicht als grundguten Menschen, ganz im Gegenteil! Also, sein Leben im Moment, das ist o.k., auch das Verhältnis zu der Witwe, mit der er sich trifft, denn das geschieht ja in gegenseitigem Einverständnis und sie scheinen einander gut zu tun. Die Frau finde ich sehr sympathisch, eine Person, die ihr Leben in die Hand genommen hat und das Beste daraus macht. Aber warum muss er seinen Freund Jonathan bei dieser "Initalisierung" von dessen Sohn unbedingt unterstützen?


    Also von Nelson hätte ich hier auch was anderes erwartet, als das er auch noch bei dem ganzen zuschaut und nichts dazu sagt, außer dann später.


    Und besonders heftig finde ich, dass er nach der Rückkehr aus Vietnam (wo es zweifellos hart war, bei meinem Vietnam-Urlaub vor 5 Jahren habe ich verschiedene Kampfstätten u.a. die entmilitarisierte Zone besucht und habe mir auch diverse Museen angeschaut, es war auf beiden Seiten superheftig) seine Mutter mehr oder weniger in Stich ließ. Er ist ja dann nach den ersten Monaten weg und hat sie nicht wie von ihr erbeten an Weihnachten besucht. Sie muss eine unglaublich einsame Frau gewesen sein.


    Ja das fand ich auch sehr traurig, vor allem da er seine Mutter doch so geliebt hatte. Nicht mal sein Versprechen kann er einhalten das er ihr gibt. Aber ich vermute seine Liebe ist in der Akademie und dem Krieg völlig abhanden gekommen, traurig.


    Kann denn sein Vater in Chicago einfach so eine neue Familie gegründet haben, ohne dass Nelson und seine Mutter davon wussten? Es muss doch eine Scheidung und im Idealfall Unterhaltszahlungen gegeben haben (letzteres ja offenbar nicht). Ein trauriges Erbe, diese ungeöffneten Briefe mit den Baseballkarten!


    Für mich haben so ein paar Baseballkarten auch nichts mit Liebe zu tun. Auf diese Art Liebe einmal im Jahr zum Geburtstag hätte Clete auch verzichten können. Ich denke auch nicht das er Unterhalt bezahlt hat, den die Akademie hat ja Wilbur bezahlt. Seine Mutter ist ja hart arbeiten gegangen, sie ist hatte auch kein einfaches Leben so ganz alleine.


    Besonders tragisch die Anrufe, die Trevor am Ende des Abschnitts tätigt. Vor allem, wo er mit seiner Mutter spricht, während er dem Vater beim Knutschen zuschaut!


    Den fand ich auch total traurig und hat mich dann auch ein paar Tränchen gekostet.


  • Ich denke, es hat nicht nur mit den Generationen zu tun, sondern auch mit der Mentalität. Dein Mann ist doch sicher von seinem Vater auch nicht so behandelt worden (bei meinem war das jedenfalls nicht der Fall). Wobei ich Dir zustimme, ich finde das Buch auch (recht) gut, obwohl es mich zutiefst erschüttert.


    Erschüttern tut es mich auch, das muss ich zugeben oft mehr als mir lieb ist. Ich hatte einige Szenen wo ich am liebsten ins Buch gehüpft wäre und die beiden Männer geschüttelt hätte.
    Ich denke es hat so wohl als auch was mit den Generationen, als auch mit der Mentalität der Männer zu tun. Und Fakt ist doch meist wenn man keine Liebe vom eigenen Vater bekommen hat, wie will man dann diese Liebe weitergeben?
    Trotzdem kann sich aber auch ein Mensch dazu entscheiden, gerade ganz anders zu werden wie der eigene Vater.


  • Zu Nelson:
    Er hat die Hölle in Vietnam erlebt und irrte nach Kriegsende lange und planlos durch die Staaten, was sollte er daheim? hatte er ein Zuhause?..war irgendetwas noch wichtig nachdem er durch die tiesten und häßlichsten Abgründe des Krieges wanderte..in diesem tiefen Tal voller Leid und Irrsinn? Hat er danach noch überhaupt seinen Namen gewusst? Was gab es, dass diese Bilder vertrieb, auch wenn er den ganzen Tag zugedröhnt war, er wurde wieder wach und dann konnte nur noch der Schmerz etwas auswirken. Schmerz verteilen und noch mehr davon bekommen, er hasste das Resultat seiner Selbst, seinen kaputten Geist..ich denke, er hat sich nur nicht umgebracht, weil er sich damit bestrafen wollte..


    Also ich hatte nicht den Eindruck das er sich selbst umbringen wollte. Wahrscheinlich hing er zu sehr am Leben, sonst hätte er sich ja nicht so durchgeschlagen.


    Vielleicht wehrt er sich auch hier, sein Schicksal anzunehmen, sein Geist immer noch nicht stumpf genug um ein totales Monster zu sein, wäre er bei einer Prügelei zu Tode gekommen, es wäre ihm auch recht gewesen..
    Man bedenke, wieviele Wracks hochdekoriert zum Held gefeiert wurden, die dann in die Kriminalität abgerutscht sind und nichts mehr menschlich an ihnen war, auch wenn sie in einem Stück zurückkamen, waren sie leere Hüllen, leere Zeitbomben..


    Was Liebe anbelangt, da finde ich ist er schon zu einer leeren Hülle geworden. Allerdings um Kriminell zu werden denke ich wusste er zu gut was richtig und falsch ist. Deshalb ist er ja auch bei seiner Mutter wieder weggegangen weil er davor Angst hatte.


    Schön war noch der Nachtrag, das sein Vater ihm jedes Jahr signierte Baseball-Karten geschickt hat..Ich weiß, dass ist nicht viel, aber für Nelson hat es bestimmt eine Menge bedeutet, dass sein Vater ihn nicht vergaß, ihn auf seine Weise liebte, bzw entgegen allen Annahmen fähig dazu war.


    Also ich fand das nicht schön das sein Vater ihn einmal im Jahr mit einer signierten Baseballkarte abspeiste und ansonsten keine Nachricht. Ich finde das eher traurig und zeigt mir wie wenig er von Nelson wissen möchte.


    Ich freue mich für Nelson, dass er doch noch ein normales und schönes Leben geführt hat..anrührend diese Witwe..er war fähig zu lieben und wurde geliebt..auch freue ich mich für ihn, dass er auch Zeit fand Kontakte zu pflegen und sein Leben auch genießen konnte, dass er sich das nicht versagt hat.
    Ich gönne es ihm aus tiefsten Herzen.


    Also die Beziehung zu der Witwe fand ich auch schön, aber da von einem normalen Leben zu reden liegt mir fern. Den im inneren ist er ein gebrochener, traumatisierter Mann und das einzige was er bei ihr sucht ist etwas Nähe und Sex. Normal wäre für mich gewesen wenn er sie geheiratet und eine Familie gegründet hätte und er für sein Kind dagewesen wäre.


    Was ich toll fand, als die drei "Männers" unterwegs nach Hurley waren, hat er ganz wunderbar mit Trevor geredet und dann hat er sämtliche Legenden über Jonathan als Licht gezogen, um Trevor zu zeigen, dass sein Vater kein schlechter Kerl ist.
    Psychologisch clever, dass ein Mann, den er als Vorbild sieht, so respektvoll über seinen Vater redet..


    Das war wirklich clever gewesen, den dadurch hat er ihm seinen Vater gegenüber den Hass weggenommen. Ich denke wahrscheinlich kam ihm da sein eigenes Leben hoch, das er sich für Trevor nicht wünschte.
    Also ich muss jetzt erst recht weiter lesen weil ich wissen will wie es weiter geht. :zwinker:

  • Der Start in diesen Leseabschnitt war nicht so meiner.Gerade der Rückblick auf den Krieg und was Nelson erlebt hatte kam mir vor wie ein Seitenfüller und hätte nicht sein müssen.
    Trevor wirkt älter als 16 jährig. Wie er seinem Vater die Stange hält und wie er argumentiert und spricht, lassen ihn älter wirken. Ebenfalls wie er sich gegen Deanas grossmütiges Getue wehrt, finde ich toll und reif. Deana und Jonathan knutschen vor Trevor rum, und das obwohl er nur kurz zuvor erfahren hat,dass seine Mutter betrogen wird. Das ist echt ein starkes Stück. Jonathan ist durch und durch egoistisch, hat nur sein Vergnügen im Kopf...und Deana ist nicht besser. Wenigstens sie kann sich ja nicht mit zuviel Alkohol im Blut entschuldigen. Ich bin richtig froh für Trevor, dass Nelson anwesend ist. Obwohl ich nicht verstehe, weshalb er den Bordellbesuch mit Trevor nicht verhindert hat?
    Erstaunt war ich,dass Trevor ohne weiteres dort reinkommt. Mein Patenkind ist zur Zeit in Amerika und macht eine Austauschjahr. Sie ist 18 Jahre alt und viele Bars und Clubs sind dort erst ab 21 Jahre erlaubt. Keine Chance, sie kommt dort nicht rein.
    Der Bordellbesuch war ja ne tolle Leistung von Jonathan. Da erspare ich mir irgendwelche Kommentare...ich verstehe es nicht und werde es nicht verstehen,warum man als Vater mit einem minderjährigen Jungen in ein Bordell geht.
    Nelson hat eine "Geliebte". Irgendwie habe ich ihn gar nicht so eingeschätzt, dass er was unverbindliches hat. Hätte eher vermutet, er hat eine feste Beziehung, so gradlinig wie er ist.
    Die Passage um die Baseballkarten war mir zu langatmig.All die Namen hätten nun nicht unbedingt aufgezählt werden müssen.

    Einmal editiert, zuletzt von Igela ()

  • Schön war noch der Nachtrag, das sein Vater ihm jedes Jahr signierte Baseball-Karten geschickt hat..Ich weiß, dass ist nicht viel, aber für Nelson hat es bestimmt eine Menge bedeutet, dass sein Vater ihn nicht vergaß, ihn auf seine Weise liebte, bzw entgegen allen Annahmen fähig dazu war.


    Das fand ich auch berührend. Das zeigt,dass er seinem Vater doch nicht total egal war!Zu mehr Liebesbezeugungen war Cete wohl gar nicht fähig.


  • Erschüttern tut es mich auch, das muss ich zugeben oft mehr als mir lieb ist. Ich hatte einige Szenen wo ich am liebsten ins Buch gehüpft wäre und die beiden Männer geschüttelt hätte.
    Ich denke es hat so wohl als auch was mit den Generationen, als auch mit der Mentalität der Männer zu tun. Und Fakt ist doch meist wenn man keine Liebe vom eigenen Vater bekommen hat, wie will man dann diese Liebe weitergeben?
    Trotzdem kann sich aber auch ein Mensch dazu entscheiden, gerade ganz anders zu werden wie der eigene Vater.


    Solche Gefühle hatte ich auch.Ich finde es absolut toll, wie der Autor beim Leser Gefühle wie Wut, Ekel, Aerger usw weckt. Das ist eine Kunst, die man nicht in jedem Buch findet.
    Hier wird ja immer wieder betont,dass die Väter sich was anderes, besseres für ihre Söhne wünschen. Wohl so eine Art die Liebe zu ihren Söhnen zu zeigen...da Männer sich ja im Grossen und Ganzen mit Gefühlen schwer tun. Ich weiss, wird gerne als ein Klischee hingestellt...doch meine Erfahrungen zeigen, dass es so ist.

  • Die Herzen der Männer - gerade in diesem Abschnitt zeigt sich deren Vielschichtigkeit und auch deren Vermögen, Gegensätze in sich zu vereinen! Wie beruhigend!


    Nelson ist das beste Beispiel dafür: er ist fürchterlich nett und höflich, hat eine distanzierte und trotzdem liebevolle Beziehung zu Dorothy, kennt aber Aspen anscheinend auch recht gut, redet gut über Jonathan und klug zu Trevor ("Helden lassen sich von ihren Herzen leiten, Feiglinge vom Verstand" - welch ein herrlicher Satz! Und "Helden berechnen nicht, sie tun einfach was richtig ist." Was für ein Stolperstein!), aber er redet nicht oft über seine Erlebnisse im Vietnamkrieg - in seinen Träumen verfolgt ihn dieser Krieg auch nach mehr als 20 Jahren noch immer.


    Dass er mit seiner Mutter nicht reden konnte, ist klar - welche Mutter würde solche Erlebnisse schon ertragen können. Welche Mutter möchte so genau wissen, wie viele Menschen ihr Sohn im Krieg umgebracht hat? Damit wäre sie heillos überfordert gewesen!
    Außerdem hatten sie auch vorher schon recht wenig Kontakt zueinander (sie war nur bis zum Verlassen des Vaters eine gute Freundin) und ihre Beziehung ist mit den Jahren immer nebulöser und unbestimmter geworden. Sie sind sich fremd geworden.


    Und wie berührend, diese letzte Szene mit den Baseballkarten - traurig-schön!


    Jonathan - er ist eigentlich ein ziemlicher Kotzbrocken und trotzdem hat auch er seine sensiblen und liebevollen Seiten (die er aber anscheinend ganz gerne versteckt) - er ist großzügig und verletzlich und in manchmal auch romantisch. Und nur Trevor, in seinem jugendlichen Optimismus (und der muss einfach sein. Wo kämen wir denn hin, wenn wir bereits mit 16 alle Ideale über Bord werfen würden?) darf ihn der moralischen Mittelmäßigkeit anklagen!


    Die Szenen im Stripclub fand ich recht witzig. Natürlich "verliebt" sich Trevor und natürlich hat Jonathan recht behalten... aber ein Stripclub ist nicht das natürliche Habitat eines 16jährigen. Das war ein aufschlussreicher Blick in eine für ihn fremde Welt und ein aufschlussreicher Blick auf sich selbst!


    Über den tragikomischen Narrenzug vor dem Club musste ich herzlich lachen - Männer :rollen:


    Ich bin noch immer begeistert von Butlers eindringlichem und sensiblen Schreibstil!

    Vernunft, Vernunft...


  • Der Start in diesen Leseabschnitt war nicht so meiner.Gerade der Rückblick auf den Krieg und was Nelson erlebt hatte kam mir vor wie ein Seitenfüller und hätte nicht sein müssen.


    Ich denke das war damit man sieht was er inzwischen erlebt hatte. Also ich fand es interessant.


    Trevor wirkt älter als 16 jährig. Wie er seinem Vater die Stange hält und wie er argumentiert und spricht, lassen ihn älter wirken. Ebenfalls wie er sich gegen Deanas grossmütiges Getue wehrt, finde ich toll und reif. Deana und Jonathan knutschen vor Trevor rum, und das obwohl er nur kurz zuvor erfahren hat,dass seine Mutter betrogen wird. Das ist echt ein starkes Stück. Jonathan ist durch und durch egoistisch, hat nur sein Vergnügen im Kopf...und Deana ist nicht besser. Wenigstens sie kann sich ja nicht mit zuviel Alkohol im Blut entschuldigen. Ich bin richtig froh für Trevor, dass Nelson anwesend ist. Obwohl ich nicht verstehe, weshalb er den Bordellbesuch mit Trevor nicht verhindert hat?


    Findest du, also ich finde heute die 16-jähigen schon recht reif für ihr Alter und ich denke Trevor war ja schon eher so ein Typ wie Nelson damals. So ein bisschen ein Neunmalkluger würde man bei uns sagen, das passt aber zu seinem ganzen streben bei den Pfadfindern dazu. Ja das habe ich mich auch gefragt warum er das zugelassen hatte? Aber vielleicht dachte er zum einen ich bin nicht sein Vater und habe nichts zu sagen. Das hat ihm ja Jonathan schon zuvor deutlich gemacht. Zum anderen denkt er vielleicht, mir hat der Porno damals auch nichts geschadet.


    Erstaunt war ich,dass Trevor ohne weiteres dort reinkommt. Mein Patenkind ist zur Zeit in Amerika und macht eine Austauschjahr. Sie ist 18 Jahre alt und viele Bars und Clubs sind dort erst ab 21 Jahre erlaubt. Keine Chance, sie kommt dort nicht rein.
    Der Bordellbesuch war ja ne tolle Leistung von Jonathan. Da erspare ich mir irgendwelche Kommentare...ich verstehe es nicht und werde es nicht verstehen,warum man als Vater mit einem minderjährigen Jungen in ein Bordell geht.
    Nelson hat eine "Geliebte". Irgendwie habe ich ihn gar nicht so eingeschätzt, dass er was unverbindliches hat. Hätte eher vermutet, er hat eine feste Beziehung, so gradlinig wie er ist.
    Die Passage um die Baseballkarten war mir zu langatmig.All die Namen hätten nun nicht unbedingt aufgezählt werden müssen.


    Warum sollte er da nicht reinkommen, zum einen war sein Vater dabei, zum anderen haben sie ja den Türsteher bestochen gehabt. Mit Geld geht alles, auch bei uns bei manchen Dingen. Ja Amerika ist sehr streng in vielen Dingen, außer bei Waffen. Zum Beispiel darf man öffentlich nirgends harten Alkohol trinken. Mietautos erst ab 25 Jahren fahren.... Aber ich denke vieles wird im Beisein der Eltern sicher auch erlaubt sein, ist doch bei uns auch so. Ich habe den Bordellbesuch auch nicht verstanden, so was würde mein mann auch nie mit unseren Jungs machen. :smile:
    Ich hätte eher gedacht das Nelson gar keine Beziehung hat, hat mich gefreut zu sehen das er doch jemand nettes gefunden hat. Ich denke das es nicht einfach war nach so einer Kindheit und dann auch noch nach den Erlebnissen vom Krieg.

  • Trevor ist sicher sehr reif für sein Alter und weiß auch was er will. Ich denke zwar nicht das er große Erfahrung mit dem anderen Geschlecht hat, zu mindestens was das Thema Sex anbelangt. Aber muss man das auch haben wenn man es noch gar nicht möchte? Muss man das einem Sohn aufzwingen, statt ihn die eigenen Erfahrungen machen zu lassen?


    Na ja... Jonathan und Nelson haben ihn in den Club mitgenommen. Aber Trevor ist ganz alleine mit Aspen mitgegangen, da hat ihn niemand dazu gezwungen. Es ist halt eine Erfahrung, die er machen wollte.
    Ich - als Frau - werde es nicht wirklich verstehen, aber verurteilen muss ich das auch nicht. Manchmal muss ich aber über Männer im allgemeinen und im besonderen schmunzeln :zwinker:



    Ich denke das war damit man sieht was er inzwischen erlebt hatte. Also ich fand es interessant.


    Ich fand diesen Teil der Geschichte sehr interessant - denn sie ist ein wichtiger Teil von Nelsons Lebensgeschichte und sicherlich prägend. Der Krieg ist ein Grund, dass er so wurde, wie er heute ist. Und mir wird er sympathischer, weil er schon alles mögliche gesehen, getan und erlitten hat. Sein Leben war keineswegs klar und geradlinig und er hat alles zusammen zu seinem Leben, zu seiner Persönlichkeit integriert oder zumindest versucht er es. Reife Leistung...

    Vernunft, Vernunft...


  • Und "Helden berechnen nicht, sie tun einfach was richtig ist." Was für ein Stolperstein!), aber er redet nicht oft über seine Erlebnisse im Vietnamkrieg - in seinen Träumen verfolgt ihn dieser Krieg auch nach mehr als 20 Jahren noch immer.


    Dass er mit seiner Mutter nicht reden konnte, ist klar - welche Mutter würde solche Erlebnisse schon ertragen können. Welche Mutter möchte so genau wissen, wie viele Menschen ihr Sohn im Krieg umgebracht hat? Damit wäre sie heillos überfordert gewesen!
    Außerdem hatten sie auch vorher schon recht wenig Kontakt zueinander (sie war nur bis zum Verlassen des Vaters eine gute Freundin) und ihre Beziehung ist mit den Jahren immer nebulöser und unbestimmter geworden. Sie sind sich fremd geworden.


    Ich glaube das ist immer schwer über solche Erlebnisse zu reden, deshalb sind ja viele Soldaten traumatisiert. Bei Nelson ist es ja auch nicht anders, deshalb muss er ja auch wieder weg gehen von zu Hause. Ich denke er hat Angst was dummes zu tun im Suff und dann würde seine Mutter daran völlig zerbrechen. Ich denke auch das die Kluften zwischen den beiden schon zu groß waren. Er war einfach viel zu lange weg von zu Hause. Eigentlich schade das er seine Mutter so früh verlassen hat.



    Und wie berührend, diese letzte Szene mit den Baseballkarten - traurig-schön!


    Schön aber auch traurig das der Vater nicht mehr für ihn übrig hatte wie so eine Karte einmal im Jahr.


    Jonathan - er ist eigentlich ein ziemlicher Kotzbrocken und trotzdem hat auch er seine sensiblen und liebevollen Seiten (die er aber anscheinend ganz gerne versteckt) - er ist großzügig und verletzlich und in manchmal auch romantisch. Und nur Trevor, in seinem jugendlichen Optimismus (und der muss einfach sein. Wo kämen wir denn hin, wenn wir bereits mit 16 alle Ideale über Bord werfen würden?) darf ihn der moralischen Mittelmäßigkeit anklagen!


    Ich finde ihn mehr Kotzbrocken, als liebevoll muss ich sagen. Ich habe eine richtige Wut auf ihn bekommen in dem Abschnitt. Weil mich so vieles was er auf seinen Sohn einredet und tut einfach nur wütend und traurig gemacht hat. Er soll doch seinen Sohn diese Dinge selbst erfahren lassen. Klar vielleicht will er ihn auf die unschönen Seiten des Lebens vorbereiten, aber musste das sein?


    Ich bin noch immer begeistert von Butlers eindringlichem und sensiblen Schreibstil!


    Der begeistert mich auch total, ich hatte bei dem Buch nie das Gefühl das Langeweile aufkam, sondern ich fand seine Schreibweise so bewegend und emotional. Man hat das Gefühl bei manchen Szenen, wie wenn man aie persönlich miterleben würde.


  • Na ja... Jonathan und Nelson haben ihn in den Club mitgenommen. Aber Trevor ist ganz alleine mit Aspen mitgegangen, da hat ihn niemand dazu gezwungen. Es ist halt eine Erfahrung, die er machen wollte.
    Ich - als Frau - werde es nicht wirklich verstehen, aber verurteilen muss ich das auch nicht. Manchmal muss ich aber über Männer im allgemeinen und im besonderen schmunzeln :zwinker:


    Klar da merkt man halt seine Naivität und Neugierde an, er wollte jetzt eben doch mehr wissen wenn er schon mal die Gelegenheit hat. :smile:
    Da hast dur recht, wir müssen nicht wirklich alles verstehen was die Männer denken und tun. Trotzdem fand ich es interessant das mal zu lesen, gerade weil ich selbst zwei Jungs habe.


    Ich fand diesen Teil der Geschichte sehr interessant - denn sie ist ein wichtiger Teil von Nelsons Lebensgeschichte und sicherlich prägend. Der Krieg ist ein Grund, dass er so wurde, wie er heute ist. Und mir wird er sympathischer, weil er schon alles mögliche gesehen, getan und erlitten hat. Sein Leben war keineswegs klar und geradlinig und er hat alles zusammen zu seinem Leben, zu seiner Persönlichkeit integriert oder zumindest versucht er es. Reife Leistung...


    Kann ich dir nur zustimmen, so ging es mir auch, mir hätte ehrlich gesagt was gefehlt wenn er das nicht geschrieben hätte. Und in den nächsten Kapiteln werden die Erlebnisse noch deutlicher und verständlicher.

  • Claudi:
    du hast recht...sie hatten ja den Türsteher bestochen.Das hatte ich völlig verdrängt!
    Mein Sohn ist 16...meine Mann würde auch nie...nie! mit ihm in ein Bordell gehen!

  • ja da finde ich echt schon unglaublich was der vater sich da leistet und den Türsteher mal eben besticht.. so gleich starte ich ins WE und habe dann auch endlich wieder ausreichend Zeit zum lesen aller Beiträge und kommentieren... :winken: